Robert Enke

Hallo zusammen,


es nagt schon länger an mir.

Robert Enke ist für einige von Euch sicher ein Begriff. National Torwart im Fussball und er ging letzte Woche in den Freitod.

Gestern war die off. Trauerfeier im Stadion von Hannover.
Es ist furchtbar, das ein Mensch mit dieser Krankheit, wegen dieser Krankheit, keinen anderen Ausweg sah, als diesen Weg.
Und wenn man sah, was zum Beispiel gestern für Emotionen hochkamen, diese Anteilnahme, diese Trauer, ist es noch schwerer zu begreifen, das Robert Enke sich derart allein fühlte.
Das ist diese schwere Erkrankung, die es für andere, nicht betroffene schwer macht, es zu verstehen.
Ich habe grösstes Mitgefühl für seine Witwe.
Was mich auch nachdenklich stimmt ist, wie sich wohl der Lokführer fühlen mag.
Ich hoffe so sehr, das seelische Erkrankungen weiter erforscht werden und nicht dazu führen, das sich Menschen ins Abseits gedrängt fühlen.


Irgendwie macht mich das Geschehene sprachlos.

Antworten

  • Liebe Christiane!

    Ich schließe mich hier Dir an.

    Meine schlimmen Erfahrungen und erlebnisse haben mir diesem Thema eine eigene
    Sichtweise eröffnet.

    Viele haben verlehrnt aufeinnander zuzugehen und miteinnander zu sprechen oder einfach nur da zu sein.

    Mein erlebtes hat mich in tiefste Depressionen gestürzt und durch beobachten und starken Willen,hab ich mich immer wieder rausgezogen.
    Dabei war mein Mann mir eine große Hilfe und manchmal auch ich für ihn.
    Wir haben eine gewisse Sensibilität entwickelt,die wir immer wieder einsetzen,was uns nicht immer Freunde beschert.Wir haben eine Entwicklung durchlebt die uns eine neue Sichweise der Dinge beschert hat und nach der wir heute auch leben.
    Mein Wahlspruch wurde: Das wichtigste im Leben ist zu überleben!!" Und das im warsten Sinne des Wortes.Eine tiefe Depression ist an grausamkeit kaum vorstellbar.
    Einmal habe ich einen punkt erreicht,als wir unsere Kleine verloren haben mit 6Jahren,da hat mich das permanente Zählen von Zahlen vor dem Wahnsinn bewahrt.
    Ich habe durch leidvolle Erfahrungen wie Missbrauch,Gewalt usw. schnell gelehrnt wie ich damit umzugehen habe,damit sich so eine Depression nicht manifestiert.Dabei hat mir mein kindliches Erlebte geholfen und Märchenwelten.Je stärker dich solche Gefühle beherschen um so schwerer ist es davon loßzukommen und je stärker sich eine Depression festkrallt um so weniger kann Dein Umfeld Dir helfen.Wir sollten lehrnen,wieder mehr für einnander dazu sein und einnander zuzuhören um rechtzeitig zu agieren.Ich wünsche Frau Enke,das sie die Kraft für sich und ihre Tochter aufbringt weiter ihren Weg zu gehen.Ich habs bisher geschaft und dafür bin ich dankbar.Gruß SENDRINE
  • Hallo,

    weder ich noch meine Frau kannten diesen "Enke" oder hatten eine Ahnung das er irgendwo Torhüter war, weshalb wir überrascht waren, das um ihn solch ein großes Spektakulum gemacht wurde .
    Mich persönlich hat am meisten geärgert, das man über den Lokführer garnichts gesagt hat !
    Und das obwohl dessen Leben ebenfalls am Ende ist !
    Es sei denn er ist der Art eiskalt und abgebrüht das ihn soetwas nichts ausgemacht hätte .
    Einen ehemaligen Kollegen von meinen Vater hat es über 30 Jahre so mitgenommen, das
    er aus der Invalidität nie wieder raus gekommen ist, statt dessen hatte uns dann seine Frau mitgeteilt das er sich aufgehängt hatte .

    So viel zur Erklärung, was den Lokführer anbelangt !

