Rolltreppen mit Rolli

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Habe einen Rollstuhlfahrer Rolltreppe fahren gesehen - ALLEINE! Das will ich auch können. Wo kann man es lernen?
Ich komme aus München, wohne allein. Bin also schon sehr mobil. Aber das mit der Rolltreppe, das geht mir nicht aus dem Kopf. Würde vieles unkomplizierter machen. Nur allein kann ich es mir nicht beibringen.
Bitte um Tipps!
Vinzent

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  • MyHandicap User
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    Ich persönlich hab keine Tipps, aber vielleicht kannst du dir HIER was abschauen:

    http://www.youtube.com/watch?v=aNH44JZ1Rzs

    (Achtung, es gibt auch ein paar Unfallvideos...).

    Viel Glück!
  • Hallo Vincent,

    für einen mobilen Rollifahrer ist das eigenständige Fahren auf Rolltreppen ein Muß!
    Nur dann kannst Du Dich in einer Stadt frei bewegen. Aufzüge sind öfters mal defekt. Ich bin vergangene Woche zur Wies'n mit der S-Bahn gefahren und wollte an der Hackerbrücke aussteigen. Doch leider war der Aufzug wieder mal kaputt. In diesem Fall bin ich in die nächste S-Bahn eingestiegen und zum Hauptbahnhof gefahren.

    Also, wie kannst Du es erlernen? Du musst vorwärts auf die Rolltreppe fahren, wenn Du nach oben willst. Nimm die Hände an den Handlauf. Der Rolli kann noch ein bisschen runter rutschen, bleibt dann aber auf der Stufe stehen. Es kann so gut wie nichts passieren. Für die ersten Versuche wäre es gut, wenn ein Fußgänger hinter Dir stehen würde.
    Beim Abwärtsfahren musst Du rückwärts an die Rolltreppe fahren, Hände an die Handläufe und den Rolli auf die Stufe rollen lassen. Beim Wegfahren von der Rolltreppe, wenn Du unten angekommen bist, am besten mit Schwung rückwärts weg fahren.

    Nur Mut, also versuche es. Falls Du Dich nicht traust, melde Dich nochmals.
    Es grüßt Dich
    Margit

  • Hallo,
    ich hab auch schon davor gestanden aber trau mich nicht.
    Ich hatte jemanden der es mir gezeigt hat aber da war ich erst 4 Wochen im Rolli
    und fand das zimlich gefährlich.

    Ich hab es noch nicht wieder versucht aber das mit dem Fahrstuhl ist ein Argument.
    Dann überleg ich mir das nochmal.

    Gruß
    Herbi
  • Wölle81
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    hallo vinzent,
    also rolltreppen fahren mit dem rolli ist nicht so schwer.das schwierigste ist halt erstmal nur die angst zu überwinden.ich habe das damals mit nem kräftigen bekannten probiert der fussgänger ist und als hilfsperson für den notfall da war.machst es so wie es margit beschrieben hat,anfangs noch mit nem fussgänger zur sicherung und nach ein zweimal hoch und runter hat man das drinne und schafft das von alleine.mußt halt nur den mut haben deine ängste zu überwinden!

    mfg wölle
  • Hallo Vincent,

    ich finde Rolltreppe fahren auch ganz leicht. 😉 Man muß nur die Angst überwinden und den ersten Schritt machen, dann ist das wie beim Fahrrad fahren oder beim Schwimmen. Hat man mal Übung ist das Roltreppe fahren ganz leicht. Ich habe erst an einer normalen Treppe geübt. Mich immer wieder mit den Vorderrädern auf die unterste Stufe gestellt und mir vorgestellt ich bin auf der Rolltreppe. So bekam ich Vertrauen zu meinem Rollstuhl in dieser nicht altäglichen Position. Zum üben mahm ich immer jemanden mit, der sich hinter mich stellte. Aber Rolltreppe fahren tat ich alleine. Gehalten hatte er mich nie. So kann man üben wie man am besten steht und wo man am sinnvollsten die Hände auf's Band setzt ohne Gefahr zu laufen das was scheif geht. Heute ziehe ich jede Rolltreppe die zu mir und meinem Rollstuhl paßt einem Aufzug vor. Überall schaffe ich das Rolltreppe fahren nicht. Manche Rolltreppen sind zu breit, meinen Armspanne zu kurz oder das Band am Handlauf bewegt sich nicht synchron mit der Treppe. Dann muß ich passen, denn bei aller Leichtigkeit, man muß sich gut fest halten. Geht das nicht, fahre ich dann doch lieber mit dem Aufzug.

