PROBLEME IM ALLTAG oder: Mit dem Rollstuhl in S-/U-Bahn in München
MyHandicap User
✭✭✭
in Plauderecke
...TRAUMAVERARBEITUNG oder MEIN NEUES LEBEN?
Hier ist Geduld gefragt, auch beim Leser 😀
Um 8h früh bin ich aus dem Haus. Sonne scheint, es wird ein wunderschöner Tag… da fahre ich die zwei Bus-Haltestellen zur S-Bahn doch glatt „zuFuß“.
Doch an der S-Bahn Haltestelle Laim ist der Lift kaputt, manche Passanten sagen, es sei schon eine Woche kaputt, andere sagen, „Der ist immer kaputt“. Anfangs habe ich die DB von meinem Handy aus auf das Festnetz angerufen und die Störung gemeldet, - es hieße immer, Sie geben weiter - doch nichts geschah. Mittlerweile sind mir die Kosten zu hoch. Als ich das auch noch dem Mann am anderem Ende der Leitung sagte, meint er: „Wir zahlen doch für Sie!“ Aber haaaalo! Wer ist dieser Mann bei der DB, der meine Handyrechnung bezahlt 😆
Also, ich musste dann zurück zum Bus um zur U-Bahn Laimer Platz fahren. Es war gottseidank ein freundlicher Busfahrer; das ist erwähnenswert, weil es auch selten so ist. Er muss ja auch bei jedem Wetter beim Einstieg und bei Ausstieg raus gehen und die Rampe für den Rollstuhlfahrer manuell ausklappen und wieder zurückklappen.
In eine alte U-Bahn komme ich mit meinen E-Rolli nicht rein, weil vorne kleine Räder sind, die dann zwischen den Zug und dem Gleis stecken bleiben. Kann ich also nur mit einer NEUEN U-Bahn fahren Kommt aber keine. Eine freundliche U-Bahn Fahrerin sagt mir: z.Z. sind nur 2-3 neue U-Bahne in Gesamtnetz unterwegs. Woooow! Bevor sie die 100 U-Bahnhöfe in München anfahren und wieder hier ankommen, ist der Tag vorbei.
Und am Marienplatz muss ich wieder umsteigen um in Poccistrasse zu kommen. Also wieder warten. Der Lift funktioniert 😀 , aber die Passanten laufen davon, weil da an der Wand eine freie Pinkellrinne für die Obdachlosen und die Betrunkenen angelegt ist (?) Doch nicht etwa für die Touristen, die Pinkelrinne war ja schon vor dem Oktoberfest da…Von einer Rinne kann man da kaum sprechen, weil nicht aus Metall ist und ca 40 cm breit und 2 m lang ist. Wenn man da auf dem Lift warten muss, da brennt schon in der Luftröhre…
Nun in der KVR angekommen sehe ich da eine lange Reihe fragender Gesichter am Info. Und kein Hinweis auf Behinderten Toilette. Als ich dann dran gekommen bin, hieß es, ich muss in die Pilgersheimer Str. /U-Bahn Kolumbusplatz und noch ein Stückchen weiter…“Aber wieso, im Internet stehen beide Adressen als Anlaufstellen, dann sollte der eintrag dort aber geändert werden“. Das interessiert ihm nicht.
Also muss ich wieder eine NEUE U-Bahn warten.
Und dann am Sendlinger Tor wieder.
Sieben alte U-Bahne sind am Sendlinger Tor schon vorbei gefahren. Es hilft nichts, ich muss auf die Toilette, aber da gibt es keine. Im Sperren Geschoss ist ein WC Zeichen angebracht, bei einer Fußgängertreppe. Ich frage einen neuen Ladenbesitzer, wo eine Toilette ist, er schickt mich wo anders hin. Wieder falsch. Ich frage ihn noch einmal, er schickt mich dann in die andere Richtung. Ganz schlau der Junge 😎. Als ich endlich an der Oberfläche war, gab es da auch keine Toilette. Ich überlegte: Wenn ich jetzt in der Gegend suche und immer wieder über die gesamte Kreuzung mit 8 Fahrstreifen und über Schienen fahren muss, dann ist meine seltene – NEUE - U-Bahn auch weg und ich schaffe nicht bis 12h in Pilgersheimer Strasse zu kommen….
