Gutachter - Hilfe

Meine private Krankenkasse hat mir ganz kurzfristig für morgen per Einschreiben einen Gutachtertermin reingedrückt.

Die wollen wohl nicht mehr zahlen.

Was mach ich jetzt?

Wenn der meint, ich sei gesund, bekomme ich kein Geld und Therapie mehr.

Wenn der meint ich sei völlig kaputt, will er daß ich Rente beantrage und ich bekomme auch keine Therapie mehr.

Er muß also meinen ich sei krank aber eine Therapie lohnt sich noch.

Wie gehe ich da hin?

Seit drei Tagen ungeduscht und unrasiert, mit alten schmuddligen Klamotten (Depressive vernachlässigen sich ja häufig), Haare nicht gewaschen und immer ein wenig gaga wirken und jammern?

Soll ich mal die Symptome von ADHS, Schlaf-Apnoe, Depressionen, seelischer und schizoider Störung nachlesen?

Kann mir jemand einen Rat geben?

Vielen Dank im Voraus...

Werner

Antworten



  • Hallo!

    Ich dachte jetzt beim Lesen,hat der eine Meise,dabei sah ich Du bist König!

    SORRY

    Was willst Du eigentlich? Gesund sein,Krank sein,Rente,Arbeiten oder was???

    Als mein Mann und ich Krank wurden,stellte sich irgendwann die Frage,kann ich noch Arbeiten im Normalen Arbeitsalltag.
    Die Antwort war NEIN. Da konnte mir auch kein Gutachter Angst einflößen,den das sind in erster Linie auch nur Menschen.
    Wir waren beide Arbeitstiere und auch heute sind wir trotz Erkrankung am Abend stolz,das die Ziele die wir uns gesetzt haben,erfühlt wurden.Die Abstriche die uns der Körper aufgezwungen hat,müßen wir durch Hilfsmittel ausgleichen.Auch um gelegentliche Hilfsansuchen im Bekanntenkreis,kommen wir nicht mehr umher.

    Mir ein Buch zu nehmen um darin zu lesen,wie man sich bei bestimmten Erkrankungen geben soll,entstand nach meiner ersten Begutachtung und Ablehnung ganz kurz.
    Da es aber nicht meinem Wesen entspricht und mein Gewissen das auch nicht mitgetragen hat,war mein Kampf zwar hart aber wie ich glaube gerecht.
    Es ist Dein Leben,Deine Verantwortung,gehe sorgfälltig damit um und versuche auch Deine Partner zu schützen.Das wünsche ich Dir-Gruß SENDRINE
  • Hallo König,

    wir haben zum Thema "Gutachterbesuch" ein paar Tipps zusammengestellt. Ich hoffe, das hilft dir weiter: http://www.myhandicap.de/tipps_gutachter_pflege.html

    Viele Grüße,
    Iris, Redaktion MyHandicap
  • Komme grad vom Gutachter.

    Es war ein netter, ca. 55-jähriger Allgemeinarzt und Psychiater, der mich für krank hält.

    Auf Berufsunfähigkeit oder Rente will er im Moment nicht raus, als er mit Entsetzen zur Kenntnis nahm, daß ich keinerlei private Absicherung habe.

    In die Psychiatrie in der Uniklinik will er mich ungern schicken, dafür hat er den Vorschlag gemacht, ich solle mal eine richtige Entziehungskur machen, er denkt dabei an ein halbes Jahr stationär.

    Habe dem sogleich zugestimmt, wenn die das einleiten wollen, dann werde ich eben einrücken.

    Vorläufig läuft jetzt erst mal das Krankengeld weiter.

    Wäre ich privat gegen Berufsunfähigkeit versichert, dann hätte er mir die ohne Probleme bescheinigt.


  • Hallo König der Meisenburg!

    Es freut mich,das Deine Begutachtung so gut verlaufen ist.


    Wünsche Dir,das Du die Zeit in der Klinik für Dich nutzt und
    als Mensch mit neuen Zukunftsplänen nach Hause zurückkehrst.


    Alles alles Gute
    Gruß
    SENDRINE 😀
  • Im Grunde wollte er eigentlich MIR helfen.

    Ich hatte 2005 schon zweimal zum Gutachter gemußt, das war damals ein alter Psychiater in Emmendingen, der unter dem Dach sich ein Zimmerchen eingerichtet hatte und da noch ein paar Privatpatienten und Gutachten machte.

