Eine Weihnachtsgeschichte

Warum der schwarze König Melchior so froh wurde

Allmählich verbreitete sich das Gerücht von dem wunderbaren Kinde mit dem Schein ums Haupt und drang bis in die fernsten Länder. Dort lebten drei Könige als Nachbarn, die seltsamerweise Kaspar, Melchior und Balthasar hießen, wie heutzutage ein Roßknecht oder ein Hausierer. Sie waren aber trotzdem echte Könige, und was noch merkwürdiger ist, auch weise Männer. Nach dem Zeugnis der Schrift verstanden sie den Gang der Gestirne vom Himmel abzulesen, und das ist eine schwierige Kunst, wie jeder weiß, der einmal versucht hat, hinter einem Stern herzulaufen.

Diese drei also taten sich zusammen, sie rüsteten ein prächtiges Gefolge aus, und dann reisten sie eilig mit Kamelen und Elefanten gegen Abend. Tagsüber ruhten Menschen und Tiere unter den Felsen in der steinigen Wüste, und auch der Stern, dem sie folgte, der Komet, wartete geduldig am Himmel und schwitzte nicht wenig in der Sonnenglut, bis es endlich wieder dunkel wurde. Dann wanderte er von neuem vor dem Zuge her und leuchtete feierlich und zeigte den Weg.

Auf diese Art ging die Reise gut voran, aber als der Stern über Jerusalem hinaus gegen Bethlehem zog, da wollten ihm die Könige nicht mehr folgen. Sie dachten, wenn da ein Fürstenkind zu besuchen sei, dann müsse es doch wohl in einer Burg liegen und nicht in einem armseligen Dorf. Der Stern geriet sozusagen in Weißglut vor Verzweiflung, er sprang hin und her und wedelte und winkte mit dem Schweif, aber das half nichts. Die drei Weisen waren von einer solchen Gelehrtheit, daß sie längst nicht mehr verstehen konnten, was jedem Hausverstand einging. Indessen kam auch der Morgen heraus, und der Stern verblich. Er setzte sich traurig in die Krone eines Baumes neben dem Stall, und jedermann, der vorüberging, hielt ihn für nichts weiter als eine vergessene Zitrone im Geäst. Erst in der Nacht kletterte er heraus und schwang sich über das Dach.

Die Könige sahen ihn beglückt, Hals über Kopf kamen sie herbeigeritten. Den ganzen Tag hatten sie nach dem verheißenen Kinde gesucht und nichts gefunden, denn in der Burg zu Jerusalem saß nur ein widerwärtiger fetter Bursche namens Herodes.

Nun war aber der eine von den dreien, der Melchior hieß, ein Mohr, baumlang und tintenschwarz, daß selbst im hellen Schein des Sternes nichts von ihm zu sehen war als ein Paar Augäpfel und ein fürchterliches Gebiß. Daheim hatte man ihn zum König erhoben, weil er noch ein wenig schwärzer war als die anderen Schwarzen, aber nun merkte er zu seinem Kummer, daß man ihn hierzulande ansah, als ob er in der Haut des Teufels steckte. Schon unterwegs waren alle Kinder kreischend in den Schoß der Mutter geflüchtet, sooft er sich von seinem Kamel herabbeugte, um ihnen Zuckerzeug zu schenken, und die Weiber würden sich bekreuzigt haben, wenn sie damals schon hätten wissen können, wie sich ein Christenmensch gegen Anfechtungen schützt.

Als letzter in der Reihe trat Melchior zaghaft vor das Kind und warf sich zur Erde. Ach, hätte er jetzt nur ein kleines weißes Fleckchen zu zeigen gehabt oder wenigstens sein Innerstes nach außen kehren können! Er schlug die Hände vors Gesicht, voll Bangen, ob sich auch das Gotteskind vor ihm entsetzen würde.

Weil er aber weiter kein Geschrei vernahm, wagte er ein wenig durch die Finger zu schielen, und wahrhaftig, er sah den holden Knaben lächeln und die Hände nach seinem Kraushaar ausstrecken.

Über die Maßen glücklich war der schwarze König! Nie zuvor hatte er so großartig die Augen gerollt und die Zähne gebleckt von einem Ohr zum anderen. Melchior konnte nicht anders, er mußte die Füße des Kindes umfassen und alle seine Zehen küssen, wie es im Mohrenlande der Brauch war.

