AUFRUF! Erfahrungen beim Reisen mit Behinderung gesucht.

mabila

Hallo MyHandicap User,



wie Sie vielleicht wissen, bin ich nicht nur der Fachexperte für das Thema Reisen bei der Stiftung MyHandycap, sondern mit meiner Firma DTC - Disabled Travel Consultants habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, Unternehmen in der touristischen Servicekette, u.a. Flughäfen, Hotels, etc. dahingehend zu beraten, wie man behinderten Menschen den besten Service bieten kann, individuell abgestimmt auf die jeweiligen Bedürfnisse.



Als betroffener Rollstuhlfahrer habe ich viel Erfahrung hinsichtlich der verschiedenen Problemsituationen, mit denen man als Behinderter auf Flugreisen konfrontiert wird. Dennoch ist es mir wichtig, von MyHandicap Usern ein Feedback zu bekommen, welche Erfahrungen Sie gemacht haben und wo Probleme aufgetreten sind.



Dies hilft mir bei meinen Schulungen für Flughafen-Mitarbeiter auf Probleme hinzuweisen und sie für die Bedürfnisse von Betroffenen zu sensibilisieren. Je mehr Informationen und Details ich von Ihnen bekomme, um so umfangreicher und sinnvoller können die Schulungen gestaltet werden. Uns, als Betroffene wird dies im Nachhinein bei unseren Flugreisen zu Gute kommen.



Ich bin nicht nur an Antworten von Rollstuhlfahrern, sondern von Betroffenen aller Behinderungsformen interessiert.

MyHandicap User

Ich bin zwar nicht Rollstuhlfahrer, aber stark gehbehindert. Deshalb benütze ich in den Flughäfen immer die angebotenen Rollstühle.

In Zürich ist das Angebot im Terminal 1 gut, im Terminal 2 aber sehr schlecht. Im 2 muss ich mich zuerst am Airline Schalter anstellen und einchecken. Erst dann kann ich zum Rollstuhlschalter weitergehen, wo dann die Stühle bereit stehen. Der gesamte Weg ist mindestens 100m meist jedoch einiges mehr.

Spanien hingegen ist nach meiner Erfahrung sehr gut. Bereits direkt beim Eingang in den Flughafen gibt es einen Schalter, wo ich den Rollstuhl bestellen kann. Dort werde ich dann auch abgeholt.

Andere Reisedestinationen (USA, Mexico, Afrika) sind meist ebenfalls gut ausgestattet.

Ich hoffe, dass Ihnen diese Angaben ausreichen, sonst kontaktieren Sie mich.

Besten Dank für Ihren Einsatz

Willy Neuhaus

MyHandicap User

hallo.
wir fahren und reisen mehrmals im jahr durch die welt zum tauchen, wir kommen aus düsseldorf-krefeld und wesel-
gruss dirk
www.iahd.de

MyHandicap User

Hallo,

ich bin viel mit Zügen unterwegs und muß sagen das es in Deutschland besser klappt als in der Schweiz. Am besten sind die RE-Züge mit zwei Etagen. Dort kommt man sehr bequem rein und raus, braucht keinen Schaffner der einen mit Hubrampe auf Türhöhe bringt. IC oder EC sind in Deutschland o.k. wenn man mal drin ist, aber die Schweizer EC haben keine Parkniesche zwischen den Sitzen. Die Rollis stehen inmitten einer Vierersitzgruppe. Wenn man lange strecken fährt ist das sehr unbequem und. Bei der Rhätischen Bahn werde ich immer noch in den Gepäckwagen verladen. Eine Behindertentoilette gibt es in diesen Zügen gar nicht. Sehr genossen habe ich immer meine Reisen im ICE. Im ICE sitzen die Rollifahrer immer in der 1. Klasse, auch wenn sie für die 2. Klasse bezahlt haben. Wer sich umsetzt sitzt in sehr bequemen Ledersesseln. Auch ein Bedienservice wie im Flugzeug gehört in der 1. Klasse dazu, sowie ein Stromanschluß für den Laptop.

Gruß Karin

bili

Hallo Konstantin,

schön, von dir hier zu lesen!
Hoffe es geht dir soweit gut mit deiner Bewegungseinschränkung?
Da wir uns persönlich kennen, so weisst du schon einiges
über meine Reisen und die Einschränkungen aber wir haben uns
lange nicht gesprochen und so versuche ich dir hier nochmal die aktuellen Punkte
für mich zusammen zu fassen.

