Hilfe: 6 km/h Rollstuhl als Ersatz für 10 km/h Rollstuhl obwohl ausdrücklich anders besprochen

Hallo zusammen, ich bin heute auf dieses Forum gestoßen und ganz begeistert von der Möglichkeit dieses Austausches und wäre sehr froh, wenn ihr mir vielleicht Tipps oder Ratschläge geben könntet.
Erstmal geht es nicht um mich, sondern um meinen Vater, der seit 20 Jahren nach einem Schlaganfall querschnittsgelähmt ist und sein Sprachvermögen gänzlich verloren hat. Ich und meine Mutter haben aktuell ziemliche Schwierigkeiten mit dem elektrischen Rollstuhl meines Vaters. Vor 20 Jahren hat mein Vater von unserer Krankenkasse (BARMER) einen E-Rollstuhl mit einer Geschwindigkeit von 10 km/h bekommen. Er war erst 42 als er auf den Rollstuhl angewiesen wurde und konnte so noch toll hier am ländlichen Leben weiter teilnehmen (Freunde im nächsten Dorf besuchen usw.)
Nun hat uns die Krankenkasse vor einiger Zeit mitgeteilt, dass sie die Wartung des Rollstuhls nicht mehr durchführen werden, weil er zu alt sei. Der Rollstuhl war noch in einem super Zustand, weil wir ihn immer sehr gepflegt haben. Da wir aber uns mit Technik etc nicht gut auskannten, erwogen wir eben einen neuen Rollstuhl zu beantragen bei der KK. Unser Sanitätshaus teilte uns mit, dass aber nur 6km/h Rollstühle genehmigt werden. Mein Vater ist nun allerdings sehr schwierig in seiner Krankheit geworden. Er kann sich nur sehr schwer an etwas neues gewöhnen und wird wahnsinnig nervös und ungehalten, wenn ungeplante bzw. unbekannte Dinge passieren. Deshalb war es unser Ziel, einen baugleichen Rollstuhl zu bekommen mit gleicher Geschwindigkeit. Die Geschwindigkeit ist auch deshalb wichtig für meinen Vater, da er seit 2 Jahren in einem Pflegeheim 25 km von uns entfernt lebt. Er macht aber immer noch Ausflüge zu uns bzw. zu alten Freunden bzw. Familienmitgliedern.
Wir hatten dann mit dem Sanitätshaus das so besprochen, dass wir den 6 km/h Rollstuhl beantragen, die uns dann gegen einen entspechenden "Aufpreis" aber den 10 km/h Rollstuhl ausliefern und warten.
Es lief dann auf den ersten Blick auch alles wie besprochen. Wir bekamen den Rollstuhl von der gleichen Marke, der optimisch genau dem alten entsprach. Der Herr vom Sanitätshaus bastelte noch etwas rum und baute Teile von Papas alten Rollstuhl noch an den neuen dran (Spiegel, Halterung für Stock etc) und nahm im Anschluss den alten Rollstuhl mit.
Nachmittags gab es dann ein riesen Theater im Pflegeheim weil mein Vater bei seiner ersten großen Fahrt merkte, dass der Rollstuhl viel langsamer fuhr. Wir haben also einen 6km/h Rollstuhl statt des besprochenen 10 km/h Rollstuhls bekommen. Wir haben jetzt keine schriftlichen Unterlagen zu den Absprachen mit dem Sanitätshaus und die tun jetzt so, als wären wir darüber informiert worden, dass der Rollstuhl langsamer sei. Als wir dann den alten Rollstuhl zurückhaben wollten (der ist immerhin noch völlig in Ordnung) wurde uns mitgeteilt, dass er schon (nur 1 Tag später) verschrottet sei.
Wir sind einfach ratlos, was wir machen können. Uns erscheint aktuell die einzige Lösung, selbst einen neuen Rollstuhl mit 10 km/h auf eigene Kosten zu kaufen, aber das ist für uns finanziell neben der Heimkosten kaum zu stemmen.
Gibt es keine andere Möglichkeit? Vom Sanitätshaus fühlen wir uns über den Tisch gezogen. Kann man vielleicht irgendwie bei der Krankenkasse etwas erreichen? Problematisch ist vor allem dieses völlige "Durchdrehen" meines Vaters, wenn sich etwas in seinem Leben ändert. Er ist bei sowas gleich wochenlang völlig durch den Wind und wahnsinnig aggressiv mit jedem.
Ich wäre euch sehr sehr dankbar für Tipps oder Ratschläge.
Christine

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