Warum werdem behinderte Menschen in der Gesellschaft diskriminiert?

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  • MyHandicap User
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    du hast recht karin, in dem punkt das es auch eine charaktersache ist. natürlich. nicht jeder denkt fühlt lebt gleich.

    ich sprach in meinem beitrag von mir und meiner entwicklung, welche ich ebenfalls bei anderen bemerkte, die auch verunfallten oder durch krankheit behindert wurden.

    und es gibt sicher viele, die keine primären probleme mit der behinderung haben, aber genauso viele gibt es, die sich anfangs unsicher fühlen oder gar schämen.

    das eine sowie das andere ist nicht allgemeingültig, stimmt. aber möglich und für mich sichtbar.

    lg christiane
  • MyHandicap User
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    Hallo zusammen,
    Karin und ich haben ja auch einen Rolli der einem Porsche gleicht ich in Meiner Stadt kann damit richtig aufsehen erregen im gegensatz zu vielen Treckern die durch Deutschland rollen.😀)
    Es gibt in meiner Stadt gerade mal 2 Rollis ausser meinem die Straßen tauglich sind.
    Damit würde ich mich auch fühlen wie eine Maus.
    Das war ein Beispiel das auch dazu beitragen kann die welt anders zu sehen als sie eigendlich ist.
    Und so gibt es viele kleinigkeiten die dafür sorgen das wir viele Dinge nicht so aufnehmen wie sie vieleicht gemeint sind.
    Ein gespräch kann aber viel in gang setzen und bewirken.
    Und manchmal kann es sehr wichtig sein Dinge zu hinter fragen bevor man sich ein Urteil bildet.
    Ich denke sonst laufen wir gefahr alle Menschen vorschnell zu verurteilen.
    So unter dem Motto Schublade auf und rein ich hab´s ja eh gewußt.
    Wär das nicht auch gemein und unfair.

    Gruß
    Herbi

  • MyHandicap User
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    Herbi 53 schrieb:

    Und manchmal kann es sehr wichtig sein Dinge zu hinter fragen bevor man sich ein Urteil bildet.
    Ich denke sonst laufen wir gefahr alle Menschen vorschnell zu verurteilen.
    So unter dem Motto Schublade auf und rein ich hab´s ja eh gewußt.
    Wär das nicht auch gemein und unfair.



    Wieso denn, Schubladen waren schon immer auch ganz gut.

    Wie man liest stellt Dein Selbstwert auch etwas auf dem High-Tech-Rollstuhl ab oder dann auf den "richtigen" Gespraechen. Wie auch immer fehlt es bei mir da sicher noch an allen Enden, und wenns dann die Schublade gibt von Leuten, die mit einer neuen Behinderung erstmal noch etwas gestresst sind, also in dieser Schublade, in der sitz ich auch drin. Ich komm da auch raus, ich weiss dass das irgendwann sein wird, und ich kuemmer mich auch um die passende Art Gespraeche, Selbstwert und High Tech und so - aber bis dahin is noch ein Weilchen und das gilts jetzt auszuhalten und in den Griff zu kriegen.
  • MyHandicap User
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    bei mir hat das sehr lange gedauert und ich weiss, es gibt immer wieder situationen in meinem leben, da wird es mich wieder voll erwischen. diese werden immer weniger, ja. aber wenn es dann doch wieder passiert (das hadern, die trauer, der ärger, die wut.....) dann ist das noch immer heftig. es hat nichts mit minderwert zu tun. es ist eine mischung aus ungeduld schmerz und ärgern. schwer zu beschreiben 😀

    ich habe des öfteren mit menschen zu tun, denen es auf ihr leben bezogen ähnlich geht.besonders mit leuten, die es später erfahren haben, mit einer behinderung zu leben.
    aber auch menschen, die mit einer behinderung geboren sind, verhalten sich nicht immer gleich. ich kenne contergangeschädigte die voll d'accord sind mit ihrem leben und auch welche, die damit seelisch probleme haben. hier kommen gesundheitliche aspekte zum tragen sowie das angestarrt werden (zum beispiel).

