Hebestuhl für Behinderte

Hallo..
habe durch Zufall dieses Forum entdeckt und hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt. Ich habe einen geistig und körperlich schwer behinderten Bruder. Er ist 26 Jahre alt und zwar nicht besonders schwer aber meine Eltern sind auch nicht mehr die jüngsten und haben durch das ständige hin und her tragen mit starken beschwerden (bandscheibenvorfall...) zu kämpfen.
wir haben zwar einen speziellen rollstuhl für die wohnung aber da muss er ja auch erst mal rein und raus gehoben werden. weiß vielleicht von euch jemand, ob es eine art hebestuhl gibt den man so weit hochfahren kann, dass man ihn mit weniger kraftaufwand aus dem rollstuhl z.b. aufs sofa oder sein hohes bett bekommt?
würde mich über eure antworten freuen..
liebe grüße meb2009

Antworten

  • Hallo MEB2009,

    es gibt da ein sehr praktisches Hilfsmittel, das wohl genau das Richtige für Euch ist. Es heißt nicht "Hebestuhl", sondern "Hebelifter".

    Fragt einfach mal in dem Sanitätshaus Eures Vertrauens nach. Hebelifter gehören zu den Standard-Hilfsmitteln. Somit dürfte man mit Eurem Anliegen dort keine großen Schwierigkeiten haben.

    Wenn doch , suche ich Euch gerne ein paar Links zu entsprechenden Hebeliftern raus.
  • Hallo MEB2009,

    Die Bezeichnung "Hebelift" ist zwar nicht falsch, aber in Pflegeberufen wird so ein Ding eher "Patinetenlifter" oder "Stehlifter" genannt. Es gibt diese Lifter mechanisch und elektrisch. Beide sind leicht zu bedienen.

    Der Patientenlifter hat Stoffgurte, die um Rücken und Beine geschlungen werden und dann am Lifter befestigt werden. So kann der Patient, wie in einer Schaukel sitzend, über die Hydraulik des Lifter anghoben und umgelagert werden. Sowohl der mechanische Lifter, als auch der elektrische Lifter sind leicht und ohne Anstrengung bedienbar.

    Dieses Schweben in der Luft ist für manche, sehr ängstliche Patienten, am Anfang etwas ungewohnt. Wenn man alles richtig macht, sind Patientenlifter sehr sicher und beide, Hilfsbedürftiger und Helfer, gewöhnen sich sehr schnell daran.

    Kann ein Patient mit Unterstützung, also wenn er gehalten wird, noch stehen, könnte man sich auch für einen Stehlifter entscheiden. Dieser Lifter unterscheidet sich vom Patientenlifter dadurch, das unten eine Plattform für die Füße angebracht ist, und der Betroffene mit einem Gurt um den Rücken, unter den Achseln, gehalten wird. Der Patient arbeitet aktiv mit, im dem er sich an den Guten festhalten kann. Dieser Lifter kann mit den entsprechenen Gurten auch als Patientenlifter eingesetzt werden.

    Wenn bei Deinem Bruder wirklich ein Bedarf besteht, wird die Krankenkasse Euch unterstützen. Du kannst auch Dein Sanitätshaus fragen, ob man bei Dir Zuhause mal einen Lifter zeigen und testen könnte. Dort kann man Euch auch beraten, welcher Lifter sinnvoll wäre und wie das Rezept des Hausarztes aussehen muß.

    Ich hoffe ich konnte Dir helfen.

    Gruß Karin
  • hallo ihr...
    vielen lieben dank für die schnellen und tollen antworten. dieser lifter ist wirklich super allerdings haben wir leider zu hause nicht genug platz für so einen
    riesenaparat 🙁
    hab schon überlegt an "wohnen nach wunsch - das haus" zu schreiben... die könnten
    alles abreißen und behindertengerecht wieder aufbauen 😀
    wisst ihr ob es so einen lifter auch in kleinformat gibt?
    liebe grüße
    marina
  • Hallo MEB2009,

    Du so dolle ist das mit dem Platz gar nicht. So ein Lifter braucht nicht mehr Platz als ein Rollstuhl. Das Bild das ich als Beispiel eingefügt habe, zeigt schon die größere Variante. Es gibt auch Lifter die zusammenklappbar sind. Das heißt wenn er nicht benutzt wird, kann man den Lifter irgendwo parken, wo genügend Platz ist. Ebenso den Rolli. So lange er nicht gebraucht wird, könnte man ihn dort abstellen, wo er nicht stört. Das Umlagern muß auch nicht immer im selben Raum statt finden. Man kann den "Patienten" durchaus im Wohnsimmer in den Lifter setzen und dann über den Flur ins Schalfzimmer schieben und dort auf dem Bett wieder ablegen. Das ist alles eine Sache der Organisation. Wenn bei Dir zuhause so ein großer Pflegebedarf ist, daß Du Dir gedanken über einen Patientenlifter machst, würde ich es erst einmal probieren, bevor Du es sein läßt. Nur so kannst Du heraus finden, ob es wirklich nicht geht. Frag mal Dein Sanitätshaus. Die leihen Dir bestimmt mal einen Lifter zum testen.

    Gruß Karin
  • hallo karin,

    das hört sich gut an. dann werde ich mal beim sanitätshaus nachfragen.
    vielen dank für eure zeit und die hilfreichen antworten.

    lg meb2009
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