Eine gute Freundin hatte einen schweren Unfall und ist jetzt querschnittgelähmt.

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Was bedeutet das konkret?

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  • Eine Querschnittlähmung ist meist die Folge eines schweren Unfalls. Deshalb sind viele junge Menschen von diesem Schicksalsschlag betroffen. Dank intensiver Rehabilitation und vielen Hilfsmitteln kommen Paraplegiker trotz ihrer Behinderung allein zurecht im Alltag.

    Wenn das Rückenmark - ein kleinfingerdicker Strang von Nerven im knöchernen Wirbelkanal - geschädigt wird, ist ein Mensch querschnittgelähmt. Meist geschieht die Schädigung durch einen Unfall, seltener durch eine Krankheit, z. B. einen Tumor. Oft trifft eine Querschnittlähmung junge Menschen. Das Durchschnittsalter von Neubetroffenen beträgt 27 Jahre. Das Erleiden einer Querschnittlähmung ist wohl einer der härtesten gesundheitlichen Schicksalsschläge, die man sich vorstellen kann. Bis heute gibt es keine Heilung. Die Lähmung ist irreversibel, da verletzte Nervenzellen nicht nachwachsen.

    Die meisten Opfer spüren unmittelbar nach einem Unfall ihre Beine nicht mehr. Erste Anzeichen einer Querschnittlähmung sind Taubheit und Unbeweglichkeit in den Beinen und äusserst starke Rückenschmerzen. Nach der Bergung eines Unfallopfers, die nur durch Fachleute erfolgen sollte, wird der Bruch der Rückenwirbel operativ fixiert. Je nach Art der Verletzung muss der Patient in einer Spezialklinik mehrere Wochen liegen, bis der Bruch im Rücken verheilt ist. Danach wird der Patient mobilisiert. In einem meist mehrmonatigen Rehabilitationsprogramm lernt der Querschnittgelähmte allmählich mit den Folgen seiner Behinderung umzugehen. Paraplegiker haben gute Aussichten, ihren Alltag nach der Rehabilitation ohne fremde Hilfe zu meistern.

    Muskulatur fällt aus
    Je nach Höhe der Verletzung im Rücken betreffen die Lähmungserscheinungen verschiedene Körperteile. Paraplegie ist die Folge einer Schädigung des Rückenmarks auf Höhe der Brust- oder Lendenwirbelsäule. Gelähmt sind bei Paraplegikern die Beine und meist Teile des Rumpfes. Lähmung heisst, dass die Bein-, Bauch- Rücken- und ev. die Brustmuskulatur nicht mehr funktionsfähig sind. Paraplegiker sind unfähig zu gehen oder zu stehen. Die Lähmung der Beine ist oft spastisch, das heisst die Muskeln krampfen sich zeitweise zusammen. Viele Paraplegiker haben Schwierigkeiten sich aufzurichten oder beim Sitzen.

    Kein Gefühl in den Beinen
    Wo der Körper gelähmt ist, fällt nicht nur die Muskulatur, sondern auch das Gefühl aus. Querschnittgelähmte haben kein Berührungs- oder Lageempfinden in den gelähmten Körperteilen. Sie fühlen in den betroffenen Körperzonen weder Schmerzen noch Temperatur. Weil die Haut Verletzungen nicht mehr wahr nehmen kann, sind Betroffene gefährdet, Verbrennungen oder Verletzungen durch Druckstellen (Dekubitus) zu erleiden.
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