Als er aber die Hände wieder löste, sah er das Wunder; - sie waren innen weiß geworden"!

Und seither haben alle Mohren helle Handflächen, geht nur hin und seht es und grüßt sie brüderlich.

Karl Heinrich Waggerl




Antworten

  • Noch eine Weihnachtsgeschichte


    Ein ungewöhnliches Weihnachtsfest

    Louis, der kleine Wolf, war weggelaufen und streunte durch den Wald. Da begegnete ihm ein Hund. Der Hund sah ihn erstaunt an und fragte:
    „Wer bist du? – Du bist doch noch ein Kind! – Was machst du hier so ganz allein?"
    Louis war etwas eingeschüchtert und meinte kleinlaut:
    „Ich bin der Louis, ein Wolf! Ich bin weggelaufen. – Und wer bist du?“
    „Ich bin Kira, ein Hund – genauer ein Boxer. Ich wollte mich etwas vom Weihnachtsstress erholen und bin deshalb allein spazieren gegangen.“
    „Was ist denn Weihnachtsstress?"
    „Das ist etwas, was die Menschen machen. Da steht ein Tannenbaum im Zimmer und ein Häuschen aus Holz – sie sagen Stall dazu – mit ein paar Puppen drin und die Menschen machen Kerzen an und singen. Es ist ein paar Tage lang viel Herumlauferei, da hat wirklich niemand Zeit für einen!"
    „Oje! - Aber warum machen die Menschen das?"
    „Weil an Weihnachten, wie sie sagen, unser Herr Jesus geboren ist."
    „Aha! - Und wer ist unser Herr Jesus? "
    „Das ist etwas Christliches."
    „Und was ist etwas Christliches?"
    „Du fragst einem ja Löcher in den Bauch! Ich habe ich keine Lust, dir alles zu beantworten." Kira sagte das, weil sie selbst nicht so richtig wusste, wie sie das alles erklären sollte.
    Louis wunderte sich über ihre Reaktion, wollte Kira aber auch nicht nerven und hielt die Klappe.
    Kira tat der kleine Wolf leid, darum fragte sie ihn:
    „Warum bist du denn weggelaufen?"
    Louis schluchzte ein bisschen und sagte:
    „Weil mein großer Bruder und ich uns um ein Stück Fleisch gestritten haben – und er hat natürlich wieder gewonnen. Und er hat mir nix abgegeben."
    „Siehst du, dass käme bei den Menschen an einem Tag, wie Weihnachten, niemals vor. Das ist nämlich ein Festtag an dem man alles miteinander teilt."
    „Das sollte mal einer bei uns machen. Das wäre toll," Louis war begeistert.
    Da hatte Kira eine Idee:
    „Ja dann macht das doch mal so - das wäre doch eine Abwechslung."
    „Und wie soll das gehen?"
    „Sag doch einfach: Heute ist Weihnachten! Lasst uns ein Beispiel an den Menschen nehmen und mal nicht streiten. Heute ist ein Festtag - wir können doch auch mal friedlich sein."
    „Hm“ – Louis schöpfte Hoffnung - „denkst du wirklich, dass wir Wölfe das können? - Von so einem Festtag haben wir glaub ich noch nie gehört! - Aber vielleicht kommt es auf einen Versuch an."
    Kira nickte und dachte nach:
    „Ihr Wölfe wollt doch bestimmt oft so sein, wie die Menschen. Denn die haben ja auch ihre Vorteile."
    „Du hast Recht. Wenn ich sehe, wie hier Familien fröhlich durch den Wald gehen, dann wünsche ich mir das auch."
    „Meinst du, du kannst die anderen Wölfe dazu bringen?"
    Auf einmal war Louis ganz selbstsicher:
    „Wenn ich ihnen erzähle, was du mir erzählt hast, bestimmt!"
    Darauf verabschiedeten sich die beiden und Louis lief direkt zurück zu seiner Mutter, die sich schon Sorgen um ihn gemacht hatte.
    Auf seinen Bericht hin, erklärte sie sich bereit, so etwas zu organisieren und so sorgte Louis für das schönste Fest unter den Wölfen! Insgeheim dankte er Kira und war sehr stolz darauf, dass er seiner Familie einen friedlichen Abend verschafft hatte.


