Wie empfinden Nichtbehinderte behinderte Menschen?
LAW hat mich auf die Frage gebracht.
Da sie eigentlich nicht in das andere Thema gehört, stelle ich sie doch glatt mal gesondert:
Wie ist das eigentlich, gelten körperlich behinderte Menschen auch als ästhetisch, sexy, anziehend oder aufregend für Otto Normalmensch?
Klar kommt jetzt das Argument mit den inneren Werten, die ja das einzig Wichtige sind, und wenn die stimmen und und und....
Aber hören wir wirklich das "WOW"? Hört das hinkende Mädchen wirklich , wie ein junger Mann hinter ihr her pfeift?
Bekommt der junge Mann im Rollstuhl ein Zettelchen mit einer Handynummer zugesteckt?Haben wir auch mal einen eher belanglosen One Night Stand?
Oder brauchen wir sowas einfach gar nicht?
Neugierig,
Annca
Da sie eigentlich nicht in das andere Thema gehört, stelle ich sie doch glatt mal gesondert:
Wie ist das eigentlich, gelten körperlich behinderte Menschen auch als ästhetisch, sexy, anziehend oder aufregend für Otto Normalmensch?
Klar kommt jetzt das Argument mit den inneren Werten, die ja das einzig Wichtige sind, und wenn die stimmen und und und....
Aber hören wir wirklich das "WOW"? Hört das hinkende Mädchen wirklich , wie ein junger Mann hinter ihr her pfeift?
Bekommt der junge Mann im Rollstuhl ein Zettelchen mit einer Handynummer zugesteckt?Haben wir auch mal einen eher belanglosen One Night Stand?
Oder brauchen wir sowas einfach gar nicht?
Neugierig,
Annca
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Antworten
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Hi Annca,
ein sehr tolles Thema hast du da.
Ich denk das ist gemischt. 50 % - 50 %, die einen haben angst und wissen nicht so recht ob sie nun helfen sollen oder weitergehen sollen zB.
oder man wird "besonders" angstart. Meine Erfahrung haben sich zum einen bestätigt, das man selber zu viele gedanken darüber macht, und man denkt dann das sie denken,was man meint selbst zu denken (grins).
Also ein Teil sind wir würd schon sagen verpflichtet, den anderen aufzuklären, und ihn zu übermitteln das wir zwar im Rollstuhl sitzen zB, aber sonst läuft bei uns alles "normal".
Ich habe nie ein problem gehabt mit Menschen ab 40 Jahren aufwärts. Denn die waren aufgeschlossen, und haben mich sofort so akzeptiert wie ich war. bei den jüngeren, sag ich , das man verspottet wurde, ausgelacht sogar, und in einer Schublade geschoben würde, mit den grund "der ist doch eh behindert". Aber auch positive Erfahrung habe ich gemacht.
es liegt an uns selber, wie wir auf der Ausenwelt zugehen, so wie ich rufe, so kommt es auch wieder zurück 😃
Grüsse
makkal
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hallo annca,
supertolles thema,
als gehandicapte/r sagt man klar, denn es ist doch wichtig wie das innere aussieht, sagen auch die nichtgehandicapten wenn sie gefragt werden zum anderen geschlecht und dies auch bei nichtgehandicapten.
ich glaube nicht das die akzeptanz in der gesellschaft so ist das ein mensch in einem rolli oder mit fehlemdem gliedmaß als sexy empfunden wird.
die frage ist doch wie sehe ich mich, so wie ich mich selber sehe können mich auch andere sehn oder ist daran was falsch.
wir hatten ja dieses andere thema, deswegen möchte ich gern eine frage stellen an jeden mit handicap, der einen partner/in hat.
wie sind eure nichtgehandicapten partner dann, wenn ich in dem thraed über amelos gelesen hab die sind pervers.
lieben eure partner euer handicap oder euch?
haben sie euch so kennengelernt? wenn ja sind es nach den meinungen in diesem thraed alles perverse.
ich finde gehandicapte und nichtgehandicapte sind in sachen erotik gleich, leiben das gleiche und sind beide sexy.
wie ist das wenn eine frau sagt ein mann muss einen bauch haben zum kuscheln, ist sie dann pervers? oder ein mann sagt sie muss unbedinngt rote haare und grüne augen haben ist er dann pervers.
ich finde wenn einem echte gefühle gegeben werden ist es doch egal wie der mensch ausschaut.
lg ralle
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Meines erachtens, haben wir alle (behinderte und nicht behinderte) unsere Grenzen ab wo wir etwas nicht mehr an und erregend finden.
