Sorry, ich wollte hier keine Lawine auslösen. Hab nur meine Gedanken geäußert.
LG Helga
Bitte seid so nett und nennt mich Helga, dieses "Helgamaus" hab ich nur gewählt, weil Helga nicht mehr frei war.
Liebe Helga,
wir auch. 😉
Gruß Karin
Hallo Helga, du hattest u.a. geschrieben:
„…jemand anderen als „Spasti“ zu betiteln finde ich schon reichlich daneben. Da geht mir der Humor ab.“
„Vielleicht habt ihr ja eine andere Art von Humor, meiner ist das nicht. Sorry will euch nicht zu nahe treten.“
„Sorry, ich wollte hier keine Lawine auslösen. Hab nur meine Gedanken geäußert.“
Helga, lawinen sehen in diesem forum anders aus! ![]()
Mir bist du jedenfalls nicht zu nahe getreten.
Auch ich habe nur meine gedanken geäußert, wie unterschiedlich wir hier doch „humor“ auffassen, missverstehen (können) und damit umgehen.
![]()
Ich bin derselben meinung, wie von Tom geäußert:
„Jedoch bleibe ich bei meiner Ansicht: Solange es für jemanden in Ordnung ist, „Spasti“ genannt zu werden (im Sinne eines Scherzes natürlich!), ist es eben in Ordnung. Das ist für mich keine Frage mangelnden Respekts, sondern eine Frage des Humors.
Außerdem ist diese Person der Adressat und sonst kein Anderer. Diese Person allein entscheidet darüber, ob sie sich das gefallen lässt - oder nicht. Es muss sich meiner Meinung nach niemand anderer dann angesprochen fühlen.“
na dann ist ja alles in Ordnung. Auch in meinem Alter lernt man immer noch etwas dazu.
LG Helga
…das ist doch schön! ![]()
frau ist nie zu alt, dazu zu lernen.
Hallo
Ich bin in diese Richtung ziemlich schmerzfrei zumal jeder sofort spürt ob es scherzhaft oder boshaft gemeint ist. So habe ich einen Kollegen der einen Gehgips hatte morgends mit „Na du Klumpfuß“ begrüßt. Oder wir haben einen Mitarbeiter aus Südamerika und als es mal um Arbeitsverträge ging fiel, allerdings nicht von mir auch der Satz „Du brauchst keinen Vertrag, du bist unser Schwarzarbeiter“. Ich selbst verwende im direkten Vergleich auch schon mal die Begriffe Behinderter und Normalmensch. So wie ich mit meinen Krücken rumhumple bin ich alles andere als normal. Darin eine Wertung zu sehen - auf die Idee muß man erstmal kommen.
Liebe Bianca,
bei so unreif geborenen Frühchen ist der Darm noch gar nicht bereit, Muttermilch oder Frühchenmilch zu verdauen. Obwohl die Muttermilch von Müttern mit Frühchen anders zusammengesetzt ist und eigentlich dadurch besser verdaulich für einen unreifen Darm sein sollte, entwickeln vor allem sehr früh geborene Frühchen schnell eine Darmentzündung die bis zur Zerstörung des Darmgewebes führt. Das Kind wäre gestorben, hätte man den zerstörten Darmabschnitt nicht entfernen. Wenn Dein Neffe nur noch so weing Darm hat,wie Du sagst, hatte er dieses Problem warscheinlich mehrmals.
Ich glaube übrigens nicht, daß Dein Neffe die Magen Sonde und den Broviak Katheter wegen des Zeitmangels beim Füttern hat. Es ist vielmehr so, daß das Essen bzw. Trinken für so schwache Babys oft zu anstrendend ist, als das sie sich so ausreichend ernähren können. Sie dürfen immer so viel Trinken oder Essen wie sie schaffen, doch wenn sie zum guten Gedeien mehr brauchen als sie selber schaffen, wird die übrig gebliebene Nahrung über eine Sonde gegeben.