  • Noch eine? - Für uns Handycapped[u][b]

    Der ist ja ganz nackt!

    Markus hatte eine Idee und wollte zu einem Hundezüchter fahren, um ein Weihnachtsgeschenk für ist seine Frau Julia zu kaufen.
    Er fragte den Züchter:
    "Sagen sie einmal, welcher Hund ist besonders intelligent und gelehrig?"
    Der Mann kratze sich am Kopf und meinte:
    "Wenn sie einen wollen, der auch noch besonders verschmust und lieb ist, dann nehmen sie doch diesen hier.", und er zeigte auf einen ziemlich hässlichen Hund.
    "Der hat ja gar kein Fell. Den kann ich meiner Frau nicht anbringen."
    "Warum denn nicht? Das ist die Rasse. Er ist ein mexikanischer Nackthund, ein Xelo. Aber auch wenn er nackt ist, der ist trotzdem kuschelig und verschmust. Außerdem ist er intelligent und versteht sich mit allem anderen Lebewesen. Das ist alles, was man sich als Besitzer so wünschen kann."
    "Wird ihm denn nicht zu kalt im Winter?"
    "Doch." meinte der Züchter, "Da braucht er ein Mäntelchen und im Sommer Sonnencreme, sonst verbrennt die Haut."
    Da Markus keine Zeit mehr hatte, noch etwas anderes zu besorgen und heute Heiligabend war, willigte er schließlich trotz aller Umstände ein und nahm den Hund mit.

    Zu Hause dachte er sich:
    "Wie präsentiere ich Julia nur dieses hässliche Wesen? Vielleicht schwärme ich ihr nur von seinen Vorzügen vor.", aber dann versuchte er sich zu beruhigten:
    "Ach, das wird schon gehen. Sie ist ja ganz lieb."
    Es war aber nicht klar, ob er damit den Hund oder Julia meinte.

    Auf jeden Fall kam der Heiligabend. Markus versuchte den Moment der Geschenkübergabe noch etwas heraus zu zögern, aber nach einer Weile war es dann doch soweit.
    "Was ist das denn?", war alles, was Julia herausbrachte.
    "Das ist Kati, ein mexikanischer Nackthund. Er ist sehr verschmust und gelehrig. Du wirst viel Spaß mit ihm haben, sagt der Züchter.
    "Aber der ist ja nackt. Wie soll man denn mit dem kuscheln?"
    "Das tust und auch mit einer Ratte und die ist auch nackt."
    "Aber nicht ganz."
    Und damit ließen Sie den Hund erst Mal kurze Zeit allein im Zimmer.

    Jetzt war sie allein und weinte, weil sie alle so hässlich fanden.
    Ihr Schluchzen hörte Julias Ratte und fragte:
    "Warum weinst du denn?"
    Kati wusste nicht, wer mit ihr sprach und fragte:
    "Wer spricht da?"
    "Ich, die Ratte Adolf.", und dann fügte noch hinzu, weil er ihren suchenden Blick bemerkte: "Ich bin hier über dir auf dem Regal."
    Kati schaute nach oben und sagte wahrheitsgemäß:
    "Weil mich alle so hässlich finden, weil ich nackt bin."
    "Aber niemand ist hässlich. Jeder kann doch irgendwie schön sein. Sieh mich doch an. Viele Leute ekeln sich von mir, genau so wie vor einigen Behinderten. Das ist aber nur, weil sie nicht viel über diese wissen. Wenn sie das täten und sich mehr mit ihnen beschäftigen würden, könnten sie auch deren Schönheit entdecken."
    "Da hast du Recht. Ich bin nämlich unheimlich lieb und kann auch kuscheln."

    Was die beiden nicht wussten, im Nebenraum fand ein ähnliches Gespräch statt mit dem Resultat, dass die beiden wieder ins Zimmer kamen und Julia Kati auf den Arm nahm und sagte:
    "Wie konnte ich nur sagen, dass du hässlich bist. Ich habe dir nie ja noch nicht mal eine Chance gegeben. Entschuldige, das werde ich in Zukunft auf jeden Fall ändern."