Nur ist diese Grenze bei jedem anders gesteckt, so das jemand schon einen Partner finden kann, obwohl viele ihn / sie für unattraktiv halten.
Wir leben in einer schnell lebigen und oberflächlichen Gesellschaft in der man im Internet nach Partnern wie in einem Katalog Ausschau halten und blättern kann.
Es kommt im Einzefall bestimmt auch auf die Behinderung-en drauf an und wie derjenige damit umgeht.
Meine letzte Freundin, eine nicht behinderte, sagte mir, das ich sie durch meine positive Art im Umgang mit meiner Behinderung überzeugt hätte😀
Ich kann für mich definitiv nicht sagen, ob ich mich vor meiner Behinderung in eine Behinderte Frau verlieben hätte können... was wäre wenn, kann keiner beantworten.
Das Leben ist einzigartig und spannend und es kommt darauf an, was wir mit unserem Leben machen.
Lächel und die Welt lächelt zurück.
lg Cross
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Hmm sehr interesantes thema und von Vorurteilen war ich auch geprägt auch wenn ich nicht mal weis woher als damals nicht behinderter...
Die eine seite ist aber auch ich hatte nie mit rollstuhl-fahrern zu tun und wenn man doch mal einen gesehen hat und es war ein recht junger mann/frau dann meist mit gafferlatz und eben nicht ganz da (wahrscheinlich geistig ich weis es bis heute nicht) aber was hat man da gedacht? ich weis es nicht mehr.
Muß aber auch sagen für mich war nur behindert wer im rollstuhl war, ich wusste es halt nicht besser obwohl von meinem besten freund der bruder fast nichts sieht aber für mich sieht der halt schlecht und ansonsten kann man mit ihm pferde stehlen, aber das jetzt als behinderung anerkennen hätte ich nie drüber nachgedacht. Mein früherer Nachbar hatte nur ein bein und wenn er nur raus auf seine bank ging, lief er mit krücken der war für mich auch nicht behindert, es fehlte ihm eben ein bein. Ja vielleicht hätte ich damals schon anders über rolli-fahrer gedacht aber leider hatte ich nie das vergnügen mal einen kennen zu lernen, das änderte sich erst als ich selbst drin saß und die ersten auf der reha kennen gelernt hab und merken mußte die sind ja garnicht behindert die konnten nur nicht laufen! Für mich ist behindert wer nichts, wirklich NICHTS mehr alleine auf die reihe bringt und sich nicht artikulieren kann egal in welcher art und weise, aber die anderen laufen halt schlecht oder garnicht oder es fehlt halt was oder sehen, hören nichts keine ahnung wieviele sachen es da gibt, aber das ist dann eben was besonderes wie rote haare oder blaue augen.
Bin der meinung das es noch viele gibt die wo so verplant durch die kante rennen wie ich früher, aber soviele berühmtheiten im rollstuhl gibt es nicht wo das mal etwas public machen das sie auch nicht anders sind, das beste bsp. ist Justin sein TV auftritt sollte mal auf einem privaten sender zur HappyHour kommen da würden viele bestimmt nicht schlecht staunen aber wer schaut früh um 9 von den jungen leutz fernseh? 🥺
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Hallo Annca,
ich greif mal auf was Du geschrieben hast von dem "Hinkenden Mädchen" und kann dabei auch nur von mir sprechen.
Diese Dinge hab ich gehabt das Hinter her Pfeifen oder auch gegenüber meiner Kinder das ich als Freundin doch ruhig mit kommen könnte ins Cafe.
Meine Kinder haben sich dann immer um die Wahrheit bemüht nur geglaubt hat es keiner.