    ich freue mich für jede, jeden, die/der es anderes erlebt! die mit sich quasi im reinen sind. 😉
    und das nicht alles in eine schublade x reingeht sondern immer wieder ein neulagern 😉 das ist das interessante am leben. immer wieder neu.



    lg
    christiane
  • MyHandicap User
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    Herbi 53 schrieb:
    Hallo zusammen,
    Karin und ich haben ja auch einen Rolli der einem Porsche gleicht ich in Meiner Stadt kann damit richtig aufsehen erregen im gegensatz zu vielen Treckern die durch Deutschland rollen.😀)

    Es gibt in meiner Stadt gerade mal 2 Rollis ausser meinem die Straßen tauglich sind.
    Damit würde ich mich auch fühlen wie eine Maus.



    Ich wuerde mich inmeinem aktuellen Zustand ohne Porsche-Rolli auch fuehlen wie eine Maus. Genauer betrachtet *fuehle* ich mich gelegentlich genau so, wie eine Maus. Dann muss man was dagegen tun, sehe ich auch so. Es faengt aber damit an, dass ich mir eingestehe, dass das dann eben so ist. Und dass Aufsehen erregen eine verfuehrerische Alternative ist zum Maussein. Andererseits ist Strassentauglichkeit bei einem Rolli ein echtes Kriterium, um vorwaerts zu kommen.

    Trotzdem ist Aufsehen erregen noch nicht der Weisheit letzter Schluss, um aus dem mausigen Gefuehl herauszukommen. Ein Porsche-Rollstuhl, eine Porsche-Prothese meinetwegen, das ist fraglos geil - aber das sind irgendwie nur Selbstwertprothesen, die am Grundproblem nichts aendern. Andererseits fliegt man frueher oder spaeter mit tiefem Selbstwert eh auf - warum daher nicht gleich das tun, was man cool findet und daraus Trost schoepfen?

    Ich finde es halt noch etwas anstrengend, mit mir selbst nett zu sein, obwohl ich meinen Erwartungen nicht so entspreche und diese schmerzhafterweise anpassen muss. Aber am Ende muss es mir gelingen, zufrieden zu werden, *ohne* das ueber eine allzu krasse Selbstwertprothese zu tun. Liebe statt Klotzen, Freundlichkeit statt Show-Off. Coolness statt Wichtigtun.

    Da das aber schwierig ist und Zeit braucht, ist die Idee, das mit etwas Aufsehenerregendem zu ueberbruecken, nicht unbedingt schlecht. Ich komme jedenfalls zum Schluss, dass man durch so Phasen durchgeht, dass man diese Anpassung irgendwie in Wellen durchlebt.
  • MyHandicap User
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    Hallo swisswuff,
    das was bei uns in der Stadt rumrollen darf ist nicht das womit ein Mensch annähernt
    selbständig sein könnte.
    Bei uns wird es vorgezogen die Leute in einer Abhängikeit zu lassen.
    Die können sich nicht mal die Brötchen alleine holen obwohl der Bäcker um die Ecke ist.
    Hier haben nicht mal Kinder die möglichkeit den Rolli allein zu fahren.
    Das ist Diskriminirung.
    Hier ist es überwiegend selbstverständlich das Du für alles jemanden hast der dir das abnimmt.
    Darum ist es so ausergewöhnlich das ich einen rolli habe mit dem ich selber fahren kann.
    Bei uns im Ort ist noch einer mit rolli der gut alleine unterwegs sein könnte aber der ständig seine Frau dabei haben muß weil er ohne Sie nirgends hin kommen würde.
    Mit einem Antrieb und einem anderen Rolli könnte er alleine zur KG und auch einkaufen.
    Aber diese müglichkeit kostet ihn 500,- € oder seine freiheit weil er das Geld nicht hat.
    Sie haben es aufgegeben zu kämpfen und das ist schlimm weil seine Frau gesundheitlich auch nicht in bestem zustand ist.

