Meine Tochter 14 Jahre, hätte gerne gewusst wer von euch die im Rolli sitzen auch Kinder haben?

Wird den Eltern davon abgeraten Kinder zu bekommen?
Wie viele gibt es im meinem Alter oder Jünger ?
Wie gehen andere Kinder in meinem Alter damit um ?
Gehen Mädchen anders damit um als Jungs ?
Werden Kinder deren Eltern Behindert sind gemobbt?
Wie gehen Lehrer damit um wenn die Eltern oder ein Elternteil eine Behinderung haben ?

Antworten

  • guten morgen herbie,

    ich bin 53 jahre alt und habe zwei jungs. der grosse (25) ist bereits verheiratet und erwartet gerade sein erstes eigenes kind, der "kleine"(20)ist noch mitten im studium 😀

    als kind hatte ich polio und sitze praktisch schon mein ganzes leben im rolli. meine jungs sind sehr unterschiedlich mit meiner behinderung umgegangen und haben wohl auch sehr unterschiedliche erfahrungen mit der umwelt gemacht.

    während der grosse immer stolz darauf war, eine "besondere" mutter zu haben, war es meinem jüngsten immer etwas peinlich, ständig, mit mir zusammen, im mittelpunkt zu stehen! seine klassenkameraden und auch die lehrerschaft haben es ihm oft nicht leicht gemacht. was genau immer vorgefallen ist, habe ich nicht in erfahrung bringen können.

    so haben der kleine und ich, auch heute noch, ein sehr angespanntes verhältnis zueinander. trotzdem liebe ich meine söhne gleich!

    falls du noch spezielle fragen hast, kannst du sie mir gerne stellen. bin diese woche noch erreichbar und ab samstag, für eine woche, im URLAUB 😀

    gruss

    marie

  • Hallo,

    vielen Dank für den Beitrag und vielen Dank an Marle für die Antwort.

    Von unserer Seite könnte die folgenede Adresse möglicherweise ihrer Tochter weiterhelfen:

    Bundesverband behinderter und chronisch kranker Eltern - bbe e.V.
    Am Mittelfelde 80
    30519 Hannover
    Tel.: 0511/6963256
    Fax: 0511/6963257
    Email: bbe.indokusgmx[dot]de
    Website: http://www.come.to/behinderte-eltern

    mit herzlichen Grüssen
  • Hallo zusammen,

    ich möchte auf deine Frage auch gerne antworten, obwohl ich nicht im Rollstuhl sitze.

    Als ich damals schwanger wurde, wurde mir von keiner Seite abgeraten, das Baby zu bekommen. Eher das Gegenteil. Vor allem mein Frauenarzt war sehr engagiert und hat mir vieles an Informationen besorgt. (Versorgung eines Säuglings mit einem Arm).
    Auch meine Freunde und Verwandte waren sehr positiv eingestellt und machten mir Mut.

    Kinder, bzw. Jugendliche sind alle sehr unterschiedlich. Aber generell gehen Kinder unbefangener mit dem Thema um, als vergleichsweise Erwachsene. Sie fragen zum Beispiel schneller und Erwachsene sind schnell mit Mitleid oder Unsicherheit dabei.

    Mädchen gehen (aus meiner Empfindung heraus) nicht anders damit um als Jungs. Kommt immer darauf an, wie ihre Erziehung war (ist) und wie offen der behinderte Mensch ist. Ein zugehen zulässt, zulassen kann.

    Meine Kinder (alles Jungs) hatten kein Problem mit meiner Behinderung. Sie sind damit *gross* geworden und schämten sich auch ihren Freunden gegenüber nicht. Die Freunde und Freundinnen waren anfangs ein klein wenig unsicher und gehemmt. Das liess aber immer ganz schnell nach.

    Gemobbt wurden sie, wegen mir, auch nicht.

    Lehrer: Lehrer sind auch nur Menschen 😀 und natürlich unterschiedlich. Aber die meisten, mit denen ich zu tun hatte, waren ganz locker. Das Gute ist, das Eltern und Lehrer sich meist länger als ein Jahr kennen und somit wissen, mit wem sie es zu tun haben. Sich quasi aneinander gewöhnen.

