Job finden

Ein freundliches Hallo in die Runde.

Das Überthema meiner Frage geht in die Richtung: Wie finde ich einen passenden Job trotz GdB50.

Und GdB 50 sollte hier nicht als reine Zahl verstanden werden, sondern als daraus resultierende komplizierteren Job Anstrengungen.

Kurzer Prolog: Ich bin mittlerweile 37Jahre Alt und wohne in Dortmund. Mit Anfang 20 bin ich leider an einer Psychose Erkrankt und habe dann für diese Krankheit leider einen nicht untypischen Lebensweg bestritten. Unter anderem durch späte Krankheitseinsicht, Verlust des Arbeitsplatzes, Verlust von Sozialen/Gesellschaftlichen Aspekten und natürlich Verlust der Gesundheit + direkte und indirekte Verluste des Materiellen kamen hinzu.


Nach nunmehr als 15Jahren habe ich mich trotz dieser Krankheit im Leben neu eingerichtet. Gute Wohnsituation und feste soziale Verbindungen sind hier als positiv zu benennen. Allerdings Zwischen 2010 und 2021 mit einer Erwerbstätigkeit nichts zu tun gehabt. Bis vor kurzem habe ich regelmäßig einen Minijob ausgeführt. Dies hat auch soweit geklappt. 

Daraus ergibt sich, dass ich bis jetzt, wenn ich mich normal bewerbe. Keinen passenden Job finde. Selbst wenn ich abstriche mache, keine Angebote erhalte. Weil so vermute ich, mein Lebenslauf alles andere als gut ist und ich dann doch als Schwerbehinderter(und ich habe es in meinen Bewerbungen tendenziell Verschwiegen) einen zugeschnittenen Arbeitsplatz finden muss . Wenn ich in die Lage käme mich zu beweisen, wäre das schon gut für mich. Weil ich dann abseits meiner Aktenlage höchstwahrscheinlich auch meine Fähigkeiten ausspielen könnte.


Jetzt bringt mich das zu folgender Frage: 

Woran kann ich mich wenden, beziehungsweise wer könnte mir dabei helfen einen Job trotz dieser Hindernisse zu finden.

Ansprüche an meinen Arbeitsplatz wären. Er sollte in Dortmund ausgeübt werden, da ich leider nur mit ÖPNV mobil bin und Flexible Arbeitszeiten/Wochenstunden.


Über eure Anregungen wäre ich sehr dankbar.

Kommentare

  • Hallo @Waldatlas,

    schön, dass du dich mit deiner Frage an die EnableMe Community wendest.

    Gerne Liste ich dir ein paar Möglichkeiten auf, die dir vielelicht weiterhelfen können. Speziell gibt es Plattformen für behinderte und chronisch kranke Menschen, wo Arbeitgeber*innen Ihren Job bewerben können.

    Eine weitere Möglichkeit ist, dass du dich an die Arbeitsagentur wendest udn dort dich mit den Rehaberater*innen in Verbindung setzt.


    Viele Grüße

    Nadine

  • Waldatlas
    Waldatlas
    bearbeitet 9. Jan 2024

    Vielen Dank für deine Antwort.

    Ich werde mich auf den genannten Portalen umsehen und vielleicht komm ich der Sache damit schon ein Stück weiter.

    Mit dem Thema Rehaberater habe ich mich über die Rentenversicherung beschäftigt bzw. eine Arbeits-Rehabilitation(stationär) vor einigen Jahren gemacht. Dies war leider für mich kein Schritt nach Vorne und für mich Wahrscheinlich individuell nicht das Richtige Angebot.


    Allgemein würde mich interessieren, ob es Erfahrungen gibt was mitunter zum Erfolg führt ?

    Grundsätzlich wäre da zum Beispiel die Frage: Wie mit einer Riesen Lücke im Lebenslauf umgeht ?

    Moralisch verträglich das zu frisieren ? Runterspielen ? Progressiven Ansatz vertreten? Offene Karten und dann auch gleich das Thema Schwerbehinderung mit in der Bewerbung aufführen ?

    Ich habe bis jetzt leider viele negative Erfahrungen beziehungsweise keine Erfahrungen (keine Antworten oder direkt freundliche absagen) erhalten, im Bewerbungsprozess.