Nun bin ich aber auch Verheiratet(23) und auch mein Mann hat mich so kennen gelernt
ich kann nicht sagen das es probleme gemacht hätte ich hatte auch nie den Eindruck das ich anders behandelt werde oder werden wollte.
Heute erst wieder beim Arzt die Frage wer sind sie wenn man Fragen darf nach dem meine Tochter im Arztzimmer war.
Ja und was kam da promt sie sind wohl die Schwester? Nein die Mutter! Oh
Aber ich versuch es auch erst gar nicht mehr ich hab gemerkt wie unglaubwürdig das für andere ist.
Im Forum oder beim Chat ist das ja auch nicht anders😀
Bin ich ernsthaft bei der Sache denken alle ich verkohle sie und mache Spaß und mache ich dann wirklich spaß lachen sie sich schlapp und der kaffe fliegt durch die Gegend
ich bin das also schon gewohnt😀
Also wenn es nicht gerade der Arzt ist verdrück ich mich ganz stickum und tu so als hätte ich das nicht gehört😀
Ich denke mir aber schon das es für Leute schwer ist die keine Behinderung haben die man sehen kann sich zu nähern oder auch das sie mal Fragen würden.
Einfach mal ganz Banal ein Gespräch an zu fangen.
Ich habe hier erlebt das es einfacher ist als Rollifahrer auf die andern zu zugehen(Rollen) und nicht darauf zu warten.
Es gibt aber auch da Unterschiede.
"Ach wären sie mal so Freundlich und würden mir das mal oben aus dem Regal geben ich finde keinen Verkäufer der das machen könnte (und ganz neben bei)ich hab gesehen das sie dieses Futter kaufen wissen sie das es da ein Futter gibt das besser ist als das was sie gerade im Wagen haben und 20 Cent billiger ist(ja und dann hat man das Gespräch)
Oder auch anders wenn ich den Menschen Nett finde.
Oder im Cafe wenn die Leute sehn das unsere Kinder da mit uns sitzen und der Kellner der uns Kennt schon Strahlt wenn wir um kommen.
Das fällt schon auf und nicht lange dann wird sich über 3 Tische Unterhalten finde ich schön.
Anderer seits gibt es wohl auch viele die sich angewiedert weck drehen oder Starren bis die Augen aus dem Kopf fallen(Ich seh das gar nicht mehr ausser der Tag war äusserst schlecht dann frag ich mal ob ich Fleck auf der Jacke habe)
Ich bekomme von meinem Mann auch genauso nen Spruch an den Kopf wie von jedem andern da ist kein Unterschied😀
Und einen Jungen Mann im Rolli bin ich nur Begegnet als der geschoben und wurde das schlecht was mit Handynummer 🥺
Aber ich kenne auch andere Fälle in denen das gar nicht geht weil dann die Frau oder der Mann meinen Man hätte sich zu sehr verändert und das ginge gar nicht.
Ich glaube das es nichts mit Inneren werten zu hat das ist nur eine Umschreibung die bezeichnen soll was ich mir Vorstelle.
Und wenn ich nur was Konstantes will und keine Veränderung dann geht es nicht aber wenn ich mich drauf ein lassen kann dann kann es schon was werden.
Die Vorstellung im Kopf das es auch anders kommen kann und das der Mensch aber Trotzdem der selbe ist und Bleibt die ist dann kaum vorhanden.
Frechdachs Herbi
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das ist eine sehr gute Frage.....Darüber habe ich mir eigentlich nie so richtig Gedanken gemacht, obwohl ich ja nun lange genug im Rollstuhl sitze. Ich hatte das Glück, dass ich in einer großen Familie mit vielen Geschwistern Cousin Cousinen usw aufgewachsen bin. Ich war der einzige Behinderte, war aber von Anfang an immer mit Nichtbehinderten zusammen. Ok, im Kindergarten hatte ich das erste mal mit Behinderten zu tun, dort habe ich auch meinen besten Freund kennen gelernt und wir sind seit nun über 30 Jahren befreundet.....Schule war ich immer auf einer öffentlichen Schule, Ausbildung ebenfalls.....Meine Beziehungen waren auch immer mit einer Nichtbehinderten.......So richtige Probleme hatte ich noch nie gehabt......Auch jetzt im Berufsleben......Ich habe das Glück, dass ich als ein gerngesehener Ansprechpartner akzeptiert werde, vielleicht weil ich in meinem Beruf viel mit behinderten Menschen zu tun habe und dadurch eine bessere Gesprächsbasis sich auftut.......
