Woher kommt die Kunsttherapie?

Antworten

  • Die Kunsttherapie ist, nach Jahren gerechnet, eine relativ junge Disziplin. Zwar hatten Ärzte schon Mitte des 19. Jahrhunderts festgestellt, dass durch bildnerisches Gestalten eine Besserung des allgemeinen Gesundheitszustandes erreicht werden kann. Der Zweck von Kreativ-Werkstätten in Privatspitälern lag damals allerdings mehr in Beschäftigung. Es galt Langeweile und Müssiggang jener Patienten (aus gehobenen Schichten) zu verhindern, die keine körperlichen Arbeiten ausführen wollten.

    Der Grundstein zur "reinen" Kunsttherapie wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelegt. Psychoanalytiker versuchten, mit gestaltenden Mitteln Zugang zum Innern eines Patienten zu finden. Das Ziel bestand darin, auf diesem Wege persönliche Konflikte aufzudecken, sichtbar zu machen und bewusst zu bearbeiten. Zu den Pionieren zählte der deutsche Psychiater Hans Prinzhorn. Er veröffentlichte 1922 ein Buch mit dem Titel "Die Bildnerei des Geisteskranken" und sammelte auch rund 5'000 Kunstwerke von Patienten. Die öffentliche Ausstellung derselben löste unter Fachleuten heftige Diskussionen aus. Namentlich das Unterscheiden von pathologischer wie nicht-pathologischer Gestaltung erhitzte die Gemüter.
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