Ich bin die Neue

MyHandicap User
✭✭✭
in Plauderecke
Guten Tag,
als neue Userin möchte ich mich hier kurz vorstellen.
Ich heiße Sabine und bin 39 Jahre alt. Ich wohne in Mainz.
Ich habe einen Sohn (14 Jahre), welcher seit einem Jahr an den Rollstuhl gebunden ist.
Da diese Situation immer noch ne für uns ist hoffen wir auf Unterstützung.
Grüße Sabine
als neue Userin möchte ich mich hier kurz vorstellen.
Ich heiße Sabine und bin 39 Jahre alt. Ich wohne in Mainz.
Ich habe einen Sohn (14 Jahre), welcher seit einem Jahr an den Rollstuhl gebunden ist.
Da diese Situation immer noch ne für uns ist hoffen wir auf Unterstützung.
Grüße Sabine
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Antworten
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Hallo Sabina,
herzlich Willkommen hier im Forum. Schön das Du schon einiges über Euch erzählt hast. Ist Dein Sohn durch eine Krankheit oder einen Unfall in den Rollstuhl gekommen? Sorry, wenn ich frage, aber je besser du was schreibst, um so bessere Tipps und Hinweise können wir Dir hier im Forum geben.
Ich selbst bin 48 Jahre alt, und habe eine beidseitige HD (Hüftdysplasie), mein Partner ist fast 50 und ist einer der vielen Conterganbehinderten. Ich selbst arbeite, habe aber gerade die zweite Woche von drei Wochen Urlaub.
Wenn Du Lust und Zeit hast, kannst Du auch gerne in den Chat kommen. Da sprechen wir über alles mögliche. Die Chatzeiten sind immer dienstags, freitags und sonntags ab 19.30 Uhr bis 21.30 Uhr und donnerstags von 11.00 bis 13.00 Uhr.
So, schau dich hier um, und löchere uns ruhig mit Forumsbeiträgen von Dir. Wir helfen immer. Wenn wir selbst nicht helfen können, im Hintergrund sind noch Fachleute, wie z.B. Rechtsanwälte und Ärzte, die dann auch noch weiterhelfen, kostenlos versteht sich.Ich wünsch Dir noch einen schönen Tag.
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Herzlich Willkommen Sabine,
wie Du sicher noch merken wirst sind wir kunterbunt gemischt, aber ich denke wir haben alle etwas gemeinsam und das ist in meinen Augen füreinander da zu sein. Und ich denke manchmal hilft es viellicht scho einmal ne andere Sichtweise zu hören oder lesen. In diesem Sinne wünsche ich Euch alles Gute für Eure Zukunft und hoffe Das Du hier das findest was Du suchst. herzliche Grüsse Guido
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Hallo delphisanne,
mein Sohn hatte im vorigen Jahr einen schweren Verkehrsunfall mit seinem Fahrrad.
Er war so unglücklich auf die Straße aufgeprallt, dass er seitdem seine Beine kaum noch bewegen kann. Es war ein schwerer Schicksalsschlag und kommen noch immer damit nicht zu Recht. Er wirkt auch sehr oft depressiv. Vieellicht gibt es hier Leute, die Gleiches durchmachen mussten.
Grüße Sabine
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Hallo liebe Sabina,
willkommen in unserer Community. Es ist bestimmt nicht leicht für Deinen Sohn sich an sein neues Leben zu gewöhnen. Ich war auch, wie Dein Sohn, seit meiner Kindheit sportlich aktiv. Ich habe mehr als zwei Jahrzehnte Judo als Leistungsport gemacht. Aber auch Schwimmen, Hochgebirgswandern, Klettern und Mountainbike fahren und vieles andere auch. Zu erst denkt man der Rollstuhl schränkt einen ständig ein mobil und aktiv zu sein. Doch irgend wann stellt man fest, wieviel man noch kann und fängt an sein neues Leben zu entdecken. Als Rollifahrer kann man ziemlich viel machen. Auch dann, wenn die Behinderung mehr ein schränkt als nur die Beine. Man muß nur entdecken was zu einem paßt, sich die richtigen Hilfsmittel besorgen und üben, üben, üben. Der Körper war ja bisher an was ganz anderes gewöhnt. Dein Sohn war ja immer sehr sportlich, er wird bestimmt bald mit seinem Rolli flinker, selbständiger und aktiver sein als alle anderen. 😉
Liebe Grüße aus Düsseldorf
Karin
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Liebe Sabine,
auch von mir herzlich willkommen! 😀
Es tut mir sehr leid, was Deinem Sohn geschehen ist.
Dass es für ihn und Euch sehr schwierig ist, mit diesem Schicksal klarzukommen, kann ich sehr gut nachvollziehen.