Aber ich höre natürlich oft genug von anderen, dass sie eben nicht das Glück haben wie ich. Ich bin der Meinung, wie einer bei anderen ankommt, dass hängt u.a. auch von jemandem selbst ab....Wie gebe ich mich? Komme ich rüber als der arme hilflose, oder kann ich mich so präsentieren, dass mein anderssein zwar im ersten Moment in den Vordergrund kommt, aber ganz schnell zu einer Nebensache wird.
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Hallo Annca
Gute Frage hast Du gestellt. Es gibt Menschen, die Behinderte Menschen sehr anziehend finden. Außerdem gibt es nichtbehinderte Menschen, die gerne ein Hndicap hätten, oder sie eines vortäuschen. Außerdem macht es einen Unterschied, ob man ein Handicap von Geburt an hat, oder im laufe des Lebens erworben hat. Ich persönlich habe von Geburt an meine Bewegungseinschränkungen und kennes es halt nicht anders. Ich hatte das Glück eine ganz normale Schul und Berufsausbildung genießen zu können.Generell haben es meiner Meinung nach gehandicapte Menschen sehr viel schwerer eine Beziehung mit einem Partner einzugehen.
LG Nobby
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Ich hatte auch, bevor ich meinen Mann kennenlernte, immer mal wieder mit Behinderten zu tun. Und ich kann sagen, es gibt - wie bei den Nichtbehinderten auch - Leute, mit denen ich super kann, Leute, mit denen ich mich verstehe, mit denen aber kein näherer Kontakt besteht und Leute, zwischen denen und mir die Chemie überhaupt nicht stimmt. Das hat also nichts mit dem Handicap zu tun.
Meinen Mann habe ich im Freibad kennengelernt - vor sieben Jahren. Er war wir zwar rein optisch aufgefallen (kein Wunder: ein Bein, ziemlicher Bauch, lange Haare), aber angesprochen hat er mich. Und wie das halt so ist, meinen Traummann hätte ich mir so sicherlich nicht "gemalt", aber er hatte (und hat) irgendetwas, das mich sofort in seinen Bann zog. Ich kann es bis heute nicht erklären. Ein Freund, der mich schon 25 Jahre kennt, sagte kürzlich:"So glücklich, wie seit der Zeit, seit Du mit Werner zusammen bist, habe ich Dich vorher nie erlebt." Da hat er wohl recht.
LG,
Yvonne
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Hallo zusammen,
danke für die vielen Antworten, die ja nun ganz unterschiedlich ausfefallen sind.
Dazu muss ich nochmal sagen: Meine Frage war nicht die Frage, ob behinderte Menschen Partnerschaften finden können. Denn das können sie--obwohl ich behaupten möchte, auch das ist schwieriger als bei Nichtbehinderten.Meine Frage war auch nicht, ob behinderte Menschen als Freunde und Kumpel und vollwertige Familienmitglieder akzeptiert sein können.
Meine Frage war, wie ist die spontane Wirkung behinderter Menschen, wirken sie auch sexy, erotisch, anziehend,ästhetisch, einfach so, über die Optik.
Beim Kennenlernen spielt doch zu allererst mal die Optik eine Rolle, wenn man erst gar nicht angeschaut wird, weil man von vorne herein als unästhetisch durchgeht, dann wird auch die tolle Ausstrahlung nicht bemerkt.
Und warum eigentlich sollten behinderte Menschen mehr über die Ausstrahlung bewirken müssen als Heidi Klum oder George Cluny? Dass wir die Ausstrahlung immer wieder so sehr betonen, --ist das nicht eigentlich ein Zeichen dafür, dass wir sie mehr benötigen als Nichtbehinderte, weil Sexappeal und Erotik unserem Körper eben nicht anhaftet?
