können behinderte kinder adoptieren oder in pflege nehmen
MyHandicap User
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Ich sitze im Rollstuhl. Meine Frau hat Diabetes. Wir möchten gern Kinder. Da wir selbst keine bekommen können, überlegen wir ein Kind zu adoptieren oder in Pflege zu nehmen. Bevor wir das Jugendamt ansprechen wollen wir wissen, ob das bei Leuten mit Schwerbehindertenausweis überhaupt geht oder ob das hoffnungslos ist.
Hagen
Hagen
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Antworten
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Lieber HagenHagen,
willkommen bei uns im Forum 😀
Ich habe gerade versucht, telefonische Auskunft beim Landesjugendamt Bayern (089/1261-04) einzuholen, da ich nicht weiß, wo ihr wohnt. Leider sind die zuständigen Mitarbeiter schon im Wochenende. Ich werde am Montag dort erneut anrufen, wenn das für Dich in Ordnung ist.
Weiter habe ich mich auf dessen Webseite umgesehen und dabei auch folgende Seite vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend entdeckt. Dort ist ein Kapitel zu behinderten, adoptionswilligen Erwachsenen zu lesen. Auch wenn dieser nicht gerade Mut macht, ist eine Adoption möglich, wenn die dort genannten Voraussetzungen ("Es muss gewährleistet sein, dass Bewerber über einen längeren Zeitraum hinweg physisch und psychisch in der Lage sind, die erzieherische und pflegerische Versorgung des Kindes sicherzustellen.") erfüllt werden.
Hier die Seite vom Landesjugendamt Bayern: http://www.blja.bayern.de/themen/adoption/voraussetzungen/index.html
Vielleicht können hier noch andere User was zum Thema erzählen. Wenn Du noch Fragen hast, schreib sie einfach rein.
Lieben Gruß,
Tom
MyHandicap
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Hallo Hagen,
ein Pflegekind kannst Du haben, ein Adoptivkind nicht. Adoptieren dürfen nur gesunde Menschen, aber Pflegekinder sind möglich. Ich sitze im Rollstuhl und bin seit Jahren Tagesmutter. Anstelle einer Tagespflege wäre eine Dauerpflege auch drin. Ich müßte nur eine größere Wohnung mieten. Ich nehme mal an, daß Du in Hagen wohnst, das ist in NRW. Dann gelten für Dich und Deine Frau die gleichen Regeln wie bei mir. Sollte das so sein, dann schicke mir bitte eine PM mit Deiner Telefonnummer. Das Thema Pflegekind ist so komplex, daß man das bei einem Telefonat viel besser besprechen kann. Zu Deiner Information, weder das Jugendamt noch die Adoptions- und Pflegekinder-Vermittlung hat meine Kompetenz je in Frage gestellt. Ich darf gleichberechtigt mit anderen Tagesmütter die Fortbildungen besuchen, bekomme die gleichen Qualifkationen und die gleichen Pflegekinder. Es macht unglaublich Spaß Kinder zuhause zu haben. 😀
Gruß Karin
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Hallo!
Wir hatten ein Pflegekind aus dem Brutkasten heraus.2Jahre bin ich der Mutter nachgelaufen um ihr ihr Kind nahe zu bringen.Nach 6 Jahren stand Sie plötzlich in der Tür.Sie hatte geheiratet und wollte ihr Kind.
Eines Tages hat sie die Kleine mit Gewalt mitgenommen und alles getan das wir nicht mehr an die Kleine rankamen.Das Jugendamt war keinerlei Hilfe.
Wir sind daran zerbrochen.
Nächstes Jahr wird Sie 30 Jahre alt und lebt weiter in unserem Herzen,obwohl wir Sie nie mehr gesehen haben.
Ich selbst war ein Pflegekind und kam mit sieben zu meiner Mutter.Meine Pflegeeltern haben mir klar gemacht,das ich nicht ihr Kind bin.Ihre Kinder haben mir immer wieder klar gemacht,das ich nicht Ihre Schwester bin.
Heute sind meine Pflegeltern über 80 Jahre und haben sich nach 15Jahren wieder gemeldet.Sie sind beide Pflegebedürftig und zwei mal in der Woche kümmere ich mich soweit es meine eigene Kraft zuläßt um sie mit meinem Mann.
Den im Herzen sind sie zu meinen Eltern geworden.