Ich weiß nicht mehr, wie ich dann doch noch 5 vor 12h zum Kolumbusplatz gekommen bin. Ich weiß nur, dass ich nicht einmal in eine NEUE U-Bahn gekommen wäre, wenn ich nicht den Anlauf genommen hätte. Und da in der Mitte steht nur mal die Halterung als spürbare Bremse. Wenn ich langsamer fahre, bleib ich mit dem Rad vor der Erhebung stehen…
Irgendwo sah ich dann auf einem Gleis (am Anfang des Zuges) eine gelbe Erhebung mit darauf gemalten Rollstuhl, mein Herz lächelte, … rein in den Zug“. Als ich dann ausstieg, krachte es gewaltig, beide - Rollstuhl und ich - überlebten gerade noch. Da gab es eben keine Erhebung…
Die Fußgängerwege sind auch kaum irgendwo für Rollstuhle geeignet, dann stand ich vor dem KVR und wieder war eine Treppe von mir. Doch hinten ist auch noch ein Eingang, das aber zugesperrt ist. Und im Haus viel zu enge Gänge, und an dem Lift habe ich mir alle Ecken und Kanten abgekratzt. Ein Mann sagte mir: „Da kommen Sie nicht rein“. Ich sagte ihm: „Wie komme ich den in den 2. Stock?“ und er versuchte den 160 kg E-Rollstuhl (Tara-Gewicht) + mein Gewicht (also das Brutto...) zu schieben ohne, dass es auf manuell geschaltet war 😉
Und hier sollte man einen Schwerbehinderten-Parkausweis bekommen? Zuerst muss ich in die Toilette – sie werden es nicht glauben, in dieser Etage gibt es keine. Behindertengerecht ist was anderes. Der schmale Gang war vor dem Wartezimmer voll mit wartenden Menschen – ich musste eine Nr. ziehen und im Wartezimmer in der Mitte wäre noch Platz; dafür müssten aber alle Leute vom Gang weg gehen, damit ich rein kommen konnte ;o). Dort angekommen, sagte man mir, dass die Behinderte wo anders hin geschickt wurden. Waaas, wohin? „Paar Zimmer weiter“. Gott sei Dank! Diese Gelegenheit habe ich dann doch genutzt … Zurück an dem Lift bin ich wieder stecken geblieben, hatte Angst Rückwärts zu fahren, dass ich nicht die Abkürzung über die Treppe erwische 😀
Wieder am Kolumbusplatz angekommen, gibt es zwei Lifte, einen für Stadtauswärts, einen für Stadteinwärts. Ja, da muss ich hin. Toll, es geht nicht. Was nun. Die Tür versucht aber zuzugehen, also ist es verstopft. Ich brauche einen Zweig, kann aber nicht über den Gras bis zum Gebüsch fahren.
Drei „Stammgäste“ sitzen da in einem Café draußen und beobachten mich, als wären sie im Kino. Dann habe ich doch einen gerufen, und ihm das handwerkliches Geschick eingeredet. „Das geht nicht“ sagte er, „der Lift ist kaputt“ Und ich versuchte ihm die Technik nahe zu bringen, dass wenn die Tür versucht zuzumachen, dann ist da ein Hindernis – er sagt „nein, es ist nicht… da ist nur ein Blatt“, „dann vielleicht oben“ sage ich… „Da ist auch nichts“… von wegen! Die Tür ging zu und er fuhr in´s Untergrund… Ich weiß nicht mehr, wie lange ich da auf eine NEUE U-Bahn gewartet habe. Und ich hatte Hunger, Durst und ich musste zur Toilette, alles nicht möglich.
Um abzukürzen: Nun stand ich wieder am Sendlinger Tor Platz. Ich musste irgendwohin zum Essen. Zum Hbf fahre ich nicht, da klemmte letztes Mal der Lift zur U-Bahn. Also am besten zum Kaufhof, da gibt es tolle Salatbars. Wieder umsteigen. Muss ich sowieso, weil ich dann wieder mit U4 oder mit U5 zum Laimer Platz fahren will. Zum Marienplatz brauche ich nicht, da gäbe ja keine U4 oder U5. Also zum Karlsplatz…aber wie…
Und am Karlsplatz ist der Lift zur EG aber ganz auf der anderen Seite der Kreuzung (dazwischen sind 2x4 Fahrstreifen und Schienen... Im Kaufhof gibt´s ja auch einen Lift von UG2 bis UG1, aber da muss ich die Beinstützen abmontieren, dass ich rein passe…. Endlich nach den drei Fahrstühlen im Kaufhof, suche ich nach vitaminreichem Essen, doch es gibt keine rote Bette, keine Bohnen, keine Brokkoli, keine Kartoffeln… Was ist heute los! An der Kasse sagt Verkäuferin 10,33 Euro. Ich gebe ihr einen 50 Euro Schein und den Geldbeutel mit Kleingeld. Sie nimmt sich von dem Kleingeld 3,30 €. „Was kostet das“ fragte ich verlegen, obwohl ich lesen konnte, dass es 10,33 kostet. Sie wiederholte das auch noch. Ich musste ihr sagen, dass Sie dann 33 Cent nehmen sollte. Ohne eine Miene zu verziehen, gab Sie das zurück, nimmt 33 Cent und fragte: „So?“ Na toll, es geht doch! Aber ich sage nichts; sonst hätte ich sie fragen müssen, was sie an der Kasse macht. Wenn ich einen Fehler mache, dann entschuldige ich mich, oder bin selbst erstaunt, aber das hier schien alles so routinemäßig, eingeübt. Es soll bloß Keiner was merken…
Es ist schon Nachmittag und ich kann schon nicht mehr sitzen, alles tut weh. Schnell nach Hause. Also zur U-Bahn, warten, warten… Bin immer noch am Karlsplatz. Dann kommt in der Anzeigetafel die Schrift, dass wegen eines technischen Fehlers die U-Bahn nur mit Verzögerung ankommt. Also, 3x geht es nur bis Theresienwiese und 1x nach Laimer Platz, doch diese ist auch immer wieder eine alte U-Bahn.
Ich ging also zur S-Bahn und dazwischen noch auf die Toilette (prophylaktisch, so zu sagen).
Da war eine Urin-Überschwemmung, Tupfer und sonstiges Injektionsmaterial lagen auf dem Boden…auch noch ein blutverschmutztes Tuch… Manchmal möchte man wieder ein Baby sein und Windeln tragen… nichts wie raus hier! 🙁
Also zur S-Bahn und dann „zu Fuß“ weiter. Der S-Bahn Fahrer wollte mich nicht sehen, als ich dann ganz nah gefahren bin und gerufen habe, musste er zum Fenster kommen (sonst gäbe Ärger von oben). Er sagte mir, dass ich den nächsten Zug nehmen soll, er sei voll. Von wegen voll, an der ersten Tür war schon Platz genug und die restlichen zwei Fahrgäste gingen auch schon zur Seite als sie mich gesehen haben. Er hätte sich besser ausreden können, z.B. ich habe Verspätung,… das wäre glaubhafter. Also nahm ich die nächste S-Bahn. Auch hier bei der S-Bahn kam die Meldung über Verzögerungen, aber nach Laim fahren fast alle.
