Wie weiter?Zukunftsangst!

Hallo zusammen

Ich bin seit 3 Monaten wegen Depressionen Krankgeschrieben, laut den Ärzten habe ich trotz eines massiven Burnouts weitergearbeitet bis zum Zusammenbruch, die Ärztin will nun abklären ob ich an einer Bipolaren Störung leide, da die Zeichen auf diese deuten.

Ich habe auch eine Therapie mit Antidepressiva begonnen. Ich habe grosse Angst um meine Zukunft, da ich es mir nicht vorstellen kann nie wieder Arbeiten zu können.
Da ich auch an grossen Panikattacken leide, kann ich nicht zu meinem jetzigen Arbeitgeber zurück, da es ein enormer Stress Job ist, und ich diesem Druck nicht standhalte.
Jetzt habe ich auch noch einen Brief vom Arbeitgeber erhalten das sie meinen Fall an die Taggeldversicherung weiterleiten werden. Irgendwie fühle ich mich minderwertig....Ich war Kader und enorm Leistungsorientiert, immer 120% gegeben....
Ich weiss das ich lernen muss Zeit zu haben, es fällt mir jedoch enorm schwer....

Ich würde alles tun um wieder Arbeiten zu können, sobald es mir endlich besser geht. Jedoch raten mir die Ärzte davon ab wieder in der gleichen Branche zu Arbeiten.
Wie sehen meine Zukunftschancen aus? Was kann ich machen? Gibt es eine Umschulungsmöglichkeit obwohl ich nie eine Erstausbildung abgeschlossen habe?

Antworten

  • Hallo Dustynoise,
    versuch Dir nicht zuviel Angst zu machen. Ich weiss, wenn man in einer Depression steckt kann man sich manchmal gar nicht vorstellen, dass etwas besser wird.
    Wenn bei Dir der Verdacht auf eine bipolare Störung besteht, ich nehme an Typ II wird das leicht auch mit einer AD(H)S verwechselt. Diese sollte auch auf jeden Fall auch abgeklärt werden, denn ... bei 80% der burn out Patienten liegt eine ADHS (gibt es mit und ohne Hyperaktivität) zugrunde. Entspricht auch meinen Erfahrungen.
    Warum? Es besteht ein anderer Wahrnehmungs- und Verarbeitsstil etc. Der unter bestimmten Arbeitsvoraussetzungen/Bedingungen einfach mehr Energie kostet und irgendwann nicht mehr kompensiert werden kann. Eine der häufigsten Begleiterkrankungen sind u.a. Depressionen.
    Ich weiss natürlich ohne Abklärung nicht ob dass bei Dir zugrunde liegt, aber wenn sie bei Dir schon mal die Symptome einer bipolaren Störung vermuten ... geht zumindest etwas in diese Richtung.
    Das mit der Krankengeldtageversicherung solltest Du nicht persönlich nehmen. Jeder wird nach einer bestimmten Anzahl von Tagen, die man krankgeschrieben ist, an diese Versicherung weitergegeben. Deshalb wird sie ja vom Arbeitgeber auch abgeschlossen. Ob man dem Kader angehört oder nicht, spielt keine Rolle. Das hat nichts mit Deiner Person oder Krankheit zu tun.
    Welche Möglichkeiten Du zur Umschulung etc. bekommst/hast wird zu gegebener Zeit die IV mit Dir anschauen. Falls Du noch nicht angemeldet bist, werden sie sicher noch auf Dich zukommen - in der Regel will das die Krankentagegeldversicherung. Aber das kannst Du mit Deinem behandelnden Arzt besprechen.
    Alles Gute und liebe Grüsse Marianne
  • Hallo Dustynoise

    Zuerst einmal herzlich willkommen in unserer Community.

    Du findest evtl. Hilfe bei der SGAD – Schweizer Gesellschaft für Angst & Depression
    http://sgad.ch/holen-sie-hilfe-2/ich-habe-eine-depression-was-kann-ich-tun/
    Du findest dort auch weitere Organisationen, Informationsplattformen, Gesellschaften und Selbsthilfegruppen, die dir bei einer psychischen Krankheit oder in einer schwierigen Lebenssituation weiterhelfen – siehe Link http://sgad.ch/holen-sie-hilfe-2/weitere-organisationen/

    Die Taggeldversicherung ist ein Schutz bei längerem Arbeitsausfall, damit der gewohnte Lebensstandard erhalten bleibt – ob in Anstellung oder im Haushalt. Diese haben die Aufgabe, bei Erwerbsausfall den fehlenden Lohn zu ersetzen, denn die Lohnfortzahlung des Arbeitgebers ist zeitlich beschränkt.
    Für betroffene Arbeitnehmer «wie Du» bedeutet das Taggeld die finanzielle Absicherung des Lebensunterhaltes.

    Betr. deiner Zukunftschancen müsste eine Umschulung geprüft werden.
    Ist die Ausübung der bisherigen beruflichen Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr
    oder nur noch in beschränktem Rahmen möglich, können aber die Erwerbsmöglichkeiten mit einer anderen, bessern angepassten Tätigkeit verbessert werden.
    Die IV ist die einzige Versicherung, welche die Kosten einer Umschulung übernehmen kann.
    In diesem Kapitel werden die Voraussetzungen für eine solche Kostenübernahme im Einzelnen erläutert und die Leistungen der IV während einer Umschulung dargestellt.
    Wende dich diesbezüglich mal an pro infirmis
    Siehe Link - https://www.proinfirmis.ch/subseiten/behindert-was-tun/inhaltsverzeichnis/berufliche-ausbildung/umschulung.html

    Hoffe dir hiermit weitergeholfen zu haben und wünsche dir nur das Beste.

    Liebe Grüsse
    Claudia

    Wenn Ihr Schiff, das bisher im Packeis festgesteckt hatte, freikommt, beginnt es in den Wellen zu schaukeln, und ab und zu spritzt Gischt über den Bug.
    Sagen Sie Ihrer Seele, das gehört zu einer Seefahrt und ist nicht ungewöhnlich.
    Richten Sie ihr auch aus, sie soll den Seegang so regulieren, dass Sie immer gut damit umgehen können und wissen, dass Sie nie mehr ins Packeis geraten.
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