    (es sind meistens die Falschen, um die man sich Gedanken macht und meistens nur weil sie näher an der Öffentlichkeit (Presse & TV) gelebt haben )

    Leider !
  • Es wird niemals eine Antwort nach dem "Warum" geben und was mich doch etwas bestürzt, ist die Tatsache, daß der Lokführer, die Menschen, die als erstes vor Ort waren, mit keinem Wort erwähnt wurden bzw nur mal so nebenbei.
    Habe allergrößte Achtung vor der Witwe, denn soviel Stärke, soviel Kraft und Mut wie diese Frau hatte und hat, ist für mich einfach nur bewundernswert und das "Warum" ist dadurch noch viel unverständlicher für mich, denn mit so einer starken Frau an der Seite, "Warum"????????????????????????
    Es wird niemals eine Antwort darauf geben.
    Vielleicht können wir eines daraus lernen, wir sollten nicht nur in der Not, in der Trauer auf den anderen achten, sondern versuchen, es auch im alltäglichen Leben zu machen.
  • soloman53 schrieb:
    Es wird niemals eine Antwort nach dem "Warum" geben und was mich doch etwas bestürzt, ist die Tatsache, daß der Lokführer, die Menschen, die als erstes vor Ort waren, mit keinem Wort erwähnt wurden bzw nur mal so nebenbei.
    Habe allergrößte Achtung vor der Witwe, denn soviel Stärke, soviel Kraft und Mut wie diese Frau hatte und hat, ist für mich einfach nur bewundernswert und das "Warum" ist dadurch noch viel unverständlicher für mich, denn mit so einer starken Frau an der Seite, "Warum"????????????????????????
    Es wird niemals eine Antwort darauf geben.
    Vielleicht können wir eines daraus lernen, wir sollten nicht nur in der Not, in der Trauer auf den anderen achten, sondern versuchen, es auch im alltäglichen Leben zu machen.



    Hallo soloman53,


    ich bin einer Meinung mit Dir.
    Habe auch alles verfolgt, was mit Robert Enke seinem Tod zu tun hat.

    Auch die Trauerfeier gestern. Bin eigentlich schon seit dem Abend, als es passiert ist, unheimlich traurig. Habe viel geweint und nachgedacht.

    Ja, er hatte eine starke Frau an seiner Seite und die Pressekonferenz, auf der sie gesprochen hat, muss doch eine Befreiung für sie gewesen sein, endlich mal über seine Erkrankung zu sprechen.

    Er hat sich trotzdem umgebracht, weil er keinen Ausweg sah, obwohl es sie gab.

    Aber wie sieht es in Menschen aus, die sich nach Liebe und Geborgenheit sehnen, nach einem Menschen, der für sie da ist, zuhört, der sie in den Arm nimmt, eine Schulter zum anlehnen bietet, der da ist um gemeinsam zu lachen und zu weinen ???

    Es ist so wichtig jemanden zu haben, der einen auffängt, wenn man mal fällt.

    Und das alles auf Gegenseitigkeit.


    Ich wünsche mir mehr Liebe auf dieser Welt, mehr Verständnis und vorallem Achtung.

    Desweiteren Fürsorge, Forschung und immer ein offenes Ohr für Menschen mit Depressionen.
    Ich weiss, wovon ich spreche.Mich hat eine Depression ganz nah an den Tod gebracht und ich bin dankbar, dass es Medikamente gab, die halfen.



    Einen wunderschönen Abend und immer ein Licht in der dunklen Jahreszeit.

    Eine nachdenkliche Kerstin.



    Meine Gedanken sind bei den Trauernden, bei den Lokführern und ihren Familien, sowie bei den zahlreichen Rettungskräften.
  • ich danke euch, für eure beiträge sehr.

    mir geht es so nahe, weil ich sooft mit menschen
    kontakt habe, die eine depression haben und es oft
    nicht ernst genug genommen wird. von den angehörigen kollegen vom umfeld.

    auch der scham-gedanke ist immernoch da.
    scham, sich zu outen, scham vor den anderen und
    der krampf, es zu vertuschen. das zerrt an den kräften.
    hier wurde so deutlich, das es auch vermeintlich erfolgreichen
    treffen kann und trifft.

    und das dann scheinbar kein gedanke mehr da ist, was passiert mit
    dem lokführer, seelisch, wen und was lasse ich zurück?
    wie groß muss die verzweiflung gewesen sein?
    wie fühlen sich die, die glaubten, es ist alles gut?

    es wird nie eine antwort geben, warum.
    bei kaum einem suizid.
    das macht betroffen und hilflos.
    robert enke steht für mich für viele unbekannte, unbenannte betroffene menschen.

    und der gedanke an den lokführer, der lässt mich auch nicht los.