  • KarinM schrieb:
    Warum der schwarze König Melchior so froh wurde

    Allmählich verbreitete sich das Gerücht von dem wunderbaren Kinde mit dem Schein ums Haupt und drang bis in die fernsten Länder. Dort lebten drei Könige als Nachbarn, die seltsamerweise Kaspar, Melchior und Balthasar hießen, wie heutzutage ein Roßknecht oder ein Hausierer. Sie waren aber trotzdem echte Könige, und was noch merkwürdiger ist, auch weise Männer. Nach dem Zeugnis der Schrift verstanden sie den Gang der Gestirne vom Himmel abzulesen, und das ist eine schwierige Kunst, wie jeder weiß, der einmal versucht hat, hinter einem Stern herzulaufen.

    Diese drei also taten sich zusammen, sie rüsteten ein prächtiges Gefolge aus, und dann reisten sie eilig mit Kamelen und Elefanten gegen Abend. Tagsüber ruhten Menschen und Tiere unter den Felsen in der steinigen Wüste, und auch der Stern, dem sie folgte, der Komet, wartete geduldig am Himmel und schwitzte nicht wenig in der Sonnenglut, bis es endlich wieder dunkel wurde. Dann wanderte er von neuem vor dem Zuge her und leuchtete feierlich und zeigte den Weg.

    Auf diese Art ging die Reise gut voran, aber als der Stern über Jerusalem hinaus gegen Bethlehem zog, da wollten ihm die Könige nicht mehr folgen. Sie dachten, wenn da ein Fürstenkind zu besuchen sei, dann müsse es doch wohl in einer Burg liegen und nicht in einem armseligen Dorf. Der Stern geriet sozusagen in Weißglut vor Verzweiflung, er sprang hin und her und wedelte und winkte mit dem Schweif, aber das half nichts. Die drei Weisen waren von einer solchen Gelehrtheit, daß sie längst nicht mehr verstehen konnten, was jedem Hausverstand einging. Indessen kam auch der Morgen heraus, und der Stern verblich. Er setzte sich traurig in die Krone eines Baumes neben dem Stall, und jedermann, der vorüberging, hielt ihn für nichts weiter als eine vergessene Zitrone im Geäst. Erst in der Nacht kletterte er heraus und schwang sich über das Dach.

    Die Könige sahen ihn beglückt, Hals über Kopf kamen sie herbeigeritten. Den ganzen Tag hatten sie nach dem verheißenen Kinde gesucht und nichts gefunden, denn in der Burg zu Jerusalem saß nur ein widerwärtiger fetter Bursche namens Herodes.

    Nun war aber der eine von den dreien, der Melchior hieß, ein Mohr, baumlang und tintenschwarz, daß selbst im hellen Schein des Sternes nichts von ihm zu sehen war als ein Paar Augäpfel und ein fürchterliches Gebiß. Daheim hatte man ihn zum König erhoben, weil er noch ein wenig schwärzer war als die anderen Schwarzen, aber nun merkte er zu seinem Kummer, daß man ihn hierzulande ansah, als ob er in der Haut des Teufels steckte. Schon unterwegs waren alle Kinder kreischend in den Schoß der Mutter geflüchtet, sooft er sich von seinem Kamel herabbeugte, um ihnen Zuckerzeug zu schenken, und die Weiber würden sich bekreuzigt haben, wenn sie damals schon hätten wissen können, wie sich ein Christenmensch gegen Anfechtungen schützt.

    Als letzter in der Reihe trat Melchior zaghaft vor das Kind und warf sich zur Erde. Ach, hätte er jetzt nur ein kleines weißes Fleckchen zu zeigen gehabt oder wenigstens sein Innerstes nach außen kehren können! Er schlug die Hände vors Gesicht, voll Bangen, ob sich auch das Gotteskind vor ihm entsetzen würde.

    Weil er aber weiter kein Geschrei vernahm, wagte er ein wenig durch die Finger zu schielen, und wahrhaftig, er sah den holden Knaben lächeln und die Hände nach seinem Kraushaar ausstrecken.

    Über die Maßen glücklich war der schwarze König! Nie zuvor hatte er so großartig die Augen gerollt und die Zähne gebleckt von einem Ohr zum anderen. Melchior konnte nicht anders, er mußte die Füße des Kindes umfassen und alle seine Zehen küssen, wie es im Mohrenlande der Brauch war.

    Als er aber die Hände wieder löste, sah er das Wunder; - sie waren innen weiß geworden"!

