Jobsituation -- selbst kündigen oder abwarten was passiert?

Hallo zusammen,

kurz zu mir, bin 80% schwerbehindert, habe zwei Ausbildungen absolviert und arbeite nun als Administrator bei einem IT Unternehmen seit ca. 4 Jahren.


Nun ist es so, dass ich mich mit meinen Team sehr gut verstehe und ich mich unter anderem auch für die Azubis engagiere.Doch unser Firmenmanagement führt "Optimierungsmaßnahmen" durch, die dazu geführt haben, dass mein Chef, der ein sehr großes Herz hatte, gegangen ist. Als Nachfolger war auch ein sehr sozialer Chef, der sich aber auch nach einiger Zeit dazu entschlossen hat, dass Unternehmen zu verlassen. Das Zitat dazu "ich lass mich hier nicht verheizen".


Der jetzige "Chef" ist auch Chef eines anderen Teams, der wahrscheinlich die Aufgabe hat, in meinem Team "Umstrukturierungen" vorzunehmen, bevor in ein paar Monaten der "richtige und zukünftige Chef" übernimmt.


Ich und der Interrimschef verstehen uns überhaupt nichts. Er lästert über mich und macht meine Arbeit nieder. Ein Azubi der gerade ausgelernt hatte, wurde auch durch mich betreut. Der Interrimschef fragte den ehemaligen Azubi, was er sich so vorstellen würde zu machen. Die Antwort des Azubis war, gerne weiter mit "Mustermann und Co." weiter zuarbeiten, da er mich erfolgreich durch die Prüfung brachte etc. Aussage des Interrimschef: was willst du von Mustermann & Co. lernen? Die beiden sind dumm und können außer Thema x doch gar nichts....

Jedenfalls ist die Lage sehr angespannt und der Interimschef sieht mich wohl langfristig nicht mehr in dem alten Team.


Ich habe noch guten Kontalkt zu meinem ehemaligen Chef und erzählte ihm die Situation. Er sagte dazu nur, dass ich ,mein gutes Arbeitszeugnis in die Hand nehmen solle und das Unternehmen auf schnellsten Wege verlassen soll.


Und dieser Gedanke, dass Unternehmen freiwillig zu verlassen, zerbricht mir Kopfschmerzen. Weil 1. ich mich mit dfem Team super gut verstehe.


Meine Kollegen sagten zu mir, dass ich mich entspannen solle und ich dank meiner 80%igen Behinderung so gut wie unkündbar wäre. Wie ist das? Ich glaube das nicht, da meiner Meinung nach die Zustimmung des Integrationsamtes vorliegt, da eine "Künddigung aufgrund von Umstrukturierungen" nicht behinderungsbedingt sind. Und dann wäre ich draußen.


Oder sind Privatunternehmen verpflichtet einen schwerbehinderten weiter zu beschäftigen?


Die Idee war auch, dass ich mir beim Integrationsfachdienst Hilfe suche, aber auch hier denke ich nicht, dass ein IFD Umstrukturierungen eines Privatunternehmens aufgrund eines schwerbehinderten Mitarbeiters "verbieten darf".


Nun bin ich persönlich überfragt, was ich machen soll.


Abwarten, was passiert, oder das Unternehmen verlassen?

Meine größte Sorge ist, dass ich in einer neuen Firma die Probezeit nicht bestehe und die mich nur nehmen, um "ein gutes Image" nach außen hin zu strahlen....


Schwerbehindertenvertretung gibt es bei uns nicht und der Personalrat ist auch meiner meiner Meinung nach zu "Unternehmerfreundlich".


Mein ehemaliger Chef sagte zu mir, dass ich doch "mehr Eier in der Hose haben" sollte und es einfdach machen solle. Ihn hätte die Behinderung nicht interessiert bla bla. Meine Antwort dazu: du bist da auch echt die Ausnahme gewesen...

Bei dem jetzigen Arbeitgeber war es so, dass ich mich das erste mal seit 7 Jahre so richtig wohl gefühlt habe, da das Team etc einfach alles gepasst hatte..."

Wart ihr schon einmal in so einer Situation? Abwarten oder selbst kündigen?


Meine Behinderung: Halbseitenlähmung und meiner Meinung nach leichtes ADHS.

Gruß

anonym360

Antworten

  • @anonym360

    Hallo anonymus360, willkommen in unserer Community. Bestimmt findest du hier mehr als einen User, der gerne seine Erfahrungen aus dem Arbeitsleben mit dir teilt und den einen oder anderen Tipp für dich hat.


    Viele Grüße

    Annemarie

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  • Hallo anonym360,

    deine Situation kenne ich aus Erzählungen von Klienten. Deshalb antworte ich dir gerne. Ich selber bin selbstständig.

    Du hast völlig recht mit deiner Einschätzung, dass du nicht unkündbar bist. Sollte das Integrationsamt zustimmen, dann darf dir gekündigt werden. Allerdings gilt ein besonderer Schutz und die Begründung deines Arbeitgebers muss nahvollziehbar sein.

    Bevor du dir allerdings Gedanken über die Gedanken von anderen machst: bitte frage!! Deine Gedanken können falsch sein.

    Solltest du spontan deinen Arbeitsplatz kündigen, was sich machmal verlockend anfühlt, dann erhältst du erst einmal kein Arbeitslosengeld. Beantworte dir also bitte die Frage, wie lange du ohne Einnahmen (gut) leben kannst.

    Du könntest dir auch, während du noch angestellt bist, in Ruhe überlegen, welchen Beruf du ausüben möchtest/kannst und die Zeit nutzen, dich zu bewerben oder aber für eine Nebenberuflichkeit aufbauen.

    Erst einmal schicke ich dir herzliche Grüße aus Wiesbaden

    Ilonka

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