Gesetze gehen am Wohle der Behinderten vorbei.....

mir ärgern die Gesetze und Vorschriften, die am Wohle der Behinderten völlig vorbei gehen.....

Als Gehbehinderter bin ich auf die Nutzung meines Rollstuhles oder alternativ meines Fahrrades angewiesen.
Viel flexibler als im Rolli bin ich mit dem Fahrrad, welches ich als Rollstuhlersatz nutze. Zu Fuß kann ich keine 100 meter gehen, daher habe ich das Merkzeichen aG.
Wenn ich 3 kilometer über eine unbefestigte löchrige Straße zum örtlichen Bahnhof fahren muß dann ist mir das ohne Begleitperson im handetriebenen Rolli nicht möglich. Da ich auch an Hand und Arm behindert bin habe ich nicht die erforderliche Kraft. Einen E-Rolli könnte ich in der Stadt wenn die Aufzüge ausgefallen sind nicht gebrauchen, also nutze ich alternativ mein Fahrrad.
Da einige Verkehrsunternehmen den Behindertenausweis alleine nicht für die Notwendigkeit des Mitführerns meines rades als Hilfsmittel anerkennen habe ich zusätzlich ein ärztl. Attest was dieses bescheinigt.

Fahre ich dann in einer Fußgängerzone zum Einkauf direkt vor ein Geschäft so verhalte ich mich Ordnungswidrig, da das Radfahren ja per Hinweisschild verboten ist. Sitze ich im E-Rolli darf ich vor das Geschäft fahren. Die gleiche Person, wohlbemerkt. Das Gesetzt unterscheidet nicht ob behindert oder nicht, sondern zielt auf die Bauart des Fahrzeuges.
Ein völlig gesunder Mensch darf in einem E-Rolli durch die Fußgängerzone oder auf dem Fußweg fahren. Ein Behinderter mit dem Fahrrad würde eine Geldbuße dafür bekommen.
Eine völlig verkehrte Welt. Nur weil sich die Gesetzgeber kaum vorstellen können dass nicht jeder Behinderter auch zwangsläufig nur im Rolli sitzen muß.
Eine völlig schwachsinnige Regelung aus meiner Sicht, nur weil die Mehrheit der Menschen ein Fahrrad zu Sport und Freizeitzwecken nutzt und nicht als Hilfsmittel wird das Fahrrad als "Vergnügungsgerät" anerkannt und pauschal verboten.

Lesen Sie doch mal was mir die Verkehrsbetriebe gestern mitteilten, ich könnte heulen vor Wut und fehlender Menschlichkeit die ich in dieser Antwort so sehr vermisse. Gesunde können oder wollen sich anscheinend nicht in die speziellen Besonderheiten eines Behinderten hineinversetzen......
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verkehrte Welt... !!!Wie ein Schlag mitten ins Gesicht ---
so fühlte es sich heute für mich an, nachdem ich die E-Mail der Hannoverschen Verkehrsbetriebe "Üstra" gelesen hatte.

Als Gehbehinderter (Merkzeichen aG) im Schwerbehindertenausweis fragte ich an, ob ich mein laut ärztl. Attest erforderliches Fahrrad, welches ich als Alternative zu einem Rollstuhl nutze, im Falle eines Falles auch während der "Sperrzeiten" mitnehmen kann.
Hierbei machte ich ausdrücklich darauf aufmerksam, dass ich diese Ausnahme lediglich in wenigen Fällen und nur in der Stadtbahn und nicht im Bus nutzen möchte.

Da ich ohne orthopädisches Hilfsmittel selbst kleinste Strecken nicht zurücklegen kann (mehr hierzu in meiner Homepage) und mein handbetriebener Rollstuhl in meinem speziellen Einzelfall nicht so gut geeignet ist wie ein Fahrrad hoffte ich auf eine unproblematische Lösung.

In vielen Fällen bekam ich eine vergleichbare Genehmigung, selbst die Bahn bescheinigte mir dass ich keine Fahrradkarte lösen brauche und das Rad mit ins Rollstuhlabteil nehmen darf. (Was sich leider jedoch nicht bis zu jedem Zugbegleiter herumgesprochen hat und dann manchmal für lästige und nervige Diskussionen sorgt !)

Den Vogel der Sturrheit schoss m.E. heute das Antwortschreiben der Üstra ab. Ich empfinde diese Entscheidung "Behindertenfeindlich" und sehe mich gezwungen die Öffentlichkeit über die Medien einzuschalten.
Eine Zugbenutzung erlaubt mir zwar die Bahn, doch den Zug der während der Sperrzeiten abfährt den erreiche ich nicht...
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Hier der Wortlaut der Antwort:

"Ihre Anfrage zur Fahrradmitnahme während der Sperrzeiten wurde mir zur Beantwortung weitergeleitet.

- Ein dreirädriges Fahrrad in Verbindung mit einem Schwerbehindertenausweis ist als orthopädisches Hilfsmittel zu betrachten. Es darf jederzeit, auch in der Sperrzeit mitgeführt werden.
- Jedes zweirädrige Fahrrad ist ein Fahrrad und fällt unter die Sperrzeitregel.
- Diese Verfahrensweise gilt für das Unternehmen üstra (Achtung! bei der DB gelten andere Bestimmungen)."
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Fazit:
Kein Mensch ist BEHINDERT, gesundheitlich beeinträchtigte Menschen werden jedoch von ihrer Umwelt BEHINDERT.
Ein dreirädriges Fahrrad ist also gar kein Fahrrad, nimmt viel mehr Platz in den engen und schmalen Bahnen weg und darf anscheinend nur deshalb mit, weil es für alle sichtbar nach einem Behindertenfahrzeug aussieht. Ein zweirädriges Rad, welches viel weniger Platz einnimmt und den gleichen Zweck erfüllt (in meinem Fall sogar viel besser erfüllt als ein dreirädriges Rad) darf nicht mit. Der Behinderte wird vom Transport ausgeschlossen und ausgegrenzt !

Bei der Bahn bekam ich die Antwort, dass es nicht auf meinen Behindertenausweis ankomme, sondern vielmehr benötige ich ein ärztliches Attest über die Notwendigkeit. In jedem Verkehrsmittel eine eigene Regelung und wenn es dann eine "postitve" Regelung gibt dann ist das Pesonal schlecht informiert sodass die Diskussionen immer wieder neu beginnen.

Ich werde für die Rechte der Behinderten auch weiterhin "kämpfen", alles mir mögliche unternehmen bis hin zur Petition. Schade, dass die Vernunft und die Menschlichkeit in der heutigen Zeit immer mehr an Stellenwert verliert.........

Antworten

  • Für so Fälle wie hier habe ich eine Plattform um in Petition zu gehen, da Politik auf den Community nicht gerne gesehen ist, habe ich die Sozialschmiede ins Leben gerufen, weil unsere Gesetze groß teils noch angepasst werden müssen, darum bin ich auch im Bundestag registriert um an Online Petitionen teilnehmen zu können, weil anders können wir uns gegen die Politik nicht wehren, daher werden die Ideen gesammelt und zu Petition aufbereitet, um unser Recht ein zu fordern, weil unsere Politik Rückmeldung von außen braucht und das sehr intensiv, daher lohnt es sich auch im Bundestag zu registrieren, und auf der Sozialschmiede, da gebe ich die Links bekannt, habe noch Europaparlament mit rein.

    Wenn noch Fragen zur Sozialschmiede offen sind können die gerne gestellt werden an mich.

    Link: http://sozialschmiede.foren-city.de/
    Link: http://www.bundestag.de/
    Link:http://www.europarl.de/export/index.html
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