Warum sagen die leute immer ,,Krüppel´´ zu jedem der eine behinderung hat egal welche ?

Warum sagen die leute immer ,,Krüppel´´ zu jedem der eine behinderung hat egal welche ?

Antworten

  • Liebe Menschenkönigin,
    woher das Wort Krüppel kommt weiß ich auch nicht.
    Dass es aber immer noch und immer wieder Menschen gibt , die anstatt dankbar für ihre Gesundheit zu sein , andere weniger Gesunde ausgrenzen und beleidigen entsetzt mich auch immer wieder.
    Einerseits sind sie vielleicht schlicht und einfach nur dumm , Entschuldigung aber anders kann und will ich das nicht nennen, andererseits verdrängen viele wohl das Thema Leid und Krankheit komplett (den schon morgen kann jeder selbst betroffen sein.), also bauen sie lieber eine Mauer um sich , setzen Behinderte herab und denken "mich wirds schon nicht betreffen ", ob ich dafür Verständnis haben musss und will ????
    Ich versuche einfach mir mein eigenes .wenn auch kleines Umfeld zu schaffen und auf die anderen zu pfeifen.
    Wer andere nicht so annimmt wie sie sind egal ob krank,schwarz .homosexuell etc. hat einen so kleinen Horizont ,dass er Dich garnicht verdient hat.
    Ich schaffs auch nicht immer es umzusetzen ,aber ich schaffs immer besser und wünsche Dir liebe Menschenkönigin dasselbe und gute Freunde an Deiner Seite.
    lG Keha
  • Hallo Bea,

    das Wort "der Krüppel" war früher eine ganz normale Bezeichnung für Mensch mit Behinderung. Irgend wann fand man dieses Wort abwertend und änderte es in "der Behinderte". Heute findet man das auch diskriminieren und änderte es in "Mensch mit Behinderung". Du siehst die Deutsche Sprache ist ständig im Wandel. Wenn Du heute Menschen sagen hörst, Deine Mutter sei ein Krüppel, benutzen sie das Wort Krüppel meistens um damit auszudrücken das man mit einer Behinderung einen Nachteil hat, der einen minderwertig macht. Das solltest Du aber nicht persönlich nehmen. Du weißt das Deine Mutter nicht anders ist als andere Mütter. Vieleicht sogar stärker, weil sie sich durch ihre Gehbehinderung nicht entmutigen läßt. Das macht sie zu einer starken Frau. Viel stärker als diese Sprücheklopfer. 😉

    Liebe Grüße
    Karin
  • Hallo ich bedanke mich erstmal für die tollen Antworten.
    Aber ich möchte auch eure Meinungen zu disem Wort hören.
    Für mich ist es wichtig zu wissen was die menschen von diesen Beschimpfungen
    halten die ihnen fast jeden tag an den Kopf geworfen werden.

    und wie sie das aushalten nicht aus der Haut zu fahren.
  • menschenkönigin schrieb:
    Für mich ist es wichtig zu wissen was die menschen von diesen Beschimpfungen
    halten die ihnen fast jeden tag an den Kopf geworfen werden.
    Und wie sie das aushalten nicht aus der Haut zu fahren.


    Guter Gedanke Bea,

    ich finde es ganz wichtig das wir auch mal aus der Haut fahren dürfen. Es ist nicht richtig alles zu schlucken. Man muß den Menschen, die uns abwertend behandeln, bevormunden und uns auf unsere Behinderung reduzieren auch zeigen dürfen, daß man sauer ist. Wie sollen sie sonst erfahren das sie zu weit gegangen sind? Ich jedenfalls wünsche mir mehr Rollifahrer die sich dann beschweren, wenn ihnen ohne Vorwarnung ihre Selbständigkeit genommen wurde und aufdringliche Menschen mit gutgemeinter Hilfsbereitschaft distanzlos in das eingemischt haben, mit dem sie gerade beschäftigt waren.

    Gruß Karin
  • Hallo,

    vielleicht trägt der Wikipedia-Eintrag zum Verständnis bei:

    "Der Ausdruck Krüppel (v. mittelniederdt. kröpel - der Gekrümmte) bezeichnet ursprünglich einen in seiner Bewegungsfähigkeit physiologisch dauerhaft behinderten Menschen. Auch jemand, dem Gliedmaßen von Geburt an oder durch äußere Einwirkungen fehlen, wird als verkrüppelt bezeichnet.