-Frankfurter International Airport bietet sehr guten Behindertenservice von Lufthansa
ein paar Kleinigkeiten würde ich doch gerne noch hier aufschreiben die mir letzten
Monate aufgefallen sind.
-bei dem einchecken sage ich immer das ich eine Beinprothese habe und nicht so weit laufen kann
der Transport bis zum Gate klappt auch reibungslos aber
dann weiter gab es einige Schwierigkeitem
1.am Gate eincheken wurde ich meistens vergessen von der Sterwdes und kam als letzte dran
in den Bus, wenn alle anderen Passagiere drin waren d.h. für mich stehen gerade so an der
Tür im Bus bis zu Aussenposition
2.vom einchek Gate bis zum Bus Treppen laufen mit Handtasche keine Hilfe
es sei den ich betone extra dass ich mit dem Aufzug fahren muss und Unterstützung benötige bei dem
tragen der Handgepäck
3.Krücken wurden im Flieger ziemlich weit weg gebracht so dass die Nutzung bis zu Toilette nicht
so praktisch einsetztbar war


Lieber Gruss
bili

MyHandicap User

Wie hättest du es gern, als Lied oder in Textform, als Spaß am Rande . Es heißt doch immer "da kann ich ein Lied davon singen" .
Bezieht sich das nur auf Flughäfen oder allgemein in der TourismusBauBranche ?

Was ist vermiße sind kleine Transportkarren, in der Größe eines kleineren Einkauf-wagen mit einigen Funktionen .
Um Beispiel mit einem Klapphocker, denn dort, wo man in Flughäfen anstehen muß gibt es entweder keine oder nur wenige Sitzplätze .
Etwas ähnliches haben wir in größeren Kaufhäusern kennenglernt, aber nicht in Deutschland, ist ja klar . Immerhin hilft es den Menschen und das ist bei uns hier eine Seltenheit .
Leider bin ich mit meiner Behinderung ziemlich angeschmiert und beneide deshalb manchen von euch, die im Rollstuhl sitzen .
Wenn die Leute erfahren das ich behindert bin und das mit fast 100 GdB, dann sehen mich viele nur mit großen Augen an, da ich meinen Kopf nicht unterm Arm trage .
Dennoch ist für mich all das Gift was es auch für euch sein dürfte, wie z.B. Treppen und wenn es nur ein paar Stufen sind .
Einen Urlaubsplatz zu bekommen, in dessen Haus es keine Treppen gibt ..... ?!
Schon diese Option gibt es garnicht, dabei ich einer von sehr vielen .
Bis vor zwei Jahren hatte ich noch das Problem zu Hause bei uns, das ich inzwischen
aber gelöst habe und das perfekt, nur hat das neben GELD viel Zeit und Nerven gekostet .
Oder kennt jemand der ein dreirädriges Liegerad billig im Angebot hat ?
Aucbh das ist ein Mango auf Flugplätzen, was ich in so manchen Ländern gut gelöst sehe .
Ich meine die kilometerlangen Rollbahnen, vergleichbar mit Rolltreppen, wie in Tokio glaube ich oder anderen asiatischen Ländern .
Für Deutschland, wie Berlin, da viel mir eine Strecke von 50 m auf, zwischen 0 - 0
wenn wenigstens zwischen dem Ein/Ausgang und der ersten Kasse, aber am Fenster also weit weg von der Kasse und irgendwo mitten drin .

Es gibt schon einiges was es da gibt, nur ich betone es immer wieder und kann mich nur wiederholen, solange das GELD die Richtung der Entwicklung zeigt, solange wird sich auf der ganzen Erde nichts ändern - leider vorallem in Deutschland .
Früher standen die Deutschen mit an Spitze in der technischen Entwicklung und heute werden wir langsam .....

Konnte ich helfen, wenigstens etwas ?

P.S.: Fehler sind zu entschuldigen !

MyHandicap User

Leider bin ich mit meiner Behinderung ziemlich angeschmiert und beneide deshalb manchen von euch, die im Rollstuhl sitzen .



Wir können gern mal tauschen, mal schauen, ob Du das danach immer noch sagst.



LG Kerstin

MyHandicap User

Hallo Kerstin,

ich bin sicher, Blaeckjak hatte das ausschließlich darauf bezogen, dass man Rollstuhlfahrern ihr Handicap auf den ersten Blick ansieht. Deshalb haben die Mitmenschen wohl mehr Verständnis für ihre besonderen Bedürfnisse, als wenn man jemandem seine Behinderung nicht auf den ersten Blick ansieht.

