Medikamentenpumpe

Hallo,

vielleicht kann mir jemand helfen, ich sitze nach drei Schlaganfällen im Rolli, bin 45 Jahre jung und trage wg einer Blasenlähmung einen Bauchdeckenkatheter.

Ich muss sehr viele Medikamente nehmen, ist es da nicht sinnvoller eine Medikamentenpumpe unter die Haut transplantieren zu lassen?

Bin für jede Antwort dankbar.
Euch alles Liebe und ein sonniges Wochenende.

Kerstin

Antworten

  • Hallo Kerstin,

    nein, eine Pumpe ersetzt nicht die orale (Mund) Mediakmenten einnahme. Diese Pumpe ist ein Infusionsgerät, daß Mediakemte, die nicht oral, sondern nur per Infusion gegeben werden können, automatisch in exater Dosierung entweder unter die Haut (subcutan) oder direkt in die Vene gibt. Ein sehr bekanntes Beispiel ist die Insulinpumpe.

    Ich erlebe immer wieder, daß Menschen die Einnahme ihrer Mediakmente mehr belastet, als die Krankheit, die therapiert werden soll. Wenn Du ein gesundheitliches Problem hast, daß mit Medikamenten verbessert werden kann, dann sind die Tabletten wichtig und richtig. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man oft, daß jede Tablette nur einen Wirkstoff enthält. Wenn Medikamente, so individuell mit einander kombiniert werden, so wie die Zutaten beim Kuchen backen, muß man schon mal mehere Tabletten schlucken. Würde man diese Wikstoffe alle zusammen in eine Tabeltte packen, hättest Du zwar nicht mehr das Gefühl sooo viele Tabletten zu schlucken, wärst aber nicht so gut eingestellt, wie bei der Zusammenstellung jedes einzelnen Wirkstoffs.

    Deshalb liebe Kerstin, versuche Deine Medikamententherapie zu verstehen. Wenn Du verstehst, warum Du diese Tabletten schluckst, wirst Du bestimmt besser damit zurecht kommen.

    Liebe Grüße Karin
  • Dankeschön Karin.

    LG Kerstin
  • Liebe Kerstin,

    meine Vorrednerin hat ja schon sehr ausführlich Stellung bezogen. In der Tat kann eine Pumpe, die kontinuierlich bestimmte Medikamente in das Fettgewebe unter der Haut oder in ein kleines, an die Venen direkt angeschlossenes System („Port“) befördert, nur selten die Einnahme von Tabletten durch den Mund ersetzen.

    Dies ist fast ausschließlich Fällen vorenthalten, in denen die Patienten wegen einer Schluckstörungen oder einer hochgradigen Bewusstseinstrübung (zum Beispiel Koma) nichts oral zu sich nehmen können.

    Nebenbei: Die Magenfreundlichkeit von Medikamenten, die in Spritzenform oder als Infusion in den Körper eingebracht werden, ist in der Regel nicht besser als bei der Einnahme über den Mund. Letztlich wirkt das Medikament systemisch, das heißt, mit dem Blutstrom gelangt es in fast alle Organsysteme, so auch in den Magen, und kann dort gegebenenfalls Schaden anrichten.

    Wenn es also irgend geht, bleibt am besten bei den bewährten Tabletten.

    Einziger Tipp: Überprüfe doch gelegentlich einmal mit Deinem Hausarzt, ob all die Pillen tatsächlich noch notwendig sind. Häufig kommen immer mehr Tabletten entlang des Weges zusammen und man vergisst, bestimmte Medikamente, die möglicherweise gar nicht mehr angezeigt sind, auszumisten.


    Alles Gute für deine Gesundheit.


    Dr. Frederik Mader


  • Herzlichen Dank Dr.Mader. LG Kerstin
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