ASS-Diagnose erhalten - was nun?
Dieses Jahr erhielt ich erst eine ADHS Diagnose und später noch eine Diagnose für leichte Autismus-Sektrum-Störung ohne intellektuelle und sprachliche Defizite. Nach der ADHS-Diagnose wurde mir Psychopharmaka angeboten und nach ASS nichts.
Daher die Frage, was nun? Die Abklärung empfand ich als spannend und ich konnte mir vieles erklären. Um eine Abklärung bemühte ich mich, da ich Zukunftsangst hatte, wegen wiederholter Probleme am Arbeitsplatz.
Eine Bestätigung, dass ich seit 45 Jahren Asperger bin, reicht mir nicht. Ich möchte mich neurotypischen Menschen anpassen. Nur wie geht das? Ich wünschte mir einen praktischen Kurs, an dem ich mit anderen ASs Betroffenen an meinen Defiziten arbeiten kann. Kann mir jemand ein solches Angebot in der Region Zürich angeben?
ich möchte gerne meine neue Arbeitsstelle nicht gleich wieder verlieren.
Beste Antworten
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Vielen Dank für die Interessanten Diskussionen.
Auf meine spezifische Frage erhielt ich hier keine Antwort, was mich doch sehr erstaunt. Ich dachte es gäbe Fachpersonen hier, die Unterstützungsangebote in der Region Zürich kennen.
Inzwischen habe ich selber die Adresse einer auf Autismus spezialisierte Ergotherapeutin gefunden, bei der ich jetzt inTherapie bin und für den Kurs „berufliches Sozialtraining von INVOLVIS bin ich angemeldet.
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Auch ich hatte in den letzten Jahren mehrere Probleme mit der Entzug. Und ich kann dir sagen, dass es keine normale Entzug ist. Ich hatte große Schlafstörungen. Ich wachte 3 oder 4 Mal in der Nacht auf. Morgens war ich dann sehr müde. Ich arbeite in einer psychiatrischen Klinik. Und ich versichere dir, dass es viele Patienten gibt, die auch in einer Parkinson-Klinik alternative Therapien einsetzen. Und das wird immer normaler. Ich denke, du hast aus anderen Gründen eine Depression oder eine Psychose. Ich glaube nicht, dass es nur wegen Cannabis war.
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Herzlich willkommen in einer Welt die richtig aussieht aber irgendwie komisch ist. Kurz zu mir: Ich bin 21 Jahre alt und Asperger-Autistin. Ausserdem habe ich rezidivierende Depressionen und eine posttraumatische Belastungsstörung. Von meiner Asperger-Diagnose habe ich zum ersten Mal erfahren, als ich 8 Jahre alt war. Es hat also 13 Jahre gedauert, bis meine Beziehung zu meiner Asperger-Diagnose dort angekommen ist, wo sie jetzt ist. Es ist ein laufender Prozess und ich bin noch lange nicht am Ziel. Es gibt Tage, da bin ich zufrieden mit mir selbst und andere Tage, wo das Gegenteil der Fall ist. Nachfolgend möchte ich meine Ansichten zu Autismus und Asperger teilen. Dies sind ausdrücklich meine Meinungen, andere Menschen könnten komplett andere oder gegensätzliche Meinungen haben:
Diagnostik/Terminologie: In einigen Kreisen wurde die Diagnose Asperger-Syndrom abgeschafft und das Asperger-Syndrom wurde in die Diagnose Autismus-Spektrums-Störung aufgenommen. Ich finde, dass das Wort Asperger-Syndrom, ungeachtet der Taten des Arztes Hans Asperger, eine sinnvolle Unterscheidung zu anderen Autismus-Spektrums-Störungen ermöglicht. Sinnvoll deshalb, weil die Herausforderungen, mit denen ich lebe, andere sind als die Herausfoderungen, mit denen andere Autisten leben. Ich «leide» auch nicht an Autismus oder am Asperger-Syndrom. Mein Leid entsteht allenfalls durch mangelnde Akzeptanz in der Gesellschaft, nicht durch die Behinderung an sich.