Die Lockführerin im nächsten Zug war sehr freundlich. In Laim sagte ich ihr: „Hoffentlich geht der Lift…“
„Doch doch, ich habe bis jetzt noch keine Meldung bekommen, dass was kaputt wäre,“ versicherte sie mir. Und doch! Der Lift ging tatsächlich (wieder oder noch immer) nicht! Also muss ich in die nächste S-Bahn und nach Pasing. Der Lockführer sagt: „Wie kommen Sie dann von Pasing nach Hause, haben Sie von dort einen Bus?“
„Nein, sagte ich, ich muss dann wieder in die Stadt bis zur U-Bahn und zum Laimer Platz und dann mit dem Bus…“ Ein Fahrgast in der S-Bahn sagte dann später, aber diese S-Bahn fährt nicht nach Pasing… Da war es schon zu spät…
Nun stand ich da in Obermenzing an dem Bahnsteig, von Winde verweht, es dunkelte schon. Da fährt die S-Bahn sonst in 20 Minuten Takt, aber gestern gab es auch bei der S-Bahn Ausfälle. Später habe ich in Nachrichten gehört, dass es ein Unwetter gab, dass das ganze Verkehr lahm legte – aber da war noch was: das Verkehr irgendwo in Norddeutschland und nicht in München!… Na gut. Meine Augen brannten, und ja, mein Popo auch, ich sitze ja schon den ganzen Tag unbeweglich in dem E-Rolli.
Am Hauptbahnhof musste ich dann zuerst am Ende der Gleise über den ganzen Bahnhof um zu diesem Lift zu gelangen, das letztes Mal nur in eine Richtung fuhr, weil ein Druckknopf klemmte. Ich habe schon wieder Hunger, aber da gab es nur noch was süßes, also Nichts. Menschen sehen nicht, wohin sie gehen, plötzlich wechseln sie die Richtung ohne zu sehen, wohin sie steigen. Einer hat im Zug sogar schon mit seinem Popo die Elektronik meines Rollstuhls angemacht. Und hier steht eine Frau plötzlich wie versteinert vor mir. Weiß nicht, was sie machen soll. Wir starren uns an, dann setzte ich den Fragezeichen in meine Augen und mit den Händen zeigte ich ihr, dass man wählen kann: links oder rechts.
Und wieder wartete ich auf eine NEUE U-Bahn. Mittlerweile ist schon 8h abends – ich bin schon 12 Stunden unterwegs.
Eigentlich könnte ich das Parkausweis schriftlich beantragen, habe ich mir gedacht, aber man verschickt ja nicht gerne einen Ausweis, dem man ja ständig braucht. Am Morgen schien die Sonne und jetzt –
im Laim angekommen, regnet es. Darauf war ich nicht vorbereitet.
Und dann weiter mit Bus (auch nicht mit dem ersten). Im Bus saß eine Frau auf Ihrem Rollator. Ich fragte Sie, ob Sie keine Probleme deshalb bekommen hat… „O ja“, sagte sie, „ein Busfahrer hat mich deshalb schon rausgeworfen, ich musste aussteigen, weil ich nicht stehen konnte. Für uns ist im Bus keine Sitzmöglichkeit gegeben“.
Es regnet immer noch, und jetzt „zu Fuß“… Der Fußweg ist so schräg, da liegen nasse Herbstblätter, der Rolli droht zu kippen…bei jedem Eingang und auf der römischen Straße sind die ungleichen Bausteine, das rüttelt zu sehr, komme nur im Schneckentempo voran. An der nächsten Kreuzung komme ich nicht von dem Fußweg auf die Straße. Genau da, wo keine Erhebung war, stand wieder das gleiche Auto wie vorgestern. Ich habe ihm doch einen Zettel dran gemacht. Diesen hat er zerknittert und zum Boden geworfen; na toll 🥺
Letzendlich:
Ein S-Bahn Fahrer hat mir mal gesagt, ich solle mir eine Rampe kaufen und mit sich tragen, er behauptete, es gäbe sie zum kaufen. Doch WO (????) kann man so eine kleine klappbare Rampe kaufen, die man in der Tasche am E-Rolli mitnehmen kann.
Ich bräuchte so eine, die an der S-Bahn Haltestellen in den Kästchen untergebracht sind (350 kg Belastbarkeit) .
Ich dachte, ein S-Bahn Fahrer wird schon wissen. Seit dem suche ich so was, vergebens. Vielleicht hat er die 3-fach klappbare Rampe für Hunde gesehen, die man mit der Tragetasche kinderleicht transportieren kann (bis 85 kg belastbar).
Und für Menschen ??? Weiß das vielleicht Jemand?
Hier ist Geduld gefragt, auch beim Leser 😀
Um 8h früh bin ich aus dem Haus. Sonne scheint, es wird ein wunderschöner Tag… da fahre ich die zwei Bus-Haltestellen zur S-Bahn doch glatt „zuFuß“.