Müssen behinderte Menschen sich quasi durch Ausstrahlung erst erarbeiten, was andere schon haben, wenn sie einfach nur erscheinen?
Ich bin ziemlich überzeugt, dass das ästhetische Empfinden von Menschen an einem weitgehend perfekten Körper orientiert ist. Dass würde bedeuten, dass Behinderungen umso weniger als störend empfunden werden, je weniger sie sichtbar sind.
Deshalb denke ich, sind unsere Erfahrungen je nach Art unserer Behinderung auch unterschiedlich.Ein gehörloser Mensch oder auch ein blinder Mensch kann immer noch die Ausstrahlung einer Sexbombe haben---aber wenn ein Stück des Körpers fehlt oder wenn ein Mensch gekrümmt ist oder nicht stehen kann, wenn die Muskeln anders geformt sind und und und...kommt da Erotik auf?
Dass sie kaum oder eher selten aufkommt, ist und war für mich nicht einfach zu schlucken--aber ich denke, man kommt einfach nicht um diese Erkenntnis drumrum. Wie oft habe ich erlebt, dass ich sitzenderweise angebaggert wurde und sobald ich aufstand, um zur Toilette zu gehen, war das zu Ende. In Italien passierte es mir, dass ein entgegenkommender Mann zu mir sagte "Sehr schade, Signorina".Und eine Beziehung, die einmal per Brief angefangen hatte, endete, als ich von meiner Behinderung erzählte. Das arme Kerlchen hatte einen echten Kampf mit sich selbst, wollte mich gar noch kennenlernen und behauptete auch dann noch, mich zu lieben--kam dann aber definitiv nicht mit einem Körper zurecht, dem ein Stück fehlte.
Das gibt es einfach und das gibt es bei vielen, ich möchte es fast Normalität nennen.
Wenn mein Mann und ich heute Leute kennenlernen, passiert es uns oft, dass wir, mehr oder weniger umständlich durch die Blume , gefragt werden, seit wann ich denn diese Behinderung habe....und dann gibt es einige Verwunderung,darüber, dass ich sie schon vor unserem Kennenlernen hatte.
Mein Mann hat dann die grenzenlose Bewunderung, was muss das für ein tolles Kerlchen sein und wie muss er die inneren Werte seiner Frau lieben, wenn er sie so genommen hat. Das ist immer eine paradoxe Situation: Da ist Bewunderung und Sympathie, weil er diese Frau hat. Aber wenn er dann sagt, ich finde diese Frau schön und habe sie auch wegen ihres körperlichen Andersseins, das mir gefällt---au weia....was ist denn mit dem los....Irgendwie wird erwartet, dass er das sagt, was Du, Herbie , schreibst: Da ist doch kein Unterschied, darauf kommt es doch nicht an oder sowas. Aber will ich das eigentlich? Will ich, dass mein Partner mein Reststückchen Bein als notwendiges Anhängsel empfindet? Will ich, dass es ihm auf irgendein Teil von mir einfach nicht ankommt und es ihm unwichtig ist?
Was heißt das anderes, als, eine körperliche Behinderung darf akzeptiert werden, aber sie darf um Himmels Willen nicht als ästhetisch empfunden werden.
Und dann wäre ich wieder bei der Frage: Kann nun ein behinderter Mensch ästhetisch sein oder nicht? Darf er es überhaupt?
Gruß,
Annca
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Also ich kann es von mir nur behaupten, mich könnte nie eine Frau sexy finden. Allein von der Optik her und auch bin ich überhaupt nicht sportlich.
Aber ich finde, das Menschen mit Handicap durchaus sexy sein können. Nen Mädel wat im Rollstuhl sitzt und nen total süßes Gesicht hat, klar kommen da Frühlingsgefühle auf.
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Ondata, es gibt viele Frauen, denen das Äußere eines Mannes ziemlich egal ist. Wichtig ist u.a. die Ausstrahlung, die er hat. Auch Humor, gutes Auftreten, Gepflegtsein, dass man sich gut mit ihm unterhalten kann. Kommt alles gut an!
