An wen kann man sich wenden, wenn man in DE Sterbehilfe braucht?

Nom
Nom
bearbeitet 3. Mar 2025 in Recht, Soziales & Finanzielles

[Triggerwarnung: Depression, Suizid]

Hallo, ich würde gerne wissen, wohin man sich wenden kann, wenn man Sterbehilfe braucht wenn das Leben einfach zuviel geworden ist. Ich hatte mich bereits mit der Deutschen Gesellschaften für humanes Sterben (DGHS) in Verbindung gesetzt, leider sind die alles andere als human und verlangen Mitgliedschaft die viel Geld kostet. Vermitlung einer Freitodbegleitung kostet auch an die 4.000 euro und wird nicht gemacht ohne Mitgliedschaft.

Ich gehöre zur Unterschicht und kann froh sein, dass Kabelfernsehn noch läuft. Ich finde es auch frech von mir zu verlangen, dass ich schmerzhaft sterben soll.

Bei Ärzten weiß ich ist Hit oder Totalausfall, ich habe keine Lust wieder in der Klapse zu enden nur weil man sich über Sterbehilfe Gedanken macht und das eigene Leiden endlich beendet haben will. Ich wüsste nicht warum ich weiter leiden soll und andere interessiert es leider auch nicht, sonst wäre ich nicht in der Situation, wenn ich Hilfe kriegen würde.

Die meisten Menschen sind unglaublich niederträchtig, ich weiß nicht warum man so ist, aber ich will auch nicht so sein wie diese ekelhaften Leute die wirklich null Empathie mit Leidenden haben und dann noch meinen man solle sich einfach umbrngen gehen. Ich hoffe sehr, daas solche Leute ihre Strafe kriegen.

Getaggt:

Antworten

  • OK
    OK ✭✭✭

    Sterbehilfe ist nicht billig, egal bei welchem Anbieter. Seriöse Anbieter prüfen auch immer, was der Grund für den Sterbewunsch ist, und akzeptieren nicht jeden. Falls psychische Probleme mit eine Rolle spielen, ist die Chance, für Sterbehilfe akzeptiert zu werden, deutlich geringer. Für Leute, die in Deutschland wohnen, fällt mir spontan das hier ein: https://www.dignitas.de/

    Falls du deinen Sterbewunsch nochmal überdenken möchtest, oder auch wenn du sonst Hilfe und Beratung brauchst oder willst, empfehle ich dir folgendes: https://www.telefonseelsorge.de/

    https://www.deutsche-depressionshilfe.de/start

    Wenn du ernsthaft in Gefahr bist, bevor du dich gewaltsam tötest, wähle bitte die 112.

    Ich selber wohne in der Schweiz und habe mir auch schon überlegt, Sterbehilfe zu beantragen. Ich bin dann aber nach kurzer Abklärung zu dem Schluss gekommen, dass ich sowieso keine Sterbehilfe erhalten werde, weil ich "nur" psychische Erkrankungen und Erkrankungen habe, die nicht an sich tödlich sind. Seit diesen Überlegungen sind ein paar Jahre vergangen. Es gibt immer noch Tage, da wünschte ich mir, ich wäre tot. Häufig gehe ich abends ins Bett und denke mir, hoffentlich wache ich am nächsten Morgen nicht mehr auf. Mein Leben ist alles Andere als einfach, Details dazu findest du bei Interesse in meinen Diskussionen. Trotzdem ziehe ich aktuell weder Sterbehilfe noch Suizid in Betracht. Ich schliesse nicht aus, dass ich irgendwann vielleicht doch mein Leben gewaltsam beenden werde. Doch aktuell möchte ich leben.

    In diesem Forum gibt es auch Peer-Beratung, vielleicht wäre das etwas für dich? Ich hoffe, jemand von den Moderatoren wird auf diesen Post aufmerksam, denn ich weiss nicht, wer für die Peer-Beratung in Deutschland zuständig ist. Mir hat die Peer-Beratung jedenfalls sehr geholfen.

