Ich glaube ich bin ein Negativbeispiel
Als Erstes möchte ich anmerken, dass mir dieses Thema ernst ist. Entsprechend bitte ich um ernstgemeinte Antworten/Beiträge.
Von Aussen betrachtet bin ich - für eine Autistin - ziemlich erfolgreich. Ich habe nun seit einem Jahr eine unbefristete Arbeitsstelle, in der ich genug verdiene, sodass ich keinerlei staatliche Unterstützung mehr brauche. Und ich wohne alleine und das klappt einigermassen.
Aber ich habe viele Probleme im Alltag, verursacht durch Autismus, PTBS, Depressionen und noch ein paar körperliche Problemchen.
Nun ist am Dienstag folgendes passiert: Meine Zumbalehrerin hat zu einem Grossteil den selben Nachhauseweg wie ich. Ich steige eine Station früher aus dem Zug aus als sie. Am Dienstag hat sie mir auf dem Nachhauseweg erzählt, dass bei ihr demnächst eine Autismus-Abklärung ansteht. Ich bin dann nach Hause gegangen und konnte die halbe Nacht nicht schlafen. Ich habe mir überlegt, was ich meiner Zumbalehrerin alles schon erzählt habe und ob ich ihr Angst mache.
Kontext: Ich komme mit meiner Zumbalehrerin verdächtig gut zurecht. Ich kenne sie jetzt seit rund einem Jahr und habe sie auch schon ausserhalb vom Zumba getroffen. Wir haben auch schon zusammen Flugzeuge fotografiert und den Film "Wochenendrebellen" zusammen angeschaut.
Ich habe ihr auch von meinen Problemen erzählt, vermutlich eben zu viel/zu oft.
Mein grösstes Konfliktpotenzial im Alltag sehe ich mit Autoritätspersonen/Vorgesetzten. Allgemein mit Leuten, auf die ich angewiesen bin und mit denen ich nicht folgenlos den Kontakt abbrechen kann.
Meine Zumbalehrerin ist eigentlich Studentin und hatte noch nie einen Chef im klassischen Sinne. Genaugenommen hatte ich das bisher auch nicht, denn meine Ausbildung fand auf dem 2. Arbeitsmarkt statt und meine jetzige Chefin würde ich auch nicht als normal bezeichnen - aber im positiven Sinne.
Nun habe ich Angst, dass meine Zumbalehrerin vielleicht denkt, dass sie nach dem Studium zwangsläufig die gleichen Probleme bekommen wird wie ich. Ich weiss aber gar nicht, welche meiner Probleme vom Autismus kommen und welche von meinen psychischen Erkrankungen. Bei manchen Dingen ist es klar, aber bei anderen nicht so.
Ausserdem bin ich frustriert, weil ich mit neurotypischen Menschen nicht klarkomme.
Und ich mache mir Sorgen um meine Zukunft. Meine Chefin ist älter als ich und ich selber möchte nicht Chefin werden. Also werde ich wohl irgendwann eine neue Chefin bekommen oder mir eine solche suchen müssen. Bei meiner jetzigen Chefin muss ich mich nicht verstellen. Was, wenn ich das verlerne? Oder es nicht mehr aushalte?
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