Hilfe - ich brauche einen Job

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Hi zusammen,

Ich bin eine gestrandete Lehrerin (Sonderschule), habe die Depression im Lebenslauf und bin zu 50% behindert.

Ich wurde aus der Schule wegen "inkompetenz" "entlassen"

Nachdem ich zwei Jahre lang versucht habe über Nachhilfe und Autogenem Training Geld zu verdienen, bin ich jetzt ziemlich am Ende.

Mit so einem Verlauf bekommt man zur Zeit nicht einmal einen Hilfsjob mehr... oder eine Ausbildung.
Zudem bin ich 40 Jahre alt und habe noch zwei Kinder (6 und 10)

Bin ich ein hoffnungsloser Fall?

Das Arbeitsamt gibt mir nichts, da "Papa Staat" nie für mich in die A-Versicherung bezahlt hat und Harz 4 krieg ich nicht, da mein mann zuviel verdient, was bei unseren Hausschulden jedoch auch nur das "Gröbste" auffängt.

Kann mir hier jemand einen Rat geben?

GRüße, Silva

Antworten

  • Liebe Silva,

    mal vorweg: Niemand ist ein hoffnungsloser Fall! Jeder kann, in seinem Ausmaß, Arbeit verrichten. Was wichtig ist, dass du dich und deine Möglichkeiten, deine Energien und das Potenzial, das du geben kannst, nicht überschätzt.
    Such dir einen Job, der dich nicht überfordert. Geh es einmal ein bisschen ruhiger an.
    Du bist Lehrerin. Aber das heißt noch lange nicht, dass du auch als Lehrerin arbeiten musst, oder ständig Nachhilfestunden oder Kurse geben musst.
    Du bist erst 40 Jahre alt, jung genug um dir einen ganz anderen Job zu suchen. Probier was aus! Schau dich nach Job angeboten um, die nicht vom Arbeitsamt vergeben werden. Mein Bäcker sucht zB seit Wochen eine 20 Stunden Kraft für den Verkauf. Solche Gelegenheit kannst du mal beim Schopf packen!
    Auch Jobs die vielleicht nicht so prestigträchtig sind können Spaß machen.
    Stell dich mal auf den Kopf und schau dir die Arbeitswelt mit anderen Augen an. Du musst dich nicht als Versagerin fühlen, weil du einen Job ausübst, den andere vielleicht als minderwertig betrachten!
    Tu es einfach, es kann soviel Spaß machen!
    Ich habe zB nach Abschluss meines Psychologie Studiums Schuhe verkauft. Es war einer der besten Jobs meines Lebens. Als Psychologin habe ich dabei soviel über Menschen erfahren und auch selbst viel über mich selbst.
    Lass dir den Mut nicht nehmen! Du wirst sehn, egal was du machst, wichtig ist, dass du wieder etwas tust! Dass du dein Leben wieder in die Hand nimmst, sozial integriert bist, unter die Leute kommst. Mach zuerst nur mal eine Teilzeitstelle, sonst wird dir das zuviel. Dann kannst du immer noch aufstocken.
    Auf unserem Portal gibt es einen hilfreichen Artikel für dich mit Adressen, an die du dich wenden kannst:
    http://www.myhandicap.de/jobboersen-behinderung.html
    Ich habe auch unseren Experten für Ausbildung und Beruf für dich kontaktiert. Sicher kann er dir auch noch weiterhelfen. Ich bitte dich aber bis zu seiner Antwort noch um etwas Geduld.
    Einstweilen wünsche ich dir ein schönes Wochenende und viel positive Energie für deine Jobsuche! Du schaffst das, wenn du WILLST!
    Viele liebe Grüße von
    Michaela

  • Hallo Silvia

    du bist kein hoffnungsloser Fall. Lass dich nicht unterkriegen. Zugegeben, deine Biografie macht es nicht ganz leicht.

    Auch wenn die Arbeitsagentur aufgrund fehlender AV-Einzahlungen nicht zahlt, kann sie trotzdem deine erste Adresse sein, um die entsprechende Beratung und Hinweise auf geeignete Maßnahmen zu erhalten.

    Auf jeden Fall kannst du einen Antrag auf Teilhabe am Arbeitsleben dort stellen und die müssen dir sagen, wer für dich als Reha-Kostenträger zuständig ist. Wenn auch das nichts hilft, gehe zu den sogenannten Servicestellen nach SGB IX (i.d.Regel bei Krankenkassen, renteversicherungen angesiedelt), die müßten dich eigentlich umfassend beraten können.

