Arachnoiditis und keinen interessierts?
Antworten
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@Jumanji:
Leider hat meine Anwältin auch nicht mehr viel machen können. Ich habe jetzt meine IV Verfügung erhalten, welche besagt, dass ich weiterhin zu 50% arbeitsfähig sei. Man hat mir die Lumbar Arachnoiditis zwar attestiert, doch die Gutachter sagen, dass diese Krankheit nicht ins Gewicht falle.
Für mich schwer nachzuvollziehen, da ich sogar bei einer 20% beruflichen Anstellung nicht arbeiten kann oder auch an einem geschützten Arbeitsplatz weiter arbeiten könnte.
Laut Gutachten sollte mein möglicher Arbeitsplatz folgendermassen aussehen, ich zitiere:
„Dies für leichte, wechselbelastende und rückenschonende Tätigkeiten mit einem Gewichtslimit von 5 kg zugemutet werden. Arbeiten in Zwangshaltung wie vornüber gebeugt stehen, knien, hocken, kauern sollten vermieden werden, ebenso wie repetitive Bewegungsanforderungen an den Rumpf. Tätigkeiten mit Wechselschicht und Arbeiten unter Akkordbedingungen, Tätigkeiten mit erhöhtem Zeit-/Leistungsdruck sollten nicht ausgeübt werden.“
Seit 2004 suche ich diesen Job, doch solch eine Arbeitsstelle gibt es nur in der Theorie. Sollte es diesen Job aber wirklich geben, bin ich natürlich froh um jede Kontaktaufnahme mit mir.
Glaube mir Jumanji, ich habe jegliche Möglichkeiten genutzt, um ein Zusatzeinkommen zu erzielen, sprich einer Teilzeitstelle nachgehen, doch leider hat dies bis heute nie geklappt ohne in kurzer Zeit wieder im Krankenstand zu sein. Ich gebe Dir aber recht, dass eine Beschäftigung gut für das Gemüt ist, darum bin ich so enthusiastisch über die Möglichkeit bei Prof. Warnke sich operativ eine Verbesserung zu ermöglichen, sodass man dann wenigstens in der Lage ist nur auch einer Teilzeitarbeit nachzugehen. Aber eben, ohne Geld geht Nichts. Ich werde aber weiterhin Möglichkeiten suchen, um bei Prof. Warnke behandelt werden zu können und hoffe einen Weg dazu finden zu können.
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Hallo zusammen!
Ich habe lange mit mir gerungen hier zu antworten, weil es mich zwingt mich wieder mit diesem Thema zu beschäftigen obwohl ich das nicht mehr wollte. Ich wollte es einfach nicht mehr, weil es mich fast kaputt gemacht hat. Es ist schon frustrierend genug das die Ärzte im Grunde weniger Wissen haben als Du selbst wenn Du Dich ausführlich mit einem spezifischen Thema befasst, aber es es macht einen einfach gänzlich fertig wenn diese Ärzte dann meinen einen auf Schlau machen zu müssen nur um sich selbst nicht eingestehen zu müssen, dass sie eben keinen Schimmer haben was Dir eigentlich fehlt. Und wann man dann anfängt nach Antworten und Hilfe von Ärzten zu suchen, stellen Dich die Versicherungen als jemanden hin, der einfach nicht damit klarkommen kann das ihm ja nichts fehlt, so wie es die Ärzte in ihren Berichten festgehalten haben.
Ich weiss nicht mehr ob ich es hier schon geschrieben habe oder nicht, aber in meinem Fall war es so, dass die IV mich zu einem Rheumatologen und ausgewiesenen chinesischen Heilmediziner geschickt hat, um ein neuro-chirurgisches Problem zu beurteilen und darüber ein Gutachten zu machen. Das ist in etwa der gleiche Schwachsinn wie wenn Du zum Metzger gehst und der Dir erklären soll wie man Brötchen backt. Und da nützt es nichts wenn der Anwalt, dein behandelnder Arzt oder der Papst höchstpersönlich sagt dass das Schwachsinn ist: die IV hält stur an diesem Gutachten fest.
Man merkst es vielleicht wie mir nur vom Schreiben schon wieder der Hass bis in die Fingerspitzen auf diese kriminelle Vereinigung schiesst. Dadurch das die Ärzte aber keinen Hippokrates Eid mehr leisten müssen und somit auch nicht mehr an dessen wesentlichen Gebot von "den Kranken nicht zu schaden" gebunden sind, sind insbesondere jene sogenannten Ärzte die von IV-Geldern leben nichts weiter als medizinische Prostituierte geworden. Sie verkaufen sich an die Versicherungen und schaden damit dem Kranken/Patienten.