Doch an der S-Bahn Haltestelle Laim ist der Lift kaputt, manche Passanten sagen, es sei schon eine Woche kaputt, andere sagen, „Der ist immer kaputt“. Anfangs habe ich die DB von meinem Handy aus auf das Festnetz angerufen und die Störung gemeldet, - es hieße immer, Sie geben weiter - doch nichts geschah. Mittlerweile sind mir die Kosten zu hoch. Als ich das auch noch dem Mann am anderem Ende der Leitung sagte, meint er: „Wir zahlen doch für Sie!“ Aber haaaalo! Wer ist dieser Mann bei der DB, der meine Handyrechnung bezahlt 😆
Also, ich musste dann zurück zum Bus um zur U-Bahn Laimer Platz fahren. Es war gottseidank ein freundlicher Busfahrer; das ist erwähnenswert, weil es auch selten so ist. Er muss ja auch bei jedem Wetter beim Einstieg und bei Ausstieg raus gehen und die Rampe für den Rollstuhlfahrer manuell ausklappen und wieder zurückklappen.
In eine alte U-Bahn komme ich mit meinen E-Rolli nicht rein, weil vorne kleine Räder sind, die dann zwischen den Zug und dem Gleis stecken bleiben. Kann ich also nur mit einer NEUEN U-Bahn fahren Kommt aber keine. Eine freundliche U-Bahn Fahrerin sagt mir: z.Z. sind nur 2-3 neue U-Bahne in Gesamtnetz unterwegs. Woooow! Bevor sie die 100 U-Bahnhöfe in München anfahren und wieder hier ankommen, ist der Tag vorbei.
Und am Marienplatz muss ich wieder umsteigen um in Poccistrasse zu kommen. Also wieder warten. Der Lift funktioniert 😀 , aber die Passanten laufen davon, weil da an der Wand eine freie Pinkellrinne für die Obdachlosen und die Betrunkenen angelegt ist (?) Doch nicht etwa für die Touristen, die Pinkelrinne war ja schon vor dem Oktoberfest da…Von einer Rinne kann man da kaum sprechen, weil nicht aus Metall ist und ca 40 cm breit und 2 m lang ist. Wenn man da auf dem Lift warten muss, da brennt schon in der Luftröhre…
Nun in der KVR angekommen sehe ich da eine lange Reihe fragender Gesichter am Info. Und kein Hinweis auf Behinderten Toilette. Als ich dann dran gekommen bin, hieß es, ich muss in die Pilgersheimer Str. /U-Bahn Kolumbusplatz und noch ein Stückchen weiter…“Aber wieso, im Internet stehen beide Adressen als Anlaufstellen, dann sollte der eintrag dort aber geändert werden“. Das interessiert ihm nicht.
Also muss ich wieder eine NEUE U-Bahn warten.
Und dann am Sendlinger Tor wieder.
Sieben alte U-Bahne sind am Sendlinger Tor schon vorbei gefahren. Es hilft nichts, ich muss auf die Toilette, aber da gibt es keine. Im Sperren Geschoss ist ein WC Zeichen angebracht, bei einer Fußgängertreppe. Ich frage einen neuen Ladenbesitzer, wo eine Toilette ist, er schickt mich wo anders hin. Wieder falsch. Ich frage ihn noch einmal, er schickt mich dann in die andere Richtung. Ganz schlau der Junge 😎. Als ich endlich an der Oberfläche war, gab es da auch keine Toilette. Ich überlegte: Wenn ich jetzt in der Gegend suche und immer wieder über die gesamte Kreuzung mit 8 Fahrstreifen und über Schienen fahren muss, dann ist meine seltene – NEUE - U-Bahn auch weg und ich schaffe nicht bis 12h in Pilgersheimer Strasse zu kommen….
Ich weiß nicht mehr, wie ich dann doch noch 5 vor 12h zum Kolumbusplatz gekommen bin. Ich weiß nur, dass ich nicht einmal in eine NEUE U-Bahn gekommen wäre, wenn ich nicht den Anlauf genommen hätte. Und da in der Mitte steht nur mal die Halterung als spürbare Bremse. Wenn ich langsamer fahre, bleib ich mit dem Rad vor der Erhebung stehen…
Irgendwo sah ich dann auf einem Gleis (am Anfang des Zuges) eine gelbe Erhebung mit darauf gemalten Rollstuhl, mein Herz lächelte, … rein in den Zug“. Als ich dann ausstieg, krachte es gewaltig, beide - Rollstuhl und ich - überlebten gerade noch. Da gab es eben keine Erhebung…
Die Fußgängerwege sind auch kaum irgendwo für Rollstuhle geeignet, dann stand ich vor dem KVR und wieder war eine Treppe von mir. Doch hinten ist auch noch ein Eingang, das aber zugesperrt ist. Und im Haus viel zu enge Gänge, und an dem Lift habe ich mir alle Ecken und Kanten abgekratzt. Ein Mann sagte mir: „Da kommen Sie nicht rein“. Ich sagte ihm: „Wie komme ich den in den 2. Stock?“ und er versuchte den 160 kg E-Rollstuhl (Tara-Gewicht) + mein Gewicht (also das Brutto...) zu schieben ohne, dass es auf manuell geschaltet war 😉
Und hier sollte man einen Schwerbehinderten-Parkausweis bekommen? Zuerst muss ich in die Toilette – sie werden es nicht glauben, in dieser Etage gibt es keine. Behindertengerecht ist was anderes. Der schmale Gang war vor dem Wartezimmer voll mit wartenden Menschen – ich musste eine Nr. ziehen und im Wartezimmer in der Mitte wäre noch Platz; dafür müssten aber alle Leute vom Gang weg gehen, damit ich rein kommen konnte ;o). Dort angekommen, sagte man mir, dass die Behinderte wo anders hin geschickt wurden. Waaas, wohin? „Paar Zimmer weiter“. Gott sei Dank! Diese Gelegenheit habe ich dann doch genutzt … Zurück an dem Lift bin ich wieder stecken geblieben, hatte Angst Rückwärts zu fahren, dass ich nicht die Abkürzung über die Treppe erwische 😀
Wieder am Kolumbusplatz angekommen, gibt es zwei Lifte, einen für Stadtauswärts, einen für Stadteinwärts. Ja, da muss ich hin. Toll, es geht nicht. Was nun. Die Tür versucht aber zuzugehen, also ist es verstopft. Ich brauche einen Zweig, kann aber nicht über den Gras bis zum Gebüsch fahren.