Sozialkompetenztraining: Es gibt Therapien, die Sozialkompetenztraining, Training sozialer Kompetenzen oder ähnlich genannt werden. Als Kind habe ich mehrere dieser Therapien in den Kantonen Graubünden, St. Gallen und Zürich durchlaufen. Als junge Erwachsene folgten weitere Kurse in Graubünden und St. Gallen. Ich kann keinen dieser Kurse/Therapien, die ich persönlich besucht habe, mit gutem Gewissen empfehlen. Vielleicht meldet sich noch jemand, der diesbezüglich positivere Erfahrungen teilen kann.
Anpassung: Sich anzupassen, ist anstrengend. Ich muss täglich abwägen, inwieweit ich mich anpasse und wo ich mich auch schonen muss. Durch viele, teils missglückte, Anpassungsversuche in der Kindheit und Jugend habe ich mich selbst ein Stück weit verloren. Ich kann bis heute nicht beantworten, was meine Persönlichkeit ist. Es fühlt sich an, als wäre meine Persönlichkeit in viele kleine Splitter zersprungen und ich versuche, diese Splitter aufzuheben wärend das Leben in gewohnter Geschwindigkeit weiterrennt. Zum Glück habe ich seit Kurzem eine Arbeitsstelle, bei der ich mich weniger anpassen muss als z.B. während meiner Lehrzeit.
IV: Die Invalidenversicherung, kurz IV, kann hilfreich sein, sie kann aber auch das Gegenteil sein. Die Chance ist in etwa 50/50. Die IV kann z.B. eine Ausbildung im geschützten Rahmen ermöglichen. Für mich war das die einzige Möglichkeit, überhaupt eine Lehre zu machen. Die IV kann auch mit Job Coaching oder anderen Integrationsmassnahmen dazu beitragen, dass man die Arbeitsstelle entweder behalten oder eine bessere Arbeitsstelle finden kann. Andererseits können vorgeschlagene Arbeitsstellen von der IV auch völliger Nonsens sein, manchmal braucht es da mehrere Versuche. Man begibt sich in eine gewisse Abhängigkeit, wenn die IV immer auch mitentscheiden muss und insbesondere für KMU erhöht sich der Personalaufwand für deine Vorgesetzten enorm, wenn die IV plötzlich involviert ist. Bei Problemen am Arbeitsplatz, die sich nicht intern lösen lassen, kann ich das Job Coaching der IV mit gutem Gewissen empfehlen.
Falls du Englisch kannst, teile ich gerne drei Videos und ein Lied, die mir in meinem Leben in Bezug auf Asperger-Syndrom/Autismus ein Stück weit geholfen haben:
The Hidden Rules of Conversation: https://www.youtube.com/watch?v=IJEaMtNN_dM
Why “No Problem” Can Seem Rude: Phatic Expressions https://www.youtube.com/watch?v=eGnH0KAXhCw
The Autism Spectrum: Explained https://www.youtube.com/watch?v=paX6IcPZPjM
Amy Macdonald - The Human Demands https://www.youtube.com/watch?v=3cO4f9-oiTI
Obwohl meine Muttersprachen Deutsch und Romanisch sind, finde ich auf Englisch oft treffendere Worte dafür, wie ich mich fühle. Das nur als interessante Schlussbemerkung.
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Vielen Dank für deine Antwort. Die Probleme die ich mit meinem Autismus habe, sind oft Probleme anderer, die ich selber nicht erkenne. Da schlussendlich diese Probleme auf schlechte Arbeitsleistungen und damit auf mein Erwerbseimkommen Einfluss habn, ist’s für mich trotzdem ein Problem. Ich könnte ganz zufrieden sein, mit dem ich erreicht hatte. Ich habe aber Angst es zu verlieren, wenn ich aufhöre an mir selbst zu arbeiten.
Dass ich eine Diagnose nach ICD 11 erhalten hatte, passt für mich. Mit dem Label Asperger hatte ich Mühe, da viele der allgemein bekannten Indizien nicht auf mich so zutreffen, wie beschrieben. Ich bezeichne mich lieber als Neurodivers.
