Tipps Betreff Ausbildung für Behinderte

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Hallo alle Zusammen,
ich absolviere zur Zeit eine Ausbildung zum Bäcker. Habe gerade das erste Lehrjahr erfolgreich am ersten Arbeitsmarkt beendet mit einem Notendurchschnitt von 1,6. Ich leide an einer Art zerebralen Störung mit Einschränkung von Grob-und Feinmotorik sowie Wahrnehmungsstörungen.
Mein Problem besteht darin, dass ich für eine Einrichtug zu gesund bin nud für den ersten Arbeitsmarkt aber dann doch fast zu behindert bin. Ich war ein Jahr in einer Einrichtung wo ich mich allerdings überhaupt nicht wohl fühlte.
Jetzt stoße ich jedoch so stark an meine Grenzen,dass ich oft Angst habe die 2 Jahre noch zu schaffen.
Ich möchte jedoch sehr gerne den Quabi schaffen, da ich den Quali mit 1,9 bestanden habe und ich sehr gerne noch eine Ausbildung im Bereich von Büchern machen möchte.
Das Problem im Handwerksberuf sind halt die vielen, vielen Überstunden und die sehr anstrengende körperliche Arbeit.
Ich habe mich auch im kaufmännischen Bereich beworben und habe immer meine Behinderung angegeben, war jedoch nicht erfolgreich mit meinen Bewerbungen.
Ich habe im Moment das Gefühl ich bin in einem Engpaß, kann mir vielleicht jemand Tipps geben.
Viele Grüsse
Bayerlein

Antworten

  • Hallo Bayerlein,

    ich hatte die gleichen Probleme wie Du, auch wenn es schon lange her ist. Vorweg: So lange es keinen Arzt gibt, der sagt, daß Du für das Bäckerhandwerk nicht geeignet bist, kann Dir wärend der Ausbildung keiner wegen Krankheit kündigen. Ich bin von Beruf Kinderkrankenschwester und mußte auch erst einmal dadurch. Als ich mein Examen in der Tasche hatte wurde alles viel besser. Als examinierte Kinderkrankenschwester konnte ich mir aussuchen, in welchem Fachbereich ich arbeite. Auch die Arbeitszeiten wurden besser. Ich machte viele Spätdienste und konnte so einiges kompensieren, was meine Gesundheit mir schwer machte. Doch so weit mußt Du erst mal kommen.

    Immer wenn ich gesundheitlich an meine Grenzen kam, habe ich mich krank schreiben lassen oder bin zur Kur gefahren. Ich wollte nicht riskieren, ein burn out oder ähnliches zu bekommen. Dadurch konnte ich auf tanken und hatte wieder Kraft für den Stress im Ausbildungsalltag. Zweimal mußte ich deswegen meine Ausbildungszeit verlängern, aber die Schule stand immer hinter mir. Als ich letztendlich im Staatsexamen stand, war es egal, wie lange ich gebraucht hatte, um für die Prüfung zugelassen zu werden.

    Du solltest auch mit Deiner Berufschule und Deinem Arzt über diese Überforderung sprechen. Überstunden ab zu lehnen oder ein langsameres Tempo zu verlangen, geht zwar auch, ist aber wärend der Berufsausbildung schwierig durch zu setzten und von Kollegen und Vorgesetzten schwer zu verstehen.

    Tapfer bleiben und eine Lösung finden, dann schaffst Du das auch! 😉

    Gruß Karin

  • hört sich an wie wenn es negativ wäre eine Ausbildung in einer Einrichtung zu machen.

    Hast du da schlechte Erfahrungen gemacht? Ich fange jetzt im Herbst mit einer Ausbildung in einem bbw (Berufsbildungswerk) an im kaufmännischen Bereich.

    Wenn du Infos oder Erfahrungen hast, wöllt ichs gern wissen.

    Gruß Oscar
  • Hallo Oscar, habe in meinem fall leider nicht so gute Erfahrungen gemachte was jedoch nicht heißen soll das ich ein BBw generll für schlecht halte .
    Viele Grüße
    Bayerlein
  • Hallo Oscar,

    bevor ich Kinderkrankenschwester wurde, war ich auch in einem BWB zur Berufsausbildung und leider auch unzufrieden. Das lag aber nur zum Teil an der Einrichtung. Damals, vor etwa dreißig Jahren, wollte ich in die Krankenpflege aber das Arbeitsamt ließ nicht zu, daß ich zur "normalen" Berufsberatung gehe. Der Behindertenberufsberater war nicht davon ab zu bringen, mich in eine Rehamaßnahme zu stecken. So landete ich in einem BWB, in einem Beruf, den ich nie wollte. Ich biß die Zähne zusammen und ging da durch. Es machte schon ein wenig Spaß, das Fachgebiet war interssant aber eben nicht mein Kindheitstraum. Außerdem erfuhr ich dort nicht die Rücksicht meiner gesundheitlichen Probleme gegenüber, wie auf dem freien Arbeitsmarkt, obwohl dieses BWB voller behinderter Kinder und Jugendliche war. Nach drei Jahren setzte man mich vor die Türe, weil meine Fehlzeiten zu groß waren. Das hatte bei meiner Ausbildung zur Kinderkrnkenschwester nicht gegeben. Man hat immer wieder meine Ausbildungszeit verlängert, wenn die Fehlzeiten zu groß waren. Zeiten für Arztbesuche oder Therpien waren selbstverständlich. Es war ja nicht die Qualität meiner Arbeit die unter meiner Erkrankung litt, sondern die Krankheitstage waren das Problem und die konnten ja kompensiert werden.

    Gruß Karin
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