    Und ich kann mit dem Rolli alleine raus auch mit Hund ich hab zwar meinen Mann dabei aber ich fahr im laden rum und hol den Einkauf und such mir aus was ich will( meinen Mann sammel ich bei den Zeitungen ein und ich bin weck)und das bild von solchen Treckern siehst du hier an jeder Ecke.
    Dann ist doch klar das die Leute schauen und kommen und fragen stellen.
    Ich definier mich nicht über diesen Rolli sondern das ich einen habe mit dem ich frei entscheiden kann was ich JETZT tun will und niemanden fragen muß ob ich hilfe bekommen kann oder nicht.Wenn ich nicht laufen kann dann eben nicht aber ich muß dann nicht überlegen wer mir dann hilft und den Rolli schiebt.

    Was in Großstädten schon lange gang und gebe ist gibt es hier nicht und von vielen Dingen weis hier keiner etwas.
    Wenn du hier Behindert bist bist du mindestends 70 J und gehörst ins Heim.
    Darum ist es ein Porsche.
    Ich dachte eigendlich immer es hätte sich viel getan aber dem ist nicht so.
    Abseits der Großstädte lebt man hier fast noch im Mittelalter.

    Hier wirst du genötigt Dinge zu tun die du weder kannst noch willst nur damit andere zufrieder sind.
    Gruß
    Herbi

    PS😃u schafst das schon (das leben ist wie ein Ü-Ei du weist nicht was drinn ist)


  • MyHandicap User
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    Hallo swisswuff,
    das was bei uns in der Stadt rumrollen darf ist nicht das womit ein Mensch annähernt
    selbständig sein könnte.
    Bei uns wird es vorgezogen die Leute in einer Abhängikeit zu lassen.
    Die können sich nicht mal die Brötchen alleine holen obwohl der Bäcker um die Ecke ist.
    Hier haben nicht mal Kinder die möglichkeit den Rolli allein zu fahren.
    Das ist Diskriminirung.
    Hier ist es überwiegend selbstverständlich das Du für alles jemanden hast der dir das abnimmt.
    Darum ist es so ausergewöhnlich das ich einen rolli habe mit dem ich selber fahren kann.
    Bei uns im Ort ist noch einer mit rolli der gut alleine unterwegs sein könnte aber der ständig seine Frau dabei haben muß weil er ohne Sie nirgends hin kommen würde.
    Mit einem Antrieb und einem anderen Rolli könnte er alleine zur KG und auch einkaufen.
    Aber diese müglichkeit kostet ihn 500,- € oder seine freiheit weil er das Geld nicht hat.
    Sie haben es aufgegeben zu kämpfen und das ist schlimm weil seine Frau gesundheitlich auch nicht in bestem zustand ist.

    Und ich kann mit dem Rolli alleine raus auch mit Hund ich hab zwar meinen Mann dabei aber ich fahr im laden rum und hol den Einkauf und such mir aus was ich will( meinen Mann sammel ich bei den Zeitungen ein und ich bin weck)und das bild von solchen Treckern siehst du hier an jeder Ecke.
    Dann ist doch klar das die Leute schauen und kommen und fragen stellen.
    Ich definier mich nicht über diesen Rolli sondern das ich einen habe mit dem ich frei entscheiden kann was ich JETZT tun will und niemanden fragen muß ob ich hilfe bekommen kann oder nicht.Wenn ich nicht laufen kann dann eben nicht aber ich muß dann nicht überlegen wer mir dann hilft und den Rolli schiebt.

    Was in Großstädten schon lange gang und gebe ist gibt es hier nicht und von vielen Dingen weis hier keiner etwas.
    Wenn du hier Behindert bist bist du mindestends 70 J und gehörst ins Heim.
    Darum ist es ein Porsche.
    Ich dachte eigendlich immer es hätte sich viel getan aber dem ist nicht so.
    Abseits der Großstädte lebt man hier fast noch im Mittelalter.