    Vorab wäre es an deiner Stelle hilfreich eine Aussage von ärztlicher oder psychologischer Seite zu haben, was du alles noch machen kannst und was du vermeiden solltest. Wenn es ein sogenanntes Leistungsbild (positiv und negativ) noch nicht gibt, wäre es sinnvoll, ein solches aktuell zu erstellen (kann auch über den Reha-Kostenträger veranlasst werden).

    Wichtig ist neben der allgemeinen Aussage der "Inkompetenz" in der Tätigkeit als Sonderschullehrerin das Nachdenken von dir über Tätigkeiten, die du nach wie vor - trotz deiner Behinderung - gut machen kannst, einen ersten Hinweis gibst du ja selber, in der Ausübung von Nachhilfe und im Angebot von Autogenem Training. Sicher gibt es noch weitere Tätigkeiten, die dir dazu einfallen. Vielleicht läßt sich daraus euch ein spezifischen "Berufsbild" erstellen, wie z.B. die Einzelfall-Unterstützung von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen usw. Ich kann nur raten eine solche Aufstellung auch mal schriftlich zu machen und mit guten Beratern / Angehörigen zu reflektieren.

    Wenn dann über einen Antrag auch Klarheit besteht über deinen Reha-Kostenträger, kannst du mit ihm unterstützende Maßnahmen besprechen. Und dein Gegenüber tut sich auch leichter, wenn er mit jemand zu tun hat, der sich gut verbereitet hat.

    Vielleicht hilft dir das ein bißchen weiter

    Kopf hoch und viele Grüße

    Michael Graus

  • hallo silvia,

    nein, ich finde auch nicht, das dein fall hoffnungslos ist.

    40 jahre jung ist noch genug zeit um für sich gesehen
    *durchzustarten*.

    schon allein, das du dich bewegst und unterstützung suchst, zeigt mir, das
    du einen willen hast und es versuchen willst. das sind sehr gute vorraussetzungen.

    du brauchst eine gute beratung und, wie michaela es sagte, ein offenes ohr für neue beschäftigungsfelder. versuche ruhig mal was anderes. ich bin sicher, es gibt so viele dinge, die dir liegen. zb. tagesmutter oder unterstützung im kindergarten oder hausaufgabenbetreuung in einer schule oder oder oder......

    wichtig finde ich, einen fuss in die tür der arbeitswelt zu bekommen und dann weiterschauen 😀

    ich wünsche dir einen langen atem und viel erfolg.

    viele grüsse
    christiane

  • Moin, Silvia,

    40 und abgeschrieben? Aber nicht doch!!

    Du hast die besten Voraussetzungen um Dich "Selbstständig" zu machen - ehrlich, ich würde es mir mal an Deiner Stelle überlegen, ob es nicht toll wäre, wenn Du eine Nachmittags- oder Samstagsbetreuung anbieten könntest.

    Du hast Eigene Kinder im besten "Bastelalter" da ließe sich doch was machen, denn Du kannst Deine Kinder sogar integrieren.

    Du bist "Pädagogisch" geschult und nicht "Weltfremd".

    Such ein Thema wie z.B. Schmuckherstellung für Kinder, oder Mittelalterliche Kostüme Basteln und mit der Hand vernähen (Schnittmuster kannste von Uns in Kopie geschenkt bekommen), oder Schnitzen von Natur-Essbesteck usw.....mir fällt da noch sehr viel mehr ein (gerade wo jetzt Wickie ins Kino kommt).

    Wenn möglich, biete eine Mahlzeit mit an (muss natürlich mit abgerechnet werden).

    Du glaubst gar nicht, wie viele Eltern dankbar sind, für so ein Angebot, gerade auch am Samstag - wenn Alle einkaufen müssen (aber dafür mußt Du dann auch ein bis zwei freie Tage in der Woche berechnen, denn der Samstag zählt doppelt).

    Wir können Dich da gern noch mehr beraten, denn bei uns funktioniert so ein Angebot - allerdings sind wir Wikinger - auch wenn ich im Rolli sitze, aber dafür habe ich den Einzigen gepanzerten Wikingerrolli im Norden.

    Liebe nordische Grüße

    Rolltroll
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