  • Hallo alle zusammen!

    Ich freue mich das Ihr den Lokführer angesprochen habt,der dieses Unglück sein Leben mittragen muß.

    Darum möchte ich im hier,auch wenn er das wohl nie lesen wird sagen,das er nicht allein dasteht,sehr viele finden sich mit ihm und seiner Familie verbunden.

    Das besonders Prominente in den Mittelpunkt rücken,bei so einem Unglück ist nichts ungewöhnliches.

    Das man daraus lehrnt und nun besonders auch auf die Zurückgebliebenen achtet,das sollte nun die große Aufgabe sein.

    Dem Lokführer wünsche ich und bestimmt viele andere,das er jegliche Hilfe erhält,die es gibt,das er für sich einen Weg findet,mit dem Geschehenen umzugehen und das er nicht verlehrnt das Leben zu lieben.

    Allen anderen,die gerade in einer solchen Situation sich befinden und hier am Computer sitzen möchte ich bitten nicht Aufzugeben.Ihre Fragen hier zu stellen ohne Scheu und sollte eine nicht so erwartete Antwort darunter sein,diese erst wirken laßen und dann zurückzuschreiben oder wenn die Verzweiflung auf eine Antwort sofort rausmuß sie später nochmal zu bedenken und evtl nochmal zu antworten.Das gibt auch den auf der anderen Seite die möglichkeit das Befinden etwas einzuschätzen.Sich ganz zurückzuziehen währe zu schade.Euch allen alles alles Gute und einen lieben Gruß
    SENDRINE
  • Hallo,

    was der solomann53 geschrieben hat ist richtig und dem schließe ich mich gern an.

    Da hat sich jemand aus dem Leben gestohlen und nicht an seine Familie, schon gar nicht an den Lokführer oder an die Rettungskräfte die ihn aufsammlen mußten.
    Nene, so gehts aber nicht.
    Ok, ich verstehe Enke, hatte und hab auch mal solche Gefühle, aber so nicht.
    Dann bauscht das die Presse auf wie ein Staatsbegräbnis.
    Ist das nicht ein wenig übertrieben?
    Das einzigste gute was ich daraus ziehe ist das Depressionen enster genommen werden.
    Nach meinem Unfall hat mich niemand gefagt wie es mir geht, heute reißen die Ärzte die Arme hoch und wollen mich mich zu Facharzt schicken.
    Ok, war auch da , aber was gab es? Gespräch 3 Minuten und Pillen die meine Blutdruck auf 120/190 brachten.
    Dann meinte er ich müßte eben in eine Klinik zur einstellung der Medikamente, da kann ich gut drauf verzichten.
    Gruß
    Richard
  • Handschuh schrieb:
    ich danke euch, für eure beiträge sehr.

    mir geht es so nahe, weil ich sooft mit menschen
    kontakt habe, die eine depression haben und es oft
    nicht ernst genug genommen wird. von den angehörigen kollegen vom umfeld.

    auch der scham-gedanke ist immernoch da.
    scham, sich zu outen, scham vor den anderen und
    der krampf, es zu vertuschen. das zerrt an den kräften.
    hier wurde so deutlich, das es auch vermeintlich erfolgreichen
    treffen kann und trifft.

    und das dann scheinbar kein gedanke mehr da ist, was passiert mit
    dem lokführer, seelisch, wen und was lasse ich zurück?
    wie groß muss die verzweiflung gewesen sein?
    wie fühlen sich die, die glaubten, es ist alles gut?

    es wird nie eine antwort geben, warum.
    bei kaum einem suizid.
    das macht betroffen und hilflos.
    robert enke steht für mich für viele unbekannte, unbenannte betroffene menschen.

    und der gedanke an den lokführer, der lässt mich auch nicht los.