Lonely 😉
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Naja, aber man muss sich doch mal fragen, warum es bei mir noch nicht geklappt hat, mit meinen 30 Jahren. Auch persönliche Kontakte die hier zumindest mal bestanden haben, können durchaus bestätigen, das ich symphatisch bin und das das Aussehen jetzt auch nicht sooo schlimm ist.
Es ist zum größten Teil einfach so, das viele Frauen doch keinen behinderten Partner haben wollen. Wir müssen daher von den Ausnahmen gefunden werden.
Ich muss allerdings sagen, durch meine Behinderung war es mir nie möglich ein normales Leben zu führen. Soll heißen, man hat mich eigentlich immer gemieden.
Ich versuche allerdings jetzt, mit Hilfe einer Therapie wege zu finden, soziale Kompetenzen zu erlangen und somit besser Kontakte knüpfen zu können.
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Die Therapie wird dir sicher helfen. Du wirst u.a. selbstsicherer werden und dadurch auch viel an den Zweifeln an dir selbst (die sicher z.T. unbegründet sind) ausräumen können. Pass mal auf, das wird schon. 😉
Aber es wird nicht von heute auf morgen geschehen, sei nicht ungeduldig und arbeite fleißig bei der Therapie mit.
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Annca, Menschen mit handicap können durchaus ästhetisch und erotisch wirken. Ich arbeite schon lange im Gesundheitswesen und habe da recht viele Männer getroffen, die ich durchaus anziehend fand.
Und auch bei Menschen ohne Handicap zählt unter anderem die Ausstrahlung, das ist nichts, von dem nur Gehandicapte profitieren im Leben.
Was Perfektion angeht, mal im Ernst; Wer ist das? Perfektion liegt im Auge des Betrachters, ebenso wie Schönheit oder eben die erotische Ausstrahlung.
Aber ganz unrecht hast du mit deiner These des; "Menschen mit handicap müssen mehr über Ausstrahlung erreichen als Menschen ohne Handicap" durchaus nicht.
Das lässt sich aber nunmal auch recht einfach erklären.
Menschen reagieren auf bestimmte optische Reize, diese bestimmten Muster, welche uns unbewusst mitteilen, oder das Gegenüber ein potentieller Partner wäre, sind seit Urzeiten festgelegt, wenn mich mein Erinnerungsvermögen nicht ganz im Stich lässt, findet man diese Muster im sogenannten Reptiliengehirn.
Dazu gehört auch eine bestimmte Körpersilhouette. Diese Erkennungsmuster sind nun mal gespeichert und wurden in vielen Versuchen bestätigt. Man kann sich also nicht dagegen wehren, das bestimmte Reize eher etwas auslösen, als andere. Man fand unter anderem heraus, das genau dort auch gespeichert ist, welchen Reiz man braucht, um etwas erotisch zu finden.
Sitzt jemand im Rollstuhl, fällt dieser optische Reiz weg, also muss der Mensch anders auf sich aufmerksam machen.
Es ist also nicht zwangsläufig immer irgendwelchen bewussten Abwehrhaltungen zuzuschreiben, wenn jemand mit einem Handicap es schwerer hat.
Es gibt eine Menge bekannter Fotografen, die in ganzen Serien Menschen mit Handicap abgelichtet haben, diese Bilder wirken alles andere als unästhetisch oder unerotisch.
Und was das Erarbeiten angeht: Nicht jeder Mensch ohne Handicap hat genug Ausstrahlung, oder eben jene, die einen AHAA Effekt auslöst, wenn der oder diejenige einfach nur den Raum betritt. Es gibt überall graue Mäuslein.
Dafür kenne ich aber auch genug Menschen mit Handicap, die eben diese Ausstrahlung haben, egal ob sie im Rollstuhl sitzen, oder ihnen ein Arm oder Bein fehlt.
