Mein Hausarzt hat mich raus geworfen!

Hallo Leute,

ich bin von meinem Hausarzt vor die Türe gesetzt worden, weil ich seine Sprechstundenhilfe kritisiert habe. Nun überlege ich, ob ich den Vorfall meiner Krankenkasse und/oder der Ärtzekammer melde oder ob ich das ganz auf sich beruhen lasse und mir einfach nur einen neuen Hausarzt suche.

Was ist geschehen? Vor drei Jahren welchselte ich in eine barrierefreie Praxis und fand einen sehr netten und sehr kompetenten Internisten, der Hausärztlich tätig ist. Ich benötige täglich viele, zum teil lebenswichtige Mediakmente. Um die Zusammenarbeit mit dem Praxisteam zu erleichtern, reiche ich meine Medikamentenwünschte seit vielen Jahren per eMail oder telefonisch ein und hole die Rezepte 2-3 Tage später ab. Seit über einem Jahr stellt diese Sprechstundenhilfe, mit der ich letzte Woche aneinander geriet, fast jedes mal meine Rezepte falsch aus. Hierbei geht es nicht um das Aufschreiben von Generika, sondern um falsche Dosierungen und Dareichungsformen. Ich hatte das Problem in der Vergangenheit schon öfter mit der Sprechstundenhilfe und auch mit meinem Hausarzt besprochen. Selbst wenn ich auf meine Medikamentenbestellung schrieb "bitte nur das aufschreiben, was auf dieser Bestellung steht" oder wichtige Details farblich markierte, wurden meine Rezepte falsch ausgestellt.

Letzte Woche war ich in der Praxis weil ich wieder neue Rezepte brauchte und wollte mit der Sprechstundenhilfe darüber reden. Sie zeigte sich diesem Thema gegenüber sehr gleichglültig und fuhr mir über den Mund. Sie wollte gar nicht zuhören, was ich ihr zu sagen hatte. Weil ich ihr sagte das ich es aber wichtig finde, daß wir das Problem lösen, es geht hier schließlich auch um die Patientensicherheit in der Praxis, wurde ich zum Arzt zitiert. Der hielt schon meine Papiere in der Hand und sagte mir er könne nicht weiter mit mir zusammen arbeiten. Auf meine Bitte ein Dreiergespräch mit seiner Sprechstundenhilfe führen zu dürfen, ging er gar nicht erst ein.

Gruß Karin
«1

Antworten

  • Hallo liebe Karin, 😀

    du solltest dabei ganz ruhig überlegen, und aufschreiben wie das ganze abgelaufen ist, denn ich glaube, das du soo etwas nicht so einfach hinnehmen brauchst.

    Ich denke, das jeder HA das Recht hat einen Patienten aus der Praxis hinauszuweisen.

    Wenn es um die Arzthelferin geht, und das nur der Grund dafür ist, warum der Verweis ausgesprochen wurde, dann würde ich mich beschweren.

    Doch ich kann nicht einschätzen, ob nicht noch andere hintergründige Dinge vorhanden sind, die den Verweis rechtfertigen.

    Zumindenst aufschreiben, mit der Beschrechungsvereinbarung vom Internisten, würde ich machen um nichts an Inhalten zu verlieren.

    Beim VDK informieren, um eine rechtliche Versorgung zu gewährleisten. Denn die KK hatte zu mir gesagt, das die erst einschreiten, wenn ein körperl Schaden vorhanden ist.

    Vielleicht solltest du um eine Formulierung weshalb und warum vom Arzt schriftlich anfordern.

    Suche dir einen neuen besseren Arzt, und ärger dich nicht so sehr 😉.

    Grüsse von Marianne


  • Hallo Karin,

    es ist wirklich unfassbar was man sich als "mitdenkender" Patient oft gefallen lassen muss. Leider haben wir auch schon ähnliches erlebt. Wir haben damals bei unserer Krankenkasse und bei der Kassenärztlichen Vereinigung angerufen. Leider hatten beide Stellen kein großes Interesse an unserer Schilderung.
    Wie schwer ein Wechsel des Hausarztes ist, weiß ich nur zu gut, aber du hast wohl keine andere Möglichkeit.
    Ich wünsche dir viel Erfolg und viel Kraft.