Mit der IV Arbeitsintegration hatte ich vor 3 bis 4 Jahren Erfahrungen gemacht. Es lief damals einiges schief. Dank verlangter Akteneinsicht, konnte ich später nachvollziehen, was da alles für Leerläufe und Missverständnisse entstanden. Unter anderem war ich auch 8 Monate in einem Arbeitsvermittlungsprogramm. Die beauftragte Sozialarbeiterin vermittelte mir keinen einzigen Job und wies mich ständig darauf hin, dass die Stellen, auf die ich mich bewarb, nicht Apergerkompatibel seien. Da hatte sie vollkommen recht, die Vorgaben des IV-Arztes, der mich nie gesehen hatte und dem kein Diagnosebericht vorlag, sind für mich unmöglich zu erfüllen.
Ein berufliches Sozialtraining machte ich auf Wunsch der IV nach Abschluss der Massnahme auch noch. Es war effektiv eine beliebige Gruppentherapie, die mir nichts brachte. Ich wünsche mir daher etwas handfesteres.
Ich würde mich über weitere Vorschläge was ich mit meiner ASS Diagnose tun kann, um meine Lebenssituation zu verbessern, freuen. Gibt es nur Fachpersonen für Diagnosen aber keine die Erfahrungen haben mit Erwachsenen zu arbeiten? Was nützt es sich ASS diagnistizieren lassen, wenn darauf nichts folgt?
Kann mir jemand Psychospitex oder Ergotherapie empfehlen?
E grazcha fich per ils links da YouTube. Eu n‘ha fich jent la musica d’ Amy Mc Donald. Eu imprais inglais ma nun uschea bain sco mia lingua materna, tudaischa. Eu guarda jent films sün YouToube davant durmir. In temp da mia scuola nun existaiva psychatrischts da scuola ed eir Asperger nun existaiva (d‘eira cugnuschaint). Eu d‘eira be special, nun sco ils auters e tuot am laschaiva in pacific.
La lingua rumantscha es mia lingua da cour. S–chüsa per meis sbals da scrittüra.
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Da dies ein deutsches Forum ist und ich spätere Lesende nicht aus der Diskussion ausschliessen möchte, bleibe ich beim Deutsch:
Ich bin selber noch auf der Suche nach Möglichkeiten, wie ich mein Leben mit meinen Diagnosen so gestalten kann, dass es für mich passt. Vielleicht meldet sich noch jemand mit konkreteren Tipps. Ich kann hier nur aus Erfahrungen erzählen, die oftmals negativ waren.
Psychiatrische Spitex kann ich nicht empfehlen, hat bei mir zu mehr Problemen als Lösungen geführt. Es könnte aber auch an der Person gelegen haben. Vielleicht gibt es bessere Spitexangestellte.
Bei Ergotherapie kommt es darauf an, was das Ziel ist. Wenn du Probleme mit der Grobmotorik oder der Feinmotorik hast, kannst du einen Versuch wagen. Die Grobmotorik hat sich bei mir dank Ergotherapie im Kindesalter verbessert, die Feinmotorik ist immer noch katastrophal. Falls konkrete Einschränkungen vorhanden sind, die im Alltag stören, ist es meiner Meinung nach einen Versuch wert.
Ein wichtiger Punkt ist, eine gute Begleitperson zu finden. Sei dies Psychiater, Psychologe, Coaching-Person, was auch immer. Wichtig ist, dass man mit der Person gut auskommt. Auch da bin ich noch am suchen.
Vielleicht kannst du dir überlegen, was dir am Arbeitsplatz konkret helfen würde, um deine Leistungsfähigkeit zu verbessern? Oftmals sind es äussere Einflüsse, die uns daran hindern, unser volles Potenzial zu entfalten. Was genau stört, ist sehr individuell. Bei mir sind es Geräusche und Gerüche, die meine Konzentration stören. Wenn du erkannt hast, was konkret stört, solltest du Möglichkeiten suchen, um die Störung zu minimieren. An meinem Arbeitsplatz habe ich ein Einzelbüro und wir halten die Türen geschlossen, um Geräusche zu reduzieren und damit ich die Duftkerze im Büro meiner Chefin nicht so stark rieche.
