existenzsichernde renten

In der Schweizer Bundesverfassung steht, dass Renten existenzsichernd sein müssen. Dies wird seit Jahrzehnten nicht eingehalten. Eine Rente macht nur dann Sinn, wenn sie auch existenzsichernd ist. Wenn man von einer Rente nicht leben kann, was macht den eine Rente für einen Sinn?

Man redet sich damit heraus das es die Ergänzungsleistungen gibt. Die Ergänzungsleistungen sind und waren aber schon immer nur eine Notlösung. Nur grade das Existenzminimum wird abgedeckt. Dies verkompliziert und verteuert das System zusätzlich. Das ist dem Neid, der Unsolidarität und Missgunst der Schweizer Bevölkerung geschuldet.


die ergänzungsleistungen sind im grunde teil der führsorge. die ergänzungsleistungen sind keine versicherung und man muss die ergänzungsleistungen zurückzahlen. des weiteren sind die auflagen der ergänzungsleistungen viel strenger und einschränkender als die der iv. es wird ein fiktives einkommen angerechnet und verdient man was, muss man 66% davon abgeben. dies fördert es auch nicht einer arbeit nach zu gehen. wobei es ohne hin schon sehr sehr schwierig ist für die betroffenen eine stelle zu finden.


die iv kennt diese regelungen alle nicht und ist somit sehr viel motivierender und gerechter. den eine behinderung hat sich niemand ausgesucht. die iv ist dazu gedacht den nachteil die eine behinderung mit sich bringt, insbesondere den finanziellen, auszugleichen. was auch in etwa funktionieren würde, wären die renten existenzsichern, was sie nicht sind. die ergänzungsleistungen sind dazu nicht gedacht!


von einer iv-rente alleine, kann niemand leben. nahe zu jeder iv-rentner ist auf ergänzungsleistungen angewiesen, wie auch sehr viele ahv-rentner. das ist skandalös!! zu tiefst ungerecht und gesetzwiederig. eines staates der sich selbst als rechtsstaat bezeichnet nicht würdig! das muss politisch angegangen werden!



dies ist keine frage, sondern eine tatsache. dies habe ich geschrieben um darauf aufmerksam zu machen und um unterstüzung zu werben. den hier sind die betroffenen. und wer wenn nicht die, haben ein interesse daran das sich was ändernt?

viele leute sind strikt dagegen das sich was ändert. solange sie nicht selbst davon betroffen sind. was sich sehr sehr schnell ändern kann. auch bei leuten die denken sie seien dagegen abgesichert.

Antworten

  • Ich habe im Juli 2022 mit meiner IV-Berufsberaterin unter anderem über die sehr unterschiedliche Höhe von IV-Taggeldern und IV-Renten diskutiert. Das IV-Taggeld, das mir für die Zeit meiner Ausbildung zugesprochen worden war, war so hoch, dass ich mich über die Höhe schämte. Am Ende meiner Ausbildung stand eine IV-Teilrente zur Diskussion. Natürlich habe ich mich über die Höhe dieser potenziellen Teilrenten erkundigt und nachgefragt, auf welcher Grundlage diese berechnet werden. Das Ergebnis war, dass eine volle IV-Rente ca. die Hälfte meines damaligen vollen IV-Taggeldes betragen würde. Soweit ich weiss, wurden die IV-Taggelder für neue Fälle inzwischen gesenkt, was ich nachvollziehen kann. Die volle IV-Rente ist jedoch nach wie vor so tief, dass Menschen mit voller IV-Rente oftmals Ergänzungsleistungen beantragen müssen. Die IV vertraut in solchen Fällen darauf, dass die Ergänzungsleistungen bewilligt werden, ob dem so ist, weiss man erst wenn es so weit ist.


    Als ich meine IV-Berufsberaterin fragte, warum die IV-Rente so tief angesetzt ist, das man Ergänzungsleistungen beantragen muss, war die Antwort, die AHV-Rente sei auch so tief und man wolle nicht, dass Menschen, die das ganze Erwerbsleben lang eine IV-Rente beziehen beim Übergang in die AHV einen finanziellen Schock erleiden. Ich bin der Meinung, dass wenn die AHV-Rente zu tief ist und die IV-Rente auch zu tief ist, man beide soweit anheben muss, dass sie existenzsichernd sind. Ich finde es unsinnig, dass Menschen mit einer vollen Rente (AHV oder IV) Ergänzungsleistungen beantragen müssen, weil sie sonst zu wenig zum Leben bekommen aber zu viel zum sterben. Schlussendlich zahlt der Staat sowohl die Rente als auch die Ergänzungsleistungen, nur aus zwei Kässeli anstatt aus einem.