    Liebe Grüße Jule


  • Hallo Karin,

    Kopfschüttel, das ist ja unglaublich.

    Mir ist sowas ähnliches mit Dir passiert, aber da hat ein Gespräch geholfen und das Thema ist aus dem Weg.

    Da ging es auch um Medikamente.



    Schliesse mich dem an, was Schmusi geschrieben hat, Du solltest Ihn anschreiben und um eine Erklärung bitten, warum und weshalb seine Reaktion so war.


    Das Vertrauen hast Du aber sicher verloren, ich würde mir einen anderen Hausarzt suchen, ich weiß, das ist nicht einfach.

    Den Sozialverband würde ich auf jeden Fall mit einschalten.

    Schick Dir viel Kraft...

    Kerstin
  • Hallo,Karin
    Ich stehe da voll auf deiner Seite,weil ich das selbe Problem in der
    Vergangenheit auch schon hatte.Ich wurde bestellt und durfte dann seine
    Praxis nicht betreten,ohne einen erklärbaren Grund.Ich habe das Verhalten
    der Kasse gemeldet und Recht bekommen.Ich durfte die Praxis wieder betreten,was ich aber nicht mehr wollte.Ich brach die Behandlung ab und suchte mir einen neuen Hausarzt.Vielleicht war die Ausbildung der Dame nicht ausreichend.
    Jeder muß heute sparen,auch Ärzte,aber nur mit einer Begründung zu der Sache.
    Du bist so eine große Persönlichkeit und wirst dich doch nicht,von einer
    ärztlichen Tippse unterkriegen lassen.Hau ruhig mal ordentlich auf den Putz,
    das befreit und hält gesund....grins
    Ich wünsche dir alles Gute und steh zu dir.
    L.G. , rolf
  • Ich glaube nicht das ein persönliches Gespräch mit dem Arzt helfen könnte. Er sagte mir ja letzte Woche schon, daß es für die letzten drei Jahre nichts zu beanstanden gäbe. Was mich halt letzte Woche so fassungslos werden ließ, war das seine Sprechstundenhilfe mir überhaupt nicht zuhören wollte. Ich wollte ihr nur erkären was an ihren Rezepten falsch war, weil ich dachte sie hätte meine Rezepte unabsichtlich falsch ausgestellt. Aber sie ließ mich noch nicht einmal zu Worte kommen und das habe ich deutlich an ihr gerügt. Heute, nach meheren Gesprächen mit Freunden, frage ich mich ob das vieleicht ein abgekartetes Spiel von dieser Dame war. Früher war sie immer sehr zickig zu mir. Seit über einem Jahr arbeitet sie alleine und ist scheiß freundlich gewesen. Genau in diesem Zeitrahmen passierte das mit meinen Rezepten. Sie schrieb immer wieder Dinge auf, die ich noch nie in meiner Therapie hatte. Trotzdem sagte sie es würde bei meiner Akte im Computer stehen. Ich habe meine Rezepte ziemlich oft bemängelt, ohne das sie sich besserte. Deshalb frage ich mich, ob sie mich vieleicht los werden wollte.

    Ich muß immer wieder daran denken was passiert wäre, würde ich mich nicht so gut mit meinen Medikamenten auskennen. Wäre ich eine alte unwissende Oma gewesen und hätte brav jeden Tag meine Tabletten genommen, ich wäre komplett falsch dosiert und maches hätte ich gar nicht nehmen können, weil ich nicht gewußt hätte was ich damit anfangen soll.


  • Hallo Karin,

    mit Deiner Vermutung liegst Du sicher richtig.


    Alles Gute.

