Schwanger trotz Querschnittslähmung, Blasenschrittmacher nach Brindley und täglicher oraler Einnahme

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MyHandicap User
MyHandicap User ✭✭✭
bearbeitet 4. Nov 2021, 13:04 in Familie & Kinder
Hallo!
Ich habe den Wunsch Kinder zu bekommen. Noch habe ich die Pille nicht abgesetzt, dafür noch immer eine ganze Menge offener Fragen bezüglich einer Schwangerschaft.
Explizit suche ich hier nach Frauen, die in einer ähnlichen Situation sind, wie ich, die jedoch schon Mütter sind.
Ich bin querschnittsgelähmt (TH5), nehme täglich 100mg Baclofen (Lioresal) oral ein und bin mit einem Vorderwurzelstimulator nach Brindley versorgt.
Meine Fragen: hat die Stimulation mit dem Blasenschrittmacher eine Auswirkung auf die Gebärmutter/Wehentätigkeit? Hat die Tabletteneinnahme nennenswerte Auswirkung auf das Ungeborene bzw. das zu stillende Kind?
Soweit erstmal die mir zunächst als die am wichtigsten erscheinenden Fragen...

Vielen Dank im Voraus für (auch anderweitige) Tipps und Ratschläge

Antworten

  • Hallo Nuzenz,

    ich bin von Beruf Kinderkrankenschwester und habe wärend meiner Beruftätigkeit auch einige Zeit in der Frauenklinik einer Universitätsklink gearbeitet. Unikliniken sind spezialisiert auf Riskoschwangerschaften, egal ob das Risiko beim Kind oder bei der Mutter liegt. Ich kann mir nicht vorstellen das Dein Vorderwurzelstimulator eine Schwangerschaft negativ beeinflußt, er wirkt ja nur lokal und nicht am ganzen Körper. Diese Frage und auch andere können Dir aber sicher in einer Gynäkologischen Urologie beantwortet werden, die es als Fachabteilung jeder Gynäkologie (Frauenklinik) einer Uniklinik gibt. Alle Fragen Deiner Risikoschwangerschaft betreffend einschließlich der Betreuung wärend der Schwangerschaft, der Geburt und des Wochenbetts können von diesen Spezialisten ebenfalls beantwortet werden. Wir hatten schwangere Frauen mit allen möglichen chronischen Krankheit und Behinderungen bei uns auf der Wochnerinnenstation und alle brachten gesunde Kinder zur Welt. Auch die Frauen, die wärend der Schwangerchaft starke Medikamente einnehmen mußten. Die Kinderärzte und Frauenärzte in unserer Uniklinik arbeiteten Hand in Hand. Es gibt eine ganze Reihe an Medikamenten, die man trotz aller sonstiger Bedenken in der Schwangerschaft weiter nehmen kann, wenn die Mutter sie braucht. Solange Kind und Mutter engmaschig kontrolliert werden und die Ärzte untereinander und mit der Mutter in gutem Kontakt stehen, kann man so ein Risiko gut einschätzen. Es gibt natürlich Medikamente, die absolut tabu sind. Aber dann gibt es oft eine Alternative mit einem anderen Wirkstoff, die besser für das Kind ist. Das kann im Zweifelsfall bedeuten, das dieses Medikament für Dich evt. ein Kompromis bedeutet. Wenn dieser Kompromis für Dich aber tolerierbar ist, solange er nur 40 Wochen dauert, ist das bestimmt kein Problem für Dich.

    Ich rate Dir erkundige Dich nach einem Perinatalzentrum in Deiner Nähe. Ein Perinatalzentrum ist spezialisiert auf Risikoschwangere und deren Kinder. Werdende Mütter wie Du sind heut zu Tage keine seltenheit mehr. Deshalb haben Frauenärzte und Kinderärzte, also Gynäkologen und Pädiater, sich dazu entschlossen spezielle Zentren zu gründen, die spezialisiert sind auf Mütter mit Problemen wie Du.

    Gruß Karin
  • Hallo!
    ich habe mittlerweile das Baclofen komplett abgesetzt und musste zu meinem erstaunen feststellen, dass ich erstaunlich geringe Spastik für "keine Tabletten" habe. ich komm sehr gut auch ohne die chemiekeule aus und frage mich, warum ich das nicht schon viel eher mal ausprobiert hab.

    ich werde auch nach der schwangerschaft kein baclofen mehr nehmen 😀

    Liebe Grüße
    Nunzenz
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