Wer kann mir etwas zum C-Leg erzählen?

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  • Welche Vorteile bieten die computergesteuerten Prothesensysteme? Lange Zeit war das C-Leg von Otto Bock weltweit das einzige in Echtzeit von einem Mikroprozessor gesteuerte Prothesensystem. Nun ist mit dem Rheo Knee von Össur eine weitere vielversprechende Technologie hinzugekommen. Als das C-Leg von Otto Bock 1997 vorgestellt wurde, bedeutete dies zweifellos einen Quantensprung in der Entwicklung der Beinprothetik. Als weltweit erstes mikroprozessorgesteuertes Kniegelenk war es in der Lage, sowohl die Schwungphasensteuerung als auch die Standphasensicherung während des gesamten Gangzyklus quasi in Echtzeit zu regulieren. Damals schon existierende "Computerbeine" dagegen steuerten lediglich die Schwungphase und hinkten der Wirklichkeit auch immer um einen Schritt hinterher. Bis heute sind mehr als 11.000 Amputierte weltweit mit dem C-Leg versorgt worden.

    Menschen, die sich mit wechselnden Gehgeschwindigkeiten unbeschwerter fortbewegen können und keine Angst mehr haben müssen, in unwegsamem Gelände zu stolpern. Menschen, die mit dem C-Leg komfortabel bergab gehen können und es gelernt haben, alternierend treppab zu laufen. Kurzum: Für viele Oberschenkelamputierte ist das C-Leg ein entscheidender Schritt zu einem natürlicheren Gehen und zu mehr Lebensqualität.

    Der Vorsprung, den sich Weltmarktführer Otto Bock mit dem C-Leg erarbeitet hat, zeigt sich zum einen daran, dass das System beinahe acht Jahre lang einsam und allein die technologische Spitze in der Beinprothetik bildete. Zum anderen dauerte es mindestens ebenso lange, bis das C-Leg überhaupt als marktreifes Produkt reüssieren konnte. Denn die Idee stammt ursprünglich vom kanadischen Biomechaniker Kelvin James, der seit 1986 Prototypen an der Universität von Alberta entwickelte, bevor ihm Otto Bock das Computerknie 1992 abkaufte. In der Wiener Dependance, einem "Brainpool" der Duderstädter Unternehmensgruppe, reifte es dann bis 1997 zum C-Leg.
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