    Meiner Meinung nach ist dieses Kässelidenken ein Teil des Problems. Verschiedene Stellen achten darauf, dass ihr Kässeli so wenig wie möglich belastet wird, vergessen dabei aber, dass dadurch ein anderes Kässeli mehr belastet wird. So entstehen auch Situationen, in denen verschiedene potenziell zuständige Stellen jeweils einen Grund finden, warum sie nicht zuständig sind. Die Betroffenen müssen dann selber schauen, wie sie an Geld kommen.


    Da die AHV im Moment ein generelles Finanzierungsproblem hat, gehe ich grundsätzlich davon aus, dass ich meine Altersvorsorge ohne staatliche Unterstützung planen muss, aber das ist ein anderes Thema.


    Nun noch zwei Fragen an @Dash

    Weisst du, wo genau in der Bundesverfassung das steht, dass Renten existenzsichernd sein müssen? Das würde ich gerne nachlesen.

    Um welche Unterstützung wirbst du konkret?

  • @Dash & @OK

    Gutes, aber auch "Never Ending" Thema. Ich würde da gerne auch was zu sagen, kann aber nur aus der Situation in Deutschland berichten, aber werden wir nicht zwangsläufig politisch werden?

    Sorgen sind wie Nudeln, man macht sich immer zuviel

    Gib Alles, bloß nicht auf!

  • dein taggeld war mit sicherheit nicht so hoch dass du dich dafür schämen müsstest. das taggeld ist deswegen so hoch, weil man davon ausgeht das du dein lebensunterhalt damit bestreiten musst und zwar alleine. mit einem lehrlinglohn. da kommt man nicht weit. nur schon eine wohnung ist teuer. je nach dem wenn sie behinderten gerecht sein muss, um so mehr.


    und das mit der ahv, ja das stimmt. das finde ich auch. was ich allerdings komisch finde, ist das noch niemand andere varianten erdacht hat. die leute denken nur immer nach schema f, oder schwarz und weiss. das trifft auch auf verschiedenste andere themen zu. entweder bin ich so schlau, oder alle anderen sind so unglaublich dumm. ein erschreckender gedanke. ich habe andere ideen!


    das mit dem kässeli, das finde ich genau so dämlich wie sie. vor allem auch macht es das ganze extrem teuer. die administration meine ich.


    wie sie für ihr alter vorsorgen wollen, ganz alleine, das würde mich wunder nehmen. den in ländern ohne staatliche altervorsorge, übernehmen das entweder private versicherungen, die sich nur die reichsten leisten können und die brauchen sowas ohne hin nicht, sie haben ein haus oder wohnung die sie vermieten können, die familie versorgt und pflegt einem, das ist auch in vielen ländern in europa gang und gäbe oder man arbeitet bis man tod umfällt, bettelt oder verhungert. die letzten drei varianten betrifft fast alle menschen im alter, in staaten ohne altersvorsorge. deswegen würde es mich sehr wunder nehmen wie sie das machen wollen.


    in der bundesverfassung unter:

    Art. 112 Alters‑, Hinterlassenen‑ und Invalidenversicherung

    absatz b.

    absatz d. ist auch relevant.


    ich werbe um aufmerksamkeit und um interessenvertretung, das heisst, wer wenn nicht betroffene hat ein interesse daran, das sich was ändert? die die es nicht betrifft, die interessiert das ganze nicht und haben kein interesse daran das sich was ändert. erst wenn es sie selbst betrifft.


    es geht darum sowas bekannt zu machen und ideen in den raum zu werfen. seine interessen (auch leute mit einer behinderung, einer iv-rente und ahv-rente, haben rechte und interessen) wahr zu nehmen. den die politische debatte um diese themen sind in der schweiz ganz klar rechts bis rechts extrem dominiert.


    im anhang finden sie einen lösungsvorschlag zur ahv.