    In meinem Leben spielt die Behinderung keine primäre Rolle.
    Sie ist natürlich da und nicht wegzureden. Es gibt immer wieder Begegnungen, da frage ich mich schon, wer von uns ist behindert? 😉 Ich wegen des Armes oder der andere, wegen seiner Unbeholfenheit?
    Aber darauf kommt es wohl an, wie steht der betroffene Mensch zu sich und seinem Leben und dann die Familie, besonders die Kinder. Es bringt nichts, Dinge zu beschönigen oder abzudeckeln.
    Ein offener Umgang (wenn man es kann) und eine gute Grundeinstellung kann viele Hürden überbrücken.

    Falls du oder deine Tochter mehr möchtet, stehe ich gern zur Verfügung.

    Viele Grüsse



  • Hallo, ich bin die Tochter von Herbi 53.

    Ich möchte mich sehr bedanken für die Antworten ,
    Ich bin 14 Jahre alt und habe 3 Große Brüder
    ich bin sehr froh 3 brüder zu haben man weiß ja nie wozu man die mal gebrauchen kann.

    In der Schule werde ich irgenwie benachteilig, seit ich gesagt habe das meine
    mutter im Rolli sitzt.
    Die Lehrer kucken mich immer so komisch an ist das normal ????
    Meine vorübergehnede Klassenlehrerin stellt sich total blöd an finde ich

    Ich hoffe auf viele weitere gute Antworten


    Liebe Grüße
    die Tochter von Herbi 53


  • hallo hier ist noch mal die Tochter von Herbie 53

    Ich warte auf neue Antworten bitte schreibt mir


    😀
  • hi herbis tochter,

    inwiefern fühlst du dich benachteiligt?
    und weisst du, gucken können sie doch. 😉

    gucken sie dich an oder deine mutter, wenn
    sie in die schule kommt? und hey, du kannst,
    wenn dich das stört, reagieren. wenn es immer
    die gleiche lehrerin ist, könntest du allein
    oder mit deiner mutter das persönliche gespräch
    suchen und es offen (möglichst sachlich) ansprechen.
    oder aber den vertrauenslehrer dazuholen.

    es könnte auch sein, das für dich die situation
    neu und ungewohnt ist und du dich ein wenig
    unwohl dabei fühlst. wenn das so ist, interpretiert
    man oft dinge anders, als sie sind. also mehr drauss macht,
    als es ist,

    fakt ist, das die situation wohl neu ist und niemand diese
    einfach wegsteckt. es braucht zeit und ehrlichkeit damit
    klar zu kommen.


    grundsätzlich kann ich es mir schwer vorstellen, das
    gerade pädagogen an der stelle völlig versagen. am besten
    du sprichst es echt mit ihr an.

    viel erfolg 😉
    handschuh


  • Hi! hier ist Herbies Tochter,

    [color=]
    danke füe die antwort Handschuh ich bedanke mich sehr bei dir !!!
    [color=]ich fühle mich benachteilig in dem mich die lehrer nicht dran nehemn wenn ich mich melde.
    Ich bin nähmlich mündlich nicht so besonders !!!

    Weißt du, ich hoffe du verstehst mein problem .

    ich hoffe auf antwoten :
    Herbis Tochter
  • hallo und guten abend,

    es kann doch sein, das das nicht dran nehmen, nichts damit zu tun hat, das deine mutter im rollstuhl ist.

    ich vermute fast, dein gefühl des angeguckt werdens und der benachteiligung erwächst aus deiner eigenen unsicherheit, der neuen situation wegen.

    wie empfindest du das denn, herbi? als mutter hast du bestimmt eine meinung zum thema.

    lg
    handschuh
  • Hallo und guten Abend hier ist Herbie53
    Ich glaub ich muß mal was richtig stellen die Fragen hat meine Tochter selbständig ohne mein zutuen gestellt und beanwortet sie auch alleine.Ich habe Sie nur ermutigt es zu tun.
    Es soll ihr die möglichkeit geben sich ein Eigenes Bild von der Sache zu machen und Erfahrungen zu sammeln und das finde ich gut und richtig
    Natürlich habe ich meine Eigene Meinung zu der Sache aber ich möchte den Austausch nicht verhindern in dem Sie nur meine Meinung dazu bekommt sondern Sie fördern in dem sie auch andere Ansichten und Meinungen bekommt mein Standpunkt ist das Sie so am Besten lernt.
    Ich denke das Sie mit ihren Fragen hier schon richtig ist und Sie eine Menge wissen mitnehmen kann das ich ihr als Mutter vieleicht nur einseitig vermitteln könnte.
    Auch die Antworten kommen von ihr und werden nicht mit mir abgesprochen es sei denn Sie hat fragen an mich.(es sollte klar sein das man nichts unanständiges schreiben darf)
    Mit freundlichem Gruß
    Herbi53