Gruß
SENDRINE
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Hallo liebe Sendrine,
das was Du erlebt hast ist furchtbar und raubt einem das Vertrauen zu anderen Menschen und den Behörden. Das muß aber nicht so sein. Ich kenne viele Pflegefamilien die ein ganz tolles Verhältnis untereinander haben. Nicht immer müssen die Pflegekinder die Pflegefamilie verlassen und wenn es doch so sein soll, dann werden Pflegeeltern, Kinder und leibliche Eltern von gut geschulten Jugendamtsmitarbeiter auf diesem Weg begleitet. Auch bei den Kontakten zur leiblichen Mutter, die manchmal auch sehr Konfliktbelastet sind, steht das Jugendamt beiden Seiten zur Seite. Es gibt auch Kinder die für immer bei ihren Pflegeeltern bleiben dürfen, ganz ohne Kontakt zu den leiblichen Eltern, wenn diese oder das Jugendamt es wünscht. Das Jugendamt versucht immer zum Kindeswohl zu handeln und unterstützt die Pflegeeltern darin es ebenso zu machen. Ich kenne eine Pflegemutter die mittlerweile alleinerziehend ist. Durch die turbulente Vergangenheit des Kindes und der Trennung der Pflegeeltern, gab es sehr viel Spannung in dieser Beziehung. Auch die Schule lit. Das Jugendamt arbeitete ganz eng mit dieser Pflegemutter und ihrem Pflegekind zusammen. Beide machten eine Therapie, lernten sich wieder an zu nähern und das Kind bekam einen Beteuer an seine Seite, der es auch in der Schule begleitete. Mit dieser Unterstüzung hat diese Familie es geschafft aus diesem Konflikt ihre Stärke zu ziehen und sich gegenseitig weiter zu respektieren und zu lieben. Die alleinerziehende Pflegemutter und das Kind wären ohne diese Hilfe mit Sicherheit nicht so stärke Persönlichkeiten geworden. Warscheinlich wäre das Kind wieder im Heim gelandet und die Mutter wäre krank vor Sorgen.
Gruß Karin
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Hallo!
Mit meiner Geschichte wollte ich nur zeigen,meistens kommt es anders,alls man denkt.
Das war in den 80 er Jahren.Inzwischen hat sich einiges zum besseren Verändert.
Aber auch manches nur auf dem Papier und das ist sehr geduldig.
Viel zu schnell wird man in eine Schublade gesteckt.
Ich durfte durch unser erlebtes viele Schicksale die Kinder betreffen kennenlehrnen.
Was ich mir heute wünsche ist sensibilität für Kind und Aufsichtsperson.Nicht alles ist in kurzer Zeit lehrnbar.
Den zukünftigen Pflegeeltern oder Adoptiveltern wünsche ich,das Sie jegliche Unterstützung von Seiten der Ämter erhalten,die von nöten sind.
Den Kindern das Sie liebevolle Ersatzeltern erhalten ,zusammenfinden dürfen und sich wohlfühlen.Das sollte nicht an Behinderung scheitern.
Lieben Gruß
SENDRINE
0 -
Liebe Sendrine,
nicht meistens, sondern manchmal kommst es anders und das ist nicht schön. Aber in der Regel ist so eine Pflegekinderbeziehung etwas wundervolles. Auch in den 80ern. Du hattest halt Pech. Das kann man aber nicht verallgemeinern. Deshalb finde ich es schon wichtig, Hagen zu ermutigen, seinen Weg zu gehen. Gerade weil der Hintergrund der Kinder nicht immer der einfachste war, kann man so einem kleinen Menschen etwas wundervolles geben, eine Familie! Natürlich müssen sich alle Fanmilienmitglieder damit aus einander setzten. Aber wenn in der Pflegefamilie der gegenseitige Respekt gut funktioniert, dann funktioniert auch das Zusammenleben. Ich habe bisher nur Familien kennen gelernt, für die ihr Pflegekind eine Bereicherung ist. Vieleicht lief bei Dir da ja einiges falsch. Normaler Weise werden Pflegeeltern sehr genau auf ihre Tauglichkeit geprüft und intensiv geschult und vorbereitet. Vieleicht waren Deine Pflegeeltern und Deine Pflegegeschwister nicht geeignet Dich bei sich auf zu nehmen und mit der ganzen Situation überfordert. Das ist sehr traurig, aber nicht die Regel, sondern eher eine große Ausnahme.
Gruß Karin
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Hallo Tom,
wäre schön, wenn du das für mich in Erfahrung bringen könntest.
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Lieber HagenHagen,
soeben habe ich Frau Mikolasch-Stüber beim Landesjugendamt Bayern telefonisch erreicht.
Sie meinte, dass es grundsätzlich besser sei, wenn "sich die Interessen schriftlich an uns wenden", da das Thema zu komplex sei, um darauf in zwei Sätze zu antworten.
Als realistische Einschätzung gab sie an, dass sie eher nicht an einen Erfolg glaube, da es "gar nicht so viele Adoptivkinder als es adoptionswillige Paare" gebe und sich das Jugendamt ja das ihrer Meinung nach beste Paar für ein Adoptionskind heraussuche. Das Jugendamt werde die so genannte "Erziehungsfähigkeit" der potentiellen Eltern überprüfen müssen. Und selbst wenn bei einer Behinderung keine Einschränkung dieser Fähigkeit eingeschätzt werde, könne zudem das leibliche Elternpaar des Kindes eine Adoption an ein behindertes Paar ablehnen.
Ein behindertes Paar hat in ihren Augen also "nicht viele Chancen". An einen derartigen Adoptionsfall kann sie sich auch nicht erinnern.
Leider ist das keine erfreuliche Nachricht. Vielleicht sieht es das Jugendamt an eurem Wohnort wiederum anders. Und jedenfalls bestehen dann gute Chancen bei einem Pflegekind. Mir persönlich sind mehrere Fälle bekannt, wo ein behindertes Paar auch ein Pflegekind aufnehmen durfte.
Euch wünsche ich alles Gute! Lieben Gruß,
Tom
MyHandicap
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