Leben mit Behinderung: Lebenswert und Kosten

OK
OK ✭✭✭
bearbeitet 26. Jun 2024 in Psychische Krankheiten

Wie lebt man mit einer Behinderung? Welche Herausforderungen und Kosten gibt es? Teilt eure Erfahrungen und unterstützt euch gegenseitig!

*Satz von der Redaktion zur besseren Auffindbarkeit eingefügt*


Ich habe in meinem bisherigen Leben als Folge meiner Beeinträchtigungen immense Kosten für die Allgemeinheit verursacht. Dazu zähle ich die Leistungen der IV sowie eine überdurchschnittliche Beanspruchung von Gesundheitsleistungen, welche zum Grossteil von der Krankenkasse bezahlt werden. Ich habe eine Autismus-Spektrums-Störung (Asperger-Syndrom) und leide zusätzlich an Depressionen und einer posttraumatischen Belastungsstörung. Schon mit 13 Jahren habe ich ausgerechnet, dass ich die Kosten, die ich verursacht habe, in meinem ganzen Erwerbsleben selbst bei optimalem Verdienst niemals zurückzahlen könnte. Damit haben meine Depressionen angefangen.


Jetzt bin ich 21 und immer noch nicht im Erwerbsleben angekommen. Ich habe gerade eine Lehre zur Kauffrau abgeschlossen, kann mich aber nicht über den Abschluss freuen. Ich habe die Lehre angefangen mit der Idee, dass ich nach Abschluss der Lehre mein Geld selber verdienen könnte. Dem ist jetzt nicht so, denn seit Februar haben sich meine Beschwerden im psychischen und neurologischen Bereich verstärkt. Ich bin nun nur noch zu maximal 50% arbeitsfähig und bin gerade im Antragsverfahren für eine IV-Teilrente. Für mich ist dies eine persönliche Niederlage und auch die IV wird nicht gerade erfreut darüber sein.


Seit Februar habe ich auch ständig Suizidabsichten. Ich möchte mein Leben zwar nicht jetzt gleich beenden, aber ich gebe mir noch maximal bis zum Juli 2024 Zeit zum leben. Ein stationärer Psychiatrieaufenthalt ist für Oktober 2022 geplant. Ich denke, dass ich keine Berechtigung zum Leben habe und dass es besser wäre, wenn ich nicht mehr auf der Erde wäre. Zudem sehe ich, wie die Welt immer schlimmer wird (Pandemien, Kriege, Klimawandel, durchdrehende Politiker*innen) und ich bin überzeugt davon, dass ich an Strahlenkrebs erkranken würde, wenn ich länger als bis zu meinem 60. Lebensjahr weiterleben würde.


Kurz gesagt, ich möchte diesen Seich nicht mehr jahrzehntelang mitmachen.

Antworten

  • Hallo @OK Vielen Dank für dein Vertrauen und deinen Mut deine Geschichte hier zu teilen.

    Deine Umstände sind nicht leicht. Deshalb finde ich es gut, dass du den Mut hast darüber zu sprechen. Gerne werde ich Fachpersonen den Link zu deinem Beitrag zu senden.


    In der Schweiz gibt es zahlreiche Stellen, die rund um die Uhr für Menschen in schwierigen Lebenssituationen/Krisen da sind – vertraulich und kostenlos.

    Die Dargebotene Hand: Tel 143, www.143.ch

    Beratung + Hilfe 147 für Jugendliche: Tel 147,

    Pascal EnableMe

  • Ausserdem gratuliere ich dir zur bestandenen Abschlussprüfung.

    Wenn du auch da bzw. der Beruflichen Situation um Unterstützung und einen Rat dankbar bist, lass es uns wissen.

    Gerne unterstützen wir die den Möglichkeiten entsprechen.