Und als ich dann noch feststellen musste dass selbst die Verwaltungsgerichte hier im Zweifel für die Versicherung entscheiden, bei der Bearbeitung des Falles sogar hingehen und Aussagen aus den diversen Gutachten aus dem Kontext reissen um sich so ihre Begründung zusammen zu basteln, war das der Punkt wo ich für mich eingestehen musste das ich verloren habe. Ach, und wer denkt kein Problem, dann ziehen wir eben vor die letzte Instanz, dem Bundesgericht, den muss ich leider auch enttäuschen. Ich habe es versucht. Das Resultat war, dass das Bundesgericht sich einen feuchten Furz um Dich als Kranken/Patienten schert, oder um die Tatsache dass Du eine Fülle von Gegengutachten in der ersten Instanz eingebracht hast die das IV-Gutachten vom Metzger auseinandergerissen haben. Nein nein, dafür ist die letzte Instanz nicht da. Sie geht nicht auf neue Gutachten ein, sie untersucht lediglich ob es Verfahrensfehler beim Verwaltungsgericht gegeben hat. Überspitzt gesagt kontrolliert das Bundesgericht lediglich ob die untere Instanz Punkt und Komma richtig gesetzt hat, ob die Form gewahrt wurde und ob man die Fristen eingehalten hat. That`s it!
Wie gesagt, ich musste leider erkennen dass ich nie eine faire Chance gehabt habe. Man kann nicht gegen dieses System als Einzelner ankämpfen. Erst recht nicht wenn Deine gesundheitlichen Einschränkungen im Alltag diesen Kampf und Stress stützen können. Es bringt auch nichts dass der Intern. Gerichtshof für Menschenrechte in Strassbourg in einer Studie befunden hat, dass diese Praxis der Invalidenversicherung in der Schweiz gegen EU-Recht und teilweise gegen Menschenrechtsnormen verstösst. Die Schweiz ist ja nicht in der EU.
Nun gut. Zum Thema Dr. Warnke in Zwickau: auch bei ihm war ich und auch seine Gutachten brachten mir nichts. Aber er kann in der Tat bei Arachnoiditis helfen, sofern die Indikation tatsächlich die Richtige ist. Er hat die Methode erfunden, indem er den Duralsack öffnet und die Kollagenplättchen entfernt, die durch die Arachnoiditis entstanden sind. Diese Plättchen sind für einen grossen Teil der Schmerzen zuständig. Sie versperren den "Druckausgleich" im Duralsack, was man insbesondere bei Lageveränderungen oder bei zu langem Sitzen, Stehen oder Liegen merkt. Das Problem aber ist in der Tat, dass er der einzige in Europa ist (zumindest war das der Stand der Dinge bis 2011) der das macht. Es gibt in den USA und ich glaub in Australien noch jeweils Ärzte die Dr. Warnke ausgebildet hat, aber das bringt uns natürlich hier herzlich wenig.
Ein Eingriff kostet um die 6.000 Euro (inkl. Krankenhausaufenthalt) und wird in der Schweiz nicht übernommen. Begründung ist, dass a) Arachnoiditis keine anerkannte Krankheit in der Schweiz ist, und was es nicht gibt kann auch nicht behandelt werden und erst nicht im Ausland, und b) die Tatsache dass Dr. Warnke der einzige ist der solch einen Eingriff macht, wird dahingehend gewertet als dass es sich um eine "experimentelle Therapie" handelt und somit auch gegen eine Kostengutsprache spricht.
Wer noch nie bei ihm war sollte es aber trotzdem tun. Es tut einem psychisch gut wenn ein weltweit führender Wissenschaftler einem sagt, dass das was die Ärzte einem als Einbildung oder "somatoforme Schmerzstörung ohne physisches Korrelat" einreden wollten, völliger Blödsinn ist. Wir bilden uns gar nichts ein, es ist da. Und dafür lohnt sich die Reise nach Zwickau.
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@Beat66 : Ich weiss, es nicht zum lachen, aber ich musste doch schmunzeln. Genau der gleiche Mist steht auch bei mir im Gutachten drin. Und zudem soll ich eine Arbeit suchen, wo ich "2x 3 Stunden mit mit einen längeren Pause dazwischen" dieser "wechselbelastenden und rückenschonenden Tätigkeit" nachgehen kann. Cool, oder?
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@aracniac:
Zuerst Danke ich Dir für Deine hilfreichen Ausführungen und dass Du Dir die Zeit genommen hast. Als Betroffener kann ich Dir bei Einigem zustimmen und weiss was es für eine schwere Belastung ist. Umsomehr schätze ich Deine Offenheit und Deine Kraft um diesen langen Beitrag zu schreiben.
Ich werde Dir privat mehr schreiben.
Deine Erfahrungen mit Prof. Warnke sind ja sehr positiv und die zusätzlichen Informationen überaus nützlich. Ich hoffe sehr, eine Möglichkeit zu finden um nach Zwickau reisen zu können, obwohl meine Chancen gleich Null sind.
Was mich auch immer erstaunt ist, dass Gutachterbeschreibungen über eine geeignete Arbeit so utopisch sind, dass nicht Mal jemand vom RAV, der Sozialhilfe oder der IV Einem sagen können, wo es diese Arbeitsstelle gibt.
Wie vorher schon geschrieben, aracniac, werde ich Dich privat kontaktieren um mehr zu disskutieren.
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