Persönliche Assistenz

Da ich selbst relativ viel Hilfe im Alltag benötige, zieht sich das Thema persönliche Assistenz wie ein roter Faden durch mein Leben, seit ich die Selbstbestimmt-Leben-Bewegung kennen gelernt habe. Ich habe Erfahrung mit Assistenz sowohl in der Familie als auch im Wohnheim sowie durch ambulante Dienste und im so genannten Arbeitgebermodell, das ich momentan praktiziere. Ich weiß, dass es manchmal nicht so einfach ist, auf Hilfe angewiesen zu sein, aber ich habe durch die persönliche Assistenz ein großes Maß an Freiheit und Unabhängigkeit erlangt. Neben persönlichen und organisatorischen Fragen spielt auch die Kostenübernahme eine wichtige Rolle.

Meine nächste Sprechstunde bei MyHandicap ist am 21.11.2007 ab 13 Uhr.

Antworten

  • Hallo Ursula,

    ich habe zwar selber keine Pflegestufe, sehe aber bei Freunden und Bekannten verschiedene Modelle von Unterstützung. Die einen haben einen ambulanten Pflegedienst, wobei es oft Probleme gibt: Sie sind zeitlich überhaupt nicht flexibel. Abends um 22 Uhr kommt die Pflegerin, um dem Betroffenen ins Bett zu helfen. Mal ins Kino und danach noch ein Bier trinken gehen ist nicht drin, schon gar nicht spontan. Der pflegebedürftige Mensch hat sich nach dem Dienstplan des Pflegedienstes zu richten, nicht umgekehrt.

    Das Arbeitgebermodell klingt zwar auf den ersten Blick verlockend: Der Betroffene sucht sich aus, wer ihn unterstützt, wann und wobei. Aber ich glaube und weiß auch von Freunden, dass viele vor der Organisation zurück schrecken: Wo finde ich die Leute, die mich unterstützen? Was passiert, wenn morgens mein Assistent anruft und sich krank meldet? Welche Bürokratie lade ich mir mit Gehaltsabrechnungen für die Assistenten auf? Wie kalkuliere ich überhaupt das Budget, so dass es keine Engpässe gibt (zu viel Geld ausgegeben für Freizeit-Assistenz und am Ende des Monats ist kein Geld mehr für Hilfe beim Duschen da).

    Ich glaube, das Persönliche Budget ist eine große Chance, aber es fehlen noch Berge von Informationen. Insofern ist das auch ein wirklich gutes Thema für (mindestens) eine Telefon-Sprechstunde.

    Gruß
    Sabine
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