  • Hallo Handschuh,

    natürlich kann es sein, daß man manchmam denkt, daß jemand einen anguckt oder Lehrer einen nicht dran nehmen. Es kann aber auch genau so sein, wie man es empfindet. In Deutschland tun sich die Menschen schwer im Umgang mit "Behinderten" oder deren Angehörigen. Da wird Mitleid hinein interpretiert oder einem Hilfsbedürftigkeit oder Überforderung unterstellt, ohne das diese Probleme existieren. Das betrifft Pädagogen genauso wie "normale" Menschen. Ich finde es prima wenn Herbies Tochter mit 14 Jahren für sich selber eine Problemlösung sucht, anstatt dies von anderen erledigt zu bekommen. Deshalb finde ich es nicht richtig, ihre Gefühle in Frage zu stellen und sie damit zu verunsichern. Was sie braucht sind Erfahrungsberichte um von anderen in gleicher Situation den Umgang mit ihrem Problem zu lernen.

    Gruß Karin
  • hallo karin,

    du, ich stelle die gefühle von herbis tochter nicht in frage.

    ich versuchte nur laut zu denken (hab mir gedanken gemacht, was sein könnte) und ok, kann so verstanden werden, wie du sagst. 🙁
    das war nicht beabsichtigt. 😀
    ich find es super, das du, herbis tochter, dich damit derart auseinandersetzt und versucht, die dinge ins lot zu bringen. das ist auf jeden fall viel viel besser, als still vor sich hin zu grübeln.

    ich habe sehr viel mit menschen zu tun, in ähnlicher situation und bin auch selber behinderte mutter, zwangsläufig mit kontakten zu pädagogen. öfter ist wirklich erkennbar, das das problem auch bei den selbstbetroffen liegt und ebenso liegt es auch dann bei den anderen. ist immer unterschiedlich und sehr sehr individuell.

    es täte mir leid, wenn mein letzter beitrag so klingt, als ob ich die gefühle von herbis tochter generell in frage stellen würde.

    du hast recht, und ich hab es auch andeutet, das pädagogen auch *nur* menschen sind und nicht nach schema f reagieren.

    was könnte man an der stelle denn tun? was meint ihr, wenn herbis tochter evtl. mit der mutter den vertrauenslehrer einbezieht? Oder erst mal allein mit dem Vertrauenslehrer spricht?

    Hast du eine gute Freundin an der Schule, in der Klasse? Wenn ja, unterstützt sie dich bestimmt gerne. Es ist immer gut, jemand an der Seite zu haben, dem man vertraut. 😀

    lg
    handschuh




  • Hallo Handschuh,

    mit Lehrern zu sprechen kostet ziemlich Überwindung, wenn man erst 14 Jahre alt ist. Ich habe Herbie's Tochter ein paar Tipps geschrieben, die in die Richtung gehen, die Du vor schlägt. Ich glaube schon das da was dran ist an ihrem Problem. Ein Gespräch wird es bestimmt klären. Wie man dies angeht ist eine sensible Aufgabe, die gut überlegt sein will.

    Ich fände es prima wenn auch andere Töchter und Söhne hier mit einander diskutieren würden. Vieleicht kann man hierfür ja ein eigenes Forum schaffen, hier bei Myhandicap.de. ((-:

    Gruß Karin
  • das ist eine gute idee karin 😀

    in der gemeinschaft und im austausch
    wird der einzelne bestimmt sicherer und spürt:
    ich bin nicht allein.

    lg
    christiane
  • hallo
    ich danke euch für die vielen Antworten ,
    Bitte schreibt mir weiter hin.
    Uns vieln Dank an KarinM.

    Liebe Grüße :

    Herbis Tochter
    Beatrice
Diese Diskussion wurde geschlossen.