Das, was mir persönlich im Moment hilft, kann ich dir leider nicht weitergeben, ich glaube das gibt es nur einmal, und da ist der Platz leider schon durch mich besetzt: Ich arbeite in einem Immobilienbüro. Es ist ein sehr kleines Unternehmen auf dem 1. Arbeitsmarkt. Die Chefin ist sehr lieb und an mir interessiert. Sie hat sich sehr Mühe gegeben, meinen Arbeitsplatz gemeinsam mit mir so einzurichten, dass ich die bestmögliche Leistung erbringen kann, auch wenn die bestmögliche Leistung bei mir nicht jeden Tag gleich gut ist. Ehrlichkeit und Direktheit gehört zur Unternehmenskultur. Das kommt mir entgegen, da ich so nicht "diplomatisch" sein muss, sondern ehrlich sagen darf, wenn mich etwas stört.
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Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht.
Die Diagnose ASS hatte ich vor 7 Monaten erhalten. Gebracht hatte mir das schon jetzt was. Erstens beschäftige ich mich seither mit mir und meiner Diagnose und Psychospitex und Ergotherapie sind schon am Anlaufen. Die Spitex hilft mir praxisnah mich im Haushalt besser zu organisieren und motivieren. Dabei habe konnte ich schon mein Selbstwertgefühl steigern und durch das Gespräch während der Hausarbeit arbeite ich an meiner Sozialkompetenz. Aber bis ich eine passende Bezugsperson fand, musste ich mich etwas gedulden und suchen.
Ergotherapie: An meiner Feinmotorik hatte ich als Kind gearbeitet und das ist so weit OK. Meine auf Autismus und ADHS spezialisierte Therapeutin war sehr gut darin meine Schwächen und Probleme zu erkennen und mir zu erklären, warum mein bisheriger Chef nicht mehr mit mir zusammenarbeiten wollte. In Bezug auf Arbeitsorganisation weiss sie auch nur 08/15 Tipps, die mir bekannt waren, aber die ich nie konsequent umsetzte. Jeder Tag läuft bei mir anders, da kann ich halt Prioritäten nicht im Voraus setzen. Für mein Anliegen an meiner Mimik, erkennen von Emotionen und Aufnahme von Schwingungen zu arbeiten, hat sie keine Ahnung. Sie ist trotzdem bereit mit mir daran zu arbeiten.
ich hoffe, es äussert sich noch eine Fachperson zu meinem Anliegen. Ein Anliegen von dem ich denke, dass es von allgemeinem Interesse ist, bei von Autismus betroffenen Erwachsenen.
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Hallo zusammen
Ich bin 55 Jahre alt und habe meine Aspergerdiagnose vor zwei Jahren erhalten. Ich war in einer Klinik wegen Angststörungen und da hat meine Therapeutin den Verdacht auf Asperger und hat mich an die UPK Basel zur Abklärung überwiesen.
Ich habe vor allem Probleme in der Kommunikation. Ich hab meine Stelle verloren, weil die neue Konzernbesitzerin die Buchhaltung, wo ich arbeitete, ins Ausland auslagerte. Ich war 30 Jahre dort, habe jede "Umstrukturierung" überstanden, weil ich gute Arbeit leistete. Ich bin der Zahlenmensch.
Als ich die Diagnose bekam, googelte ich alles, was möglich war. Für mich stimmt es eigentlich. Ich bin halt direkt in meinen Mitteilungen. Ich eckte damit bei gewissen Arbeitskolleginnen an (Asiatin, die haben scheinbar andere Ansichten bei der Kommunikation). Weil ich gute Arbeit leistete, hat unser Chef mich deswegen nicht gleich entlassen.... ich war ihm zu gut 😊! Leider kann ich nichts anderes, habe Mühe mit einem langen Arbeitsweg und suche darum schon seit vier Jahren einen neuen Job (gut, es kommt wohl das Alter noch dazu...).
Ich sehe keinen Grund, einen Kurs zu besuchen, nur weil die Neurotypischen mit unserer direkten Art der Kommunikation Mühe haben! Du bist okay, wie Du bis - denke immer daran! Auch mir sieht man nicht an, wie es mir geht. Aber an der Mimik arbeiten finde ich sehr schwierig.
Liebe Grüsse und alles Gute
Snuge
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Hej Snuge
Wenn ich deinen Kommentar auf meine Frage lese, dann lese ich daraus heraus, dass du unter deinem Autismus leidest, dass du dir ein besseres Leben hättest vorstellen können.