    Gruß Karin

    Video Mann fährt Rolltreppe hoch und runter:
    http://video.aol.de/video-detail/rolltreppe-im-rollstuhl-electric-stairs-in-wheelchair/3308837678
  • Ich habe das Rolltreppenfahren bei einem Alltagstraining für Rollifahrer erlernt, welches ein hiesiges Unfallkrankenhaus auf Nachfrage auch ambulant für Externe angeboten hat.
    Wie schon gesagt wurde, muss man seinen inneren Schweinehund etwas überwinden, wobei das Rolltreppenrauffahren nicht so überwindungsverdächtig ist, eher das rückwärts Herunterfahren! 😀

    Aber, es macht irre Spaß! Ich weiß noch, als ich es gelernt hatte, bin ich nur in die Kaufhäuser zum Rolltreppenfahren gefahren! Hi, hi! Und die Leute erst.... denen sind fast die Augen ausgefallen vor Entsetzen!!

    Die wenigsten Benutzer von Hilfsmitteln (von der KK finanziert) wissen, dass die KK dann auch den Umgang mit eben diesen kostenmäßig bezahlen muss. Ich habe z.B. nur einen kleinen Teil selbst bezahlen müssen, den Rest hat die KK bezahlt. Immerhin hatte ich ein Viertel Jahr 2-3x die Woche für locker eine Zeitstunde (oft im Einzeltraining) dieses Alltagstrainung für Rollifahrer. Dort habe ich alles gelernt, was nötig ist, um richtig vertraut mit dem Rolli zu werden. Dazu gehörte das Rolltreppenfahren, Kippeln genauso wie das Treppe rückwärts runterfahren (für den Notfall) usw. Das war echt toll! Irgendwann sagten dann die Sportlehrer, dass ich jetzt alles könnte und sie mir nichts mehr beibringen können.... hach, was war ich stolz!! 😉
  • Hallo ady,

    das Du so viel Selbständigkeit hast finde ich klasse. Mich macht es oft traurig, wie viele Rollifahrer gar nicht wissen was sie alles können. Manche sind sogar so sehr an ihre Abhängigkeit gewöhnt, daß sie sich gar nicht mehr vorstellen können, wie es wäre wenn sie mit ihrem Hilfsmittel besser umgehen könnten. Klar es gibt auch Behinderte die einfach nicht mehr können, aber die meine ich nicht. Ich meine diese, die ihr Potenzial nicht kennen und es auch nicht kennen lernen möchten. Ich wohnte lange in Kleingemünd. Das ist ein kleiner Ort auf der anderen Neckarseite wie Neckargemünd. In Neckargemünd steht das größte Rehabilitationzentrum für Kinder und Jugendliche. Habe dort als ganz junge Frau gearbeitet und gesehen wie die Rollifahrer drauf waren. Das habe ich einfach nach gemacht. Bin im Treppenhaus 3,4 Etagen mit meinem Rolli rückwärts runter. Nur so, weils Spaß gemacht hat. Großflächige Treppen oder Bordsteinkannten auf zwei Rädern hoch und runter übte ich genauso intensiv, wie Rolltreppe fahren. Das ist das schöne am jung sein, man probiert einfach alles aus, so lange bis man es kann. Von dieser Zeit profitiere ich heute noch. Als ich 25 Jahre später vom Gelegenheitsitzer der nur alle paar Monate oder alle paar Jahre einen Rolli brauchte, zum Berufsitzer wurde, hatte ich innerhalb von ein paar Tagen meinen Rolli im Griff und Selbständigkeit zurück. Ich brauche keinen Lifter um im Schwimmbad ins Wasser zu kommen. Ich setzt mich alleine um. Ich brauche keine Einkaufswagen für Rollifahrer, ich schiebe jeden Einkaufswagen der mir angeboten wir und ich liebe es die Rolltreppe zu benutzen, anstatt lange auf den Aufzug zu warten. Das ist das Leben das Spaß macht, trotz Behinderung. Ich würde mir wünschen das viele Rollifahrer, die nicht in der Lage sind sich selber zu trainieren, sich durch so ein Mobilitätstrainig alles zeigen lassen, bis sie es können. Bei mir hier in Düsseldorf lebt ein älterer Mann, der sich mit 60 eine Querschnittlähmung holte. Er ging auch zu einem Mobilitätstrainig und ist in seinem Alter genauso fit wie Narun mit seiner Jungend oder ich mit meiner Erfahrung. Ja dieser Mann macht sogar mir was vor.


