Muss die Assistenz den Behinderten zum Gottesdienst begleiten trotz Coronarisiko?

Hallo, ich bin persönlicher Assistent und mein Chef (Arbeitgebermodell persönliche Assistenz) möchte jeden Sonntag den Gottesdienst besuchen. Dadurch entstehen für meine Kollegen und mich folgende Schwierigkeiten:
- Chef gehört selber zur Risikogruppe, ich bin kein Arzt, aber wie ich es einschätze sind die Chancen eine Coronainfektion zu überleben unter 50%, Von Langzeitfolgen beim Überleben mal ganz abgesehen.
- Ich persönlich würde eine Infektion vermutlich gut aushalten, aber ich sehe es nicht ein durch meinen Beruf überhaupt dem Riskio ausgesetzt zu sein. Entweder in der Kirche selber (es wird gesungen) oder durch meinen Chef
- In meinem persönlichen Umfeld (Freizeit/Familie) sind auch mindestens 3 Personen, die der Risikogruppe angehören, die möchte ich nicht gefährden indem ich Übertrager bin.

Normalerweise gilt der Grundsatz Chef hat Recht und man hat dann auch den Anweisungen Folge zu leisten UND in der BRD ist Religionsfreiheit ein besonders geschütztes Gut, was ich auch sehr unterstütze.Der Chef bestimmt selbstbestimmt über den Alltag und dazu gehört auch die Risikoabwägung Kirchgang - Coronainfektion.
Aber die Assistenten? Wurden nicht gefragt

ich zitiere von https://www.dgbrechtsschutz.de/aktuelles/coronavirus-faq/coronavirus-arbeitgeber/
"Der Arbeitgeber ist verpflichtet, das Risiko für die Beschäftigten zu mindern, sich mit dem Virus anzustecken. Das folgt aus der allgemeinen Fürsorgepflicht (§§ 242 Abs. 2, 618 BGB)."

Wie soll es nun weitergehen?

Antworten

  • Es kann nur so weitergehen wie alle direkt Beteiligten es wollen.

    Wenn Chef u. Assistenst trotz Risiko in die Kirche wollen können sie hin gehen.

    Wenn der Assistent damit ein Problem hat, sollte er "mit der Kirchengemeinde", dem Pfarrbüro... Kontakt aufnehmen. Mitunter gribts da einen freiwilligen Besuchsdienst, der die Assisternz in der Kirche übernehmen könnte, so das für den Assistenten nur der Hin u. Rückweg bleibt.

    Wenn der Assistenzbedarf während der Messe nicht so hoch ist, könnte man den Chef, vor der Messe in die Kirche bringen, und hinterher, wieder raus holen....

    So sollte sich da was organisieren lassen.

    😀 Helmut
  • "Entweder in der Kirche selber (es wird gesungen)"

    hallo, nach meiner kenntnis darf doch in kirchen nicht gesungen werden.
    das nur nebenbei.........
  • Helmut60 hat geschrieben:
    Es kann nur so weitergehen wie alle direkt Beteiligten es wollen.

    Wenn Chef u. Assistenst trotz Risiko in die Kirche wollen können sie hin gehen.

    Wenn der Assistent damit ein Problem hat, sollte er "mit der Kirchengemeinde", dem Pfarrbüro... Kontakt aufnehmen. Mitunter gribts da einen freiwilligen Besuchsdienst, der die Assisternz in der Kirche übernehmen könnte, so das für den Assistenten nur der Hin u. Rückweg bleibt.

    Wenn der Assistenzbedarf während der Messe nicht so hoch ist, könnte man den Chef, vor der Messe in die Kirche bringen, und hinterher, wieder raus holen....

    So sollte sich da was organisieren lassen.

    😀 Helmut


    Genau das würde ich auch vorschlagen. Du solltest nicht gezwungen werden, dich dem Risiko auszusetzen. Ich bin mir sicher, dass euch da die Gemeinde entgegen kommen wird um einen Kirchenbesuch für deinen Chef zu ermöglichen, ohne dass du dabei sein musst.
    Das Risiko besteht zwar weiter (durch deinen Chef der sich auch anstecken könnte und an dich weitergeben könnte) - aber den Kirchenbesuch zu unterbinden ist natürlich nicht möglich.
  • machen wiederholungen von vorschlägen eigentlich sinn? 😺
  • k.obus hat geschrieben:
    machen wiederholungen von vorschlägen eigentlich sinn? 😺


    Am wenigsten Sinn werte k.obus, machen Beiträge die überhaupt nix mit dem Thema zu tun haben, und so aus einem Forum das helfen will ?? eine simple Klickfabrik machen. Wenn du sowas mitteilen willst, schreib dem User eine PM. Das ist für ein Forum in dem man und frau helfen wollen besser, als immer wieder nix als inhaltslose Klicklawinen los zu treten.

    😀 Helmut
  • Lieschen13 hat geschrieben:

    Das Risiko besteht zwar weiter (durch deinen Chef der sich auch anstecken könnte und an dich weitergeben könnte) - aber den Kirchenbesuch zu unterbinden ist natürlich nicht möglich.