  • vieles ist politisch. politik bestimmt wie wir leben. ganz fundamental. die gesetzte werden vom gesetzgeber gemacht. und der gesetzgeber in einer demokratie ist das volk, die bevölkerungsmehrheit.


    das es ein sehr harter langer kampf ist ist auf jedenfall so. die frage ist, in was für einer gesellschft wollen wir leben? in einer solidaritätsgesellschaft? in einer gesellschaft in der auch die schwächsten gut aufgehoben sind? in der jeder jedem hilft? wo man für andere schaut, das es anderen gut geht?

    oder wollen wir das gegenteil davon?


    wie es in deutschland ist, weiss ich nicht. da ich nicht dort lebe. aber auch in deutschland könnte es mit sicherheit auch besser sein, in vielen dingen.

  • @Dash Um deine Frage zu beantworten, ich bin mir selbst noch nicht ganz sicher, wie ich meine Altersvorsorge organisiere. Wahrscheinlich indem ich versuche, genug Geld zu sparen fürs Alter. Es könnte durchaus dahingehend ausarten, dass ich bis zu meinem Tod arbeiten werde. Bis ich im AHV-Alter bin, hat sich die Digitalisierung vielleicht so weit weiterentwickelt, dass ich auch von Zuhause aus auf eine erträgliche Art arbeiten kann, ohne dabei moralisch dubiose Unternehmen unterstützen zu müssen. Das hoffe ich zumindest.


    Deinen Vorschlag habe ich durgelesen. Die Grundidee finde ich nicht schlecht. Allerdings müssten die "ganz normalen Steuern", wie du sie nennst, erheblich angehoben werden, damit die AHV ausschliesslich darüber finanziert werden kann. Oder alle Steuergelder gingen nur noch zur AHV, aber woher kommt dann das Geld für die anderen Dinge, die von den Steuern finanziert werden? Manchmal ist uns gar nicht bewusst, wie viel Steuergeld es braucht, damit unser Lebensstandard in der Schweiz funktioniert. Steuererhöhungen sind politisch sehr schwer durchzubringen.

  • das mit der ahv und dem arbeit bis man stirbt, sind sehr düstere aussichten. deswegen lass uns dafür kämpfen das es nicht soweit kommt. wenn man gerne weiter arbeiten will, soll man das tun. es soll aber kein "muss"sein.

    geld ist in der schweiz schon sehr lange kein problem mehr. es ist mehr als genug da. das gegenteil wird zwar gerne behauptet, wahr ist es aber trotzdem nicht. es ist nur sehr ungleich verteilt.

    manche haben 20'000 milionen, noch mehr wird in steueroasen geparkt. zb. in spanien gehen durch das, über 70 milliarden steuergelder verloren, pro jahr. viele haben nicht mal 10'000 auf dem konto.


    das die steuern stark erhöht werden müssten, glaube ich nicht. zu mindest nicht beim mittelstand. da bin ich mir sicher.

    abzüge zur ahv sind schon im erwerbslohn drin. fällt das weg, müsste man um das einfach die steuern erhöhen. und es käme sicher günstiger. da die gigantischen administrationskosten wegfallen.

    zum anderen stärkt das die kaufkraft der rentner, was der wirtschaft wieder zu gute kommt.


    letzt endlich ist halt die frage, in was für einer gesellschaft wollen wir leben? wie wollen wir unser ZUSAMMENleben gestallten?

  • Ein mögliches Problem ist, dass manche reiche Menschen einfach wegziehen, wenn die Steuern nur für die Reichen erhöht werden. Dann verschwinden Arbeitsplätze etc.


    Ich habe das Gefühl, dass wir eher nebeneinander her leben als zusammen.


    Ein Problem ist auch der Wohnraum. Es gibt viele sauteuere Wohnungen aber nur wenig günstige Wohnungen, die sich jemand mit geringem Einkommen leisten kann.