    LG Kerstin
  • das kann einen ganz schön erschrecken. besonders, wenn du nicht genau wissen würdest, was da auf dem rezept steht, wer weiss, was dann passiert wäre.... nicht auszudenken.

    mir ist schon was ähnliches passiert.
    aber, ich habe gleich drauf hingewiesen und wir haben drüber reden können. das ist wohl das, was die sprechstundenhilfe nicht zuliess. und das ist fatal. es gehört in diesem job dazu, soweit es die zeit und dringlichkeit zulässt, sich den menschen zu öffnen und zuzuhören.
    hat sie persönlich ein problem mit einem patienten, dann muss sie jemand anderes im team bitten das zu klären und das ihr chef zu ihr steht, ohne dich als kunde -- patient zu hören...nun.....ist schlimm. ich denke nämlich nicht, das du sofort auf angriff gegangen bist sondern versucht hast, in moderater art das thema anzugehen.

    jeder, der mit menschen arbeitet MUSS konstruktive kritik annehmen können.

    ich würde mir auch weitere schritte (ausser neuem arzt) vorbehalten.

    auch der vorschlag von schmusi, den find ich sehr sinnvoll.

    ich weiss, du lässt dich nicht verunsichern und gehst einen wohlbedachten weg 😀

    glg
    christiane




  • Hallo Karin!

    Ist S.....was da abgeht.
    Vielleicht hat da jemand was am laufen.Ist mal wieder mein Bauchgefühl.

    Arzt -Sprechstundenhilfe dazu Null einsicht,ergibt ein Verhältnis.

    Solange das so ist,ist es besser Dich anders umzuschauen,jedoch eine Meldung ist es Wert.

    Wünsche Dir viel Glück.Gib Bescheid wenn ich richtig liege.
    Gruß
    SENDRINE 😀
  • Hallo Karin,
    was lese ich da das kann ich gar nicht glauben.
    Ich würde es der Ärztekammer melden denn es kann ja sein das durch eine
    Falsche Einnahme andere in gefahr sind.
    Die könnte auf jeden fall der sache nach gehen fals mal ein fall ungeklärt auf den Tisch kommt.
    Ich kann mir vorstellen das Du erheblich Probleme bekommst wenn mit der Einnahme was schief geht.
    Nicht aus zu denken was da passieren kann.
    Abgesehen davon das ein Arzt seine Sprechstundenhilfe überlässt was Du bekommst
    was ich auch fragwürdig finde.
    Andererseits kann ich mir schon gut vorstellen das man dich los werden wollte.
    Und einen weg gefunden hat.
    Ich kann mir nicht vorstellen das Du unberechtigt etwas sagen würdest.
    Und den Versuch zu machen es zu klären finde ich auch in Ordnung hätte ich auch getan.

    Es wird dir wohl nicht anderes über bleiben als einen andern Arzt zu suchen was wohl
    nicht so einfach sein dürfte.
    Arme Karin(knuddel) das ist nicht schön.

    Gruß
    Herbi


  • Hallo Karin

    Auch ich hatte Differenzen mit meinem Hausarzt. Ich habe ihm dann einen Brief geschrieben und meinen ganzen Frust losgelassen(aber immer mit Anstand).Ich habe ihm geschrieben, dass er mich mit seinen Äusserungen sehr veletzt habe. Ich fragte ihn auch ganz konkret, wie e r denn sich dabei fühle, ob es ihm wohl sei, dass er so reagieren kann. Ich habe ihm wirklich mein ganzes(Seelen)befinden geschildert.Ich dachte eigentlich, Hauptsache ich werde alles los was mich bedrückt.
    Und siehe da, er hat zurückgeschrieben und sich entschuldigt. Er ist heute noch mein Hausarzt, aber ein wirklich warmes Verhältnis hatte und habe ich zu ihm noch nie gehabt.
    Liebe Grüsse und Kopf hoch
  • Liebe Karin,

    wenn es tatsächlich so war, wie Du es beschrieben hast, ist das keinesfalls akzeptabel.

    Ich habe wie einige User das Gefühl, dass Dein Hausarzt Dich eventuell rausmobben lassen möchte bzw. er zumindest nicht (aktiv) daran interessiert ist, Dich als Patientin zu halten.

    Ich sehe hier auch zwei Möglichkeiten: Du schreibst einen Brief an ihn und schilderst ihm Deine Sicht. Wenn nichts rauskommt, empfehle ich Dir dann, den Hausarzt zu wechseln. Man muss nicht warm mit seinem Arzt werden, aber ein gutes Verhältnis sieht anders aus.

    Weiter habe ich unsere Fachexperten informiert. Vielleicht haben sie noch gute Hinweise.