    Ob der noch lebt weiß ich gar nicht.

    Der jetzige hat mit Sicherheit auch nur eine Winzpraxis, aber das ist in Freiburg normal, schließlich hat Freiburg eine Riesenuniversität, wenn man das mal auf die Größe der Stadt umlegt, dann ist die viel größer als in München, Berlin oder so.

    Es ist nach Heidelberg auch die zweitälteste auf deutschem Boden, früher waren das Prag und Wien.

    Da haben sich dann viele Ärzte in der Stadt und im Umkreis niedergelassen, auch weil der Lebenswert sehr hoch ist, Freiburg ist eine schöne, vorderösterreichische Stadt, mit schöner Altstadt, das Elsaß ist nahe dabei, die Rheinebene, die Schweiz, der Schwarzwald, Gastronomie und Wetter sind sehr gut, der Kaiserstuhl ist die wärmste Gegend Deutschlands mit im Sommer bis zu 40 Grad Celsius im Schatten, wenn es richtig heiß ist, wir haben auch eine tolle Gastronomie in der Gegend, auch im Elsaß.

    Viele Elsäßer arbeiten bei uns, weil sie hier mehr verdienen, zum einkaufen kommen sie auch, weil es bei uns billiger ist, die Deutschen arbeiten dagegen in der Schweiz, weil die Löhne da viel höher sind, dafür kommen die Schweizer dann am Abend über die Grenze und kaufen bei uns ein und besuchen unsere Lokale, weil sie in Deutschland sehr gut für wenig Geld essen gehen können.

    Das ist zwar schön, aber umsatzmäßig ist das für die meisten Arztpraxen natürlich beschissen, säßen die auf der schwäbischen Alp, dann hätten sie ein mehrfaches an Arbeit und Einkommen, dafür bis zu 8 Monate Winter und wenig Freizeitangebot.

    Freiburg hat neben München Innenstadt die größte Ärztedichte in Deutschland, da sind welche drunter, die verdienen noch nicht mal was woanders ein Hilfsarbeiter hat, gleiches gilt für Rechtsanwälte.

    Mein Bruder war jahrelang am Finanzamt Freiburg I (Innenstadt), der kennt sich da aus.

    Für das Gutachten hat er sich ca. 2 Stunden Zeit genommen und auch viel und gezielt gefragt, es war aber nie unangenehm.

    Aufgefallen ist ihm, daß wenn ich über mich rede, daß da keinerlei Emotionen kommen, er meinte, es höre sich so an, als würde ich über eine fremde Person berichten, jemand aus dem Fernsehen z. B. und hätte selber gar nichts damit zu tun.

    Denke, das hängt mit der schizoiden Persönlichkeit zusammen.

    Ob er mich für erwerbsunfähig hält, halte ich für fraglich, eine Berufsunfähigkeit hätte er aber sofort bestätigt, wenn sie versichert wäre, er hat auch mehrmals vorgefühlt, ob mein Behandler und ich noch nicht über Rente gesprochen haben, gedanklich geht er also in die Richtung.

    Das mit dem Säuferheim mache ich, falls es veranlaßt wird, kann nichts schaden und ich habe mal wieder ein halbes Jahr Ruhe.

    Leider hat unser Rottweiler Krebs im Endstadium, meine Frau ist dann ganz alleine zu Hause.

    Mir selber macht es nichts aus alleine zu sein, ich komme auch überall schnell zurecht, wir sind früher sehr viel gereist, zwischen Indonesien, Rußland, Südamerika und Alaska waren wir schon überall und ich kann mich auch überall schnell einfinden.

    Deutsch und Englisch kann ich ja, Französisch zumindest lesen, auch spanisch und niederländisch geht zu lesen und wenn einige Tage Zeit sind kann ich mir auch die kyrillischen Buchstaben einprägen, dann geht das auch.

    Ob ich es mit abgesoffenen Pennern zu tun habe, oder mit Ärzten (mein Beruf) macht für mich auch keinen Unterschied, kann mich auf beide gut einstellen, als Vertreter lernt man das ja, daß man sich auf jeden Kunden immer neu einstellen muß, weil halt jeder auch anders ist.

    So gesehen macht auch ein halbes Jahr Säuferklinik nichts aus, auch dann nicht, wenn es keinen Ausgang geben sollte.

    Jetzt warte ich halt mal ab, was noch so auf mich zukommt...
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