    Ebenso bei Rechtlichen Fragen können wir dir Kontakte geben bzw. haben Expertinnen und Experten. Liebe Grüsse Pascal

    Pascal EnableMe

  • Liebe @OK Du nimmst glaube ich das Problem mit den Kosten zu schwer. Es gibt sehr viele junge Menschen, die Einschränkungen als Kind oder junge Erwachsene haben. Unser Gesundheitssystem ist dazu da, denen zu helfen, die Hilfe brauchen, egal wie lange. Und medizinische Leistungen und Renten der IV müssen nicht zurück gezahlt werden. Kein Mensch wird Dir vorwerfen, dass Du diese Unterstützung gebraucht hast. Es ist natürlich sehr anständig, dass du daran denkst, das zurück zu zahlen. Du kannst aber auch in anderer Weise etwas für die Gesellschaft oder die Nachbarn oder andere Menschen tun – freiwillig oder in einer Gruppe sozial.

    Da Du den KV Abschluss hast, suche Dir eine passende Arbeit - und zwar das, was Du am liebsten machst. Denk mal nach was Dich begeistert. Ganz egal ob es mit Menschen zu tun hat oder vielleicht mit Tieren, mit Mode oder Kunst, Tanzschule oder Handel. Einige Arbeitgeber stellen Mitarbeiter mit 50% an - nicht nur grosse Firmen. Bei 50% bekommst Du zusätzlich eine IV Teilrente. Von Lohn und Rente kannst Du dann leben und es Dir gemütlich machen zuhause.

    Du wirst sehen, wenn man regelmässig am Tag mit netten Kollegen zusammenarbeitet ist es leichter, als wenn man allein ist und sich Sorgen macht.

    Dein Aufenthalt in der Psychiatrie wird Dir sicher helfen, einen Plan zu finden, wie es weiter geht.

    Noch etwas zum Krieg. Wir alle haben Sorgen wie es weitergeht. Aber in solchen schwierigen Zeiten sind gute Menschen immer zusammengerückt und haben sich gegenseitig geholfen. Das ist dann ganz anders, als wenn jeder nur konsumiert, sich um sich selber kümmert oder nur an Geld, Auto und Aussehen interessiert ist. Und es wird sicher keine Bomben und Soldaten bei uns in der Schweiz geben.

    Ich wünsche Dir alles Liebe und dass Du einen guten Weg findest. Du hast soviel tolle Sachen vor Dir.

  • 18:38

    Liebe @OK das Problem mit den Kosten , das du genau Rechnest das ist ja auch ein teil von Asperger. Versuche dort so gut es geht nichte eine Gewichtung dort zu geben. Versuche Deine Gedanken umzulenken wo du auch was verändern kannst. Ich weiss das ist sehr einfach gesagt aber ich weiss das es geht , aus eigenem erlebten. Ich selber habe auch eine vererbt Neurologische Krankheit mit der ich der IV und auch der Krankenkasse viel Geld Kostete und noch Kosten werde. Ich versuche diesen Krankenteil nicht überhand zu nehmen von meinem Leben. Du brauchst sicher in Zukunft ihre unterstützung. Siehe es als hielfestellung an! Es gibt sehr viele junge Menschen, die Einschränkungen als Kind oder junge Erwachsene haben. Kein Mensch wird Dir vorwerfen, dass Du diese Unterstützung gebraucht hast. Vergiss das mit dem zurückzahlen, jeder Mensch ist dafür versichert und du brauchst jetzt jetz halt. Wenn ein Sturm kommt und an einen teil der Häuser nehmen davon schäden, so ist man versichert

    . wir zahlen alle unsere versicherung und unterstützen somit andere betroffene. Das ist das gute glück das wir Hier in der schweiz leben . Auch für dich mit deiner Erkrankungem!

    Super du hast die Prüfung bestanden das ist eine super Leistung. Bravo !