    Ich bedanke mich für alle Antworten, es sind auch keine einfachen Wieerholungen. Hier hat Lieschen auch was neues ins Spiel gebracht, nämlich die Gefahr für den Chef selbst und wiederum seine Ansteckung auf andere, z.B. die Assistenten

    In dieser Kirche (katholisch, keine Freikirche) wird gesungen und zwar so 4 bis 6 mal von der Gemeinde von allen. Von einer anderen katholischen Kirche weiss ich, dass die Gemeinde kein einziges Lied singt, nur die Solistin oben auf der Empore ein einziges! Beide setzen eine Online-Voranmeldung vorraus und in beiden Kirchen werden auch so gut es geht die Abstandsregeln eingehalten.
    Ich möchte die Stadt nicht nennen, aber der 7-Tage-Inzidenzwert liegt bei 43 (von 100 000) . Ich nehme an heute oder in den nächsten Tagen wird es sowieso Beschränkungen geben. (die ich sehr begrüße)


    Was ist mir ffp2-Masken? Die schützen einen selbst UND andere (zu 95%, Restrisiko gibt es immer) Sollte die der Arbeitgeber stellen?


  • "In dieser Kirche (katholisch, keine Freikirche) wird gesungen und zwar so 4 bis 6 mal von der Gemeinde von allen"

    mir fehlen echt die worte!
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  • Es geht ja hier um die Arbeit.
    Wenn man als persönlicher Assistent arbeitet, bedeutet das, dass man persönlicher Assistent ist. Wird einem das zu viel, zu anstrengend oder zu „gefährlich“ kann man jederzeit die Arbeit kündigen. Ob man dann was besseres und sichereres findet, bleibt offen.


  • einbein hat geschrieben:
    Es geht ja hier um die Arbeit.
    Wenn man als persönlicher Assistent arbeitet, bedeutet das, dass man persönlicher Assistent ist. Wird einem das zu viel, zu anstrengend oder zu „gefährlich“ kann man jederzeit die Arbeit kündigen. Ob man dann was besseres und sichereres findet, bleibt offen.




    Ich hab sowas wie Corona noch davor nicht erlebt und finde das man wenn man selber nicht zu denen gehört wo selber schon Corona gehabt hat nicht sagen kann wie gefährlich es wirklich ist. Von dem her sollte man darüber reden können auch wenn es der Chef ist und eine gute lösung finden wo für alle okay ist.
    Und das man schwächere Gemeindeglider von dennen wo Auto fahren können abholen geht, ist in den meisten Gemeinden übelich so wie ich es mitbekommen habe für den Gottesdienst, auch schon vor Corona.
    Das sollte aus meiner sicht selbst verständlich sein, da man von einer Assistents nicht erwarten kann das sie den gleichen Glauben hat.

  • "Ich hab sowas wie Corona noch davor nicht erlebt und finde das man wenn man selber nicht zu denen gehört wo selber schon Corona gehabt hat nicht sagen kann wie gefährlich es wirklich ist"

    OT
    @ blitz, das haben wir alle noch nicht erlebt - das virus ist neu. daß es gefährlich ist können wir jeden tag von virologen und anderen fachleuten hören und lesen. selbst wenn es jemand gehabt hat weiß diese person nicht welche spätfolgen es haben kann.
  • Phil.M hat geschrieben:
    Hallo, ich bin persönlicher Assistent und mein Chef (Arbeitgebermodell persönliche Assistenz) möchte jeden Sonntag den Gottesdienst besuchen. Dadurch entstehen für meine Kollegen und mich folgende Schwierigkeiten:
    - Chef gehört selber zur Risikogruppe, ich bin kein Arzt, aber wie ich es einschätze sind die Chancen eine Coronainfektion zu überleben unter 50%, Von Langzeitfolgen beim Überleben mal ganz abgesehen.
    - Ich persönlich würde eine Infektion vermutlich gut aushalten, aber ich sehe es nicht ein durch meinen Beruf überhaupt dem Riskio ausgesetzt zu sein. Entweder in der Kirche selber (es wird gesungen) oder durch meinen Chef
    - In meinem persönlichen Umfeld (Freizeit/Familie) sind auch mindestens 3 Personen, die der Risikogruppe angehören, die möchte ich nicht gefährden indem ich Übertrager bin.

    Normalerweise gilt der Grundsatz Chef hat Recht und man hat dann auch den Anweisungen Folge zu leisten UND in der BRD ist Religionsfreiheit ein besonders geschütztes Gut, was ich auch sehr unterstütze.Der Chef bestimmt selbstbestimmt über den Alltag und dazu gehört auch die Risikoabwägung Kirchgang - Coronainfektion.
    Aber die Assistenten? Wurden nicht gefragt

    ich zitiere von https://www.dgbrechtsschutz.de/aktuelles/coronavirus-faq/coronavirus-arbeitgeber/
    "Der Arbeitgeber ist verpflichtet, das Risiko für die Beschäftigten zu mindern, sich mit dem Virus anzustecken. Das folgt aus der allgemeinen Fürsorgepflicht (§§ 242 Abs. 2, 618 BGB)."

    Wie soll es nun weitergehen?


    hallo phil, was ist draus geworden?