Erschleichung der Pflegestufe 3?!

Ja, sowas gibts wirklich,wie in meiner eigenen Familie.
Meine Mutter plegt seit einigen Jahren meine altersschwahe Oma.Zuerst bekam sie die Pflegestufe 1 obwohl meine Oma bereits zu dieser Zeit noch alles selbst konnte.Dann kam die Pflegestufe 2.Aber das Geld aus dieser Pflegestufe hat meiner Mutter irgendwann auch nicht mehr ausgereicht, so das sie mittlerweile die 3 hat obwohl, soviel sei gesgt, keinerlei Verschlimmerung bei meiner Oma und ein damit verbundener höherer Pflegeaufwand eingetreten ist,ganz im Gegenteil.Meine Oma kann noch laufen.Meine Mutter veranlaßte kurz vor der Beantragung der Pflegestufe 3 einen Rollstuhl bei der Krankenkasse, in den sie aber meine Oma komischerweise immer nur reinsetzt wenn Besuch vom MDK kommt oder ähnliches.Mutti hat Oma sogar verboten selbstständig aufzustehen obwohl sie dazu durchaus in der Lage wäre und ist sogar soweit gegangen,Oma Fixiergurte anzulegen,um ihr vermutlich anzutainnieren,nicht mehr selbst aufzustehen,vorallem nicht während der Begutachtung durch den MDK.Oma braucht weder Hilfe beim essen noch beim an,-und auziehen,noch beim waschen und ist auch nicht bettlägerig.Sie muß lediglich beim Gehen ein wenig gestützt werden.Aber da hätte ein normaler Rollator oder ein Gehbock bzw. ein einfacher Stock auch ausgereicht.Aber damit bekommt man ja nicht die Plegestufe 3!Ohne mich zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen aber ich habe da so sowas läuten hören, daß da wohl Bestechung und ein Deal zwischen Mutti und der Krankenhaus im Siel waren.Anders kann ich mir das auch ehrlich gesagt nicht erklären.Geld hat Mutti bzw, Oma wie Heu.Aber Mutti hat noch nie den Hals vollbekommen was das angeht.Das kenne ich noch von früher,teilweise auch aus meinen eigenen Erfahrungen.Mir hat sie z.B. mein Sparbuch geplündert und mein Lehrlingsgeld eiskalt abgezockt.Was sie da macht ist nicht nur Betrug am Staat sondern vorallem auch an anderen Behinderten, denen eine höhere Pflegestufe zusteht, diese aber nicht bekommen und oft sehr lange dafür kämpfen müßen und dabei nicht bescheissen.Ein solcher Fall bin ich selbst.Ich sitze im Rollstuhl und kann WIRKLICH keinen einzigen Schritt mehr laufen auch nicht mit Hilfe,kann meinen linken Arm und meine linke Hand nicht mehr bewegen und bin dadurch in meinem Alltag STÄNDIG auf fremde Hilfe angewiesen und da ist nichts von getrickst, kriege gerade mal die 1 und muß auch dafür kämpfen um überhaupt in die 2 zukommen,An die 3 denke ich gar nicht erst.Die Pflegestufe 1 hat bei mir von Anfang an nicht den tatsächlichen Pflegeaufwand abgedeckt,bin deswegen sogar in Klage gagangen aber leider ohne Erfolg.Ich bzw. mein Mann der mich pflegt sind bestimmt nicht auf das Geld aus einer höheren Pflegestufe aus.Es geht vielmehr darum,den Fulltime-Job den er täglich an mir bzw. für mich leistet angemessen zu entschädigen.Immerhin müßte er das nicht tun.Er hat keinerlei Verpflichtung dazu.Es geht hier auch ein Stück um Gerechtigkeit,Gerechtigkeit für alle und nicht nur für die,die eh schon so viel haben,das sie sich Gerechtigkeit erkaufen können.Wie kann es sein,daß Leute wie ich in die Röhre kucken nur weil sie ehrlich sind und es wiederrum andere wie meine Mutter gibt,die sicher auch ihre Arbeit an der zu pflegenden Person erbringen aber nicht in dem Umfang in dem es im Pflegetagebuch angegeben wird und nur durch Tricksereien sich die Taschen voll machen können?Das geht mir nicht in den Kopf.Das ist voll unfair und ungerecht.Was meint ihr dazu?Hat vielleicht sogar schon mal jemand gleiche oder ähnliche Erfahrungen diesbezüglich gemacht wie ich?Belle

Antworten



  • Liebe Belle!

    Ich kann Deine psychische Verfassung in der Du Dich derzeit befindest,sehr gut nachvollziehen,da Deine Geschichte mich an eine selbst durchlebte erinnert.