Auch ich benötige (allerdings aufgrund einer hirnorganischen Erkrankung) seit einiger Zeit einen Rollstuhl, obwohl ich sehr lange Jahre auch ohne Rolli noch relativ gut leben konnte.
Mich damit abzufinden, war alles andere als einfach, und ich bin zunächst auch in eine tiefes Loch gefallen.
Vielleicht wäre es ganz sinnvoll, wenn Dein Sohn eine Psychotherapie machen würde.
Depressionen sind in derartigen Situationen leider nicht selten.
Vielleicht sprecht Ihr einmal mit dem behandelnden Arzt darüber?
Ich wünsche Deinem Sohn und natürlich auch Euch als Eltern alles Gute und viel Kraft! 😉
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Hallo Sabina72
Ich kann dich gut verstehen. mein gehörloser Sohn hat vor einiger Zeit erfahren, dass er auch erblinden wird (usher-syndrom). Seither hat er sich sehr verändert. In der ersten Zeit nach der Diagnose wollte er gar nicht mehr aus dem Zimmer. Sachen wie "Keine Frau will doch so einen wie mich!" oder "ich werde nie selbständig sein!" haben ihm grosse Mühe bereitet. Geholfen hat ihm einerseits seine Schwester, die seine Trauer und den Schock einfach nicht zuliess und ihn (wortwörtlich!) aus dem Zimmer geschleift hat. (das ging natürlich nicht sehr friedlich über die Bühe und gab unmengen Tränen auf allen Seiten). Eine solche Diagnose betrifft die ganze Familie, nicht nur das Kind selbst.
Wir als Eltern stehen dem ohnmächtig gegenüber, weil die Kinder schnell finden "was weisst du denn schon, du bist ja nicht behindert!". Das muss man akzeptieren auch wenn diese Ablehnung sehr weh tut. Abgesehen von seiner Schwester, die ihn zwang, wieder am Leben teil zunehmen, hat es ihm extrem geholfen, Kontakt zu anderen Betroffenen zu haben. Erwachsene mit Usher, schon fast vollständig erblindet, die einem Beruf nachgehen, sport machen, Freunde haben, alleine wohnen, eine Familie gegründet haben... Sie haben ihm gezeigt, dass ein Leben weitergeht und das immer noch fast alles möglich ist.
KariM (unsere beste Ratgeberin, die auch mehr sehr, sehr geholfen hat) hat dir ja schon geschrieben, was man auch im Rollstuhl alles machen kann. Lass mal eine Rollstuhlsportzeitschrift im wohnzimmer liegen (so fühlt er sich nicht gedrängt) oder ähnliches. Es ist wichtig, dass er sehen kann, welche möglichkeiten er alles hat. Hier auf der Website hat es auch ganz viele Beispiele von Rollstuhlnutzern, die ein erfülltes Leben führen.
Du kannst ihn nicht drängen oder zwingen. Lass ihm Zieit, aber gib ihm ab und zu einen sachten Stoss (wie zb mit der Zeitschrift). Schafft er es nicht alleine, soll er psychologische Hilfe annehmen, das ist wichtig! Eine klinische Depression wird man nicht einfach wieder so los.
Ich wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft, denn die werdet ihr brauchen. Gönnt euch abund zu auch mal etwas schönes, mit eurem sohn oder auch ohne ihn, denn ihr alle habt ab und zu eine Pause verdient.
Liebe Grüsse
Laure
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Hallo Sabine!
Meine Tochter ist 8, hat seit Sommer 2010 einen Rolli aufgrund einer schleichenden genetischen seltenen Erkrankung (HSP), s. Signatur.
Für mich als Mutter war es auch ein Lernprozess, sie hat normal, mit etwa 16 Monaten, Laufen gelernt. Mit etwa 3 1/4 zeigten sich Ende 2005 die ersten Verschlechterungen wie vermehrtes Stolpern und Hinfallen über die eigenen Füße.
Über die Jahre bildete sich ein beidseitiger Spitzfußgang, innendrehende Füße und Knie in X-Stellung heraus. Irgendwann begann sie wieder zu krabbeln, so im Alter von 5 oder 6 Jahren. Für mich war es eine Rückwärtsentwicklung, an einer Stelle, wo andere Kinder Fortschritte machten, eingeschult wurden. Ich sagte immer wieder zu ihr, dass sie aufstehen und laufen soll (in Gedanken: solange du es noch kannst), was sie dann auch tat, aber die Strecken wurden immer kürzer, die Häufigkeit des Krabbelns nahm zu, irgendwann sogar auch außerhalb der Wohnung.
Drinnen hält sie sich bis heute an Möbeln oder Wänden fest oder krabbelt, hilft mir so beim Tischdecken, indem sie es vor sich herschiebt über den Boden. Das ist mir lieber, als wenn sie es trägt und evtl. etwas herunterfällt.
