Wer hat Erfahrungen mit der Einnahme von Ritalin als Betroffener oder als betroffene Angehörige?

Mein Mann hat einen Sohn im Alter von 17 Jahren, der den Entwicklungsstand eines in etwa 7jährigen Kindes hat und einen Behinderten-Ausweis, der ihm 80% Behinderung bescheinigt.

Seit April wundern wir uns über zusätzliche Verhaltensänderungen und körperliche Veränderungen: er leidet unter Appetitlosigkeit und ist total abgemagert, schläft nicht mehr in der Nacht, ist dafür tagsüber schläfrig bis zur Lethargie, nässt nachts ein und hat Muskelzuckungen ...

Wir haben uns riesige Sorgen gemacht! Durch die Ferienzeit war er jetzt so lange bei uns, dass wir zum ersten Mal den Medikamentennamen bei den einzunehmenden Medimanten wie Vitaminen, Zink, Magnesium lesen konnten und wir waren geschockt: er nimmt zusätzlich ohne Absprache mit meinem Mann "Medikinet", das heißt konkret "Ritalin", das für Kinder mit diagnostizierter ADHS gedacht ist! Dieses "Kind" ist unserer Meinung überhaupt kein ADHS-Kind, sondern muss erzieherisch seine Grenzen aufgezeigt bekommen!

Hat jemand Erfahrung mit der Eingabe von Ritalin bei einem Menschen mit Behinderung?

Mein Mann und ich sind beide "ein wenig vom Fach" und halten ihn für kein ADHS-Kind. Zudem kennen wir nicht die Auswirkungen des Wirkstoffes auf Menschen mit Behinderung!

Wer kann uns helfen?

Antworten

  • Hallo Schnuffi,
    das Medikament darf man nicht so einfach geben.
    Das bekommen Kinder unter ärztlicher aufsicht.
    Und darf nicht einfach so verabreicht werden
    Auserdem hat es für Kinder auch erhebliche Nebenwirkungen deswegen stehen sie unter Kontrolle.
    Gewichts abnahme ständige letargie des Kindes sollte es nicht geben.
    Meine Persönliche Meinung das Zeug ist gefährlich.
    Es gibt viele gute andere Methoden die Besser greifen.

    Bei Kindern die wegen ihrer Behinderung (nicht alters gerecht)zurüch geblieben sind gibt man kein Ritalin.
    Besser man würde das Kind fördern.
    Ich möchte den Eltern nicht zu nahe treten aber wollen sie das Kind vieleicht
    im Grund ruhig gestellt wissen.
    Weil der drang nach wissen und erlernen für die Eltern womöglich nicht normal in ihren Augen ist und das Kind damit nicht klar kommt.
    Auch Kinder die einen Hohen Wissensdurst haben werden Fälschlicher weise für sowas gehalten und damit kann man auch viel falsch machen.
    einer meiner Söhne bekam auch das Medikament weil er in der Schule den Allein Unterhalter gespielt hat.
    Wir haben durch den IQ test herrausgefunden das er zu begabt war und die Auffälligkeit daher kam an einer andern schule hat sich das geändert.
    Bevor ich meinem Kind Medikamente geben würde würde ich erstmal alles andere ausprobieren.
    Es gibt sehr gute Verhaltenstherapien für sowas und Psychologen die herraus finden können wo das Problem liegt.
    Auch bei der Erziehung ist oberstes Gebot ein Geregelter Tag mit und ohne Medizin läst sich das machen.
    Und gerade Kinder die in der Entwicklung zurüch sind brauchen feste Struckturen im Tagesablauf. Die geringste Veränderung kann sie schon aus der Bahn werfen.
    Gerade Kinder werden heute sehr gutv gefördert und das sollte man in Anspruch nehmen.
    Gruß
    Herbi
    PS was sagst Du dazu Karin?

  • Hi Schnuffi,

    Ritalin ist eine Droge und kann gut helfen wenn es richtig angewendet wird.

    Es wundert mich nur das Ihr nicht wisst woher er diese Pillen hat.

    ADS oder ADHS ist eine schlimme Sache und kann nur von Fachleuten festgestellt werden wobei ich sehr vorsichtig sein würde, verschreiben ist einfach.

    Ihr seit beide vom Fach???

    Naja, Fachleute können sich auch irren.

