SB-Ausweis und Parken

hallo ich hab mal eine frage,

ich bin stark gehbehindert da ich muskelschwund habe.
ich habe einen bg von 60% und einen eintrag b (begleitperson).
für mich wäre es eine echte erleichterung ein anrecht auf einen behindertenparkplatz zu haben, da ich sehr sehr unsicher beim gehen bin und jede unebenheit eine stolperfalle ist aus der ich ohne hilfe nicht mehr raus komme wenn ich falle.

ich habe nun 2mal einen antrag gestellt und bin erst bei 60% und statt mir ein anrecht auf parken zu gewähren habe ich nur 10% erhöhung also nun 60% und das b im ausweis stehen.

der sachbearbeiter meinte, dass der amtsärtzliche dienst anhand einer speziellen formulierung erkennt, ob die person so stark eingeschränk ist, dass sie ein anrecht auf einen behindertenplatz braucht. wisst ihr was der meint oder habt tipps wie ich mich verhalten soll? oder muss ich erst im rollstuhl sitzen?

christina

Antworten

  • Hallo Chtistina,

    einen blauen Parkausweis bekommst Du nur, wenn Du ein aG im Schwerbehindertenausweis hast. Seit kurzem gibt es aber einen orangenen Parkausweis. Damit darfst Du zwar nicht auf Rolliparkplätzen parken, aber Du darfst im Halteverbot stehen und in Fußgängerzonen rein fahren. Vieleicht reicht Dir diese Erleichterung ja schon. Du brauchst ja keinen besonders breiten Parkplatz wie wir Rollifahrer, sondern nur kurze Laufstrecken. Dafür ist der orangene Parkausweis da. 😉

    Gruß Karin

    Richtig Parken
    http://www.myhandicap.de/behindertenparkplatz.html
  • hi karin,

    danke für deine schnelle antwort.
    ich habe zwar keinen rolli, brauche allerdings trotzdem viel platz zum aussteigen, da ich mich jeweils immer aus dem auto "hebel". hört sich doof an ist aber so 😉

    bei glatteis (horrorzeit zur zeit) kann ich garnicht aussteigen, da meine beine immer wegrutschen.
    weißt du was die kriterien für eine ag-behinderung sind?

    und wie bekomme ich diesen orangenen parkausweiß?

    gruß,
    christina

  • Hallo,ag 80% Gebbehindert und mehr,das Problem mit dem aussteigen ist uns bekannt,kenne jemandem mit einem Bein komplett amputiert,dem haben Sie nur 50% Prozent und ein G gegeben weil ein Bein hat er ja noch.Du müsstest halt beweisen das Du schwerer gebehindert bist und eine erhöhung beantragen.Menschen mit Beatmungsgerät bekommen auch ein ag.LG Erich
  • Hi , cristina
    Ich habe ein G,aG,H,B im Ausweis stehen ,habe somit auch den blauen Parkausweis.
    Manchmal lohnt sich ein Besuch bzw.eine Begutachtung des Medizinischen Dienstes,
    oder wenn du Pflegestufe 1 hast,dann kannst du den blauen Ausweis auch ohne das
    aG im Ausweis,bekommen.Manchmal liegt es aber auch an den Mitarbeitern des
    Ordnungsamtes.Wenn dir deine Beine jedoch nicht richtig gehorchen,ist es fast genau so,als wenn du doppelt amputiert wärst.Hört sich zwar blöd an,ist aber so.
    Nur weil du noch zwei Beine hast,ist ja nicht gesagt,das du damit auch laufen kannst.
    Versuch es ruhig nochmal,manchmal hilft es auch einen Verband hinter sich zu haben.
    Viel Glück und alles Gute , rollo
  • Hallo Christina, 😀

    als ich das ag noch nicht hatte, da habe ich mir vom Tiefbauamt eine 'aussergewöhnliche Parkerleichterung' beantragt bzw auch sofort bekommen.

    Die Vorteile bekommt man schriftlich zugeschickt,
    (Parken auf öffentl Parkplätzen bis 24 Std umsonst, in Fussgängerzonen beim Lieferverkehr, in beschränkten Halteverboten bis zu 3 Std wenns nicht anders geht,etc.)

    Das hängt allerdings vom Bundesland ab, da die nicht in jedem gültig ist.

    Ich habe keine Ahnung woher du kommst, doch ich habe es leider schon bei einem Verwandten erlebt, das in der Nachbargemeinde es nicht allzu gern gegeben wird, und dort musste ich dann erst einmal telefonisch 'auf den Teppich klopfen' 😉.

    Bis ich mein ag auch durch hatte, da ging das wegen 'Unklarheit' zum Landesversorgungsamt nach Münster, und das hat Monate des Verharrens gedauert, doch haben sie mir mit Gewährung des Pflegegutachtens vom MDK dieses rückwirkend bewilligt.

    Hart bleiben und dafür kämpfen.

    Alles Gute wünscht dir Marianne


  • 1000 dank für eure antworten.

    es hört sich alles sehr kompliziert an mit einem enormen bürokratischen aufwand.
    ich bin sehr traurig, dass einem das gefühl gegeben wird, dass man erst eine erleichterung bekommt wenn man ein extremfall ist.
    keiner kann sich vorstellen von den versorgungsamtleuten, wie belastend es ist, jeden meter zu planen den man gehen möchte mit der ständigen angst zu fallen und ohne fremde hilfe nicht hoch zu kommen.
    sie schauen nur vor eine fassade, sehen ein 28 jährige frau die mitten im leben "steht" und denken: ach, warum soll die sowas bekommen – scheint doch alles supi zu sein.

    hmm, bevor ich hier weiter mich aufrege, danke ich euch nochmals für die lieben und helfenden antworten.
    ich werde nun erstmal bis februar warten und das ganz genau mit meinem arzt im krankenhaus und meinem neurologen besprechen, wie ich da weiterhin verfahren soll.vielleicht regelt es sich dann auch ganz schnell.

    merci,

    christina
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