    DAS LEBEN IST NICHT FAIR!!!!

    Jedoch habe ich mir wenn ich wieder mal etwas alls nicht Gerecht empfinde mich gefragt:"Möchte ich selbst so leben,mich so geben,mich auf diese Art bereichern!"

    Die Antwort war jedesmal:" NEIN!"

    Ich sah mich sehr wohl um dabei,sah meinen Mann der sich mit starken Schmerzen abquält,aber immer wieder Lieder trälert,sich Freud,wenn er 50Cent in seiner Geldbörse findet,weil er sich dann in der Stadt in einem Buchladen einen Kaffee leisten kann und etwas lesen.Da ist er glücklich.
    Ich sehe meinen Sohn,der als klein Kind oft im Krankenhaus war und später in der Sonderschule.Dort ein Jahr übersprungen hat und dafür bestraft werden sollte,indem er die Neunte Klasse nochmal wiederholen sollte.Wir haben dann darum gekämpft,diese in einer normalen Hauptschule beenden zu dürfen.
    Ich sehe,seine Lebenskämpfe die ihn in die Selbständigkeit gebracht haben und die ihn in einem schönen Haus wohnen laßen.Dazu sehe ich eine ausgeglichenheit in seinem Gesicht,das mich Stolz macht als Mutter.
    Übrigens bin ich auch eine Böse Mutter,den so hat er mich einmal bezeichnet,weil ich ihn immer angetrieben habe und nicht alles aus seinem Weg geräumt habe.
    Ich möchte mein Leben nicht Tauschen,trotz aller Niederlagen und Schmerzen.Ich werde aber auch niemanden denunzieren oder irgendwo anschwärzen,weil er sein Leben anders gestaltet oder im Halteverbot parkt.
    Ich glaube fest an eine höhere Macht,vor der wir uns alle mal Verantworten müßen und dort möchte ich mit erhobenen Haupt antreten und sagen:"Ich habs versucht,so gut ich nur konnte und mich mein Ego geleitet hat.Hab gekämpft und bin mir Treu geblieben.Habe versucht niemanden zu Schaden,ob ich das alles gut gemacht habe,mußt nun Du entscheiden und ich nehme Dein Urteil an!"
    Lieben Gruß an Dich und Deinen Tollen Mann,der unbezahlbar ist,so wie auch meine Fam.
    SENDRINE 😀 😀 😀
  • Man könnte sagen da hast Du was falsch gemacht und Deine Ma alles richtig so traurig das ist.Man bekommt selten das was einem zusteht,mein Arbeitskolege früher sagte immer,Ehrlich wert am läangsten,wer nicht stiehlt der kommt zu nichts.Kannst ja Deiner Mutter mal von der Verhinderungspflege erzählen,Ironie an.LG Erich
  • Hsllo Belle,

    Deine Geschichte ist schlecht nachvollziebar, wenn man Deine Oma nicht kennst. Frage: Ist Deine Oma verwirrt? Dann wird die Pfegestufe ganz anders bemessen, denn ein geistig verwirrter Mensch macht wesentlich mehr Arbeit als ein geistig gesunder Mensch. Ich selber habe einen verwirrten angehörigen im Altenheim, der noch selber laufen und essen kann. Auch er hat einen Rollstuhl und Pflegestufe drei. Er steht oft auf und läuft durch die Gegend. Weil er verwirrt ist, gefährdet er sich dabei selbst. Das man dann zur Fixierung greift, ist manchmal nicht anders machbar, um zu Verhindern das es zur Selbstgefärdung kommt. Wenn Deine Mutter ganz alleine Deine Oma pflegt, ist das vieleicht nicht anders organisierbar. Beispiel: Was macht Deine Oma wenn Deine Mutter zur Toilette geht?

    Natürlich gibt es auch Fälle die nicht richtig sind. Aber das kann man meistens erst Beurteilen, wenn man den Betroffenen 24-48 Stunden selber gepflegt hat. Rein durch Beobachtung läßt sich das schlecht beurteilen. Das gilt auch für die Pflegestufe und den MDK. Ich war selber mehrmals bei solchen Gutachten älterer Leute dabei. Der Gesundheit- und Geisteszustand wird sehr genau geprüft. Wenn die beantragte Pflegestufe nicht rechtens ist, würde der MDK das sehr schnell merken. Deshalb geh erst mal davon aus das alles o.k. ist. Ein bischen übertreiben beim Pflegestufenantrag tut jeder. Sollte sich Dein Verdacht wirklich bestätigen, solltest Du natürlich den MDK oder die Pflegekasse informieren.

    Gruß Karin


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