    Mit erzieherischen Mitteln ist da wenig zu machen, ein gutes Elternhaus und ein regelmäßiger Alltag ist da schon wichtiger.

    Macht Euch mal schlau was ADS ist, sollte für „Leute vom Fach“ doch einfach sein.

    Ein Kind mit ADS verlangt Nervenstärke und ich kann mir vorstellen das Ihr, wenn es auch noch behindert ist, vor eine unlösbare Aufgabe gestellt werdet.

    Das diese Kinder besonders begabt sein können ist schon klar aber wer will diese Begabung herausfiltern, es wird auch nur ein sehr kleiner Teil der Kinder gefördert werden können.

    Also vergesst mal das ihr beide „ein wenig vom Fach“ seit und kümmert Euch mal um Eueren Sohn.

    Viel Glück mit dem Jungen.

    Vor 30 – 40 Jahren waren solch junge Menschen bekannt als Zappelpfillip, auffällig durch unstetes leben oder auch durch schlechte Leistungen in der Schule, da kannte man den Begriff nicht von ADS oder ADHS.

    Da gab es was hinter die Ohren und spätestens in der Lehre konnte es sich auswachsen.

    Nur die ganz schlimmen Fälle nahmen andere Wege , wurden Politiker (sorry, sollte ein Spaß sein) unter denen wir heute zu leiden haben (oder doch kein Spaß??)


    Gruß von einem betroffenen Vater

  • Hallo Schnuffi,

    die Behandlung von ADHS mit Ritalin ist umstritten. Die kontrollierte Gabe an Kinder ebenso. Es ist ein Psychopharmakum, das grob gesagt, dämpfend wirkt und so das ADHS Kind zu Ruhe bringt. Wegen der starken Wirkung auf die Psyche und den Körper muß so eine Therapie gut überlegt sein. Man sollte genau klären, ob wirklich eine ADHS vorliegt, woher die ADHS kommt und ob alternative Behandlungsmethoden versucht werden können. Diese Optionen gibt es nämlich. Sie sind für die Familie aber anstrengender, als das Ruhigstellen mit Ritalin.

    Die Verhaltenauffälligkeiten die Du beschrieben hast, sind nicht ungewöhnlich für ein psychosozial retardiertes Kind/Jugendlichen. Es ist tatsächlich möglich, daß die Diagnose ADHS falsch ist. Aber das muß ein Spezialist entscheiden. Ohne spezielle Untersuchungen steht es uns nicht zu, dies zu beurteilen. Wir können nur Vermutungen äußern. Die Gabe von Ritalin kann auch einen anderen Grund haben. Es wird zwar hauptsächlich bei ADHS eingesetzt, kann aber auch bei anderen psychischen Störungen gegeben werden. Das könnte eine Aussprache mit Deiner Frau klären.

    Die Verhaltensauffäligkeiten die Du beschreibst, können behinderungsbedingt sein. Sie müssen nicht unbedingt von einer zu laschen Erziehung kommen. Trotzdem ist Konsequenz in der Erziehung für jedes Kind wichtig. Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten brauchen oft mehr Konsequenz als unauffällige Kinder, aber auch eine Therapie. Auch da empfehle ich Dir mit Deiner Frau zusammen zu arbeiten. Auch wenn es nicht leicht ist, wenn ihr nicht mehr zusammen wohnt und Du Deinen Sohn recht selten siehst. Wenn der Umgang mit Deinem Sohn so anstrengend ist, wie Du erzählst, ist Deine Frau evtl. überfordert und freut sich über Dein Interesse.

    Ritalin macht Appetitlosigkeit und Störungen im Verdauungstrakt. Deshalb sollte man dieses Mediakment morgens nach dem Frühstück geben. Um Gewichtsverluste zu vermeiden, kann man die Hauptmalzeit auf den Abend legen, wenn die Wirkung von Ritalin schächer geworden ist. Die Störung des Tag-Nacht Rhythmus kann vom Ritalin kommen, kann aber ebenso gut auch behinderungsbedingt sein. Es ist schwer, eine Einschätzung zu machen, wenn man nur einen kleinen Abschnitt aus dem Leben Deines Sohnes kennt. Dein Vatergefühl hat Dir gesagt, da ist was nicht in Ordnung. Dem solltest Du weiter nach gehen und versuchen die Hintergründe heraus zu bekommen.

    Viel Erfolg!
    Karin
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