Wie weiter nach Rentenbescheid? Karriere / Sinnkrise😩 - Dankbar für Ideen

Crohns88
Crohns88
bearbeitet 19. Jan 2025 in Arbeit & Karriere

Hallo zusammen

Ich, aus CH, M, bald 40, mit Morbus Crohn, im IT-Support im 2. Arbeitsmarkt tätig,

habe Ende 2024 eine IV Vollrente gesprochen bekommen. Nun frage ich mich ständig, ob ich nicht glücklicher wäre, wenn ich etwas werschätzenderes/sinnvolleres mit meiner Zeit anfangen würde.

Nur was könnte man als IV-Rentner sinnvolles mit seinem Leben anfangen??

Ich würde gern etwas sinnvolles für die Gesellschaft machen. Habt ihr irgendwelche Ideen/Vorschläge was das sein könnte? Ich bin echt offen und dankbar für alle möglichen (Karriere)Inputs.

Ideen bis jetzt:

  • Freiwilligenarbeit
  • Work and Travel sowas wie Workway
  • Bloggen / YT Channel
  • Aussteigen wie die komischen Vögel auf Youtube (ernsthaft am überlegen..)
  • Historischer Handwerksjob, welcher kaum nachgefragt wird wie Korbflechten etc.
  • Mithilfe bei historischen Sachen (Burgenbau etc.)
  • Etwas, was mich aus dem Haus bringt unter Leute? (Interessen siehe unten)
  • ?
  • ?

Falls das jetzt so rüberkommt, wie dass ich mich nach dem Rentenbescheid einfach auf die faule Haut legen möchte, ist das teilweise richtig. Ich bin seit über 14 Jahren in Beschäftigungs- und Wiedereingliederungsprogrammen. Die Rentenabklärung alleine hat über 4 Jahre gedauert und der Bescheid kam am Ende trotzdem überraschend. (Hätte nicht mit einer Rente gerechnet, der Antrag damals wurde vom Sozialamt erdrängelt. Mittlerweile bin ich dankbar dafür.)

Meine Arbeit im 2. Arbeitsmarkt ist stressig und die 450.- im Monat ein schlechter Witz. (Wenn ich es richtig rechnen würde, Anrechnung EL, Anfahrt, Steuern etc., arbeite ich gratis dort.) Diese Stelle habe ich seit bald zwei Jahren. Bis vor 3 Monaten wars aber eine Integrationsmassnahme der IV. Ich habe mehrmals versucht mehr Lohn / Anerkennung zu fordern. Die Antwort war, dass ich es als "Lernbereich für den 1. Arbeitsmarkt" sehen soll. Ich bin Quereinsteiger in der IT.

Bis vor dem Rentenentscheid wollte ich zurück in den 1. Arbeitsmarkt. Eigentlich hab ichs aber einfach nur durch und bin müde und gestresst. Mein Krankheitsbild ist vielschichtig, situationsabhängig aber Stress verschlechtert die Symptome allgemein. Burnout durch Kontakt mit Sozialamt, IV, 2. Arbeitsmarkt etc. sozusagen.

Dazu kommt, dass ich selbst eigentlich leistungsorientiert bin und ich tu mich schwer damit nicht genug zu leisten. (Was ich ständig vom Arbeitsumfeld zu spüren kriege) Die ganze Krankheit/Rentengeschichte passt nicht zu meinem Selbstbild und ich hatte deshalb die letzten Jahre auch immer wieder Phasen mit Suizidgedanken etc., weil ich einfach nicht mehr wusste wohin mit mir selbst.

Ich tu mich mit Veränderungen schwer. Auf Leute zugehen und etwas nachfragen war lange Zeit kaum denkbar. Ich komm daher auch immer wieder abgehoben / versnobt rüber. Dabei ists Angst, Autismus und Überforderung.

..Ich weiss nur, dass die Stelle, die ich jetzt habe, nichts ist, was ich in 5 Jahren noch machen möchte. Ansonsten wechseln sich Hinschmeiss- und Aussteigefantasien ab mit dem Wunsch wieder in den 1. Arbeitsmarkt zu kommen und für Leistung auch einen gerechten Lohn zu verdienen.

Vielleicht kennt jemand mit einer Aussenansicht Zwischenweg?