    Und seither haben alle Mohren helle Handflächen, geht nur hin und seht es und grüßt sie brüderlich.

    Karl Heinrich Waggerl








    Danke Karin,

    für diese wunderschöne Geschichte.


    LG Kerstin
  • veraikon schrieb:
    Noch eine Weihnachtsgeschichte


    Ein ungewöhnliches Weihnachtsfest

    Louis, der kleine Wolf, war weggelaufen und streunte durch den Wald. Da begegnete ihm ein Hund. Der Hund sah ihn erstaunt an und fragte:
    „Wer bist du? – Du bist doch noch ein Kind! – Was machst du hier so ganz allein?"
    Louis war etwas eingeschüchtert und meinte kleinlaut:
    „Ich bin der Louis, ein Wolf! Ich bin weggelaufen. – Und wer bist du?“
    „Ich bin Kira, ein Hund – genauer ein Boxer. Ich wollte mich etwas vom Weihnachtsstress erholen und bin deshalb allein spazieren gegangen.“
    „Was ist denn Weihnachtsstress?"
    „Das ist etwas, was die Menschen machen. Da steht ein Tannenbaum im Zimmer und ein Häuschen aus Holz – sie sagen Stall dazu – mit ein paar Puppen drin und die Menschen machen Kerzen an und singen. Es ist ein paar Tage lang viel Herumlauferei, da hat wirklich niemand Zeit für einen!"
    „Oje! - Aber warum machen die Menschen das?"
    „Weil an Weihnachten, wie sie sagen, unser Herr Jesus geboren ist."
    „Aha! - Und wer ist unser Herr Jesus? "
    „Das ist etwas Christliches."
    „Und was ist etwas Christliches?"
    „Du fragst einem ja Löcher in den Bauch! Ich habe ich keine Lust, dir alles zu beantworten." Kira sagte das, weil sie selbst nicht so richtig wusste, wie sie das alles erklären sollte.
    Louis wunderte sich über ihre Reaktion, wollte Kira aber auch nicht nerven und hielt die Klappe.
    Kira tat der kleine Wolf leid, darum fragte sie ihn:
    „Warum bist du denn weggelaufen?"
    Louis schluchzte ein bisschen und sagte:
    „Weil mein großer Bruder und ich uns um ein Stück Fleisch gestritten haben – und er hat natürlich wieder gewonnen. Und er hat mir nix abgegeben."
    „Siehst du, dass käme bei den Menschen an einem Tag, wie Weihnachten, niemals vor. Das ist nämlich ein Festtag an dem man alles miteinander teilt."
    „Das sollte mal einer bei uns machen. Das wäre toll," Louis war begeistert.
    Da hatte Kira eine Idee:
    „Ja dann macht das doch mal so - das wäre doch eine Abwechslung."
    „Und wie soll das gehen?"
    „Sag doch einfach: Heute ist Weihnachten! Lasst uns ein Beispiel an den Menschen nehmen und mal nicht streiten. Heute ist ein Festtag - wir können doch auch mal friedlich sein."
    „Hm“ – Louis schöpfte Hoffnung - „denkst du wirklich, dass wir Wölfe das können? - Von so einem Festtag haben wir glaub ich noch nie gehört! - Aber vielleicht kommt es auf einen Versuch an."
    Kira nickte und dachte nach:
    „Ihr Wölfe wollt doch bestimmt oft so sein, wie die Menschen. Denn die haben ja auch ihre Vorteile."
    „Du hast Recht. Wenn ich sehe, wie hier Familien fröhlich durch den Wald gehen, dann wünsche ich mir das auch."
    „Meinst du, du kannst die anderen Wölfe dazu bringen?"
    Auf einmal war Louis ganz selbstsicher:
    „Wenn ich ihnen erzähle, was du mir erzählt hast, bestimmt!"
    Darauf verabschiedeten sich die beiden und Louis lief direkt zurück zu seiner Mutter, die sich schon Sorgen um ihn gemacht hatte.
    Auf seinen Bericht hin, erklärte sie sich bereit, so etwas zu organisieren und so sorgte Louis für das schönste Fest unter den Wölfen! Insgeheim dankte er Kira und war sehr stolz darauf, dass er seiner Familie einen friedlichen Abend verschafft hatte.





    Hallo Veronika,

    herzlich willkommen bei MyHandicap, schön das Du hier bist.