Du weißt doch, wie die Massen sind mit ihren Vorurteilen:
Rollstuhlfahrer sind auch plemplem. Autisten können jedes Casino ausnehmen und behindert ist eben nur, wer im Rollstuhl sitzt...

War bestimmt nicht böse gemeint 😉

MyHandicap User

OK Justin,


danke, von der Seite habe ich es nicht betrachtet, Du hast völlig recht.


Blaeckjak, also nichts für ungut.Sorry



Ein schönes Herbstwochenende.

LG Kerstin

MyHandicap User

Hallo,
Rollstuhlfahrer sind nicht plemplem Justin,sondern zu faul zum Laufen.😀
Autisten können jedes Casino ausnehmen?
Und warum haben dann alle kein Geld?

Als mein Vater meinen Rolli gesehen hat wollte er ihn mir gleich unterm Hintern Wegziehen und ihm sieht es auch keiner an das er einen braucht.

Aber um beim Tema zu bleiben.
Was mir aufgefallen ist.Die Automaten werden ja immer fortschritlicher aber das hat auch Nachteile.
Nämlich für die Leute die schlecht sehen können.
Gerade Ältere Leute kommen damit nicht zurecht.
Oder auch bestimmte Brillenträger haben Probleme mit Lichtverhältnissen und Anweisungen.
An den Bankautomaten wechselt ständig die Bedienung und auch große Parkautomaten werden ständig verändert.
Das ist nicht von Vorteil für viele Kunden.
Das könnte auch noch besser gemacht sein.
Gruß
Herbi

MyHandicap User

Hallo,

das es hier in Deutschland so viele Ecken gibt, die absolut nicht behindertentauglich sind, liegt daran, daß in Deutschland immer noch nicht barrierefrei geplant und gebaut werden muß. Das alles geschieht nur frwiwillig. Deshalb hat unser Systhem so große Lücken. In den USA ist das halt anders. Da muß alles barrierefrei sein und das merkt man auch.

Lieber Blackjack, das mit der unsichtbaren Behinderung kenne ich auch. Die Menschen kaufen einem die Probleme die man hat nicht ohne weiteres ab, wenn man seine Behinderung nicht nach außen trägt. Habe das auch sehr viel Jahre spüren dürfen. Aber mit einer sichtbaren Behinderung wie der Rollstuhl geht es einem auch nicht besser. Da hat man genau das Gegenteil! Früher wurde ich oft übersehen, man half mir erst, wenn ich in "Not" war oder drum bittete. Heute werde ich viel zu sehr wahrgenommen. Man kann als Rollifahrer gar nicht unter Menschen gehen ohne ständigt angegrabscht und angequatscht zu werden. Ganz ehrlich gesagt, war mir meine frühere Anonymität mit meiner "unsichtbaren" Behinderung lieber. Wenn keiner mehr an Dir vorbei gehen kann, ohne das er Dir helfen will, obwohl Du absolut keinen Anlaß dazu gibst, dann wünscht Du dir die Anonymität der unsichtbaren Behinderung zurück.

Übrigens, wenn Du so große Probleme mit dem Laufen hast, warum hast Du dann keinen Rollstuhl? Es gibt sehr viele Menschen die noch laufen können, aber für weite Wege einen Rollstuhl benutzen. Jedem steht so ein Gefährt zu, wenn das Leben damit leichter wird. Dein Arzt muß Dir nur ein Rezept ausstellen. Vorausgesetzt Du möchtest das auch.

Ich finde übrigens Deutschland ist schon sehr weit. Man bemüht sich in großen Schritten Veränderungen zu schaffen, die für viele Menschen Barrierefreiheit bedeuten. Das geht natürlich nicht innerhalb eines Jahres. Aber wenn ich mir überlege, wie sich das Bewußtsein der Öffentlichkeit in den letzten zehn Jahren geändert hat und was alles verändert wurde, muß ich sagen, Deutschland ist sehr behindertenfreundlich geworden. Sicher es gibt noch Lücken, aber die werden auch noch geschlossen. Da bin ich mir sicher.

Gruß Karin

Gruß Karin

MyHandicap User

Hallo 😀,

mein Mann und ich sind jedes Jahr mit dem Auto unterwegs zum Campingplatz 😀.

Da ich anfallsgefährdet bin, hatte ich schon unterwegs, im Auto einen großen Anfall.

Das ist schon mehr als belastend, da einem im Anschluss alle einzelnen Knochen und der Kopf sehr schmerzt.