    Versuche jeden Tag am Abend einen Rückschau zu halten für was bin ich heute dankbar gewesen. Lasse die schlechten gedanken nicht zu, schreibe die dankbaren moment auf und bleibe daran. mir hat das seh geholfen, und ich habe gemerkt wie wunderbar doch auch meine kleine Welt ist. Die grosse Welt können wir sowieso nicht verändern , aber in der kleinen wo du jetzt lebst!


    Kannst du dich mit anderen betroffenen über dein Asperger austauschen? Gibt es da auch selbsthilfe Gruppe. Evtl kann ich versuchen dir noch kontakt mit betroffen vermitteln. kann dir aber nicht versprechen ob es dann Klappt.


    Versuche dich auf dein kleines Leben zu konzentieren, versuche eine Arbeit zu finden die dir spass macht.

    Ich selber kann noch 40 % Arbeit mehr geht nicht, ich bin dankbar dass ich dieses kann und nehme gerne die Untertsützung von der IV.

    Schaue gut zu deine Seele und gut wenn du dir Hilfe hollst.


    Das dir dein Leben so im moment nicht spass macht, verstehe ich gut, und es ist für mich begreiflich. Lobenswert finde ich das du darüber redest. Somit gibst du deinem leben eine Chance. Hole dir hilfe das ist super. Pro mentsana hat überrigens auch eine Beratung für Mensch die in der Kriese sind.

    Auf deinem Weg wünsche ich dir alles gut . Entdecke dich soweit es geht neu, versuche deine Gedanken umzuleiten, und leben so weit es geht in deiner kleinen Welt, die kannst du veränderm :

    Herzliche Grüsse

    Gaby

    I

  • Liebe OK

    Das Leben verläuft für jeden von uns ein wenig anders. Ich verstehe Deine Sorgen und Ängste. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass alle Menschen, auch mit Beeinträchtigungen, einen Beitrag leisten und andere von ihnen lernen können. Du verfügst mit Bestimmtheit über Fähigkeiten, die andere nicht aufweisen - schätze auch diese Einzigartigkeit.

    Dass der aktuelle Arbeitsmarkt gewisse Menschen ausgrenzt ist leider auch heute noch Tatsache. Dass darum die IV einspringen muss, ist klar - in so fern, darfst Du die Unterstützung, welche Du von den Sozialversicherungen erhältst annehmen, ohne in schlechtes Gewissen zu haben.

    Viel wichtiger ist es, dass Du Deinen Mut nicht verlierst - es gibt viele Menschen, die den Weg aus einer Krise geschafft haben. Hol Dir Hilfe und glaube an Deine Einzigartigkeit!

    Alles Gute

    Eva

    Eva Meroni

    Geschäftsführerin Stiftung Profil

    eva.meroni@profil.ch

    www.profil.ch

  • Liebe OK

    Vielen Dank für deine Nachricht und die Offenheit, deine Gedanken mit uns zu teilen. Es macht mich betroffen, dass du dich in einer so schwierigen Situation befindest und dein Leben in Frage stellst.

    Ich bin davon überzeugt, dass sich der Wert eines Lebens nicht daran misst, wieviel jemand verdient oder der Gesellschaft "zurückgibt" oder dass man möglichst finanziell unabhängig lebt. Unser System funktioniert (glücklicherweise) so, dass man auch einmal von Leistungen des Staates unterstützt wird, wenn man diese benötigt, und dadurch nicht in einer "Schuld" steht.

    Ich gratuliere dir zu deinem erfolgreichen Lehrabschluss, das ist eine tolle Leistung und ich hoffe, dass du doch auch ein bisschen stolz auf dich sein kannst!

    Du bist eine wertvolle Person, egal, wieviel Geld du verdienst und ob du IV-Leistungen beziehst oder nicht. Ich weiss, das ist einfacher gesagt, als getan... Mit sich selbst ist man immer viel kritischer als mit anderen, das kenne ich aus eigener Erfahrung. Ich bin aber sicher, dass du viele gute und wertvolle Eigenschaften hast, für die dich andere schätzen und die du vielleicht selbst (noch) gar nicht so wahrnimmst. Ich finde auch ganz schön und wichtig, was Gaby geschrieben hat. Wir müssen nicht "der ganzen Welt" einen Beitrag leisten, sondern nur schon etwas ganz Kleines kann manchmal enorm wertvoll sein.