Dein Neffe hat bestimmt eine sehr kräftezehrende Zeit hinter sich, die ihn immer wieder zurück warf. Er brauchte die Sonde zum überleben, hat aber dadurch nie gelernt selber zu essen. Es ist für Mutter und Kind harte Arbeit das Essen zu so einem späten Zeitpunkt zu erlernen. Es kann sein, daß er erst mit fünf oder sechs Jahren lernt ganz ohne Magen Sonde aus zu kommen. Wenn Dein Neffe so weit ist, daß seine Gesundheit ihn nicht mehr zurück wirft, wird er ganz bestimmt in so einer Therapie die Freude am selbständigen Essen und Trinken schnell erlernen.
Das Dein Neffe einen Browiak Katheter trägt, ist ein Zeichen dafür, daß er immer noch regelmäßig schwere Darmperationen vor sich hat. Dieser venöse Dauerzugang erleichtert ihm und den Ärzten, ihn für die Zeit der Genesung nach der OP mit Medikamenten zu versorgen und künstlich zu ernähren. Die peripheren Venen von so kleinen Patienten sind zu klein und zu empfindlich um eine künstliche Ernährung vertragen zu können. Erst wenn alle Operationen ausgestanden sind, werden die Ärtze den Browiak Katheter entfernen.
Absencen sind für einige Sekunden anhaltende Bewußtseinstörungen und eine Form der Epilepsie. Warscheinlich wird er deswegen nach Bethel kommen, was in der Nähe von Bielefeld ist. Bethel ist auf Hirnverletzungen und Epilepsie spezialisiert.
Ich denke, erst wenn Dein Neffe gesundheitlich nicht mehr zurück geworfen wird, wird er unbeschwert seinen Entwicklungsrückstand aufholen können. Aber Kinder sind in sowas unheimlich gut. Sie machen dann oft statt Entwicklungsschritte, regelrechte Entwicklungsprünge. Die Mutter-Kind Kur und all die Maßnahmen die diese Familie ergreifen will, sind bestimmt gut und werden ihre Wirkung zeigen. Trotzdem, gib diesen Jungens Zeit. Sie hatten einen sehr frühen und schweren Start ins Leben. Es ist völlig normal, daß es mehere Jahre und viele Therapiestunden braucht, bis sie ihren Rückstand aufgeholt haben und das eine Behinderung zurück bleibt, kann man nicht immer verhindern.
Lieben Gruß
Karin
Hallo Helgamaus,
ich kann Deine Einstellung auch nicht verstehen und möchte auf einen Beitrag von gully aus einem anderen Thread aufmerksam machen, den ich voll unterstütze:
Liebe User,
immer wieder interessant, wie sich ein Thema in eine andersgeartete Diskussion entwickeln kann. Aber hier kann ich beide Seiten nachvollziehen und da möchte ich mich gerne einklinken ![]()
Klar, es ist ein absolutes No-Go, wenn man einen behinderten Menschen „Spasti“, „taube Nuss“, „einarmigen Bandit“ oder „Krüppel“ nennt. Analog bei Ausdrücken wie „Neger“ oder „Schlitzauge“. Ich persönlich möchte nicht als taubstumm bezeichnet werden, aber in meinem Freundeskreis fällt der Ausdruck schon mal scherzweise.
Der Punkt hier ist nämlich, dass Betroffene sich selbst mit Ausdrücken belegen, die eigentlich political incorrect sind. Für mich persönlich hat das eher mit Selbstironie zu tun. Selbstreflektion mit einem Schuss Lässigkeit. Es ist für mich ein Ausdruck dessen, wie ein Mensch mit seiner eigenen Betroffenheit umgeht.
Solange eine gewisse Grenze nicht überschritten wird - nämlich, dass derartige Ausdrücke nicht als Schimpfwörter verwendet werden und diese für den „Empfänger“ in Ordnung sind -, passt das in meinen Augen. Frei nach dem Motto: „Humor ist, wenn man trotzdem lacht.“
Lieben Gruß,
Tom
MyHandicap