    Aufgrund der Bedeutungsverschlechterung wird Krüppel heute als ein Schimpfwort angesehen, das nicht nur eine körperliche oder geistige Behinderung feststellt, sondern einem missliebigem Menschen mittels dieser Beleidigung eine solche Behinderung zuspricht. Noch in den Anfängen des 20. Jahrhunderts waren Zeitschriften und Kongresse für Krüppelfürsorge gegründet worden. Die meisten benutzten ab Mitte der 1930er Jahre neutralere Benennungen wie Orthopädie, weil der Begriff als herabwertend galt.

    Die Krüppelbewegung nimmt dieses Wort selbstbewusst im Sinne eines Geusenwortes für sich in Anspruch: Mitte der 1970er Jahre setzte auch in Deutschland ein Umdenken ein, das im UNO-Jahr der Behinderten 1981 in einer Konfrontation zwischen der etablierten Behindertenhilfe und der so genannten Krüppelbewegung eskalierte. Damit ist die Frage, ob der Begriff "Krüppel" politisch korrekt sei, umstritten."
  • hallo menschenkönigin,

    ich hab es noch nie live gehört, das jemand einen anderen menschen mit behinderung so angesprochen hat (du krüppel), wohl aber, das einer über einen anderen das wort krüppel nutzte. fand ich total daneben und sagte es auch gleich.
    meistens nehme ich sowas nicht ernst und denke mir mein teil.
    wenns aber doch zu arg ist, dann nehme ich stellung und greife ein.

    was mich eine zeitlang sehr störte war, das besonders jugendliche des öftern, auch in meinem beisein sagten (wenn sie was schlecht, blöd oder ähnliches fanden)
    "das ist ja voll behindert".
    hier brauchte ich nicht eingreifen, das taten dann unter anderem meine söhne bzw. andere, die dabei waren. einmal hab ich einem jungen mann gesagt, hey, meinst du mich? ich bin behindert! hat voll eingschlagen, der war sich dessen nicht bewusst, was er damit aussagte und ich hab es seither nie wieder von ihm gehört.

    ich weiss noch, als ich jung war, nutzen wir oft als schimpftwort "du spast". damals machten wir uns keine gedanken, was das bedeutet und ob das andere verletzen könnte. es war auch niemand da, der uns aufklärte. schade 🙁.
    daher denke ich, viele worte werden sehr oft unbedacht genutzt, und mit der richtigen vernüftigen ansprache, kann man, besonders bei jungen leuten viel erreichen.
    anderes ist die lage bei denen, die es mit voller absicht und abwertung tun und sagen. das merkt man schnell, wer was wie meint.
    und da werd ich knippig und wehr mich verbal. kommt immer auf die situation an.

    viele grüsse
    christiane


  • hallo menschenkönigin,
    ich möchte hier einmal eine Geschichte erzählen von einem Menschen der sich heute schämt das wort krüppel gesagt zuhaben.
    er wugs in schlimmen Verhältnissen auf ,kam als 9 Jährieger ins Erziehungsheim woh er zwar nicht lange blieb sich aber Wünschte da zubleiben bis zur Volljähriegkeit was aber nicht in Erfüllung ging sondern er muste in die Familie zurück ( Hölle).nun gut er war ein wilder,sturer junge.Er schaute jeden Menschen der ein Handicap (ich benutze dieses Wort weil ich es besser finde als Behinderung )hatte an und lachte und machte seine witze über sie,nun um es kurz zumachen.Im alter von 30 jahren lachte er plötzlich nicht mehr, den genau Ihm traf es selber, war er selber zu einem Mensch mit
    Handicap geworden er Spürte selber wie es ist damit zuleben,spürte wen er auf den Ämtern was zu erlediegen hatte wie die Leute schauten .Heute schämt er sich für das was er in seiner jugend Gemacht und Gedacht hat .wen er Könnte würde es es rückgängieg machen .abereins noch es geibt ein Sprichwort : Gottes mühlen mahlen Langsam,aber gerecht , dieses hat ach er erkannt.

    Mfg Hans
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