Hilfsmittelversorgung - welche Wartezeit ist angemessen?

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Hallo!

Wir haben ein Anliegen was die rechtlichen Grundlagen und Möglichkeiten bei der Hilfsmittelversorgung betrifft und daher stellen wir es in beide Foren (Hilfsmittel + Recht).

Unser Sohn ist nach 1,5 Jahren Krankenhaus + Reha zum 25.05.18 nach Hause entlassen worden und benötigt, da er in der 3. Etage wohnt, eine Treppenraupe. Am 05.04.18 hatte der Hilfsmittelversorger, welcher den Versorgungsauftrag schon Wochen vorher angenommen hatte, einen Kontakt zu einem Lieferanten für Treppenraupen von uns bekommen, mit dem wir bereits eine geeignete Raupe im Treppenhaus getestet haben. Eine Neuversorgung wäre laut Lieferant innerhalb einer Woche möglich. Der Versorger hat dann den Antrag bei der Krankenkasse gestellt und ihm wurde mitgeteilt, dass man eine geeignete Raupe im Pool hat und diese dem Versorger zusendet. Als diese Raupe am 04.05 beim Versorger eintraf, wurde diese von ihm, zur Überprüfung für den Wiedereinsatz, zum Hersteller gesandt. Nach unzähligen anrufen und Mails hatte sich der Versorger am 18.06.18 mit der Antwort gemeldet, dass diese Raue nicht geeignet sei. Der Fehler lag beim einlagernden Betrieb, der die Raupe falsch deklariert hatte. Nun hat man bei der Krankenkasse eine neue Raupe eingereicht.

Unser Sohn konnte Anfang Mai bereits am Gehwagen laufen, jetzt hat er sogar beim Aufstehen Probleme, da er nicht in die Physiopraxis, welche sich im EG des Hauses befindet, kommt. Seine Wohnung ist zu klein um eine bedarfsgerechte Therapie durchzuführen. Diese wenigen Wochen Ausfall werfen ihn um Monate in seiner Genesung zurück und bringen ihn inzwischen an den Rand von Depressionen.

Welche rechtlichen Möglichkeiten haben wir, damit dieser Zustand so schnell wie möglich behoben wird?
Hat der Versorger eine zeitliche Versorgungsvorgabe die er einhalten muss?
Muss der Versorger und/oder der einlagernde Betrieb der den Fehler gemacht hat, für den Ausfall haften?
Können wir kurzfristig auf eine Mietraupe bestehen?
Können wir auf Krankentransporte/Träger (4 Physioverordnungen pro Woche) bestehen?

Wir hoffen auf hilfreiche Antworten und verbleiben mit besten Grüßen.
Michael & Olga Uhlig

Antworten

  • Helmut60
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    Hallo Michael & Olga Uhlig,

    wenn jemand..... nachdem er so lange ( warum ? ) im KH und Reha war, anschließend Hilfsmittel braucht, und das mit dem Hilfsmitteln, und der Wohnung noch nicht geregelt ist, ist da einfach gesagt schon einiges schief gelaufen. WEnn dann noch "solche Klöpse" wie mit der Raupe passieren, kann man nur hoffen das jetzt die richtige Raupe bestellt wurde. Ähnliche Probleme hatten wir mit unserem Treppenlifter für den Rolli, ein Scalamobil. Wir hatten das Teil auf einer Hilfsmittelmesser gründlich getestet, und bei der KK beantragt. Antwort. Das Teil zahlen wir nicht, sondern nur die einfache Versioon. Nach monatelangem hin und her, und ausproboeren von anderen Geräten stellte sich heraus, das die von Anfang an beantragte Variante die einizge ist die an unserem Rolli paßt, und die KK die Kosten daher auch ohn zu klagen übernommen hat. Seit wir das Teil haben läuft meine Tochter die TReppe lieber vernünftig selber hoch, als mit dem Ding gefahren zu werden.

    Da eure Raupe bestellt ist, und die KK wohl zahlen wird, hängt das ganze nur an der Lieferzeit.... und da kann man kaum was machen. Was euch insegesamt helfen kann wäre ein guter Hilfsmittelberater, der den Bedraf eures Sohnes kennt.

    Da zu erwarten ist, das es mit so einer Raupe im 3. OG Probleme in Treppenhaus gibt, würde ich versuchen die Wohnung zu wechseln. Bei so brisanten Fällen sind Vermieter mitunter sehr hilfsbereit. Was die Therapiemöglichkeiten angeht, so glaube ich nicht, das ein Wohnung dafür zu klein sein kann. Mitunter kann man mit wenig Aufwand einfache THerapiehilfen selber machen, und damit unter Anleitung des THerapeuten arbeiten. Das hilft auf jeden Fall besser als keine Therapie weil man nicht in die Praxis kommt.

    😀 Helmut
  • Hallo Helmut!

    Danke für deine Antwort. Ja, es ist in der Tat einiges schief gelaufen. Wir selbst haben die Probleme rechtzeitig angesprochen, aber vom Versorger kam nur, wir sind zu früh, wir können erst bestellen wenn wir den Entlassungstermin kennen. Es geht ja schnell - haben sie gesagt. Eine andere Wohnung haben wir gesucht, aber nichts bezahlbares gefunden und deshalb bauen wir nun selbst, aber das dauert eben noch eine Weile. Unser Sohn muss laufen üben und das geht in der kleinen Wohnung nicht. Selbst ins Bad und in die Küche kommt er nur mit einem kleinen Reiserolli, sein Aktivrolli ist zu breit. Er hat ja seine Therapien zuhause, aber ohne Platz und benötigte Geräte ist das eben nur ne halbe Sache. Er wohnt mit seiner Frau und seinem Hund in der Wohnung, die hatte er beide schon vor seinem Unfall und kann sie jetzt nicht weggeben 😉

    LG
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