Drei „Stammgäste“ sitzen da in einem Café draußen und beobachten mich, als wären sie im Kino. Dann habe ich doch einen gerufen, und ihm das handwerkliches Geschick eingeredet. „Das geht nicht“ sagte er, „der Lift ist kaputt“ Und ich versuchte ihm die Technik nahe zu bringen, dass wenn die Tür versucht zuzumachen, dann ist da ein Hindernis – er sagt „nein, es ist nicht… da ist nur ein Blatt“, „dann vielleicht oben“ sage ich… „Da ist auch nichts“… von wegen! Die Tür ging zu und er fuhr in´s Untergrund… Ich weiß nicht mehr, wie lange ich da auf eine NEUE U-Bahn gewartet habe. Und ich hatte Hunger, Durst und ich musste zur Toilette, alles nicht möglich.
Um abzukürzen: Nun stand ich wieder am Sendlinger Tor Platz. Ich musste irgendwohin zum Essen. Zum Hbf fahre ich nicht, da klemmte letztes Mal der Lift zur U-Bahn. Also am besten zum Kaufhof, da gibt es tolle Salatbars. Wieder umsteigen. Muss ich sowieso, weil ich dann wieder mit U4 oder mit U5 zum Laimer Platz fahren will. Zum Marienplatz brauche ich nicht, da gäbe ja keine U4 oder U5. Also zum Karlsplatz…aber wie…
Und am Karlsplatz ist der Lift zur EG aber ganz auf der anderen Seite der Kreuzung (dazwischen sind 2x4 Fahrstreifen und Schienen... Im Kaufhof gibt´s ja auch einen Lift von UG2 bis UG1, aber da muss ich die Beinstützen abmontieren, dass ich rein passe…. Endlich nach den drei Fahrstühlen im Kaufhof, suche ich nach vitaminreichem Essen, doch es gibt keine rote Bette, keine Bohnen, keine Brokkoli, keine Kartoffeln… Was ist heute los! An der Kasse sagt Verkäuferin 10,33 Euro. Ich gebe ihr einen 50 Euro Schein und den Geldbeutel mit Kleingeld. Sie nimmt sich von dem Kleingeld 3,30 €. „Was kostet das“ fragte ich verlegen, obwohl ich lesen konnte, dass es 10,33 kostet. Sie wiederholte das auch noch. Ich musste ihr sagen, dass Sie dann 33 Cent nehmen sollte. Ohne eine Miene zu verziehen, gab Sie das zurück, nimmt 33 Cent und fragte: „So?“ Na toll, es geht doch! Aber ich sage nichts; sonst hätte ich sie fragen müssen, was sie an der Kasse macht. Wenn ich einen Fehler mache, dann entschuldige ich mich, oder bin selbst erstaunt, aber das hier schien alles so routinemäßig, eingeübt. Es soll bloß Keiner was merken…
Es ist schon Nachmittag und ich kann schon nicht mehr sitzen, alles tut weh. Schnell nach Hause. Also zur U-Bahn, warten, warten… Bin immer noch am Karlsplatz. Dann kommt in der Anzeigetafel die Schrift, dass wegen eines technischen Fehlers die U-Bahn nur mit Verzögerung ankommt. Also, 3x geht es nur bis Theresienwiese und 1x nach Laimer Platz, doch diese ist auch immer wieder eine alte U-Bahn.
Ich ging also zur S-Bahn und dazwischen noch auf die Toilette (prophylaktisch, so zu sagen).
Da war eine Urin-Überschwemmung, Tupfer und sonstiges Injektionsmaterial lagen auf dem Boden…auch noch ein blutverschmutztes Tuch… Manchmal möchte man wieder ein Baby sein und Windeln tragen… nichts wie raus hier! 🙁
Also zur S-Bahn und dann „zu Fuß“ weiter. Der S-Bahn Fahrer wollte mich nicht sehen, als ich dann ganz nah gefahren bin und gerufen habe, musste er zum Fenster kommen (sonst gäbe Ärger von oben). Er sagte mir, dass ich den nächsten Zug nehmen soll, er sei voll. Von wegen voll, an der ersten Tür war schon Platz genug und die restlichen zwei Fahrgäste gingen auch schon zur Seite als sie mich gesehen haben. Er hätte sich besser ausreden können, z.B. ich habe Verspätung,… das wäre glaubhafter. Also nahm ich die nächste S-Bahn. Auch hier bei der S-Bahn kam die Meldung über Verzögerungen, aber nach Laim fahren fast alle.