  • das ist ein typisches svp argument. ein argument das angst erzeugen soll. verlust von arbeitsplätzen, wohlstandsverlust... das beten die von der svp immer und immer wieder runter. und die leute fallen immer wieder darauf hinein. trickle down hat noch nie und wird auch nie funktionieren.


    dann lassen wir am besten alles so wie es ist. die vermögenskonzentration nimmt immer mehr zu, wärden die armut von allen anderen immer mehr zu nimmt. lassen wir doch die entwicklung einfach laufen. auch das mit den wohnungen, wozu was ändern? lassen wir es einfach laufen. sonst ziehen die reichen weg, keine arbeitsplätze mehr, wohlstandsverlust und niemand baut mehr häuser.


    wozu zusammenleben? wenn man zu den 1% prozent gehört die alles besitzen und alles machen kann was einem grade passt, zum beispiel noch mehr geld scheffeln durch sehr teure wohungen, oder alle sozialsysteme abschaffen, damit man noch mehr druck ausüben kann und keine steuern mehr zahlen muss. wozu mit dem 99% pöbel zusammenleben? die sollen gegen oben buckeln und gegenseitig aufeinander losgehen. am besten die denen es schlecht geht auf die denen es noch schlechter geht. sonst könnten sie noch auf die idee kommen sich zu wehren.


    da darf man gar nichts daran ändern. sonst ziehen die 1% weg. keine steuern mehr, keine arbeitspätze mehr keinen wohlstand mehr.


    ich hoffe du erkennst sarkasmus wenn du ihn liest.

  • @Dash

    Du hast natürlich Recht mit Dem, was Du aufzeigst. Das ewige Problem damit ist jedoch, dass Sarkasmus keine Anerkennung erhält, selbst wenn der Wortführer Recht hat. Abgesehen davon ist das Thema so alt wie die Bildung von Gesellschaften d. d. Menschen. Und an dieser Stelle meine ich, dass es kein Wirtschaftssystem gibt, in dem es eine auch nur annähernd funktionierende Form gibt, die sowohl ein ökonomisch bezahlbares Sozialsystem UND ein geldmäßig paritätisches Bürgersystem. Einzig der Kapitalismus realisiert beständige finanzielle Lebensbedingungen. Allerdings zu den bekannten Auswüchsen. Das ist das Hauptproblem kapitalistischer Leistungssysteme.

    Sorgen sind wie Nudeln, man macht sich immer zuviel

    Gib Alles, bloß nicht auf!

  • @Dash Ich sage nicht, dass es gut ist, wie es jetzt ist. Das ist es nämlich nicht. Ich denke, man sollte das Problem von allen Seiten betrachten, bevor man eine Lösung findet. Ich arbeite zwar in der Immobilienbranche, aber ich "scheffele" dort kein Geld. Im Gegenteil, das Unternehmen, bei dem ich arbeite, bietet günstigen bis sehr günstigen Wohnraum in Altbauhäusern an. Ich wäre sehr dafür, mehr Steuern zu zahlen, aber ich fürchte, da bin ich in einer Minderheit. Meiner Meinung nach sollten die Sozialsysteme anders organisiert werden. Sie sollten bleiben, aber der administrative Aufwand sollte reduziert werden. Der frisst im Moment Gelder, die sonst den Betroffenen zugute kommen könnten.

  • genau das finde ich auch. nun, ich beschäftige mich schon viele jahre mit solchen themen. ich habe mir das ganze (alles zusammen, das system) sehr genau angeschaut. auch glaube ich, bin ich in der lage verschiedenste sichtweisen einzunehmen. dein unternehmen handelt sehr löblich. das freut mich aufrichtig. allerdings, und das muss man einfach sagen, ist dein beispiel ein einzelfall, dem gegenüber fast nur gegenbeispiele gegenüber stehen.


    ganz klar, gegen höhere steuern haben sehr viele was. die einen weil sie den sinn dahinter verkennen, angst haben ausgenützt zu werden und wohlstand zu verlieren. andere wiederum sehen ihr "erarbeitetes vermögen" und vor allem ihre machtposition gefärdet.

    https://www.youtube.com/watch?v=3xOLf2HWq4c


    genau das sehe ich auch so. die sozialsystem verbessern und verändern. existenzsichernd und gerechter machen. auf dem grundsatz das man andere so behandelt, wie man selbst gerne behandelt werden möchte. den wir leben alle zusammen. und jeden!! kann es treffen. ganz schnell und unverhoft.