Behindertengerechte Küche

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Auf was muss bei der Planung einer behindertengerechten Küche geachtet werden?

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  • MyHandicap User
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    Das kommt auf die Behinderung an, generell steht aber die Optimierung der anfallenden Arbeitsabläufe unter stetiger Einhaltung aller Sicherheitselemente im Vordergrund. Kurz zusammengefasst lässt sich sagen, die Küche sollte komfortabel, bedienerfreundlich und praktisch sein.

    Konkret bedeutet dies:

    -grosszügige, barrierefreie Bewegungsfläche
    -Relingsysteme zum Festhalten
    -unterfahrbare Arbeitsplattenbereiche
    -Glaseinlegeböden und -fronten zur besseren Übersicht
    -nebeneinanderliegende Kochflächen
    -Dampfabzug mit Fernbedienung
    -Spüle mit langem Brauseschlauch
    -absenkbare Innenregale und Hängeschränke
    -Oberschränke, die sich per Knopfdruck heben und senken lassen
    -Falttüren oder Rollos statt herkömmliche Schranktüren
    -Ausschwenkbare Tische
    -Rollwagen als Stauraum und mobile Arbeitsfläche
  • Es gibt eine Seite die ganz nette Bilder zeigt, wie man in der Küche jeden Punkt erreichen kann.

    www.hegger-barrierefrei.de

    Dabei gibt es erstaunliche Erkenntnisse.

    1) Eine fest installierte unterfahrbare Spüle ist für den Rollstuhlfahrer sowie auch dem stehenden Menschen gleich gut zu benutzen.
    Auf Lifttechnik sollte bei der Spüle verzichtet werden, da die Abflusstechnik Probleme bereiten kann, wenn ein flexibler Abflussschlauch in einer Schlinge verwendet wird, in dem Wasser steht.
    Dieses führt zu einem verstopften Abfluss.
    Geruchsbelästigungen sind beim verfahren der Spüle nicht ausgeschlossen.

    2) Ein Arbeitsplatten Lift wird nur benötigt, wenn auch stehende Menschen die Küche benutzen. Ansonsten kann eine Fest installierte unterfahrbare Arbeitsplatte angebracht werden. Die Höhe der Arbeitsplattenunterkante wird von den Rollstuhllehnen bestimmt. Die sind in der Regel ziemlich hoch angebracht.
    Für Schubladen bleibt da kein Platz.
    Es gibt ja auch kein Büroschreibtisch, der im Arbeitsbereich Schubladen hat.

    3) Der unterfahrbare Arbeitsbereich sollte nicht zu groß gewählt werden, da die Küche sonst zu viel Stauraum verliert.

    4)Konzentriertes Arbeiten an der einer Arbeitsfläche ist das Geheimnis des barrierefreien Kochen. Einen Arbeitsgang durchführen und die Gegenstände wieder wegräumen.

    5) Wenn der unterfahrbare Arbeitsplattenbereich nicht so groß ausfällt, werden auch weniger Oberschränke benötigt, die sich verfahren lassen 😀


    6) Hochschränke sollten auf einem 25 bis 30 cm hohen Sockel stehen, so das die Füße des Rollstuhlfahrers dort herunter passen. Dieser Raum ist wichtig, damit man näher an den Schrank heranfahren kann. Beim rangieren in der Küche ist immer eine Fußlänge mehr Platz vorhanden. Das Freiraum erspart dann auch die hässliche Kratzer auf den unteren Küchentüren.

    7) Alle Gerätetüren, Geschirrspüler, Kühlschrank und Backofenklappe müssen über der Rollstuhlarmlehne angeordnet sein.

    Schauen Sie sich die Seite an.

    Besser das kleine 1x1 der barrierefreien Küche beherrschen und am Ende durch gute Lösungen Geld sparen, als zu viel unnütze Technik zu kaufen.


    Grüße Christof
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