    Ich wünsche dir ganz fest, dass du einen Weg aus der Depression findest und sich für dich eine Perspektive auftut! Super, dass du einen Psychiatrieaufenthalt geplant hast, das kann sehr hilfreich sein.

    Von Herzen alles Gute!

    Liebe Grüsse, Pamela

  • Schreibfee
    Schreibfee expert
    bearbeitet 4. Jul 2022, 12:10

    Hallo OK

    Heftig!

    Ich kenne diese Gedanken gut - ich bin Mutter von einem Kind, welches "das System" trotz weniger Lebensjahre bereits sehr viel gekostet hat. Bei den Hilfsmittel Offerten viel ich fast in Ohnmacht, 7000.- für einen Buggy etc. Und mein Kind wird aufgrund der schwersten Behinderungen niemals arbeiten. Wirtschaftliches Desaster für die Gesellschaft. Der Volksmund sagt "geben ist seliger denn nehmen" - und das stimmt; auf Hilfe (finanzieller oder anderer Art) angewiesen zu sein, ist viel schwieriger, als Hilfe zu verschenken. Meine weise Grossmutter half mir sehr mit einem Spruch: "Schau, ein reicher, gesunder, erfolgreicher Mensch hat es sehr schwer ins Himmelreich zu kommen - es ist ein Glück für ihn, etwas von seinem Vielen abgeben zu können um z. B. eurer Familie zu helfen". Ja, darum geht es doch: Dass wir in unserer Gesellschaft auch dem schwächsten Glied ein würdiges Leben ermöglichen. Wer anders denkt, muss ein ziemlich dickes Brett vor dem Kopf haben, denn nichts im Leben ist sicher und bereits heute Abend könnte diese Person unbeschreiblich viel mehr Hilfe benötigen, als du sie jemals brauchen wirst.


    Ich feiere dich - es ist grossartig, dass du mit deinem Rucksack eine solche Lehre geschafft hast! In meiner Tätigkeit als Bewerbungscoach sehe ich leider auch oft, dass es viele engstirnige Menschen gibt, welche nur auf Defizite achten, anstatt Potenzial zu nutzen. Vielleicht nimmst du dir Zeit, um über deine Möglichkeiten nachzudenken, vielleicht mit jemandem, der dafür geschult ist, deine Ressourcen rauszufiltern und neue Wege aufzuzeigen, Schritt für Schritt.

    Meine Überzeugung ist, dass jeder Mensch Talente mitbringt - gerade bei Asperger durfte ich schon wahnsinnige Fähigkeiten sehen - und es darum geht zu schauen, wo man das Talent einbringen kann. Oftmals geht es nicht mal darum, diese in einer 100 %igen Tätigkeit auszuüben. Die 50 %ige IV Rente könnte eine Chance für dich sein etwas zu finden, wo du dich auch noch einbringen kannst. In der Beratung von Menschen mit gleichem Schicksal finde ich persönlich viel Sinn für meine schwere Situation. Es kann aber auch ganz was anderes sein.

    Vielleicht kennst du Nick Vujicic, der Mann ohne Arme und Beine (ich bin Fan), dieser gibt jeweils einen einfachen Schlüssel weiter, um Wege aus dem Tief zu finden:

    1 Schreibe 10 Dinge auf, für die du dankbar bist in deinem Leben - Arme und Beine wären schon zwei :-)

    2 Schreibe die 3 schlimmsten Dinge deines Lebens auf und überleg dir, wieviel schrecklicher sie noch sein könnten

    3 Helfe anderen (das wäre wieder die sinnstiftende Aufgabe, die ich ausgangs meinte)


    Ich hoffe, dass du jemanden findest, der dir hilft dein Leben zu sortieren. Obwohl ich dich nicht kenne weiss ich, dass es auch für dich Möglichkeiten gibt (vielleicht auch selbständig). Es braucht ein "Neuerfinden" deines Lebens.