    Ist ja knuffig Deine Weihnachtsgeschichte.

    Danke

    LG Kerstin
  • veraikon schrieb:
    Noch eine? - Für uns Handycapped[u][b]

    Der ist ja ganz nackt!

    Markus hatte eine Idee und wollte zu einem Hundezüchter fahren, um ein Weihnachtsgeschenk für ist seine Frau Julia zu kaufen.
    Er fragte den Züchter:
    "Sagen sie einmal, welcher Hund ist besonders intelligent und gelehrig?"
    Der Mann kratze sich am Kopf und meinte:
    "Wenn sie einen wollen, der auch noch besonders verschmust und lieb ist, dann nehmen sie doch diesen hier.", und er zeigte auf einen ziemlich hässlichen Hund.
    "Der hat ja gar kein Fell. Den kann ich meiner Frau nicht anbringen."
    "Warum denn nicht? Das ist die Rasse. Er ist ein mexikanischer Nackthund, ein Xelo. Aber auch wenn er nackt ist, der ist trotzdem kuschelig und verschmust. Außerdem ist er intelligent und versteht sich mit allem anderen Lebewesen. Das ist alles, was man sich als Besitzer so wünschen kann."
    "Wird ihm denn nicht zu kalt im Winter?"
    "Doch." meinte der Züchter, "Da braucht er ein Mäntelchen und im Sommer Sonnencreme, sonst verbrennt die Haut."
    Da Markus keine Zeit mehr hatte, noch etwas anderes zu besorgen und heute Heiligabend war, willigte er schließlich trotz aller Umstände ein und nahm den Hund mit.

    Zu Hause dachte er sich:
    "Wie präsentiere ich Julia nur dieses hässliche Wesen? Vielleicht schwärme ich ihr nur von seinen Vorzügen vor.", aber dann versuchte er sich zu beruhigten:
    "Ach, das wird schon gehen. Sie ist ja ganz lieb."
    Es war aber nicht klar, ob er damit den Hund oder Julia meinte.

    Auf jeden Fall kam der Heiligabend. Markus versuchte den Moment der Geschenkübergabe noch etwas heraus zu zögern, aber nach einer Weile war es dann doch soweit.
    "Was ist das denn?", war alles, was Julia herausbrachte.
    "Das ist Kati, ein mexikanischer Nackthund. Er ist sehr verschmust und gelehrig. Du wirst viel Spaß mit ihm haben, sagt der Züchter.
    "Aber der ist ja nackt. Wie soll man denn mit dem kuscheln?"
    "Das tust und auch mit einer Ratte und die ist auch nackt."
    "Aber nicht ganz."
    Und damit ließen Sie den Hund erst Mal kurze Zeit allein im Zimmer.

    Jetzt war sie allein und weinte, weil sie alle so hässlich fanden.
    Ihr Schluchzen hörte Julias Ratte und fragte:
    "Warum weinst du denn?"
    Kati wusste nicht, wer mit ihr sprach und fragte:
    "Wer spricht da?"
    "Ich, die Ratte Adolf.", und dann fügte noch hinzu, weil er ihren suchenden Blick bemerkte: "Ich bin hier über dir auf dem Regal."
    Kati schaute nach oben und sagte wahrheitsgemäß:
    "Weil mich alle so hässlich finden, weil ich nackt bin."
    "Aber niemand ist hässlich. Jeder kann doch irgendwie schön sein. Sieh mich doch an. Viele Leute ekeln sich von mir, genau so wie vor einigen Behinderten. Das ist aber nur, weil sie nicht viel über diese wissen. Wenn sie das täten und sich mehr mit ihnen beschäftigen würden, könnten sie auch deren Schönheit entdecken."
    "Da hast du Recht. Ich bin nämlich unheimlich lieb und kann auch kuscheln."

    Was die beiden nicht wussten, im Nebenraum fand ein ähnliches Gespräch statt mit dem Resultat, dass die beiden wieder ins Zimmer kamen und Julia Kati auf den Arm nahm und sagte:
    "Wie konnte ich nur sagen, dass du hässlich bist. Ich habe dir nie ja noch nicht mal eine Chance gegeben. Entschuldige, das werde ich in Zukunft auf jeden Fall ändern."





    Einfach nur schön.

    Lächelt.

    LG Kerstin
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