Für uns alle gilt doch:
Ausstrahlung hat viel mit der inneren Einstellung zu tun, willst du, das andere dich erotisch finden, dich lieben, dich anziehend finden? Dann beginne bei dir selbst, lerne dich selbst zu akzeptieren, zu lieben, dich erotisch zu fühlen und und und.
Das muss jeder von uns, egal ob Handicap oder nicht. Denn wie sollen wir von jemanden anderen etwas erwarten, das wir selbst nicht mal erfüllen?
Wenn man ständig darüber nachgrübelt, was andere wohl denken, wenn sie einen sehen, dann wirkt es auf andere, unbewusst, aber es verändert nun mal die eigene Ausstrahlung.
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Mein Freund ist nichtbehindert, wir haben uns im Internet "gefunden", bzw. er mich. Vor unserem ersten Treffen haben wir uns lange geschrieben und auch telefoniert, ich habe dabei schon bemerkt, das er ein wenig Angst vor meinem Handicap hat.
Als wir uns dann endlich persönlich kennenlernen konnten, war alles wie weggeblasen. Er hat mir seine Ängste "gestanden", die ja auch durchaus nachvollziehbar waren. Nachdem er aber schnell merkte, das ich eine ganz normale Frau bin, mit ihm all das unternehmen kann, was wir möchten, sind wir ein ganz normales Paar und die wenigen Einschränkungen fallen nicht ins Gewicht.
Er ist zwangsläufig ein sehr visueller Mensch als Künstler, Maler und Grafiker, für ihn war es eben schwer vorstellbar, mit wenig Sehfähigkeit normal und glücklich zu leben. Das durfte er aber schnell begreifen und jetzt sind wir eben zu zweit glücklich. 😉
War es meine Ausstrahlung, mein Aussehen, meine Persönlichkeit, die es gemacht haben, das er sich in mich verliebt hat ? Oder der schriftliche "Vorlauf" ? Er sagt, das es von allem etwas war, das "Gesamtpaket" eben ... ist ja auch normal, ich liebe ja auch ihn als Gesamtpaket. 😉
0 -
Ja liebe Shari, auf das Gesamtpaket kommt es an, herzlichen Glückwunsch
Dein Momu Detlev
0 -
Guten Morgen
Ich muss zugeben das ich als ich noch nicht behindert war Menschen im Rollstuhl oder sonst gehandicapte mir nur leid getan haben und wenn sie Hübsch oder auch jung waren ich immer dachte mein gott wie schade das sie oder er das leid hat oder im Rollstuhl ist .
Ich hatte damals noch keine Vorstellung was es heisst behindert zu sein und kannte auch in meinem bekanntenkreis keinen .
Ich denk grundsätzlich kommt es auch drauf an in welchem Kreis und Umfeld sich ein behinderter bewegt und wie offen und selbstbewusst er mit seine Krankheit umgeht , was ein Mensch ausstrahlt kann auch viel ausmachen sodas die behinderrung an zweiter stelle rückt und da stimme ich shari zu das gesampacket macht es wohl aus .
Schön shari das du so dein Glück gefunden hast 😀
Lg Claudia
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Detlev hat geschrieben:Ja liebe Shari, auf das Gesamtpaket kommt es an, herzlichen Glückwunsch
Dein Momu Detlev
Gut gesagt, kurz und bündig in einem Satz: Auf das Gesamtpaket kommt es an! 😛
Lasst uns alle (wie Shari) s.g. "Behinderte" ganz tolle Gesamtpakete sein!!!!
Liebe Grüße
Lonely
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Stichwort "Gesamtpaket":
Das ist eine alte Weisheit, dass Beziehungen nur funktionieren können, wenn Partner sich als Ganzes annehmen.
Aber darum ging es mir ja bei meiner Fragestellung nicht.
Ob ein Mensch eine sexy, eine erotische oder ästhetische Ausstrahlung hat ,hat erst mal gar nichts mit dem zu tun, was hinter diesem Menschen steht. Wenn Dir einer nachpfeift, wegen Deiner tollen Beine, dann hat das nichts mit dem Gesamtpaket zu tun und wenn die Klum oder die Pooth als schön bezeichnet werden, dann frage ich mich, was das mit dem Gesamtpaket ihres Wesens zu tun haben soll.