    Lieben Gruß,

    Tom
    MyHandicap
  • Danke lieber Tom,

    ich sehe schon eher ein Rausmobben, als ein Mißverständnis. Ich bin eine teure Patientin, da ich sehr krank bin. Da es in der heutigen Zeit für viele Ärzte nicht leicht ist, sich über Wasser zu halten, liegt so eine Vorgehensweise nahe. Ich werde auf jeden Fall mit meiner Krankenkasse darüber reden, überlege nur noch ob es besser wäre das persönliche Gespräch zu suchen, als nur an zu rufen oder eine Brief an meine Krankenkasse zu schreiben. Früher war ich Jahrzehnte dem gleichen Arzt treu, aber seit es einen Generationenwechsel in den Arztpraxen gibt, weht dort ein anderer Wind. Das merke ich auch bei den Fachärzten die ich besuche.

    Gruß Karin
  • KarinM schrieb:
    Früher war ich Jahrzehnte dem gleichen Arzt treu, aber seit es einen Generationenwechsel in den Arztpraxen gibt, weht dort ein anderer Wind. Das merke ich auch bei den Fachärzten die ich besuche.


    hi,

    der Generationswechsel sowie die Gesundheitsreform, etc. haben die Praxen zu (reinen) Dienstleistern werden lassen. Wer als Arzt über seine Paushale kommt, zahlt schlußendlich drauf.
    Aber dies sollte sich nicht in rausmobben manifestieren. Mir sagte vor 15 Jahren eine Ärztin knallhart: Sie sind mir zu teuer!
    Nach Rücksprache mit meiner zuständigen Krankenkasse - die sih für das verhalten der Ärztin entschuldigte - suchte ich mir einen anderen Hausarzt. Rücksprache mit der KK deshalb, weil ich freiwillig versichert bin, und mich nicht ver***schen lassen will.

    Mutmaßlich warst Du ihm zu anstrengend, zu teuer, zu anspruchsvoll. Und wenn Du dann noch dieses und jenes hinterfragst: Ist bei der neuen generation fast schon ein NoGo!!

    Viel Erfolg beim nächsten Arzt deines Vertrauens

    Markus



  • Liebe Karin!

    Du bist auf dem richtigen Weg.Mobbing bringt es auf den Punkt.

    Allein:Mein Hausarzt hat mich rausgeschmiesen! Ist einfach nur Skandalös!!!

    Es reicht nicht aus,das man sich täglich durch den Alltag kämpft und dabei ausgerechnet auch noch von den Menschen in Stich gelaßen wird,denen man sein
    Vertrauen geschenkt hat.

    Was kommt noch alles auf uns zu????

    Wünsche Dir sehr liebe Karin,das Du bald diesen Albtraum hinter Dir laßen kannst.

    Gruß
    SENDRINE 🙁
  • Hallo Karin,

    Ich bin sprachlos!!! 🙁

    Das ist ja wohl die Oberfrechheit.

    Ob es nun so ist, dass er mit seinem „Vorzimmer-Mäuschen“ was am Laufen hat oder du ihm zu anstrengend oder gar zu teuer bist, er hat dich als Arzt korrekt zu behandeln,(dazu gehört selbstverständlich auch, dass er dafür verantwortlich ist, was seine bekittelte Tussi für Rezepte ausstellt, schließlich haftet er mit seiner Unterschrift für die Richtigkeit und sollte froh sein, dass du dich auskennst und dich nicht noch vergiftet hast) kurz er ist ein Sch…. Arzt.

    Ich habe ähnliches vor 4 Jahren erlebt, (tippte damals auch auf ein Verhältnis).

    Rausschmeißen konnte der mich allerdings nicht mehr, nachdem ich ihm verbal rechts und links eine verpasst habe, bin ich freiwillig gegangen, noch eh der wieder richtig Luft bekam. (Manchmal gelingt es mir wieder richtig „schlagfertig“ zu sein!)

    Ich habe diesem Arzt einen saftigen Brief zukommen lassen, sowas richtig böses (natürlich ohne unflätig zu werden). Auch über meine Vermutungen für sein Verhalten habe ich mit reichlich ausgelassen.
    Und seine Fähigkeiten als Arzt habe ich ihm dann obendrein noch abgesprochen.

    Zusätzlich habe ich diesen Vorfall (schriftlich) meiner Krankenkasse gemeldet. Ob er dadurch Repressalien hatte, weiß ich leider nicht.