    Gruß Karin
  • ady schrieb:
    Ich habe das Rolltreppenfahren bei einem Alltagstraining für Rollifahrer erlernt, welches ein hiesiges Unfallkrankenhaus auf Nachfrage auch ambulant für Externe angeboten hat.
    Wie schon gesagt wurde, muss man seinen inneren Schweinehund etwas überwinden, wobei das Rolltreppenrauffahren nicht so überwindungsverdächtig ist, eher das rückwärts Herunterfahren! 😀

    Aber, es macht irre Spaß! Ich weiß noch, als ich es gelernt hatte, bin ich nur in die Kaufhäuser zum Rolltreppenfahren gefahren! Hi, hi! Und die Leute erst.... denen sind fast die Augen ausgefallen vor Entsetzen!!

    Die wenigsten Benutzer von Hilfsmitteln (von der KK finanziert) wissen, dass die KK dann auch den Umgang mit eben diesen kostenmäßig bezahlen muss. Ich habe z.B. nur einen kleinen Teil selbst bezahlen müssen, den Rest hat die KK bezahlt. Immerhin hatte ich ein Viertel Jahr 2-3x die Woche für locker eine Zeitstunde (oft im Einzeltraining) dieses Alltagstrainung für Rollifahrer. Dort habe ich alles gelernt, was nötig ist, um richtig vertraut mit dem Rolli zu werden. Dazu gehörte das Rolltreppenfahren, Kippeln genauso wie das Treppe rückwärts runterfahren (für den Notfall) usw. Das war echt toll! Irgendwann sagten dann die Sportlehrer, dass ich jetzt alles könnte und sie mir nichts mehr beibringen können.... hach, was war ich stolz!! 😉




    Hallo ady,

    echt stolz kannst Du auf Dich sein.

    Danke..für Deinen Bericht.

    LG Kerstin
  • MyHandicap User
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    Hallo Vinzent,

    ich kann das auch nicht, bin aber begeistert wenn ich das sehe.

    Hoffe ich lerne das auch irgendwann einmal.


    Lieben Gru´ß Andrea
  • MyHandicap User
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    Hallo Andrea,

    Rolltreppe mit dem Rolli fahren ist genauso leicht wie Rolltreppe zu Fuß fahren.
    Wenn Du jemanden hast der Dir das beibringt und Du ein bischen übst, dann kannst Du das auch. Den richtigen Roll dafür hast Du ja schon. Es ist wie Fahrrad fahren oder Inline skaten. Hat man es gelernt, ist es ganz leicht. Es ist die Angst und das man nicht weiß wie es geht, daß einen zurück hält.

    Gruß Karin
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