Das Gesamtpaket wird relevant, wenn es um Beziehung geht.
Claudia schrieb es ganz treffend, und es deckt sich zumindest mal mit meinen Erfahrungen, dass die Wirkung einer Behinderung erst mal das "schade" ist, vielleicht auch Mitleid oder, wenn der Mensch eine positive Ausstrahlung hat, auch Bewunderung. Letzeres erlebe ich sógar sehr oft: Eine Frau im Rollstuhl, die fröhlich ist--oft lächeln einem da wildfremde Leute zu und man kann da sogar Kontakte knüpfen.
Aber ob sie mich deswegen als schön oder sexy bezeichenen? Da habe ich gehörige Zweifel.
Und dies war meine Fragestellung: In wiefern passen Behinderung und Ästhetik zusammen.
Ich hatte vor einigen Tagen ein Gespräch mit meiner Tochter und ihrem Mann, es ging um Ästhetik.
Das brachte mich auch auf diese Fragestellung hier. Denn meine eigene Tochter sagte mir ganz klar, eine Frau mit einem Bein kann nicht mehr bedingungslos als schön bezeichnet werden.
Mich hat es geschockt,zumal sie durchaus einige Amputierte kennt, die ich als attraktiv bezeichnen würde.
Mit Geamtpaket hat das nichts zu tun, sie liebt mich und ich bin , wie sie sagt, die beste Mutter von allen. Aber ästhetisch bin ich nicht wirklich in ihren Augen.
Schön ist, was man mit Liebe betrachtet.
Das wurde ja schon gesagt hier.
Das heißt, alles, was wir lieben, ist schön für uns.
Aber müssen behinderte Menschen in einer Liebesbeziehung sein, damit sie als schön empfunden werden?
Ich will bitteschön hier nicht negativ sein und nicht demoralisieren. Ganz im Gegenteil.
Für mich war es in meiner Jugend unbegreiflich, warum alle meine Freundinnen einen Freund hatten und mich keiner anschaute. Ja, als guter Kumpel war ich recht, auch als gute Freundin--aber nicht als Frau.Und ich war auch nie Konkurrentin für meine Freundinnen. Wie oft stand ich vor dem Spiegel und überlegte mir, was mich denn so uninteressant machte im Vergleich zu meinen Freundinnen. Es dauerte eine Weile, bis mir klar wurde, dass ich nicht weniger hübsch oder weniger weiblich war--aber es fehlte halt ein Stück.Für mich selber war ja mein Körper so selbstverständlich, dass ich mir gar nicht vorstellen konnte, dass anderen bei einer Begegnung als ertstes halt mal die Behinderung ins Auge stach.
Diese Erkenntnis veränderte erst mal nichts an der Situation.
Aber sie half mir sehr , mich trotz allem als Frau zu empfinden--und das war eine große Hilfe für mich.
annca
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ondata hat geschrieben:
Ich muss allerdings sagen, durch meine Behinderung war es mir nie möglich ein normales Leben zu führen. Soll heißen, man hat mich eigentlich immer gemieden.
Ich versuche allerdings jetzt, mit Hilfe einer Therapie wege zu finden, soziale Kompetenzen zu erlangen und somit besser Kontakte knüpfen zu können.
hallo ondata,
dich hat niemand gemieden, du hast immer gesagt das du mit menschen zusammen warst, jedoch hast du dich selber nicht wohl gefühlt und das haben die anderen bemerkt und sind deshalb nicht an deiner seite geblieben und wenn du ehrlich bist waren es nicht nur die mädels sondern auch die jungs. es wusste keiner wie er mit dir umgehen soll.
shari hat es so schön beschrieben es kommt auf das gesamtpaket an.
aus diesem grund finde ich es toll das du jetzt diese einstellung hast und in die therapie gehen willst und du wirst sehen das dein leben sich ändern wird. auch die einstellung der anderen wird sich dir gegenüber ändern wenn sie sehen das du doch ein toller liebenswerter junge bist.
ich wünsche dir viel viel glück.
lg ralle
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