Frage an Langzeit Oberschenkel Amputierte und andere Rolli nutzer

Hallo,
Seit einem Unfall vor jetzt schon fast 5 Jahren bin ich beidseitig Oberschenkelamputiert. Ich hatte es dann eine Zeit lang mit Prothesen versucht allerdings mit eher mäßigem Erfolg. Ich hatte den Eindruck, dass ich mit dem Rolli besser klarkomme. Den hatte ich da auch schon ne ganze Weile weil die Heilungszeit meiner Stümpfe recht lang gedauert hat und auch nochmal nachträglich zwei OPs folgten. Heute habe ich nichtmal mehr angepasste Prothesen. Lediglich meine Alten paare liegen noch im Schrank. Von denen passt aber keins mehr. Mit dem Rollstuhl komme ich eigentlich gut zurecht und haben selten Schwierigkeiten. Ich kann längere Strecken zurücklegen und bin wesentlich schneller als ich mit Prothesen war. Ein befreundeter Orthopädietechniker meinte aber letztens dass es besser ist wenn ich auch mal ab und zu auf Prothesen gehe. Weil das im Rolli auf dauer nicht gesund ist.

Nun aber zu meiner Frage an die Langzeit Amputierten. Habt ihr irgendwelche Probleme vom langen Rolli fahren bzw. Auch lanhährigen Prothesen nutzen?

Antworten


  • Ich war letztes Jahr 7 Monate im Rolli, da ich mein
    amputiertes Bein gebrochen hatte und warten musste auf Heilung
    bevor die neue Prothese angepasst wird.
    Beschwerden die ich mit der Zeit hatte:
    Rückenschmerzen,Schulterverspannung und
    Muskeln die im gesunden Bein sehr schnell zurück sich bildeten..es
    war ein anstrengender Weg alles wieder aufzubauen und die Kondition
    neu zu haben zum laufen aber es hat geklappt.



    LG
    Bili
  • Hallo Lizzie
    Ich bin nicht direkt betroffen , habe mir aber doch einige Gedanken gemacht . Es ist Ja gut wenn Du mit dem Rolli gut zurecht kommst . Aber ich finde auch vielseitigkeit wichtig . Drei Beispiele : Wir haben 2 Hände und bevorzugen eine , Ich achte darauf ab und zu auch die Linke Hand bewusst einzusetzen . Beim Skatingstil im Langlauf Kann man den Stockeinsatz immer auf den selben Fuss geben oder eben varieren . Ich liebe Sieben oder Zehnkampf . Das Griechische Ideal lautet man soll seine eigene Grösse überspringen und sein eigenes Gewicht heben können , schaffte ich vor 40 Jahren , heute nicht mehr .
    Also zu Dir warum auch ab und zu einen Versuch mit den Prothesen machen ?
  • Naja bei mir ist das halt leider nicht so einfach mit der Prothesenversorgung. Ich bin sehr hoch Amputiert und hatte häufig auch Probleme mit meinen Stümpfen, so das ich dann die Prothesen eine Zeit lang gar nicht benutzen konnte. Und dafür dann immer wieder zum OT zu müssen ist mir ebend auch irgendwann zu Blöd geworden. Aber jetzt frage ich mich halt ob das nicht vielleicht eine falsche Entscheidung war.
  • Hi Lizzie,
    ich hab fast genau das gleiche Problem (siehe meinen Beitrag im gleichen Forum).
    Bei mir ist es jedoch so, dass ich mich mit Prothesen nur langsamer fortbewegen kann... deswegen nutze ich den Rollstuhl. Dass ein Rollstuhl auf langer Sicht ungesund sein soll, ist mir unbekannt. Eher sind Prothesen ungesünder.
    Ich mag zwar den Rollstuhl lieber, jedoch werde ich beide Arten nutzen/mit den Prothesen laufen üben.

    Hoffe ich konnte dir weiterhelfen. Wenn du fragen oder so hast, schreib mir einfach eine PN 😀

    Deine Maite
  • Hallo Lizzi,

    ob und wie weit man dir Prothesen "aufdrücken" soll, musst du selbst entscheiden. Ich stelle es mir sehr unpraktisch vor, nur auf den Rollstuhl angewiesen zu sein. Ich besitze gar keinen und gehe dann mal mit Krücken, was aber sehr selten vorkommt.

    Was an Prothesen ungesund sein soll, möchte ich mal wissen. Prothesenlaufen ist aber Leistungssport. Je länger man nicht gelaufen ist, desto schwerer fällt es, hier ein brauchbares Ergebnis zu bekommen. Dazu besteht der Problemkreis:
    - Kraft und Ausdauer, die Prothese(n) anzusteuern
    - Körpergewicht
    - Koordination
    - Passform (ein zeitaufwendiges "Hobby")
    - Leistungsfähigkeit der Bauteile.

    Die Kasse ist natürlich eher nicht besonders begeistert teure Passteile zu genehmigen, wenn wenig Wahrscheinlichkeit besteht, dass diese genutzt werden.
    Ohne gescheite Passteile kein sicheres und energiesparendes Laufen.
    Damit wenig Akzeptans, die Prothese einzusetzen.
    Damit keine Chance, die erforderliche Kraft, Kondition und Koordination aufzubauen.
    Wenig Aktivität steht meist im Widerspruch zum Gewicht des Anwenders. Zumindest im Widerspruch mit der Kondition.
    Und schon schließt sich der Kreis.

    Letztendlich musst du entscheiden und hast es in deiner Hand, wie du leben willst und was für dich am praktischsten ist. Andere Rollifahrer leben auch und müssen zurecht kommen. So wird das für dich auch gehen.








  • Nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen dass ich beim Rolli bleibe. Das mit den Prothesen hat schon mal nicht geklappt. Und ich war ja immer zufrieden im Rolli.
Diese Diskussion wurde geschlossen.