    Bezüglich der Weltsituation: Ich spüre bei dir einen analytischen Geist. Schau zurück auf die Weltgeschichte, wie unsere Urgrosseltern aufwuchsen etc. Wieviele Male der Mensch seine Zivilisation zerstört hat und wieder neu errichtet. Ich bin mittlerweile überzeugt, egal was da kommt, wenn wir das Benzin nicht mehr bezahlen können, uns der Strom ausgeht usw. es gibt immer ein morgen.


    Herzlich

    die Schreibfee

    Stephanie M. Fritschi

    Verwaltungsfachfrau Sozialversicherungsrecht I Mutter eines Kindes mit vielen Special-Effects I Kämpferin für die Rechte von Eltern mit einer besonderen Aufgabe

    🎯 www.schreibfee.ch - nimmt dir das Schreiben ab! Deine Anlaufstelle für Anträge, Revisionen und allerlei knifflige Formulierungen.

    https://www.schreibfee.ch/index.html

    🎯 Folge mir auf Facebook: Schreibfee.ch

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    🎯 Finde mich auf LinkedIn: Stephanie M. Fritschi Schreibfee

    https://www.linkedin.com/in/stephanie-m-fritschi-schreibfee-069a91205/

    🎯 Ich bin ein Gründungsmitglied des Adastra Vereins Schweiz - ein Netzwerk für Eltern mit einem schwerkranken oder behinderten Kind.

    https://web.adastraverein.ch/

  • Hallo OK


    Du scheints ja trotz allem bereits vieles erreicht zu haben in Deinem Leben! Gratuliere! Vergiss nicht, dass Menschen mit ASS eine enorme Anpassungsleistung zu vollbringen haben in einer Welt, die sich umgekehrt den Betroffenen leider häufig kaum anpasst...

    Deine momentane Situation ist in der Tat nicht einfach und das tut mir sehr leid. Danke für Deine Offenheit und den Mut, darüber zu schreiben. Ich habe immer wieder mit Menschen mit ASS zu tun, die sich in einer sehr ähnlichen Situation befinden, was auch nicht unüblich ist aufgrund der der ASS. Gerrit Steinberg beschreibt die Problematik der Komorbiditäten bei ASS ebenfalls gut. Je nach Wohnort könntest Du Dich allenfalls auch bei einer dieser Beratungsstellen melden, die er erwähnt.

    Eventuell wäre es auch gut, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, damit Du wieder eine Perspektive hast.

    Es gibt einige Selbsthilfegruppen, die Du zum Beispiel auf dieser Homepage findest:


    Selbsthilfegruppen suchen | Selbsthilfe BE (selbsthilfe-be.ch)


    --> Selbsthilfegruppen --> Selbsthilfegruppen suchen --> Autismus eingeben


    Ich wünsche Dir alles Gute!


    Liebe Grüsse

    Corinna

  • Hallo OK

     

    Das Leben ist wie eine Achterbahn! Mal geht es auf rauf mal geht es runter.

    Du hast eine abgeschlossene Berufsausbildung Glückwunsch, das ist schon eine sehr gute Leistung und etwas sehr Positives.

    Ich hatte das Thema Kosten bei einer Apothekerin.

    Bei uns in der Schweiz sieht man was ein Medikament kostet, weil die Apotheke ja einen Aufkleber anbringt.

    Als ich die Preise gesehen habe, sagte ich das zahle ich ja nicht mal an der Krankenkasse ein im Monat, was meine Medis kosten.

    Die Apothekerin sagte, dafür gibt es viele gesunde Menschen, die einzahlen das Menschen wie mir und anderen geholfen wird. Man sollte kein schlechtes Gewissen haben.