    Hallo,

    das es auch mal eine unbedeutende Person getroffen hat wird man nur nicht erfahren weil sich um solche kaum einer interessiert, deshalb trifft es aber auch jeden .
    Die im Rampenlicht stehenden sind es nur immer wieder, bei denen es am ehsten auf - fällt wenn sie weg sind .
    Der Streß allerdings, egal warum und aus welchem Grund, macht eben jeden kapputt und wer es nicht schafft damit umzugehen der endet dann auf eine solche Weise .
    Wohl dem, der dafür die Kraft und Geduld hat - die haben es hinter sich, nur einmal .

    Wer weiß was uns noch alles bevor steht und wie groß für uns der Alltags - Streß noch werden wird ?
  • Blaeckjak schrieb:
    Handschuh schrieb:
    ich danke euch, für eure beiträge sehr.

    mir geht es so nahe, weil ich sooft mit menschen
    kontakt habe, die eine depression haben und es oft
    nicht ernst genug genommen wird. von den angehörigen kollegen vom umfeld.

    auch der scham-gedanke ist immernoch da.
    scham, sich zu outen, scham vor den anderen und
    der krampf, es zu vertuschen. das zerrt an den kräften.
    hier wurde so deutlich, das es auch vermeintlich erfolgreichen
    treffen kann und trifft.

    und das dann scheinbar kein gedanke mehr da ist, was passiert mit
    dem lokführer, seelisch, wen und was lasse ich zurück?
    wie groß muss die verzweiflung gewesen sein?
    wie fühlen sich die, die glaubten, es ist alles gut?

    es wird nie eine antwort geben, warum.
    bei kaum einem suizid.
    das macht betroffen und hilflos.
    robert enke steht für mich für viele unbekannte, unbenannte betroffene menschen.

    und der gedanke an den lokführer, der lässt mich auch nicht los.






    Hallo,

    das es auch mal eine unbedeutende Person getroffen hat wird man nur nicht erfahren weil sich um solche kaum einer interessiert, deshalb trifft es aber auch jeden .
    Die im Rampenlicht stehenden sind es nur immer wieder, bei denen es am ehsten auf - fällt wenn sie weg sind .
    Der Streß allerdings, egal warum und aus welchem Grund, macht eben jeden kapputt und wer es nicht schafft damit umzugehen der endet dann auf eine solche Weise .
    Wohl dem, der dafür die Kraft und Geduld hat - die haben es hinter sich, nur einmal .

    Wer weiß was uns noch alles bevor steht und wie groß für uns der Alltags - Streß noch werden wird ?






    Hoffentlich wird er niemals so gross, dass man nur noch Selbstmord als einzigen Ausweg sieht.

    Immer ein Licht in der dunklen Jahreszeit.

    Einen schönen Abend.

    LG Kerstin
  • Hallo,bin auch der Meinung man sollte lieber erwähnen was Er dem Lokführer angetan hat.Mein Kumpel aht 3 Jahre lang einen Psycho regelmässig in Anspruch nehmen müssen nachdem Ihm wer vor die S-Bahn ist.Enke wollte doch keinen professionelle Hilfe in anspruch nehmen,nur weil Er bekannt war,ich kannte ihn nicht,wird so ein Theater gemacht der hatte doch alles,aber über die Menschen die von Versicherungen ,Versorgungsämter,KK.Sozi und was weis ich so nach und nach in die Depris und teilweise auch in den Suizid getrieben werden von denen spricht keiner.Vor 9 Jahren war ich Welten von Depris enrfernt dann der Unfall,das machte mir auch nichts,aber )jahre Kampf mit der Versicherung,nur ich Pflichten alle anderen nicht,Stress mit KK,ich habe alles bekommen was ich verordnt bekommen habe wenn es teilweise auch 1-2 Jahre Kamfp gekostet hat.Leztes Jahr war ich wirklich mehr als knapp davor das Leben zu beenden,aber habe erkannt das das feige wäre und was ich anderen antun würde,das ist nicht fair und vor allem egoistsich.LG Erich
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