    Verständlich, dass ich da nie wieder hin gegangen bin. (Reaktion von ihm kam allerdings keine).

    Ich kann dir nur empfehlen, es ähnlich zu machen, selbst wenn du nichts erreichst, so kannst du wenigstens deinen Frust über eine solche Frechheit ablassen.
    Außerdem kann es kein guter Arzt sein, wenn er sich so verhält, daher ist es sowieso besser sich einen neuen zu suchen.

    Lass dir sowas bloß nicht gefallen.
    Gerade du nicht, ich habe viele deiner Postings gelesen und muss sagen, toll du hast wirklich Ahnung von dem was du schreibst.

    DU hast es nun wirklich nicht nötig, dich von so einer kleinen Tippse anmachen zu lassen.
    Liebe Grüße
    Tina

  • Booah, Sauerei!!!
    Hört sich so an, als wäre diesem Doc nicht daran gelegen, Dich weiterhin als Patientin zu (be)halten. Da wäre ein saftiger Beschwerdebrief an die KK und Ärztekammer fällig. Fürchte jedoch, die wischen sich damit auch nur den Hintern ab. Die Zicke an der Rezeption ist ohnehin zweitrangig und steht somit gar nicht zur Debatte. Wichtig ist, dass Du dich beim Doc in guten Händen fühlen kannst und das scheint ja hier absolut nicht der Fall zu sein. Der könnte sich ein klärendes Gespräch in die Haare schmieren. Mein Vertrauen wäre unwiederbringlich futsch. Was da läuft, ist eine Sauerei und durch nichts zu entschuldigen. Ich habe während meiner Laufbahn als Arzthopperin auch schon einen Psychologen/Neurologen und dann noch einen weiteren Neurologen verschlissen. Im Nachhinein war's in beiden Fällen eine gute Entscheidung! Ein Wechsel kann durchaus auch eine große Chance für Dich sein!! Seh es nicht so tragisch – andere Praxen haben auch nette Ärzte! Und zeig denen ruhig, wo es langgeht… die brauchen das manchmal! Scheinbar bist Du als Städterin auch nicht besser dran, als ich auf dem „Dörfli“. Als hätten wir keine anderen Sorgen....Zähne zeigen!!!
    Freundliche Grüße


  • Liebe Karin,

    für mich als Ärztin ist es nicht ganz einfach, zu dieser Sache Stellung zu nehmen. Was nicht daran liegt, dass "eine Krähe der anderen kein Auge aushackt", wie es ja oft so schön heisst, sondern dass als Aussenstehender einfach nicht zu beurteilen ist, was wirklich vorgefallen ist und warum. Natürlich steht aber ausser Frage, dass das mit den falschen Rezepten medizinisch gesehen indiskutabel und das sonstige Verhalten der Sprechstundenhilfe und des Arztes menschlich gesehen mehr als fragwürdig ist. Deshalb ist die einzige Konsequenz daraus, dass Sie sich einen neuen Arzt suchen sollten. Und dass Sie hoffentlich schnell einen finden, dem Sie vertrauen und mit dem Sie gut zusammenarbeiten können.

    Natürlich darf ein Arzt die Behandlung eines Patienten (sofern es kein Notfall ist) ablehnen, wenn entsprechende Gründe dafür vorliegen. Ein solcher Grund wäre zum Beispiel ein gestörtes Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient, und das ist natürlich breit auslegbar. Warum genau das in Ihren Fall der Arzt nun so entschieden hat, ist für mich wirklich schwierig zu verstehen und zu beurteilen. Eine Ansammlung diverser Gründe von Zeitmangel, knappem Budget bis hin zu eventuell persönlichen Differenzen wäre vorstellbar. Schade ist auf alle Fälle, dass von Seiten der Praxis wenig Kritikfähigkeit und Bereitschaft zur Klärung dieses Misstandes vorhanden zu sein scheint.

    Wenn Sie das Bedürfnis haben, die Sache nicht auf sich beruhen zu lassen, würde ich am ehesten noch einmal den direkten Kontakt zu der Praxis suchen. Alles andere ist in meinen Augen verschwendete Energie, da Sie, wenn ich Sie richtig verstanden habe, nicht mehr zurück zu diesem Arzt wollen und eine Meldung an Ärztekammer, KV, etc. vermutlich keine Konsequenzen haben würde.