Vor einem Jahr haben wir dann den Maßrolli beantragt, auf ihren Wunsch hin hat sie Speichenschutz mit Prinzessin Lillifee, so hat sie ihn schnell als Freund angenommen. Vorher gab es auch bittere Tränen, sie hatte Angst davor, der Rolli war ihr gedanklicher Feind, er war zu dem Zeitpunkt noch nicht bestellt. Auch die Frage von ihr "Warum bin ich behindert?" oder "Warum habe ich kranke Beine?" hat nicht nur sie weinen lassen. Ihr ist der Verschlechterungsprozeß sehr bewußt. Es gibt aber auch Tage, wo sie sehr selbstbewußt ist und sagt "Ich ziehe heute Kleid oder Rock an, es macht nichts, wenn andere meine Orthesen sehen."
Sie geht in eine Integrationsklasse einer integrativen Grundschule, kommt jetzt in die 3. Klasse. Die Schule hat sich auf Handicapkinder eingestellt, es gibt überall dort Rampen, wo Stufen sind. Im Mai ist sie sogar problemlos mit auf Klassenreise gefahren.
Inzwischen haben wir einen etwas größeren Rolli bei Ebay ersteigert, als Indoor-Variante, dann ist sie hier beweglicher und der Dreck des anderen Rollis bleibt in einem Stück Teppich, unserem "Rolliparkplatz".
Ende April war ich mit ihr bei einem 1tägigen Rollitraining, es hat ihr großen Spass gemacht, mit anderen Rollifahrern zusammen Hindernisse zu meistern, den Kippschutz zu testen, kleine Berge sicher rauf und runter zu fahren... Sie war die Jüngste und die quirligste, möchte gern Rollisport machen.
Geht dein Sohn bereits wieder zur Schule? Wenn ja, wurde er umgeschult (Treppen etc)? Hat er Gleichaltrige, die zu ihm stehen, z.B. Freunde, Geschwister? Hat er ein Restgehvermögen? Wenn ja, viel trainieren, um es so lange wie möglich zu erhalten und ihm Selbstständigkeit zu bewahren wie Toilette u.ä.
Bei Fragen kannst du dich gern an mich wenden, auch als PN. Der Weg unserer Kinder zum Rolli ist zwar verschieden, Sorgen, Gedanken.... sind sicher ähnlich.
Gruß aus Hamburg, Katrin (mit Kloß im Hals) mit Jacqueline
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Hallo, Sabina,
immer, wenn ich von solchen Schicksalen wie dem deines Sohnes erfahre, danke ich Gott, dass die Behinderung mich getroffen hat und nicht meinen Sohn. Dieser ist inzwischen 15 Jahre, und deshalb weiß ich aus eigener Erfahrung, dass dieses Alter - auch ohne Behinderung - ein sehr schwieriges ist. Und ich weiß auch, dass sich für die Jungs gerade in diesem Alter viel um Selbstbestätigung dreht.
Hobbys wie Fußballspielen und andere Sportarten sind deinem Sohn jetzt leider verwehrt. Aber meiner hängt auch sehr viel am Computer in Online-Rollenspielen. Da kann er auch mit den anderen Mitspielern kommunizieren und er muss Quests lösen, was ihm auch Selstbestätigung gibt. Allerdings ist eine Zeitbeschränkung gut, solange die Jugendlichen noch darauf eingehen.
Vor kurzem hat mein Junge entdeckt, dass er ein Keyboard hat. Vor vier Jahren habe ich es ihn geschenkt zu Weihnachten, seitdem hat es auf dem Schrank Staub gefangen.
Jetzt hat er die letzten Tage darauf gespielt nach Anleitungen aus youtube, und es macht ihm sehr viel Spaß.
Ich schreibe dir diese Beispiele, um dir zu zeigen, dass es für deinen Jungen viele Möglichkeiten gibt, sich neben der Schule zu betätigen und zu bestätigen, Spaß zu haben und zu kommunizieren. Und es gibt viele Rollifahrer, die mit ihren Rollis Sport triben, es gibt sogar eine spezielle Olympiade für Behinderte.
Gut für deinen Sohn wäre sicher auch Krankengymnastik. Nicht nur, weil sich dadurch vielleicht etwas verbessern ließe, sondern auch, um ihm ein Gefühl für seinen Körper zu vermitteln. Die psychische Heilung beginnt damit, seine Behinderung zu akkzeptieren. Und ich glaube, die Rolle der Psyche wird oft unterschätzt. Was nicht heißen soll, dass es unbedingt ein Psychologe sein muss, der helfen kann. Wichtiger ist es, dass dein Sohn möglichst schnell begreift, dass es trotz seiner Behinderung noch eine Menge Möglichkeiten, Spaß und Leben gibt.
Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Anregungen geben.
Liebe Grüße esperanza
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