    Hier wirst du genötigt Dinge zu tun die du weder kannst noch willst nur damit andere zufrieder sind.
    Gruß
    Herbi

    PS😃u schafst das schon (das leben ist wie ein Ü-Ei du weist nicht was drin ist)


  • MyHandicap User
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    Hallo Chritiane,

    Du in der Großstadt ist auch noch Mittelalter. Zu mindest in den Köpfen der Menschen, die hier leben. Obwohl hier immer mehr Rollifahrer auf der Straße zu sehen sind, weil Gehwege, öffentliche Verkehrsmittel, Supermärkte, Schwimmbäder, Museen und Restaurants immer rollitauglicher werden, ist das in den Köpfen noch nicht an gekommen. Was meinst Du wie oft man mir meinen Einkaufswagen entreißt, in der Absicht helfen zu wollen, oder mich plötzlich von hinten in den Bus reinschubst und ich dem Vordermann in die Hacken fahre? Was meinst Du wie oft man mir verbietet, eine Leiter zur Seite zu stellen oder die Rolltreppe, statt den Aufzug zu benutzen? Was meinst Du wie oft man mich am Rolli packt und wegschiebt, nur weil ich bergauf stehe und mich mit einer Nachbarin unterhalte oder nach der Uhrzeit gefragt habe? Die Leute werden sauer, wenn ich "nein danke, das ist ganz leicht" wenn man mich fragt, ob man mir eine Türe öffnen soll. Sie sind beleidigt wenn man, bei dem was man tut, keine Hilfe braucht. Selbst wenn ich sage "ich bin nicht hilfsbedürftig" oder "die Frau an der Kasse hat auch einen Rollstuhl, der hat nur kleinere Räder, trotzdem haltet ihr sie nicht für hilfsbedürftig. Bekomme ich zur Antwort, "doch Du bist hilfsbedürftig"! Obwohl jeder sehen kann, wie gut ich das beherrsche, das ich tue.

    Die Leute sind so damit beschäftigt, zu denken, daß wir arm dran sind, daß sie gar nicht merken, daß sie es sind, die arm dran sind.
  • MyHandicap User
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    Hallo Karin,
    wir haben die möglichkeit allein bis vor die Tür zu kommen.
    In unsere stadt hat aber im schnitt von 100 Rollifahrern vieleicht einer die möglichkeit allein zu fahren der Rest ist schieben da geht nichts.
    Da sind die Blokaden nicht in den Köpfen sondern vor dem Eigenen Klo schon da.
    Bei uns ist ein schönes Großes Kaufhaus gebaut worden extra Behinderten gerecht jetzt rate mal Wieviele Rollifahrer das alleine Nutzen können.
    3 ausser mir(die ich gesehen habe) in dem ganzen Schönen teil werden ALLE geschoben die fühlen sich von uns Bedroht wenn wir alleine unterwegs sind.
    Die schrecken hoch wie Grashüpfer und stehen an der Wand wie Scheibenputzer im Fischbecken.
    Ich kann ja mal Fotos machen.
    Wenn du hier Rolltreppe fährst stehen alle an der Treppe und der Laden ist blockiert(da könnte die Polizei kommen weil sie glauben du willst dich umbringen.
    Ich hab das bei Gaby gesehen die macht das auch.
    Die halten uns für Gefährlich und Übergeschnappt.😀😀
    Ich hab es schon schwer aber anders als man Denken könnte.
    Gruß
    Herbi
  • Hier bei mir auf dem Lande 😀 sind die meisten Rollis allein unterwegs und hier ist wenig Behinderten gerecht.Mir will kaum jemand helfen denn wo ich bin ist vorn,und das strahle ich aus die schauen höchstens blöd wenn ich einer Oma die Tür aufmache.😀Zum Thema Schwimmen das hat mit der Höhe wenig zu tun,gibt auch Teddis die schwimmen,auf dem Rücken kann das jeder musst nur den Kopf in den Nacken legen dann trägt Dich das Wasser so hab ich auch angefangen,Heute schwimme ich wieder Brust ohne Beine gut da ist eine niedrige Höhe schon von Vorteil.Lg Erich
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