Die Lockführerin im nächsten Zug war sehr freundlich. In Laim sagte ich ihr: „Hoffentlich geht der Lift…“
„Doch doch, ich habe bis jetzt noch keine Meldung bekommen, dass was kaputt wäre,“ versicherte sie mir. Und doch! Der Lift ging tatsächlich (wieder oder noch immer) nicht! Also muss ich in die nächste S-Bahn und nach Pasing. Der Lockführer sagt: „Wie kommen Sie dann von Pasing nach Hause, haben Sie von dort einen Bus?“
„Nein, sagte ich, ich muss dann wieder in die Stadt bis zur U-Bahn und zum Laimer Platz und dann mit dem Bus…“ Ein Fahrgast in der S-Bahn sagte dann später, aber diese S-Bahn fährt nicht nach Pasing… Da war es schon zu spät…
Nun stand ich da in Obermenzing an dem Bahnsteig, von Winde verweht, es dunkelte schon. Da fährt die S-Bahn sonst in 20 Minuten Takt, aber gestern gab es auch bei der S-Bahn Ausfälle. Später habe ich in Nachrichten gehört, dass es ein Unwetter gab, dass das ganze Verkehr lahm legte – aber da war noch was: das Verkehr irgendwo in Norddeutschland und nicht in München!… Na gut. Meine Augen brannten, und ja, mein Popo auch, ich sitze ja schon den ganzen Tag unbeweglich in dem E-Rolli.
Am Hauptbahnhof musste ich dann zuerst am Ende der Gleise über den ganzen Bahnhof um zu diesem Lift zu gelangen, das letztes Mal nur in eine Richtung fuhr, weil ein Druckknopf klemmte. Ich habe schon wieder Hunger, aber da gab es nur noch was süßes, also Nichts. Menschen sehen nicht, wohin sie gehen, plötzlich wechseln sie die Richtung ohne zu sehen, wohin sie steigen. Einer hat im Zug sogar schon mit seinem Popo die Elektronik meines Rollstuhls angemacht. Und hier steht eine Frau plötzlich wie versteinert vor mir. Weiß nicht, was sie machen soll. Wir starren uns an, dann setzte ich den Fragezeichen in meine Augen und mit den Händen zeigte ich ihr, dass man wählen kann: links oder rechts.
Und wieder wartete ich auf eine NEUE U-Bahn. Mittlerweile ist schon 8h abends – ich bin schon 12 Stunden unterwegs.
Eigentlich könnte ich das Parkausweis schriftlich beantragen, habe ich mir gedacht, aber man verschickt ja nicht gerne einen Ausweis, dem man ja ständig braucht. Am Morgen schien die Sonne und jetzt –
im Laim angekommen, regnet es. Darauf war ich nicht vorbereitet.
Und dann weiter mit Bus (auch nicht mit dem ersten). Im Bus saß eine Frau auf Ihrem Rollator. Ich fragte Sie, ob Sie keine Probleme deshalb bekommen hat… „O ja“, sagte sie, „ein Busfahrer hat mich deshalb schon rausgeworfen, ich musste aussteigen, weil ich nicht stehen konnte. Für uns ist im Bus keine Sitzmöglichkeit gegeben“.
Es regnet immer noch, und jetzt „zu Fuß“… Der Fußweg ist so schräg, da liegen nasse Herbstblätter, der Rolli droht zu kippen…bei jedem Eingang und auf der römischen Straße sind die ungleichen Bausteine, das rüttelt zu sehr, komme nur im Schneckentempo voran. An der nächsten Kreuzung komme ich nicht von dem Fußweg auf die Straße. Genau da, wo keine Erhebung war, stand wieder das gleiche Auto wie vorgestern. Ich habe ihm doch einen Zettel dran gemacht. Diesen hat er zerknittert und zum Boden geworfen; na toll 🥺
Letzendlich:
Ein S-Bahn Fahrer hat mir mal gesagt, ich solle mir eine Rampe kaufen und mit sich tragen, er behauptete, es gäbe sie zum kaufen. Doch WO (????) kann man so eine kleine klappbare Rampe kaufen, die man in der Tasche am E-Rolli mitnehmen kann.
Ich bräuchte so eine, die an der S-Bahn Haltestellen in den Kästchen untergebracht sind (350 kg Belastbarkeit) .
Ich dachte, ein S-Bahn Fahrer wird schon wissen. Seit dem suche ich so was, vergebens. Vielleicht hat er die 3-fach klappbare Rampe für Hunde gesehen, die man mit der Tragetasche kinderleicht transportieren kann (bis 85 kg belastbar).
Und für Menschen ??? Weiß das vielleicht Jemand?
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Antworten
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Münchner S-Bahn und U-Bahn
BBB >> Bahn behindert Behinderte, das ist eine absolute Teilhabe-Einschränkung!
Heute habe ich ein anderes Foto für euch.
Nach 14-tägigen hin und her, hat sich was getan. Man hat einen Zettel angebracht, dass man bis vsl. Weihnachten braucht, bis der Lift zur S-Bahn Laim evtl. wieder funktioniert. Ich sage nicht dazu.
Bin ich also wieder zur U-Bahn Laimer Platz gefahren und habe dort mehr wie 1 Stunde auf einen neue Bahn gewartet (in eine alte U-Bahn komme ich ja nicht rein). Dann fragte ich doch eine Fahrerin, wann komt wieder eine neue U-Bahn… Sie hat sich erkundigt und sagte: „Heute ist keine neue U-Bahn unterwegs.“ Na toll.
Wie kommt ihr den in die U-/S-Bahn mit einem 160 kg schweren e-Rolli und 4 kleinen Rädern????