    Zum Vorstellungsgespräch kommt es eigentlich gar nicht.

    Viele Grüße

  • Fussibaer
    Fussibaer unconfirmed

    Arbeitssuche: Es ist leider heutzutage "normal" regelmäßig Absagen oder gar keine Antworten auf Bewerbungsschreiben zu bekommen. Völlig egal ob Knasti, trockener Junki, behindert oder leiderfahren psychisch belastet oder einfach nur langweiliger Normalo. Damit bist Du makabererweise wirklich nicht alleine.

    Es ist bei einer Bewerbung nicht verboten nicht die volle Wahrheit zu schreiben, solange Du keine rechtlichen Regelungen verletzt. Es gilt auch hier wieder: Weniger ist mehr. Und seien wir mal ehrlich: Welch genervter Arbeitgeber ließt schon wirklich seitenlange Bewerbungen mit Befindlichkeiten des Bewerbers. Bei der Kripo gibt es einen Spruch aus der Küchenpsychologie: "Wer breitwillig viel quatscht hat was zu verbergen" *gg

    Schwerbehinderung nur anführen, wenn dies rechtlich relevant ist (Arbeitsschutz, Gefärdungseinschätzung) oder deutlich körperlich sichtbar erheblich einschränkt.

    Außerdem bist Du für den Arbeitgeber nur "human resources" die er möglichst provitabel nutzt.

    Alles weitere interessiert nicht.

    Längere Fehlzeiten darfst Du durchaus umschreiben. Es ist heutzutage nicht mehr erforderlich lückenlos seinen Lebenslauf darzulegen. Nur ist es bischen doof den Lebenslauf so zu tippseln das die Lücke förmlich ins Auge poppt. Es könnte doch zB. sein das Du längere Zeit im Ausland als ehrenamtlicher Helfer gearbeitet hast oder für eine nichtdeutsche Hilfsorganisation im Ausland tätig warst. Kein Arbeitgeber wird sich die Mühe machen Deinen Pass zu verlangen oder in Amerika anrufen oder sogar einen Jobhunter mit der Nachforschung beschäftigen. Das bist Du dem Arbeitgeber nicht wert bei einem üblichen Job; sorry. Du sollst, wenn denn; nur funktionieren möglichst gut.

    Für den Arbeitgeber UND auch für Dich ist es sehr sinnvoll 2 Wochen Probearbeit (die Du warscheinlich nicht bezahlt bekommst, obwohl es vorgeschrieben ist) zu vereinbaren. Wichtig für Dich um zu testen ob der zukünftige Arbeitsplatz der richtige für Dich ist. Biete das in Deiner Bewerbung an.

    Biete Deine Qualitäten an. Es darf auch so sein das Du Deine Kentnisse und Fertigkeiten so darstellst als wenn Du als Profi dies in einem Job schon mal ausgeführt hast. Lass Dir Bewertungen von Leuten schreiben wo Du mal mitgeholfen hast. Mit Briefkopf usw. (kommt in Deutschland immer gut an). Hast Du zb. bei einem Umzug mal geholfen, lass Dich als handwerlich begabten, arbeits in initiativfreudigen, hilfsbereiten freien Mitarbeiter beschreiben der sich selbst für die Mithilfe beim privaten Umzug des Cheff nicht zu schade ist……. usw usw. …. bisserl Phantasie….

    Vielleicht hast du inzwischen ja einen Job. Wenn nicht wünsch ich Dir alles Gute. Es ist sehr Gedult fordernd und nicht zuletzt auch geldintensiv (wenn man eh schon nur wenig hat) einen job zu finden.

    Manchmal ist es durchaus auch in Deutschland sinnvoll mal in eine Bude reinzugehen und nach Arbeit zu fragen !

    Wenn Dir die Decke auf den Kopf fällt: Versuch es solange mit ehrenamtlicher Tätigkeit, auch wenn es kein Geld bringt. Vermittlungsstellen gibts da in fast jeder größeren Stadt. Manchmal findet sich auch so dann ein regulärer Job. Auf alle Fälle kommst Du unter Leute und wenn Du keine Kontaktängste hast: Viele Menschen wissen viel :-)