Mehr zu mir

  • Morbus Crohn, Angststörung/PTSD (beides in Therapie mit Medis) und Autismus (ADHS auch stark ausgeprägt). Intelligent, aber chaotisch. Körperlich fit aber immer mal wieder Tage/Wochen mit starkem Durchfall und dann starke Rückzugstendenz
  • Lehre auf dem Bau, danach Umschulung ins KV und mittlerweile im IT-Support. IT-Studium aktuell am laufen. ein weiteres WI-Studium in der Vergangenheit abgebrochen
  • Das IT-Studium ist der Grund, warum ich überhaupt noch dorthin arbeiten gehe, weil dieses es mir ermöglichen würde, jemals nochmals in den 1. Arbeitsmarkt zurückzukehren. Also halt IT-Arbeit und IT-Studium passt gut. Die Fr. 400.- pro Monat fürs Studium zahl ich selbst. IT interessiert mich halt allgemein.
  • Interessen sonst tendieren eher wieder Richtung Handwerkliches. Garten, DIY, an etwas rumwerkeln, Boote, Historisches, Bikepacking, Camping etc. (Ich habe davor 10 Jahre fast nur digital gelebt durch Videogames etc. wie so ein Hikikomori)
  • IV Vollrente ist nur Fr. 1300.- (tief, da wenig Einzahlungen). Lohn Fr. 450.-. Mit EL Ergänzungsleistungen komme ich auf ca. 2800.-. Geld ist für mich aber eh zweitrangig da eh seit Jahren Minimalistisch/frugal veranlagt.. (In der CH ist 2800.- echt wenig, reicht aber zum Leben alleine) Wichtiger ist mir der Sinn der Arbeit / Wertschätzung.

Ich erwarte nicht, dass ihr hier alles durchliest und auf alles eingeht.

Ich bin einfach für ALLE Inputs offen.. Falls jemand einen Ort online kennt, wo ich meine Frage sonst noch stellen könnte, bin ich auch dankbar. Oder Adressen zu Aussteigercummunities etc. Dann könnte ich dort reinschnuppern..

Oder hat hier jemand mit einer Rente Freiwilligenarbeit im Ausland gemacht? Oder kennt wen auf YT, der das macht?

Lebt wer als Einsiedler unter nem Stein und freut sich über Gesellschaft?

Und keine Bange ich bin in Psychologischer Behandlung. Nur der Arme weiss auch nicht wo hin mit mir..🤪)

Grüsse🤗

Kommentare

  • Ah ja.

    • Baumpartner (so einen Stadtpark pflegen) und
    • Abfall zusammenlesen

    ..ist mir auch noch eingefallen. Aber das fällt eher so unter Freiwilliges.

    10h - 30h in der Woche für etwas sinnvolles einsetzen. Das IT-Zeug kann ich auf der Seite erledigen. Die Arbeit im 2. Arbeitsmarkt auf ein Minnimum reduzieren.

  • Hallo @Crohns88,

    danke für deine Offenheit. Du hast scon eine echt tolle Liste zusammengestellt. Meine ersten Ideen wären auch Ehrenamt und ein Blog (über Hobby) gewesen. Vielleicht melden sich hier aber auch noch Mitglieder mit weiteren Ideen.

    Viele Grüße

  • Hi @Crohns88

    Nun, du bist ahnscheinend organisatorisch gut unterwegs. Mir kam noch die Idee, das du evtl. Menschen aus Alters-/Pflegeheimen bei IT Dingen wie Steuern und so ähnlichem behilflich sein könntest. Oder ansonsten deine Gartendienste bei älteren Menschen abietest. Die sind super dankbar.

    Ansonsten wäre es evtl ne gute Idee einfach mal für paar Monate in Ausland zu verreisen. Zum Beispiel Kanada oder so. Und zwar aus dem Hauptgrund, einerseits mal etwas Abstand zu kriegen, und andererseits etwas runter zu kommen.

    Ich denke viele hier in derCommunitiy waren ebenfalls mal in der selben Situation wie du es bist. Die meisten davon liegen jedoch nicht auf der Faulen Haut herum, ABER es ist ja der Sinn und Zweck einer Vollrente, dass man dann etwas mehr Ruhe hat. Dich dann bis 30h pro Woche Einzusetzen (plus noch dein Studium) wäre dann vermutlich doch etwas viel.

    Ich kenn dich nicht, aber anhand von deinem "Kurzüberblick" schilderst du, du hättest jetzt ne Vollrente. Niemand erwartet dass du jetzt nur noch rumgamneln sollst, aber du hast ja die Rente aus gutem Grund zugesprochen gekriegt-daher schau gut auf dich, nicht dass der Körper noch mehr schlapp macht.

    Versuch erstmal etwas runter zu kommen..das braucht seine Zeit. (Bei mir waren es sogar mehrere Jahre). Als "Rentner" ist alles bisschen anders-sich daran zu gewöhnen ist ein Prozess, das kommt nicht auf die Schnelle. Es ist gut leistungsorientiert zu sein, aber manchmal muss man auch (zumindest vorübergehend) auch mal den Fokus versuchen auf andere Dinge zu verlegen.Lass dir etwas Zeit.

    Ich hoffe meine Worte helfen dir ein wenig! Viel Kraft!💪🏽✌️