Die DB gibt auch keine Stellung zu den Klapprampen; ob und wo man sie kaufen könnte. Nur die S-Bahn besitzt die Rampen (bis 350 kg Belastbarkeit), die man ja mitführen könnte und damit auch mal in die U-Bahn gehen, wenn die DB-Fahrstühle nicht funktionieren. Es intersssiert Keinen. Wäre vielleicht ein Thema für Mario Barth, aber die DB würde das noch weniger ernst nehmen. Und wie gewohnt, es wäre kein richtiger Ansprechner bei der ganzen DB; ich wurde ja auch immer wieder an die gleiche Tel. Nr. verwiesen, die keine Antwort darüber hat. Und auf meine eMail habe ich keine Antwort bekommen.
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Hallo yvonne2,
das mit den Schwierigkeiten der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum und insbesondere beim ÖPNV kenne ich auch zu genüge.
Hinzu kommt, das auch alle (ca) 10 Jahre ein Generationswechsel stattfindet - was bei Barrierfreiheit eigentlich baulich zu beachten ist. Neue Erkenntnisse sind dann oft mit den alten Richtlinien nicht kompatibel (siehe Bahnsteigkante und Einstiegskanten von Bahnen). Oft sind hier dann elektr. Lösungen (Lift) in den neueren Bahnen (DB-Regio-Verkehr) angebracht. In alten Zügen der DB fehlen diese Vorrichtungen.
Oder nur eine teilweise ausgebaute barrierefreier Bahnhof. Auf die ersten 5 Gleise kommt man mit den Fahrstuhl und bei den weiteren Gleisen die für den Nahverkehr vorgesehen sind... gibt es keinen barrierefreien Zugang von den anderen Gleisen (z.B. Bahnhof Karlsruhe Durlach). Oder Toilettenanlagen werden saniert, für alle Reisende gibt es eine Ersatz-Toilettenanlage im Container neben dem Bahnhof. Nur für Rollifahrer nicht (HBF Karlsruhe).
Selbst die "Nottelefonnummern beim Ausfall der Fahrstühle" zu den Bahngleisen, damit Rollifahrer zu den Gleisen kommen können - funktionieren nicht. Usw. ... so lange wohl die Bahn keine Konkurrenz bekommt, was an Serviceleistung möglich ist... bleibt der behinderte Mensch leider ein Reisender der 3.Klasse (auch wenn diese Klasse bei der Bahn nicht vorgesehen ist)
Im ÖPNV verhält sich das ebenso. Für die Haltestellen sind oft die Gemeinden & Städte verantwortlich. Da stoßen wirkliche Interessenkonflikte aufeinander. Für die Errichtung/Instandhaltung der Haltestellen sind die Kommunalen Gremien verantwortlich, für den Bus und Bahnverkehr eine Verkehrsunternehmen. Hier einheitliche Regelungen der Abmaße der Übergänge von Bus- & Bahnsteige zu den Verkehrsmitteln Buseinstieg und Bahneinstieg sind da sehr oft verschieden.
Es gibt alte und neuere Straßenbahnen, leider ersieht man das nicht immer aus den Fahrplänen. Die Niederflurbahnen sind oft Barrierefrei zu erreichen und auch als Barrierefrei zugänglich. Sind es alte Bahnen oder Busse... hat man gelitten. Siehe die Vielfalt in Berlin - hier haben selbst die S-Bahnen unterschiedliche einstiegshöhen zur Bahnsteigkante (unterschiede bis zu 20cm) .
Es gibt viele Beispiele, die Aufzeigen, das es zu einem selbstbestimmtes Leben noch ein langer Weg ist.
Auch die Berücksichtigung für viele andere gesundheitliche eingeschränkte Menschen, z.B. sehbehinderte Menschen, gibt es oft nicht die erforderlichen "Farbkontraste" oder für blinde Menschen fehlen sogar die Bodenindikatoren. Habe sogar schon verlegte Bodenindikatore gesehen, die eher als Gestaltungselemente verwendet wurden statt ihren Zweck als Leitlinie nach DIN.
Auch die Fahrpläne an den Haltestellen... für wen sind diese lesbar?? ....leider oft nur für stehen Personen die auch kleingedrucktes lesen können - wenn man denn dicht davor steht!
es gibt noch zu vieles... wo keine Gleichstellung von behinderten Menschen umgesetzt wird.
Daher kann ich nur sagen, bei Baumaßnahmen sich rechtzeitig mit einklinken. Eine nachträgliche Veränderung ist verdammt-sau-schwer!
Gruß
rollispeedy
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hallo rollispeedy,
lieben Dank, dass Du das alles auch mal "zur Sprache" gebracht hast.
Warum erzählen die Betroffenen nichts davon, verläuft bei allen alles glatt?
Übrigens, ich habe jetzt eine Straßenbahn entdeckt 😀 Aber bei dem Fahrer, wo man in die Bahn rein kommt, ist kein Übergang - dass man auch mit dem Rolli hinkommen könnte. Sachen gibt´s ....
lg
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Wie ich nun sehe, ist rollispeedy jetzt "gelöschter Benutzer"; sonst sagt hier ja keiner was. Man sollte über das WARUM nachdenken. Fahren tatsächlich keine Betroffene mehr in die Stadt; wobei in München keine Niederflurbahnen gibts. Zumindest nicht dort wo ich rum komme. Und ich komme viel herum.
