Prothese - trotzdem Koordination verbessern?

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Hallo ihr Lieben,

ich habe nun schon seit mehreren Monaten statt meines linken Arms eine Prothese. Ich habe in letzter
Zeit mitbekommen, dass sich durch diese meine Koordination verschlechtert hat. Auch mein Gleichgewicht kann ich nicht so richtig halten, weil die Prothese ja ein komplett anderes Gewicht hat als mein echter Arm.

Wisst ihr vielleicht Sportgeräte, mit denen man seine Koordination verbessern könnte? Behindertengerecht
natürlich, sonst bringt die ganze Sache ja nichts!

Antworten

  • Hallo lieber Pete82! Oh Mann, tut mir wirklich voll Leid mit deinem Arm. Aber zum Glück gibt es heutzutage schon viele Sportgeräte und auch Übungen ohne Geräte, die dir helfen, deine Koordination wieder zu erlangen. Ich persönlich würde damit starten, balancieren zu üben. Leg dir irgendeinen Faden am Boden oder etwas Ähnliches und gehe daran entlang, die Arme müssen dabei ausgestreckt sein. Das hilft dir dabei, das Gewicht deiner neuen Prothese richtig einschätzen zu können.

    Weiters würde ich dir den Kinetic Trainer von aerobis empfehlen. Mit diesem baust du nachhaltig und auf effektive Weise Muskeln auf und kannst so auch deine Koordination verbessern. Cool ist, dass du in kein Fitnessstudio gehen musst, um an so ein Ding zu kommen, gibts ganz einfach im Internet. Ich kann es nur empfehlen, ist auf alle Fälle behindertengerecht!
  • Auch eine Idee ist das Gummi oder Theraband du kannst den widerstand selbst bestimmen Das Band zb an der Türklinke befestigen und dann mit gesundem Arm und mit Prothese ziehen. Wenn auch Kraft dazukommen soll kannst du die Distanz verkürzen. Dir fallen sicher noch einige Dinge ein
  • swisswuff1
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    Meine Erfahrung war auch dass das allgemeine Gleichgewicht zunächst etwas angeschlagen war-. Gewicht kann man gut ausgleichen, entweder ein 100 oder 200 g Gewichtsarmband an die Prothese oder an den anderen Arm, oder zB schwere Armbanduhr an die Prothese usw., so lange bis es genau stimmt. Das kann man schon machen.

    Lösung für mich war aber nicht so sehr Prothese oder Gewicht etc., sondern Rumpfstabilität. Trainiert man Rumpfstabi, fand ich also, kommt alles gut. Oder in anderen Worten, als ich dann wieder so weit war, zB 4 x 100 Meter Delfin zu schwimmen, war rückblickend alles an Gleichgewichtsproblemen schlicht ganz verschwunden. Wir haben damals da nicht aufgehört aber ich erinnere mich, dass ich dann realisierte, oh, Gleichgewicht wieder perfekt.

    Also, mal Rumpfstabilität trainieren wäre mein Tip. Kann man sehr gut auch zu Hause machen - man muss es nur einfach tun. Hardfoxx, Tabata, Freeletics, sonst irgendein Gratisapp, aber nicht übertreiben sondern vorsichtig angehen lassen.

    Was Koordination sonst angeht, einfach üben. Normale Motorik wird vor allem durch Aktivität besser. Mit links Schlagbohren fand ich am Anfang auch schwer, jetzt mach ich sowas mit links.

    Wenn es aber nicht weggeht, eventuell muss es ein Arzt anschauen.
  • einbein
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    Ein fehlender Körperteil verändert nichts am „Gleichgewicht“. Das ist eine Sache des Ohrs.
    Kondition baut man mit Ausdauersport auf, ohne sich zu überlasten. Ideal ist da Radfahren, Schwimmen und Wandern. Auch joggen, wenn das Körpergewicht nicht zu hoch ist.

  • swisswuff1
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    einbein hat geschrieben:
    Ein fehlender Körperteil verändert nichts am „Gleichgewicht“. Das ist eine Sache des Ohrs.



    Das ist selbstverständlich so wie es dasteht falsch. Ein fehlender Teil des Arms verändert SEHR WOHL etwas am Gleichgewicht.

    Gleichgewichtsstörungen erhält man offenbar "nur" schon wenn die eine (aber nicht die andere) obere Extremität wegen Lymphödem schwerer ist.

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    HIer etwas Text dazu:

    Contemp Oncol (Pozn). 2014; 18(4): 279–284.
    Published online 2014 Jul 22. doi: 10.5114/wo.2014.44120
    PMCID: PMC4171475
    PMID: 25258587
    Unilateral upper extremity lymphedema deteriorates the postural stability in breast cancer survivors
    Salih Angin,corresponding author Didem Karadibak, Tu?ba Yavuz?en, and ?lk?an Demirbüken
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    Abstract
    Aim of the study

    There is little known about any change in postural balance caused by asymmetrical volume increase due to unilateral upper extremity lymphedema in patients who underwent breast surgery. The aim of this study was to determine whether there is a change in postural balance by measuring postural sway velocity (PSV), center of gravity (CoG) displacement and directional control (DCL) in patients with unilateral upper extremity lymphedema in breast cancer survivors.
    Material and methods

    Eighteen females 38–60 (M = 53) years old diagnosed with upper extremity lymphedema due to breast cancer surgery, and 18 healthy females with similar ages (M = 52.5) were assessed using the Balance Master system (Neuro Com, Clackamas, USA). Unilateral stance (US) and bilateral stance (BS) tests in eyes open and closed conditions and the limit of stability (LOS) test were applied to quantify postural sway velocity (PSV), CoG displacement, and directional control (DCL).
    Results

    The lymphedema group showed a significant increase in PSV in the US test on the ipsilateral leg with eyes open (p = 0.02) and eyes closed (p = 0.005) as well as on the contralateral leg with eyes open (p = 0.004) and eyes closed (p = 0.0001). Average displacement and position of the CoG were 25% of LOS (p = 0.0001) towards the lymphedema side and 60.6 degrees respectively. DCL in the lymphedema group was significantly lower in forward (p = 0.0001), back (p = 0.003), ipsilateral (p = 0.002), and contralateral (p = 0.03) directions.
    Conclusions

    These findings suggest that unilateral upper extremity lymphedema may have challenging effects on postural balance.

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