Schwerbehinderte Person wird von Nachbarn terrorisiert

Grüße euch,

hoffe ich schreib hier im richtigen Bereich. Ich bin Pflegeperson eines Freundes er 35 leidet unter schweren Sozialphobien und hat starke Angststörungen und was leider alles damit zusammen hängt.
Er wohnt im Hinterhaus seiner Eltern, im anliegenden Haus ist vor ca 3 Jahren eine Familie eingezogen, seid em diese dort lebt hat sich sein gesundheitlicher Zustand verschlechtert.
Der Vater der Familie ist Hobby Dj und hielt sich bisher nie an Zimmerlautstärke oder Ruhezeiten. 2 Jahre habe ich fast tägluch bitten und betteln müssen das er die Musik ruhiger stellt, da mein Freund an den starken Lärmbelästigung leidet und das ihm richtig schmerzen und Angst verursacht.
Das letzte Jahr wurde es dann immer lauter und intensiver, Polizei und Ordnungsamt zeigten notorisches Desinteresse um zu helfen.
Als man den Nachbarn dann auch lautstark hören konnte das er "dem behinderten" gerne einen drückt wandten wir uns an eine Anwältin. Diese ermahnte den Nachbarn, darauf wurde es kurze Zeit ruhig dann began dieser mit lauten Handwerkstätigkeiten, auch diese innerhalb von Ruhezeiten und auch Sonntags und mitten in der Nacht.
Auch zu dem hat ihn die Anwältin ermahnt und auch das stoppte, jetzt toben seine Kinder den ganzen Tag durch die Wohnung oft auch noch spät abends was vorher nie gewesen ist, es werden Türen geknallt und der Terror wird fortgesetzt.

Kinderlärm ist ja in der Regel normal und im Rahmen erträglich aber selbst ich merke das das Gesamtpaket und die gefühlte Boshaftigkeit dahinter furchtbar schlaucht und fertig macht.

Wir haben versucht zu isolieren was einseitig nicht ausreicht und Umzug ist für ihn nicht möglich da er sehr an seinem Elternhaus hängt, die Vermieter des Hauses der Nachbarn interessiert es nicht.

Was kann man noch machen (Anwältin wird Montag wieder angerufen) oder worauf berufen? Tipps wären super.

Liebe Grüße Malk

Antworten

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  • Malk hat geschrieben:
    Grüße euch,

    hoffe ich schreib hier im richtigen Bereich. Ich bin Pflegeperson eines Freundes er 35 leidet unter schweren Sozialphobien und hat starke Angststörungen und was leider alles damit zusammen hängt.
    Er wohnt im Hinterhaus seiner Eltern, im anliegenden Haus ist vor ca 3 Jahren eine Familie eingezogen, seid em diese dort lebt hat sich sein gesundheitlicher Zustand verschlechtert.


    Wie sind denn da die Eigentumsverhältnisse ? Ist "der Störer" Eigentümer oder Mieter ? Wenn er Mieter ist kann es helfen den Eigentümer aufzufordern für Ruhe zu sorgen, da die Störung von seinem Eigentum ausgeht.

    Wenn Polizei und Ordnungsamt nix machen sollte die Ruhestörung durch "neutrale Personen", andere Anwohner, Passanten, ggf. schriftlich bestätigt werden. Damit kann man dann eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die beteiligten "Amtspersonen" starten. Oder auch einfach Strafantrag gegen den Störer stellen.

    😀 Helmut
  • @jenner Das mit der Übergeordneten Stelle haben wir schon versucht kam bisher leider keine Resonanz zurück.

    @Helmut Es sind Mieter aber die einzige Partei im Haus und der Vermieter hat gewechselt. Der neue Vermieter hat sich bisher nicht ausfindig machen lassen von uns.


    Besonders die letzten 2 Tage schikanieren sie pausenlos, mein Freund ist nurnoch am weinen und ich weis einfach nichtmehr weiter. Hab nochmal versucht die Polizei um hilfe zu bitten, die haben besseres zu tun ( Gewalt und andere wichtigen Delikte haben natürlich Vorrang, aber selbst danach könnte keiner kommen).

  • Zu den bisher eingegangenen Vorschlägen ein weiterer:

    An die zuständige Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige wegen des

    "Verdachts auf vorsätzliche einfache Körperverletzung"

    Damit ist der einfache Tatbestand für vorsätzliche Körperverletzung nach § 223 StGB gemeint: (1) Wer eine andere Person körperlich mißhandelt oder an der Gesundheit schädigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Der Versuch ist strafbar.

    Kostet nichts und erhöht sicher den Druck auf den Nachbarn.

