Also nun doch den Partner finden, durch eine seriöse Partnervermittlung

Zunächst mal, ondata: Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Manchmal einfacher gesagt als getan ich weiß, aber was denkst du wodurch diese Vermittlungen immer noch benutzt werden? Wohl kaum, wenn sie niemandem Erfolg bringen würden... das würde sich dann, glaube mir, wirklich schnell rum sprechen!
Lange Rede kurzer Sinn: Frage von mir aus deinen Therapeuten, sonst gibt es auch genügend Verweisquellen im Internet, so bald wie möglich nach einer angemessenen Partnervermittlung. Beschränke dich aber bitte wenn dann auf eine einzige Vermittlung und versuche, die Geschichte dort auch langfristig (!) ernst zu nehmen. Also weder den Kopf völlig in den Sand stecken noch zu ungeduldig sein, Rom wurde leider auch nicht innerhalb von zwei Wochen erbaut...

Geh dort auch ruhig offen mit deiner Behinderung um, aber das darf nicht die erste oder längste Sache werden bei deiner Selbstbeschreibung! Du bist ein junger Mann namens Pascal. Und der ist es, der sich sehnlichst einen Partner wünscht (da gibt es in jeder Altersgruppe viele viele Menschen denen es genauso geht wie diesem Pascal...).
Deine Behinderung ist natürlich irgendwo dabei, aber sie kommt alleine ganz gut zurecht und braucht keine Partnerin. Die willst Du und nicht die Behinderung! Also musst Du dich auch versuchen interessant zu machen, vielleicht auch erstmal dir selber gegenüber.

Zur Aussage, du müsstest deine Einstellung nicht ändern: Stimmt leider auch nicht! Das wird dir aber bestimmt auch dein Therapeut nochmal sagen.
Allerdings, vielleicht reicht auch schon eine absolute Kleinigkeit und du bemerkst auch wieder einige schöne Sachen, die dich zumindest für den Moment glücklich machen. Dann wirst Du auch auf einmal nach außen ganz anders überkommen.
Das soll jetzt aber natürlich kein Freibrief sein, nicht zu tun und auf diese Kleinigkeit zu warten. Man kann positive Herangehensweisen nicht erzwingen, aber man muss erstmal die entsprechenden Gedanken an sich ran lassen! Tu was dafür!

Ich bin zu weit davon entfernt, ein Psychologe zu sein um das jetzt weiterführen zu können. Aber versuche, vielleicht auch deine eigenen Beiträge mal in Ruhe zu beurteilen. Wie das wohl insgesamt überkommt, was du schreibst.

Nein, auch bei mir läuft wirklich nicht alles gut, und leider bin ich auch sehr weit davon entfernt, immer positiv dreinzublicken. Ich bin auch nicht dafür, gerade hier jede Laune zwanghaft zu überspielen. Gedanken lassen sich nicht einfach aus dem Weg räumen, und es ist nicht falsch sie auch rauszulassen! Aber zumindest kurze Zeit später muss man selber einsehen, dass gewisse Gedanken einfach schlecht waren. Manchmal weiß man das sogar schon früher. Bei dir auch so?

Wenn ja, dann schreibe das doch bitte auch mal hier rein. Also schreibe einen Beitrag und setze im Nachhinein einen Abschnitt davor wie etwa:

"Hmm. Ich weiß, das ist Mist, und eigentlich sollte ich mir sich schnellstens abgewöhnen, aber ich werde folgende Gedanken und Zweifel heute einfach nicht los: ..."

Ich würde mich wirklich freuen, etwas ähnliches bald mal ernst gemeint von dir zu lesen!


An die anderen: Es ist schön, dass ihr ondata versucht zu helfen!
Allerdings finde ich ehrlich gesagt auch manche Beiträge hier etwas überzogen ondata gegenüber. Wenn ihr das ganze Thema oder die Person ondata nicht mehr lesen könnt, spricht in einem öffentlichen Forum nichts dagegen, einfach auch nichts zu schreiben! Von Beiträgen, die nur persönlich und destruktiv gemeint sind, hat niemand was.

Und von wegen "Du hast andere Baustellen": Solange wir Single sind, wird bei vielen von uns nun mal keine andere Baustelle so wichtig sein können wie diese. Das ist nun mal wirklich die Natur... und nichts, wofür man sich grundsätzlich schämen muss.

Das heißt jetzt nicht, dass ich die Einstellung von ondata toll finde, habe ich ihm auch eben schon gesagt. Und das kann ihm jeder auf seine Art ehrlich sagen.
Aber ich kann mir wirklich vorstellen, dass hier durchaus andere mitlesen die manchmal ähnliches empfinden wie ondata. Und sich angesichts der Reaktionen auf seine Beiträge selber schon gar nicht mehr trauen, hier etwas zu schreiben. Fände ich schade für ein öffentliches Forum.

Wer von euch ist eigentlich selber im Moment noch Single und wie lange schon?
Nicht falsch verstehen, aber interessieren würde es mich mal. Dass gewisse Leute erst mit 45 einen Partner finden und jetzt mit 55 super glücklich sind, stimmt natürlich ohne Zweifel. Allerdings frage ich mich, ob diese Leute mit 44 (als Single) genau das gleiche geschrieben hätten wie jetzt mit 55...

eine ruhige Nacht euch allen!