    Da ich selbst eine "Ärztin der neuen Generation" und prinzipiell gegen Verallgemeinerungen und Vorurteile bin, finde ich es ein wenig schade, dass die ganze Entwicklung des Gesundheitssystem mit ihren Problemen in einem Atemzug mit einem "Generationenproblem" genannt wird. Denn es ist auch hier sicher nicht die Regel, dass alle jungen Ärzte ihre Patienten unmenschlich und nur auf ihren Geldbeutel bedacht behandeln. Wir haben heutzutage sicherlich eine Menge an Vorschriften und Restriktionen, die es vor 30 Jahren noch nicht gab; dennoch haben wir z.B. in unserer Praxis noch niemals einen Patienten aus Kostengründen nicht oder schlecht behandelt!

    Ich wünsche Ihnen alles Gute und dass Sie bald einen neuen Arzt Ihres Vertrauens finden!

    Mit freundlichen Grüssen,

    Christina Ferger-Horn
  • Dr.Ferger-Horn schrieb:
    Da ich selbst eine "Ärztin der neuen Generation" und prinzipiell gegen Verallgemeinerungen und Vorurteile bin, finde ich es ein wenig schade, dass die ganze Entwicklung des Gesundheitssystem mit ihren Problemen in einem Atemzug mit einem "Generationenproblem" genannt wird.
    Christina Ferger-Horn



    Sehr geeehrte Frau Dr.Ferger-Horn,

    Ihre Worte kommen mir seltsamer Weise sehr bekannt vor - könnten diese aus meiner Feder/Tastatur stammen?
    Hier geht es um die Sache an sich, und nicht um Sie, oder Ihren Kollegen.
    Das möchte ich ausdrücklich betonen.

    Meiner Arztin war ich zu teuer, immerhin zahle ich einen Selbstbehalt von exakt 10,22 EUR im Quartal für meine Medikamente. Na gut - früher waren diese Medikamente teurer.

    Aber was mich sehr traurig stimmt, ist die Tatsache, dass immer mehr Praxen Budgeturlaub fahren, um nicht kostenumsonst/gratis behandeln zu wollen/müssen.
    Berufswegen habe ich sehr viel mit Arztpraxen zu tun, und kenne die Situation sehr gut.

    Sicher haben es heute die nidergelassen Praxen sehr schwer, wenn sie wirtschaftlich arbeiten wollen. Das ist legal, und vertretbar. Es gibt viele Ihrer Kollegen, die beim Verkauf der Praxis echte Probleme haben, denn die vakanten Nachfolger bleiben in der Klinik. Finanztechnisch.

    Dass dann mal unbequeme Patienten auf der Strecke bleiben - ein Schelm, der Böses dabei denkt.

    MfG

    Markus B
  • Wie wäre es mit Öffentlichkeit herstellen?

    Zu deutsch: Leserbrief an die lokale Presse.

    Sollten die den auch noch drucken, so wird das dem Doc mächtig stinken.

    In der Öffentlichkeit will der sowas sicher nicht haben, das lesen dann ja auch noch andere Patienten von ihm.
  • Hallo Karin,
    Ich würde die ganze Angelegenheit der KV melden.
    Außerdem steht der Arzt für die ausgestellten Rezepte grade, weil seine Unterschrift auf dem Rezept steht. Er muss für den entstandenen Schaden haften.
    Erkläre der KV, dass du nur gut aufgepasst hast, was verschrieben wurde, da sonst deine Gesundheit gefährdet wäre.
    Suche dir trotzdem einen neuen Arzt, mit dem du am besten vorher eine schriftliche Vereinbarung eingehst, dass du deine Medikamente per mail bestellst, da du nicht immer in die Praxis kommen könntest. Ansonsten versuche doch mit deiner Krankenkasse zu sprechen, ob sie dir weiterhelfen können, bei der Suche nach einem passenden Arzt, der auch noch Hausbesuche machen kann.
    drücke dir die Daumen, dass du die richtige Entscheidung für dich triffst.
    Gruß Olaf
Diese Diskussion wurde geschlossen.