Ich verstehe nicht, ob du deine Stelle nun verloren hattest oder ob die Kündigung rückgängig gemacht wurde und du noch immer im selben Betrieb wie vor 30 Jahren arbeitest.
Vier Jahre lang erfolglos auf Stellensuche sein, muss schon sehr viel Energie kosten. Ich kann dir hier nur empfehlen externe Unterstützung beim Bewerben zu holen. Mit dem heutigen Fachkräftemangel müsstest du auf dem Markt sehr gefragt sein. Auch 55 Jährige haben eine Chance, wenn sie sich gut verkaufen können. Als Autist bringst du für einen Arbeitgeber auch viele Vorteile mit.
Mit deiner Vorgeschichte hast du Anrecht auf eine IV-Anmeldung. Die IV bietet im Rahmen der beruflichen Eingliederung Unterstützung am Arbeitsplatz und bei der Arbeitssuche an. Im Rahmen einer Frühintervention erhältst du einen persönlichen Couch der dir bei der Arbeitssuche unterstützt. Schau dir doch diese Broschüre an 4.01.d (ahv-iv.ch). Es ist nicht verwerflich sich bei der IV anzumelden, auch wenn du gesund bist und arbeiten kannst und willst.
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Hallo Ameli
Ich leide eigentlich nicht unter meinem Asperger. Ich habe die Diagnose erst seit zwei Jahren und lerne immer noch dazu.
Ich habe meine Stelle verloren, aber nicht wegen meines Aspergers. Ich muss etwas ausholen: Ich habe vor 30 Jahren bei der ABB in der Buchhaltung angefangen, dann sind wir an die ALSTOM verkauft worden (eine französische Firma), 2016 dann an die GE (General Electric - eine amerikanische Firma). Diese hat in Budapest eine Buchhaltung für ganz Europa. So wurde die ganze Buchhaltung in der Schweiz aufgelöst und alle gekündigt. Ich hatte einen Sozialplan und so noch ein Jahr den Lohn, musste mich allerdings bewerben. Nach einem Jahr kam ich dann zum RAV (1.5.2020). Ich hatte bereits Ängste und die wurden nun immer schlimmer. Mein Psychiater empfahl mir einen Klinikaufenthalt, was ich zuerst ablehnte. Irgendwann dann konnte ich gar nicht mehr und entschied mich doch für einen Klinikaufenthalt. Dort hatte meine Theraeutin das Gefühl, bei mir könnte ein Asperger vorliegen und überwies mich an die UPK Basel zur Abklärung. Gleichzeitig empfahl sie mir eine IV-Anmeldung für eine Wiedereingliederung. Durch die IV konnte ich bei der Allpower 8 Monate arbeiten (das ist eine Trainingsfirma, dh. nicht echt sonder alles auf Papier), Danach konnte ich einen Arbeitsversuch im ersten Arbeitsmarkt machen, der aber durch die Firma beendet wurde, weil sie meinen Arbeitsplatz für einen Lehrling brauchten. Ich habe das erwartet, weil ich von Anfag an merkte, ich muss einen vorübergehenden Job machen. Danach kam ich wieder zum RAV (1.8.2022). Dort musst ich um die Taggelder kämpfen, weil der Sachbearbeiter bei der Arbeitslosenkasse der Ansicht war, ich hätte doch noch IV-Taggelder. Mein IV-Berater schaltete sich dann ein, so bekam ich wieder Arbeitslosentaggelder. Ende November lief dann meine Rahmenfrist bei der Arbeitslosenkasse aus und es hiess (von meiner RAV-Beraterin und meinem IV-Berater) ich bekäme eine neue Rahmenfrist. Auch das war wieder ein Kampf, weil der Sachbearbeiter bei der Arbeitslosenkasse behauptete, ich hätte einen Zwischenverdienst gehabt und er brauche meine IV-Taggeld-Abrechnungen (welche ich ihm alle schon im Oktober beim ersten Kampf geschickt hatte). Wieder schaltete sich mein IV-Berater ein und ich bekam eine neue Rahmenfrist.