Tim

Ondata, ich kann das sehr wohl nachvollziehen. Und ich denke, einige andere hier auch. Werde selber nächsten Monat 22 und hatte noch niemals auch nur ansatzweise einen Flirt oder so. Es wäre auch völlig gelogen, zu sagen, dass mich das nicht beschäftigt.

Du musst jedoch sehr bald für dich erkennen, welche Einstellung dich eventuell weiter bringt, dich glücklich macht etc.
Ich habe auch gesagt, gute Laune kann man nicht auf Teufel komm raus erzwingen. Sich mal einen Tag schlecht fühlen, meinetwegen für kurze Zeit sich selbst auch mal richtig bemitleiden - das ist alles gar nicht so schlimm. Man kann und soll sogar ganz offen über seine negativen Gedanken reden!
Aber diese Haltung dann dauerhaft gegen alles und jeden verteidigen zu wollen - das ist leider einfach nicht gut. Wir wünschen uns ja sogar in solchen Momenten selber, dass wir diese Gedanken nicht hätten oder? Wir brauchen uns nicht groß dafür zu schämen, aber stolz sind wir gewiss auch nicht auf eine Sichtweise, die uns unglücklich macht. Also warum diese Sichtweise verteidigen?

Mit dem Juristen: natürlich gibt es viele Menschen mit ähnlichen und teilweise noch krasseren Ansichten und Aussagen. Auch der Typ würde wahrscheinlich professionelle Hilfe brauchen.
Aber du solltest versuchen, dir selbst zu helfen. Wir versuchen dich natürlich gerne dabei zu unterstützen, ebenso vor allem dein Therapeut. Der andere Typ ist auch ein schwieriger Fall, er bringt dir aber erstmal nichts. Und er ist auch keine Rechtfertigung, selber nichts an seinen Ansichten ändern zu wollen. Mord wird schließlich auch kein bisschen besser, weil es mehr und mehr Mörder gibt...

wenn eine Beziehung haben zu wollen dein ganzes Denken bestimmt, wirst Du nie jemanden finden, erst recht nicht für länger, denn du selbst wirst dann bei der Auswahl umso unkritischer sein. außerdem wirst du damit die meisten Frauen nur abschrecken, wenn alles was du tust und denkst von dem Gedanken beherrscht wird, dass Du eine Partnerin haben musst.

werde mal locker, geh unter Leute und lebe dein Leben. Wenn Du immer nur zuhause hockst oder bei der Beraterin, kannst Du keine potentiellen Partner treffen. und wenn du dich immer gleich auf jede Frau stürzt, die einmal nett lächelt oder Hallo sagt, wird es ebenfalls schwieriger.

Eine Beziehung ist auch nicht immer das Gelbe vom Ei, weiß ich aus Erfahrung und seit längerer Zeit bin ich richtiggehend froh, keine mehr zu haben. Und eine Beziehung ist Arbeit. Schöne Arbeit (manchmal auch nicht so schön), will ich betonen, aber Arbeit.

Ich wünsche dir viel Erfolg beim loslassen.

Hast Du inzwischen eine Vermittlung gefunden und entsprechendes in die Wege geleitet? Das ist überhaupt kein großer Zeitaufwand, vor allem nicht wenn du ja schon sinnvolle Tipps von deiner Therapeutin bekommen hast und dir die Sache wirklich wichtig ist.

Natürlich gehört zum Wunsch, endlich eine Beziehung zu führen, auch das Verlangen nach gutem, liebevollen Sex. Finde auch nicht, dass ondata sich dafür schämen muss. Daher ziemlich überzogen von dir Charly, sorry wenn ich das so sage.

An alle, die meinen er solle eine Baustellen nach der anderen abarbeiten: klingt wahrscheinlich von außen betrachtet vernünftig, aber wir sind nun mal nicht rein vernunftgesteuert. Bei mir war das auch mehr oder weniger jahrelang in etwa die Einstellung: erst pflegerisch selbstständig werden, dann Abitur, dann wieder pflegerisch von den Eltern abnabeln, dann im Studium weiterkommen, dann eine eigene Wohnung, dann erstmal Studium vernünftig zu Ende bringen etc. - alles andere kommt eben später.
All diese Schritte sind natürlich sehr wichtig! Aber kurzfristigere persönliche Bedürfnisse sollte man deswegen trotzdem nicht immer wieder auf unbestimmte Zeit nach hinten verschieben. Habe diese eigenen Bedürfnisse auch selber ständig verdrängt, das praktische, organisatorische und die Ausbildung hatte immer Vorrang, war in allen Diskussionen das Hauptthema, bei meinem Umfeld wie bei mir selbst. Das Ergebnis war leider vor ziemlich genau einem Jahr ein psychischer Totaleinsturz - das muss auch wieder nicht sein!
Seitdem habe ich gelernt, auch einiges offener mit persönlichen Empfindungen umzugehen.

Natürlich ist in einem gewissen Sinne auch eine Beziehung zusätzliche Arbeit. Mag sogar sein, dass wir irgendwann nach einer langen Beziehung sogar wieder Lust auf das Singleleben haben, auszuschließen ist es nicht. Aber was bringt das jetzt wenn wir gerne mal selbst eine erleben möchten? Einfach mal eine Seite kennen lernen, die wir bisher nur aus der Theorie kennen?