    Viel Erfolg wünscht waldi - und es stimmt: Verwandtschaft und Nachbarn kann man sich nicht aussuchen.
  • Danke Waldi, das mit der Strafanzeige hat uns auch eine Bekannte vorgeschlagen, nächste Woche haben wir wieder einen Termin beim Rechtsanwalt. Da werden wir jetzt versuchen Urteile zu erzielen.
  • hallo,

    erstmal, ich kann deine Situation vollkommen verstehen und vor allem auch die deines Freundes. Ich schliesse mich, was das rechtliche angeht, den vorgängigen Antworten an. Es ist sicherlich wichtig, dass Konsequenzen gezogen werden damit der Nachbar ruhiger wird. Denn es scheint mir, dass er es solange ausprobiert bis wirklich Konsequenzen für ihn kommen. Jetzt ist er ja noch immer "relativ gut" weggekommen. Ich glaube aber, ihr seid auf einem sehr guten Weg.

    Was mir an deinem Beitrag besonders geblieben ist, ist die Sozialphobie und die Angststörungen deines Freundes... habt ihr hier denn auch Hilfe, damit er etwas zur Ruhe kommen kann etc.? denn wenn ich das richtig lese aus deinem Beitrag verstärken sich seine Ängste durch diesen Nachbarn?

    Ich wünsche euch viel Kraft! Ihr schafft das!
  • Malk hat geschrieben:
    Danke Waldi, das mit der Strafanzeige hat uns auch eine Bekannte vorgeschlagen, nächste Woche haben wir wieder einen Termin beim Rechtsanwalt. Da werden wir jetzt versuchen Urteile zu erzielen.


    Hallo Malk,

    das mit der Anzeige macht nur Sinn, wenn die Lärmbelästung durch neutrale Personen... andere Anwohner, oder auch Pasanten, die den Lärm im vorbeigehen hören.... bestätigt wird. Ohne so "neutrale Beweise" wird die Gegenseite sagen, das Kläger sich aufgrund von nicht näher bekannten gesundheitlicher Problemen durch "normale Lärmpegel" gestört fühlt, und meint, das der Rest der Welt sich an seinen Problemen zu orientieren hat..... Daher hat eine Anzeige nur mit neutralen Zeugen Sinn.

    😀 Helmut
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  • Vielen lieben Dank, für eure vielen Antworten.
    Ich sortiere mich nur kurz.

    @Helmut - Unser Nachbar ist schon etwas bekannter was sein Verhalten angeht und tatsächlich haben wir auch andere Nachbarn die das bestätigen können, gestern mussten wir wegen ihm auch die Polizei alamieren da er um 1:30Uhr wieder so laut/basshaltig Musik hörte. Es kamen diesmal auch Beamte und es waren wirklich nette Menschen, die nachdem er mir noch gedroht hat (vor ihnen) mir auch sagten ich soll die Dienststelle anrufen sie vermerken das ihre Dienste hier benötigt werden. Das war ein echter Lichtblick, leider ändert es nichts an der Tagesbeschallung, aber vielleicht endlich ruhigere Nächte.

    @little.fighter - Wir hatten bis vorletztes Jahr einen wirklich guten Psychologen der uns einiges beigebracht hat, leider ging er in Rente. Da mein Freund wirklich Starke Probleme mit Bindungen und passiver Kommunikation hat, was oft zu miss Interpretation und emotionalen diskrepanzen führt, wo Logik dann auch nicht wirkt, haben wir noch keinen Ersatz gefunden. Zudem macht Corona alles schwerer. Unser Hausarzt hilft uns zum Glück aber immer wieder mit etwas längeren Gesprächen und Untersuchungen.

    @jenner (und natürlich allen anderen) - Vielen lieben Dank hätte nicht mit soviel Feedback und netten Worten gerechnet. Es macht einem doch etwas Mut und gibt mir Hoffnung.
  • Malk hat geschrieben:
    Vielen lieben Dank, für eure vielen Antworten.
    Ich sortiere mich nur kurz.

    @Helmut - Unser Nachbar ist schon etwas bekannter was sein Verhalten angeht und tatsächlich haben wir auch andere Nachbarn die das bestätigen können, gestern mussten wir wegen ihm auch die Polizei alamieren da er um 1:30Uhr wieder so laut/basshaltig Musik hörte. Es kamen diesmal auch Beamte und es waren wirklich nette Menschen, die nachdem er mir noch gedroht hat (vor ihnen) mir auch sagten ich soll die Dienststelle anrufen sie vermerken das ihre Dienste hier benötigt werden. Das war ein echter Lichtblick, leider ändert es nichts an der Tagesbeschallung, aber vielleicht endlich ruhigere Nächte.


    Die Polizei hat die Möglichkeiten.. das Recht.... Geräte mit denen die Ruhe trotz Aufforderung der Unterlasung durch die Polizei, gestört wird.... zu beschlagnahmen = dem Eigentümer weg zu nehmen. Tut die Polizei das im Wiederholungsfall nicht, geht die Ruhestörung nicht vom Nachbarn, sondern von der Polizei aus. Um der Polizei das deutlich zu machen, würde ich denen per Einschreiben mit Rückschein samt Zeugenaussagen mittelen, das es immer wieder zu Ruhestörungen, mit gesundheitlichen Folgen für Anwohner kommt, und sie auffordern wirksam aktiv zu werden.

    😀 Helmut
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