So weit ich verstanden habe, ist die IV daran einen Rentanspruch zu klären. Ich habe nun über meinen IV-Berater wieder einen Jobcoach, wo ich letzte Woche den zweiten Termin hatte. Ich habe den Eindruck, das geht sehr professionell. Es geht über "Profil", vielleicht kennst du das. Sie hat mit verschiedenen Leuten geredet: dem Betreuer bei der Allpower, meinem Bruder und meiner Psychologin (übrigens der vierten, aber das wäre eine zu lange Geschichte, die ich dir aber gerne erzähle, wenn du möchstest).
Momentan muss ich beim RAV Bewerbungen schreiben. Direkte Stellen gibt es kaum, alles geht über Stellenvermittler. So weiss ich nie, wie lange der Arbeitsweg ist, was Angst auslöst und sehr stresst. Ich habe auch grad wieder ein Stellenangebot bekommen in Aarau. Der Weg sollte 1 Stunde 7 Minuten sein, wenn ich das richtig rausgefunden habe. Zudem ist die Stelle nur befristet, was auch stresst, weil ich ja nachher wieder suchen muss.
Ich hab solche Angst, keine Arbeit mehr zu finden. Ich habe gern gearbeitet und war in meiner Arbeit auch gut. Aber mit meinen Einschränkungen wird es einfach schwierig. Beim RAV haben sie ein Schreiben von meinem Arzt, dass der Arbeitsweg am besten 30 Minuten sein sollte, aber nicht mehr als eine Stunde. Mich stresst schon eine Stunde und das RAV stellt nun natürlich darauf ab...
Das was nun wieder sehr lange, aber ist noch lange nicht alles, was mich beschäftigt. Das ist nur mal die Arbeitssituation. Und die stresst mich vor allem, wegen der Arbeitsvermittler und weil es in der Nähe keine Stellen gibt. Ich hoffe so auf den Jobcoach, dass sie mit Anfragen und erklären etwas näher findet.
Ich bin am verzweifeln, voller Angst (da helfen meine Medis) und nur noch gestresst.
Ich hoffe, das hat geholfen, besser zu verstehen.
Liebe Grüsse
Snuge
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Hallo Amelie
Noch was zum Fachkräftemangel: der scheint in meinem Bereich (Buchhaltung, KV) nicht zu existieren. Oder - was ich selber vielmehr glaube - das ist nur ein Schlagwort um billigere Ausländer zu holen. Ich hab das bei uns leider selber erlebt!
Liebe Grüsse
Snuge
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hallo @Amelie_Varia, wieder jemand enttäuscht vom forum.
ich lese dies immer wieder mal in div. threads. vielleicht sind manchmal die erwartungen zu hoch (?).
es freut mich, dass du selbst eine lösung gefunden hast und wünsche dir alles gute. 😉
schöne grüße
anne
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Interessant zu lesen…. Seit den Diagnosen ADHS und Asperger-Syndrom ist mein Leben schlimmer denn je. Es scheint auch nichts wert zu sein.
Da ich kurz vor einem Kreislaufzusammenbruch stand, ging ich zurück zu meinen Eltern. Meine schöne Wohnung steht nach einem Monat Ruhe leer, weil es der Sozialarbeiterin egal ist, dass ich nicht mehr schlafen kann und tagsüber nicht mehr zur Ruhe komme. In ein Haus, das für Ruhebedürftige reserviert ist, wurde genau über mir eine vierköpfige Familie einquartiert (2-Zimmer-Wohnung)!
Ich hatte immer die Möglichkeit, mein Leben so zu gestalten, dass ich die aktuellen Probleme nicht so sehr hatte (Genug Geld für eine ruhige Wohnung, Auto und Motorrad, keine ÖV-Nutzung etc.)
Mir scheint, als würde ich zu Ausbildungszwecken missbraucht, ohne eingewilligt zu haben! Ich merke jetzt auch, dass Sozialkontakte künstlich herbeigeführt wurden und ich ganz offensichtlich trotz klarem "NEIN" zu Sozialtrainings in Gruppen im Alltag dazu genötigt wurde, soziale Interaktionen zu üben.
Deshalb werde ich mich von dieser verlogenen Gesellschaft zurückziehen. Von Rehakliniken werde ich mich trotz körperlichen Beschwerden fernhalten, das letzte Mal hat mich mehr traumatisiert, als es denn geholfen hätte.
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