Gerade habe ich den Beitrag "Künstliche Ernährung" gelesen...

ich finde das krass, kennt ihr lemand der so lebt?

Antworten

  • Was bitte meinst Du, geierwally?
  • uups, da ist ja was schief gegangen. also ich wollte sagern, dass ich das mit der künstlichen ernäährung krass finde. und fragen wie man damit lebt?
  • Hallo geierwally,

    kann ja mal passieren. Ich war so frei, die Überschrift Deines Beitrags ein wenig zu ergänzen 😉

    Also, da ich nicht nur den Artikel verfasst habe, sondern auch seit 2002 mit einer PEG lebe, bin ich wohl genau der richtige Ansprechpartner 😉

    Einerseits ist es natürlich schon schwierig, wenn man nichts mehr im klassischen Sinne essen kann. Andererseits hat so eine Magensonde auch viele Vorteile. Und die halte ich mir immer vor Augen:
    Bevor ich die PEG hatte, habe ich mich beim Essen oft verschluckt. Das war dann nicht nur anstrengend, sondern auch nervig, weshalb ich nicht gerne was gegessen habe und auch unterernährt war. Inzwischen bin ich immer satt und hab auch alle nötige Energie, die ich brauche, um einen arbeitsreichen Tag zu überstehen.
    Außerdem geht das "Essen" nun nebenbei. Die Sonde wird angeschlossen und die Nahrung hineingepumpt. Dabei kann ich telefonieren, schreiben oder sogar Zähne putzen. Also ist das sehr praktisch.
    Da es relativ unauffällig ist, wenn von hinter dem Rollstuhl ein dünner Schlauch zum Bauch führt, muss man sich auch in der Öffentlichkeit nicht genieren (im Gegensatz zu manch Mitmensch, der isst wie ein Tier...). Nur für Pressefotos etc. sehe ich meist zu, dass der Beutel mit dem Essen und die Nahrungspumpe ab ist. Wobei, ich habe auch ein Foto mit den NoAngels (und angeschlossener PEG), weil keine Zeit war, sie ab zu nehmen. Auch kein Drama 😉

    Insgesamt betrachtet ist es, wie eigentlich bei allen krankheitsbedingten Einschränkungen, eine Kopfsache, ob man sich mit etwas arrangiert, oder es ablehnt. Der Mensch ist ein "Gewohnheitstier" und so sind Momente, in denen ich mich nach einer leckeren Lasagne oder Fischstäbchen sehne, selten geworden. Zumal der Preis (verschlucken) dafür echt zu hoch wäre.

    Ich halte es schon für wichtig, die Sonde zu akzeptieren und trotzdem auch am Essen mit anderen Menschen teil zu nehmen. Denn das ist wichtig für die soziale Bindung.
    Und wenn ein Candlelight-Dinner mit seiner/m Liebsten in einem solchen Fall etwas zu einseitig würde, kann man die Zweisamkeit ja auch für andere Dinge nutzen 😉

    Hoffentlich konnte ich Dir so einen kleinen Einblick in die Welt eines PEG-Besitzers geben! Wenn ich irgendeinen Aspekt vergessen habe, der Dich noch interessiert, kannst Du gerne noch einmal nachfragen 😀
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