    Dasselbe gilt für die IV die gibt es genau für solche Fälle, wenn es einem nicht gut geht, oder man Hilfsmittel benötigt.

    Die IV kann dich in einigen Punkten Unterstützen, und sie werden dir auch helfen, ich habe es selber erlebt und bin froh, dass es diese Möglichkeit gibt.

    Kopf hoch denke Positiv mach etwas Schönes was dir Spass macht.

    Ich lese viel höre viel Musik oder gehe nach draussen spazieren das lenkt ab.

    Wenn du möchtest, schreib mich an dann unterhalten wir uns gerne.


    Viele andere haben hier sehr schöne Dinge geschrieben. Danke

     

    Mein Motto:

    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.

     

    Gruss Dextro

  • Liebe OK


    Du hast vollkommen Recht! Es gibt viele Dinge auf der Welt, die sind einfach ein Seich. Den grösseren Sinn hinter Kriegen, Krankheiten und Klimawandel zu entdecken ist gar nicht so einfach, denn es gibt wahrscheinlich keinen. Es handelt sich sozusagen um die Kehrseite des Lebens. Es gibt kein Leben ohne Tod, kein Glück ohne Leid, kein Zusammenleben ohne Konflikte. Das kann stellenweise sehr frustrierend sein. Vor allem, wenn es so geballt kommt, wie die letzten Jahre. Auf der anderen Seite finde ich es entlastend zu wissen, dass es schon immer so war und immer so sein wird und die Welt sich trotzdem weiter dreht, das Leben trotzdem weitergeht und es immer wieder kleinere und grössere Momente der anderen Seite der Medaille gibt: Freude, Liebe, Freundschaft, Glück, Gemeinschaft, Solidarität, Zusammenhalt und vieles mehr. Das Zusammenrücken in der Pandemie, die Nachbarschaftshilfen, aber auch unser Sozialstaat mit einem finanziellen Auffangnetz für alle die, die es vorübergehend und längerfristig gebrauchen können, sind gute Beispiele dafür.


    Wenn man in einer Depression steckt, wie das bei Dir der Fall ist, dann kann man die positiven Seiten des Lebens jedoch leider nicht mehr richtig wahrnehmen. Man hat eine negative Sicht auf die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft und je länger man die Depression "mit sich rumschleppt", desto mehr Dinge findet man in der Welt, die die negative Sicht bestätigen. Wenn man mit dieser negativen Brille unterwegs ist, hat man zudem immer weniger die Möglichkeit korrigierende, also positive Erfahrungen zu machen. Oft zieht man sich dann zurück und viele kommen an den Punkt, wo sie nur noch wollen, dass "der Seich aufhört". Das ist normal bei dem Krankheitsbild Depression. Normalerweise wollen depressive Menschen aber nicht sterben, sie wollen einfach SO nicht weiterleben. Und das ist verständlich. Das Leben mit Depression ist anstrengend. ABER: Depression lässt sich sehr gut behandeln! Die Krankheit lässt die Welt so grau und düster erscheinen, die Krankheit kann einen zur Verzweiflung treiben ABER die Krankheit lässt sich sehr gut behandeln! Je schneller, desto besser.


    Ich hoffe, dass Du bereits jetzt eine*n ambulante*n Psychotherapeute*in hast, der/die Dich unterstützt im Umgang mit deinen Sorgen und Selbstvorwürfen. Falls nicht: suche Dir eine*n oder hole Dir Hilfe bei der Suche! Wenn Dich solche Gedanken und Gefühle plagen, brauchst und verdienst Du jetzt Hilfe - nicht erst im Oktober! Du als Mensch bist wertvoll und genauso wie jeder Mensch auf dieser Welt berechtigt da zu sein! Und wenn Du das im Moment auf Grund deiner Depression nicht so sehen kannst, hast Du Hilfe verdient, die Dich darin unterstützt zu sehen, was für Dich den Wert der Welt ausmacht und wie Du deinen Beitrag an die Welt gestalten möchtest.