Aus diesem Grund bereiten wir medikamentös alles vor, logisch, und hat auch ein Notfallmedi dabei.

Was ist denn, wenn ich wie immer Diazepam oder Frisium, was ich tgl nehmen muss mitnehme?
Grundsätzlich habe ich das natürlich immer dabei, doch weiß ich natürlich auch nicht, ob ich damit im Knast landen würde!!!
Wir fahren zwar öfter nach Italien, doch weiß ich ja auch nicht wie die sich verhalten würden???

Irgendwann werden wir vielleicht einmal einen Zug oder Flugzeug ausprobieren (bin ich ehrlicherweise noch nie).
Beim Zug würde ich nicht eimal den Bahnsteig erreichen und das umsteigen klappt dann auch nicht wegen kleinerem Bahnhof und keinen Lift!

Das finde ich schon traurig genug, doch bin ich aus diesem Grund mit dem Bus unterwegs.
Da ich leider ausgeprägt körperbehindert bin und noch jung 😀) an Jahren, möchte ich ja schließlich auch einmal allein etwas unternehmen können.

Vor ein paar Jahren ist das noch nicht der Fall gewesen, doch ich bekomme bei Stress entweder einen Schub oder eben einen epil Anfall.

Das sind reilich im Jahr, beides🙁((((.

Trotzdem finde ich das es in Deutschland schon viele Hilfen gibt, als so in manch anderer Länder.

Grüsse von Marianne

MyHandicap User

Hallo Schmusi,

Diazepam mit zu nehmen wenn Du ins Ausland verreist ist kein Problem. Es ist ja kein BTM-Medikament, sondern nur Verschreibungspflichtig. Ich habe auch immer jede Menge Medikamente dabei. Das läßt sich bei chronisch kranken Menschen nicht vermeiden. Damit es bei der Grenzkontrolle keine Probleme gibt, kann es hilfreich sein, ein ärztliches Attest dabei zu haben, mit dem man nachweisen kann, daß man die mitgeführten Medikamente auch benötigt. Obwohl ich sowas immer mit mir führe, habe ich es noch nie gebraucht. Bin weltweit unterwegs gewesen. Nur bei BTM-Medikamenten braucht man eine Sondergenehmigung.

Gruß Karin

MyHandicap User

Hallo Karin 😀,

das Frisium ist aber ein Benzodiazepin, soweit ich weiß, und fällt unters Betäubungsmittelgesetz .....😀.

Ein einfaches Attest reicht? Das wäre ja ganz prima, weil dann kann ich mir das ohne Probleme auch ausstellen lassen ....😀.

Danke für den Tip, denn mein Mann sieht das bei Auslandsfahrten nicht so eng 🙁.

Wir fahren des öfteren auch mal in die Niederlanden, wie ich dir das geschrieben habe.

Dabei ist schon wichtig, das man etwas Schriftliches dabei hat 😀.

Grüsse von Marianne

MyHandicap User

Hallo Schmusi,

ob Frisium ein BTM Medikament ist weiß ich gar nicht so genau. Da ich schon länger nicht mehr im Beruf bin, bin ich da leider nicht auf dem neuesten Stand. Aber Du kannst das ganz einfach fest stellen. Für ein Medikament das unter das Betäubungsmittelgesetzt fällt, bekommst Du ein Rezept das ganz anders aussieht als alle anderen. Es hat drei Durchschläge. Einen behält der verschreibende Arzt, und einen der Apotheker. Bei BTM Medikamenten wird bis zur einzelnen Pille jede Bewegung dokumentiert. Außerdem verlieren BTM-Rezepte nach einer Woche ihre Gültigkeit. Wenn Du mit einem BTM-Medikament Deutschland verläßt, mußt Du Dir beim Gesundheitsamt ein Formular besorgen, daß Du mit Deinem Arzt zusammen ausfüllst. Mit diesem Formular bekommst Du bei Auslandsreisen keine Probleme.

Gruß Karin

MyHandicap User

Hallo,

ich bin noch im November d. J. von Düsseldorf nach Antalya geflogen (und zurück)!
Es gab mit meinem Rollstuhl absolut keine Probleme; im Gegenteil – ich wurde sehr zuvorkommend behandelt. Ist alles prima organisiert. Auch in der Türkei. Den Rolli sollte man vorher bei der Buchung als ‚Sondergepäck‘ anmelden.

Es wird nicht meine letzte Reise gewesen sein.

Grüße vom Zornröschen