    Ich wünsche dir viel Erfolg, du darfst bei Bedarf oder einfach wenn du den Wunsch danach hast gerne jederzeit Posts zu jeglichen Themen hier erstellen, wir haben hier keine Tabu-Themen, solange sich die Art und Weise der Beiträge innerhalb der Community-Richtlinien bewegt.

  • Hallo @OK,

    vielen Dank, dass du so schnell reagierst hast und viele wichtige Anlaufstellen mitgegeben hast.

    @Nom, unser Angebot für einen Peer-Austausch steht dir weiterhin offen.

    Viele Grüße

  • Hey ich weiß zwar nichts zum Thema Sterbehilfe, würde aber trotzdem gerne folgendes schreiben. Ich weiß nicht an was du leidest, aber falls es eine psychische Erkrankung ist, gibt es zur Zeit so viele neue Therapien wie Ketamin, rtms, Hirnschrittmacher (wird wohl glaube ich bei manchen Krankheiten von der Krankenkasse bereits gezahlt). Weitere halluzinogene Drogen werden gerade getestet und sehen vielversprechend aus in der Behandlung von einigen Krankheiten und und und.

    Gerade das Thema Ketamin interessiert mich momentan sehr. Ich habe von einigen Menschen in meinem Umfeld mitbekommen wie sie danach aufgeblüht sind. Auch der Hirnschrittmacher scheint definitiv eine gute Option zu sein. 🫶🏻

    Vielleicht überdenkst du das Ganze ja nochmal. Ich verstehe dich aber sehr gut, ich kenne diese starken Gefühle, dass man einfach nicht mehr kann und möchte.

    Ich wünsch dir ganz viel Kraft!

  • Hi @leni

    Nur kleine Ergänzung; Für Ketamim, Hirnschrittmacher, etc. muss man "austherapiert" sein. Zudem ist es lediglich als "Hilfe" zu betrachten. Psychotherapie muss man deswegen trotzdem noch machen.
    Ausserdem muss man sehr auf die Komorbidität achten. Zb. ist EKT nur bei ner Depression (oder Schizophrenie) sinnvoll, rTMS ebenfalls Depression und Schmerzen, Ketamin Depression und evtl. PTBS (ist aber mit Vorsicht zu geniessen!) und der Hirnschrittmacher wird sehr zurückhaltend implantiert und vorallem auch nur bei Depressionen.

    Ich hatte bereits EKT,rTMS und Ketamin. Es sind gute Behandlungsmethoden, jedoch muss das Krankheitsbild passend sein. Das sind keine Kostengünstigen Methoden-da wollen die KK das erst alles andere ausgeschöpft wird.

    Ich hoffe ihr findet eine Lösung, so dass es euch bald besser geht!

    Viel Kraft!💪🏽✌️

  • Hey das stimmt nicht so ganz ☺️ viele der Therapien, die ich genannt habe werden für mehrere Erkrankungen eingesetzt. Auch zb Ängste oder Zwänge ☺️

  • Hallo @leni

    Ja, das ist so-man könnte sie theoretisch für viele Krankheiten verwenden. So wie auch für Angst und Zwangsstörungen.
    Ich hab bewusst einerseits nur die aufgezählt die für den Kontext hier mit Nom zusammen infrage kommen.

    Die genannten Therapien sind ja in Einzelfällen auch als "off label use" anwendbar. Und auch allgemein in der Psychiatrie/Psochologie ist jeder Fall individuell zu betrachten.

    Was aber mein Hauptgrund war nur diese Krankheitsbilder auzuzählen, ist die Evidenz. Und darauf kommt es (vorallem bei den Kostenträgern) drauf an. Die Behandlungsleilinien sind da nunmal der Richtwert. Und Angst oder Zwangserkrankungen sind bei diesen Methoden entweder noch zu wenig erforscht was die Evidenz betrifft, oder sie ist nicht (oder zu wenig) vorhanden.

    Falls Zwang/Angst jedoch in kombination mit einer Depression auftritt (was bei ca. 70-75% der Fall ist), siehts wieder anders aus. Dann ist die Evidenz um einiges mehr vorhanden und gewisse Methoden kommen schon eher in Frage.✌️

    Liebe Grüsse!✌️