    Reden hilft! Vertraue Dich lieben Menschen in deinem Umfeld an oder schliesse Dich, wie Badilatti vorgeschlagen hat, einer Selbsthilfegruppe an. Du bist nicht allein, es geht vielen anderen genauso wie Dir! Im Notfall findest Du, wie Pascal schon erwähnt hat, unter folgenden Nummern immer eine*n Ansprechpartner*in:

    Die Dargebotene Hand: Tel 143

    Beratung + Hilfe 147 für Jugendliche: Tel 147


    Liebe OK, ich wünsche Dir alles Gute auf deinem Weg und hoffe, dass Du bald die richtige Hilfe bekommst, um die Herausforderungen des Lebens wieder selbstbestimmt meistern zu können und deinen Platz in der Welt zu finden.


    Herzliche Grüsse,

    Ina Spycher

  • Liebe OK


    Sie scheinen vor allem wahrzunehmen, was Sie (noch) nicht erreicht haben und sorgen sich um die verursachten Kosten.

    >Sie sehen das Glas halb leer.


    Ich sehe aus Sicht der IV, welche hervorragenden Erfolge Sie bereits erzielt haben und wie engagiert, ernsthaft und zielstrebig Sie an Ihrer beruflichen Entwicklung gearbeitet haben: Gratulation zu Ihrem Lehrabschluss! Dass Sie vielleicht (über eine gewisse Zeit) eine halbe Rente benötigen, ist doch in Ordnung. Für die IV ist es gut, dass es "nur" eine halbe Rente ist und keine ganze: Die IV hat eine halbe Rente gespart.

    >Ich sehe das Glas halb voll.


    Für Sie wünsche ich mir, dass es Ihnen auch gelingt, das Glas öfters halb voll zu sehen. Seien Sie nicht so streng mit sich!


    Beste Grüsse

    Thomas Pfiffner

  • @OK

    Hallo, glücklicherweise bin ich beim Stöbern d.d. Forum auf deinen Thread gestoßen. "Glücklicherweise" deshalb, weil ich so die vielen einfühlsamen Beiträge lesen konnte, die dir zur Hilfe geschrieben wurden.

    Ich möchte mich noch gerne einreihen mit meiner kleinen Geschichte dazu, weil ich mir nach meiner acht jährigen Dialyse und der anschließenden Nierentransplantation dieselbe Frage stellte. 2007 bekam ich die Diagnose, und wurdevordreiJahrentransplantiert, das bedeuten 15 Jahre hoch kostenintensives Kranksein. Glücklicherweise war meine Schwester vor ihrem Schlaganfall Psychotherapeutin, und konnte mir aus ihrer eigenen Erfahrung mit derselben Frage helfen. Sie war über ein Jahr Intensivpatientin, was auch mit hohen Kosten verbunden ist. Ich selbst muss sehr teure Medikamente nehmen, vovon eins 800, und ein anderes knapp 400 € kostet, und es gibt Krebsmedikamente, die noch wesentlich teurer sind.

    Unsere Gesundheitssysteme sind Solidarsysteme. D. h. jeder Bürger, jede Bürgerin der Gesellschaften zahlt in diese Systeme ein, damit die Gemeinschaften sich um Menschen kümmern können, um jeden oder jede, die Hilfe braucht. Ist doch toll, dass auch den vielen zu uns kommenden Menschen damit geholfen werden kann. Es ist nicht nötig, dass du dir Sorgen machst mit dieser Frage - es steht dir zu! Wenn du willst, kannst du ja ein bisschen Geld spenden, oder sparst etwas während deines Berufslebens, und gibst es dann einmal weiter.

    Viel Glück

    Sorgen sind wie Nudeln, man macht sich immer zuviel

    Gib Alles, bloß nicht auf!