Hilfreiche Gedanken bei Suizidalität
Nachdem die letzten Tage einige aufwühlende Ereignisse stattfanden - sowohl auf persönlicher als auch auf gesellschaftlicher Ebene - möchte ich hier trotzdem, oder gerade deswegen, einen hilfreichen Gedanken aus meiner Therapiesitzung von letztem Freitag teilen. Zu sehr möchte ich dabei nicht ins Detail gehen, aber vielleicht hilft es jemandem:
Früher dachte ich immer, ich hätte einen Todeswunsch in meiner Seele. Nach genauerer Analyse von den Zeiten, in denen ich den Todeswunsch als besonders stark empfand, bin ich aber nun zu einem anderen Schluss gekommen: Ich wollte nicht sterben, weil ich sterben wollte, sondern weil ich keine andere Option mehr sah. Es gab Situationen, da nützte es nichts, wenn ich mein Leid, meinen Unmut und meine Bedürfnisse mit Worten ausdrückte, denn ich wurde entweder nicht ernst genommen, es wurde mir nicht geglaubt oder mein Gegenüber sah schlicht auch keine andere Option für mich. Und wenn dann herausfordernde Verhaltensweisen auch nicht dazu führten, dass mein Problem verstanden wurde, blieb halt nur noch eine Option.
Ich möchte euch ermutigen, wenn ihr manchmal so Todeswünsche hat, das zu hinterfragen. Am Besten zusammen mit einer Fachperson. Denn ich glaube, bei vielen Menschen ist es nicht wirklich ein Todeswunsch, sondern da steckt etwas Anderes dahinter.
Ich möchte euch auch ermutigen, eure hilfreichen Gedanken hier zu teilen. Vielleicht können wir diese hier sammeln. Für den Fall, dass jemand einen Gedanken braucht, aber kein guter Gedanke einfällt.
Falls jemand akut Hilfe braucht, hier einige Optionen:
Schweiz:
Die Dargebotene Hand: Tel 143, www.143.ch
Beratung + Hilfe 147 für Jugendliche: Tel 147, www.147.ch
Deutschland:
https://www.deutsche-depressionshilfe.de/krisentelefone
Andere Orte:
Kommentare
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Hallo @OK
Vielen herzlichen Dank für diesen Post und den Einblick in deine Therapie. Ich bin sicher, dass du damit vielen Menschen hilfst und aus der Seele sprichst. Ich sehe das genauso wie du: Wer sterben will, will eigentlich nicht sterben. Er oder sie sieht meist einfach keinen Ausweg. Gleichzeitig ist die Gefahr da, dass man sich mit seinen Gefühlen komplett einigelt und abkapselt von der Welt – sie versteht einen ja sowieso nicht oder man möchte niemandem zur Last fallen. Dabei ist in solchen Momenten genau das besonders wichtig: Die Hand ausstrecken und irgendwie Kontakt herstellen, den Dialog aufsuchen.
Ich bin sehr froh für dich, dass du durch die Sitzung zu dieser Einsicht gekommen bist und deine dunklen Gedanken hinterfragst. Nochmals danke, dass du dies in diesen trüben Tagen ins Forum trägst und die Notrufnummern und Adressen hier auflistest. Das aktuelle Weltgeschehen und das Novemberwetter sind eine heftige Kombination. Umso besser, dass wir uns hier connecten, austauschen und Mut machen können. 😀
Herzlich
Florence
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Hallo @OK,
vielen Dank, dass du so offen deine Gedanken geteilt hast. Ich denke, dass dies eine große Hilfe für Menschen sein kann. Auch danke, dass du dir die Mühe gemacht hast direkt die Anlaufstellen aus der Schweiz und auch aus Deutschland zur Verfügung zu stellen, damit man sich im Notfall schnell mit einer Fachperson austauschen kann.
Viele Grüße
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