Integrationsunternehmen/in KR-NRW und nahe Umgebung

Hallo,
durch Zufall habe ich diese Platform entdeckt und möchte einfach mal ein Lob aussprechen, ich finde diese Hilfemöglichkeiten sehr gut, egal welche Krankheit.

Nun, ich habe eine chronische Erkrankung, nicht sichtbar, wobei ich im September eine Sehnerventzündung hatte, mich in der Probezeit befand, mein Unternehmen wollte warten, meine Probezeit verlängern...bis die Krankenkasse ohne mein Einverständnis dort anrief, 2 Tage später hatte ich die Kündigung vorliegen....!

Ehrlich, ich mag nicht mehr lügen. Meine Diagnose steht seit 2002 und die Krankheit selbst hat mir relativ wenig innerhalb dieser Zeit getan (Gott sei Dank!!)

Nun versuche ich einen anderen Weg! nämlich den der Offenheit!
ich möchte einem Unternehmen offen sagen, ich habe eine chronische Erkrankung. Gerne können die dann meinen Versicherungsverlauf sehen, wahrscheinlich war ich weniger krank im Leben als der "vermeintlich Gesunde".

Das traurige ist, dass man mit solch einer chronischen Erkrankung die Erfahrung macht, am besten LÜGEN und sagt man die Wahrheit, dann bekomme ich wahrscheinlich nie mehr eine Stelle, denn es könnte ja irgendwann wieder etwas sein und es ist ja auch so! Ich finde es ganz bitter traurig, das es so ist wie es ist mit den Kranken! und deshalb finde ich auch diese Platform so gut, sodass bei Firmen mehr Aufklärungsarbeit stattfindet und nicht die Schrecken "Unkündbarkeit, unsagbar lange Ausfallzeiten etc.pp." ständig vorherrschein. Mal von den postiven Dingen reden das wäre schön.

Nun meine Fragen, kann mir hier jemand sagen, ob es in meiner Region Integartionsunternehmen gibt? Krefeld oder nahe Umgebung.
Ich verfüge über langjährige Berufserfahrung (über 28J), bin 44J und gelernte Industriekauffrau und Fremdsprachenkorrespondentin in Englisch und Französisch.

Einen Termin beim IFD habe ich heute. Als erstes Bertungsgespräch, aber gerne würde ich mich auch auf "normalen" Wege bewerben, wenn mir Integrationsunternehmen bekannt wären.

Vielen Dank für Eure Hilfe und dann wünsche ich allen hier noch ein gesundes, glückliches und zufriedenes neues Jahr 2010!

LG
bluemoon

Antworten

  • Hallo bluemoon

    Deine Frage wurde an einen Fachexperten weitergeleitet. Er wird ihnen so bald als möglich antworten.

    Lieber Gruss Andreas

  • Danke schön Andreas!

    übrigens möchte ich noch das Gespräch beim IFD kurz erwähnen, bei dem ich heute
    am frühen Nachmittag war.

    Also: man hat die Möglichkeit entweder über das Arbeitsamt/Reha-Abteilung oder
    über den Rententräger/BFA zum Integrationsfachdienst zu gelangen, die dann versuchen,
    einen zu vermitteln.

    Die Aussage beim IFD. Tja..Frau..."Behindert" zu vermitteln, in der heutigen Zeit ist schon schwer genug, aber die Arbeitgeber möchten planbar vermittelbare Behinderte! Sprich, ein körperlich kranker, z.B. nur 1 Bein ist leichter zu vermitteln als Sie, da dieser auch in 10 Jahren nur 1 Bein hat. (dies ist hier bitte nur als Beispiel geschrieben, nicht falsch verstehen). Ein chronisch Kranker,
    z.B. mit Diagnose Rheuma oder Multiple Sklerose, der ist behindert und nicht
    "planbar". Er kann in 10 Jahren noch in genauso guter Form sein wie jetzt, oder eben auch nicht, denn bei beiden Krankheiten gibt es echt harmlose und echt richtig schlimme Fälle.

    also, da sind wir wieder beim Lügen. Sieht man einem nix an, am besten Lügen,
    fällt man dann doch irgendwann aus, hat man den Arbeitgeber "arglistig getäuscht", sagt man die Wahrheit, bekommt man die Stelle erst gar nicht!

    ja also bitte, wie soll man denn sein! Versicherungsverlauf vorlegen bei Arbeitgebern? was soll man sagen!

    Egal wie man ist oder was man sagt, oder auch nicht, mit der Diagnose einer chronischen Erkrankung, vor allem MS, ist man ganz sicher zerstört!
    ob man dann etwas hat (etwas schlimmes) oder auch harmlos der Verlauf ist!

    Das Risiko ist den Arbeitgebern zu gross! Ich könnte wirklich heulen, so traurig empfinde ich das!

    So werden viele chronisch Kranke in die "Rente getrieben", weil sie STeine über Steine über STeine in den Weg gelegt bekommen!

    Auf die Antwort vom Fachexperten freue ich mich!

    Danke schön!
    bluemoon
  • Hallo Bluemoon,

    Es spricht für Dich, mit Offenheit in der Bewerbung mit neuen Arbeitgebern umzugehen. Leider gibt es auf diesem Weg immer wieder Rückschläge und vermeintliche Vorschläge auch von unterstützenden Organisationen.

    Ich kann deinen Wunsch gut verstehen, wieder mit Lügen den angeblich "erfolgreicheren" Weg zu beschreiten. Aber der wird wohl nicht Dir entsprechen und ich meine, dass er auch längerfristig nicht erfolgreich ist.

    Natürlich haben Arbeitgeber - wie im übrigen auch andere angesprochene Personen - erst mal große Unsicherheit bei der Benennung einer "nicht planbaren" Einschränkung. Im leichtesten Fall können sie nichts mit der Diagnose anfangen. Aber wäre das nicht auch ein bißchen viel verlangt von einem Arbeitgeber. Er ist nun mal in der Regel weder Betroffener noch Fachmann/-frau. Er will nur wissen, wie sich das Ganze auf die Arbeitsfähigkeit jetzt schon auswirkt oder in Zukunft auswirken wird. Und das kannst du ihm zumindest aus deinen Erfahrungen gut beantworten.

    Du kannst ja auch eine Menge in die Waagschale werfen, ohne lügen zu müssen. Du hast eine ordentliche Berufsausbildung und gründliche Berufserfahrung, du hattest bisher keine allzu massiven gesundheitlichen Ausfälle, machst dich selber schlau, was es alles geben kann an Unterstützung und willst arbeiten. Da bist du schon deutlich weiter, wie eine Vielzahl an "gesunden" Bewerbern. Dies alles kannst du auch als Argument für einen neuen Arbeitgeber aufbringen und damit auch erklären, wie du bisher mit deiner Diagnose umgegangen bist.

    Glaube an deine Vorgehensweise der Offenheit und du wirst klar bleiben und auch erfolgreich.

    Für Deine Suche nach Integartionfirmen in NRW gehe in www.rehadat.de und gebe "Integrationsprojekt" ein. Müssten im Augenblick fast 600 Integrationsfirmen in Deutschland listen.

    Viel Erfolg und viele Grüße

    Michael
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