Gestern:
Mich wundert es nicht, dass ich heute keinen eRolli-Fahrer in der Stadt angetroffen habe. Ohne einer Rampe kommt man ja nicht weiter; zumindest kommt man da nicht in die alte U-Bahn und mit e-Rolli in die neue U-Bahn auch nur erschwert. Mit dem eRolli in den neuen U-Bahn sollte gehen, wenn da nicht mitten drin eine Festhalte-Stange wäre. Die Erhebung in die neue U-Bahn ist auch noch zu hoch, so dass der Rolli nicht zieht, wenn ich langsam fahre. Also brauche ich einen Anlauf und dann bleibt der Rolli nicht stehen. So ist schon die Fußstütze verbogen und runter gefallen und der Tisch hat sich in meinen Bauch eingedruckt.
Hätte ich eine Rampe in der Tasche, könnte ich von Laimer Platz bis zur bogenhausener Krankenhaus in einer halben Stunde kommen. Diesmal hat es fast 5 Stunden gedauert (nur die Hinfahrt).
Mit dem Bus also nach Laimer Platz. Dort habe ich auf eine Neue U-Bahn gewartet. Früher fuhr da noch U4, jetzt muss ich von U5 nach 2 Stationen in U4 umsteigen, d.h. in Westendstraße aussteigen und dort wieder auf eine neue U-Bahn 4 warten. Es sind am laimer Platz schon etliche U-Bahne abgefahren, alle alten Modelle. Ich frage einen U-Bahn-Fahrer, wann denn eine neue U-Bahn kommt; er fragte an der Zentralle und sagte, es könne länger als 40 Minuten dauern. Ich soll eine Haltestelle mit dem Bus fahren, dann mit der Tram bis zur Lautensackstrasse und dann die Richtung wechseln und in andere Tram umsteigen, die zum Westpark fährt, und dort eben eine neue U4 warten.
Geht noch?
Nein, es geht nicht, dass werdet ihr später erfahren. Aber es geht auch anders. Ich bin also mit dem Bus eine Haltestelle gefahren und habe die Straßenbahn gewartet. Es kam eine Nr. 19. Ein freundlicher Fahrer sagte mir, dass die Hebebühne kaputt ist, ich muss die nächste Straßenbahn warten. Gut, ich bin eh schon ein Eiszapfen… schlimmer kann nicht werden.
Und wenn ich dann schon mal drin bin, dann fahre ich gleich bis zum Karlsplatz-Stachus, damit ich nicht da draußen friere.
An der Tram Haltestelle am Stachus/Karlsplatz ist auch auch der Karstadt (ehem. Hertie) mit seiner Behindertentoilette.
Ich kann kaum aushalten. Ich hatte schon starke Schmerzen, konnte schon spüren, wie sich die Blasensteine bilden 🙁 Doch die Toilette war besetzt. Ich wartete lange, eine andere Frau hat alles beobachtet und hat für mich paarmal geklopft. Nichts tat sich. Ich wusste nicht, was ich machen soll. Ich sagte zu der Dame: Darauf wette ich, dass hier drin jetzt kein Behinderter ist… Ein Behinderter ohne Extremitäten hätte sich in der Zeit schon paarmal umgezogen. Und sie wartete mit mir; ich konnte nicht viel sprechen, solche Schmerzen hatte ich… Irgendwann, so nach weiteren 10 Minuten, machte eine weiblich sportliche Gestalt zuerst die Tür auf, dann tat sie so, als dass sie die Kontrolle der Reinigung unterschreibt (interessant: der Bleistift berührte aber nicht den Papier an der Wand!). Sie schnauzte mich an, sie mache nur ihre Arbeit. Und dazu sperrt sie sich ein? Sie müsste in der Zeit, dass übrigens ihre Arbeitszeit war, schon die sämtliche Mails von 14 Tagen beantwortet haben. Und dann schnauzt sie mich noch an, halleluja! Der netten Dame, die da für mich klopfte und die auch noch auf mich wartete, weil ich solche Schmerzen hatte, sei Dank – ich habe es bis zur Toilette geschafft!
Und dort am Karlplatz wartete ich wieder auf eine neue U4. NiX da. Ich glaube, nach der fünften U-Bahn fragte ich wieder einen U-Bahn-Fahrer, wann nun eine neue U-Bahn kommt. Er war so freundlich und fragte in der Zentrale nach. Auf dieser Strecke fährt keine neue U-Bahn, hieß es. Na toll! (Das kenne ich schon von der Strecke Rotkreuzplatz-Olympiazentrum). Stimmt das überhaupt (?), oder bekommt jeder e-Rollifahrer eine sollche Antwort? Der andere Fahrer hat mich doch zum Westpark geschickt, wäre ich dann doch umsonst hin gefahren!
Dann musste ich wieder in die Toilette… bevor ich mich an dem Informationsschalter darüber erkundigen konnte, wie ich nun zum Arabellapark komme. Kaum war ich um die Ecke, machte der U-Bahn-Beamter das Licht aus und ging raus. Ich habe ihn an der Tür freundlich angesprochen, aber er reagierte nicht und machte einen Bogen um mich, dann rief ich ihm nach: Hallo, ich brauche Sie… Jetzt musste er reagieren, was werden sonst die Passanten von ihm denken… sehr unfreundlich gab er mir doch den Tipp, dass ich mit der Tram direkt zur Arabella fahren kann. Aber bei allen Straßenbahnen, die sich am Karlsplatz kreuzen, war nirgends Arabella als Zielort angegeben.
Ein freundlicher Straßenbahnfahrer fragte mich: Wollen Sie mit mir fahren? Wo müssen Sie hin?... Oja, ich will !!!!! 😀
Und irgendwann, nach 5 Stunden habe ich mein Ziel erreicht. Doch ich war zu spät.
Ob der Weihnachtsmann hier mit liest? 😉
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