Ich möchte ein Abendgymnasium bersuchen. Aber wie? - Der Weg ist das Problem

Hallo liebe Community,

keine Ahnung, ob ich mit meinem Anliegen hier richtig bin, aber ich probiere es einfach Mal.
Also, mein Name ist Sabine, ich bin 27 Jahre alt, komme aus Görlitz (für alle die nicht wissen, wo das ist, die östlichste Stadt Deutschlands an der polnischen Grenze) und arbeite seit 9 Jahren in einer WfbM. Ich sitze die meiste Zeit auf Grund einer infantilen, spastischen Zerebralparese im Rollstuhl, kann aber stehen und kurze Strecken mit Gehilfen gehen. Ich habe eine Realschulabschluss, aber keine Ausbildung.
Ich denke seit langem darüber nach, mein Abitur nachzuholen und wollte dieses Vorhaben nun endlich umsetzen. Vorher fühlte ich mich noch nicht zu diesem Schritt bereit und musste erst sehr gut darüber nachdenken.
Aber jetzt sollte es endlich los gehen. Also habe ich ein Bisschen gegoogelt und herausgefunden, dass es in Bautzen das einzige Abendgymnasium in ostsachsen gibt. Am Telefon hat mir der dortige Studienberater gesagt, dass er trotz meiner Situation kein Problem darin sieht, dass ich das Abendgymnasium besuche, die letzte Entscheidung obliegt natürlich dem Schulleiter, aber da sie an dieser Schule noch nie einen Menschen mit Behinderung hatten und erst recht nicht aus einer WfbM, konnte er mir nicht sagen und ich soll mich einfach bewerben, ob die Entscheidung des Schulleiters positiv oder negativ sein wird.
Andere Schulformen wie Fernlehrgänge, Colleges oder ein Fach- oder Berufsabitur kommen für mich zum einen wegen der Kosten aber auch wegen der Tatsache, dass ich nicht weiter arbeiten und Geld für Schulmaterial und Prüfungsgebühren verdien kann, nicht in Frage.
Jetzt nach viel Vorgeplänkel zu meinem eigentlichen Problem:
Da Görlitz sehr klein ist, gibt es mit dem Weg nach Bautzen in sofern ein Problem, als das ich mit dem Zug zwar zum Abendgymnasium käme, aber von da nicht mehr zurück, weil es wenn der Unterricht zu Ende ist, keine Ein- und Ausstieghilfe mehr auf dem Bahnhof gibt.
Da mir dies Bewusst war, als ich anfing, mich um mein Abitur zu kümmern, dachte ich an einen Fahrdienst oder so etwas in der Richtung. Da ich Grundsicherung nach dem Sozialgesetzbuch II beziehe, würde dies meine finanziellen Möglichkeiten weit übersteigen. Also habe ich begonnen, mich nach einer Möglichkeit der finanziellen Unterstützung umzusehen.
Ich habe mit dem Sozialamt und dem Schulamt des Kreises gesprochen. Beim Sozialamt, sagte man mir, da ich ja nur einen GdB von 70, nur das Merkzeichen G, sowie eine Wertmarke habe, könnte ich ja die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen und wenn das nicht ginge (fehlende Einstiegshilfe), wären sie dafür nicht zuständig. Auch das Schulamt sagte mir, sie seien nicht zuständig.
Dann habe ich mich an die nächst höher Stelle gewand, das Sächsische Kultusministerium, weil Schulbildung ihre Umsetzung ist ja Ländersache. Dort verwies man mich ans Sächsische Ministerium für Soziales und Dort wiederum an die Teilhabestelle des Kreises (bei uns Teil des Sozialamtes).
Die Dame von der Teilhabestelle war zwar sehr nett, konnte mir aber auch keine Antwort auf meine Frage geben, versprach aber sich zu erkundigen und dann zurückzurufen.
Solange ich auf den Rückrufwarte, meine Frage an Euch, habt ihr eine Idee für mich, wie ich mein Problem lösen kann?
Angemeldet habe ich mich am Abendgymnasium noch nicht, denn solange ich nicht weiß, wie ich dahin komme, brauche macht eine Anmeldung keinen Sinn und ich fände es schade, wenn es am Weg scheitert.
Da mir bewusst war, dass die Klärung dieser Frage längere Zeit in Anspruch nehmen würde, habe ich den Beginn dieses Schuljahres bewusst verstreichen lassen und visiere statt dessen das nächste Schuljahr an.

Schon Mal vielen Dank für Eure Hilfe.

Antworten

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  • Lieber Jenner

    Ich habe den doppelten Post gelöscht.

    Herzlichen Dank,

    Pascale
  • Hallo Sabine
    Ich gratuliere dir zu deinem Entscheid deinen Abschluss nachzuholen melde dich doch einfach mal an , denn manchmal lösen sich Probleme auf wundersame Art . Ein/e Mitschüler/in hat denselben Weg wie du und kann dich mitnehmen ...Deine Mitschüler sammeln und zahlen dir ein Taxi und so weiter und so fort
  • Danke für den guten Tipp.

    Ich werde es Mal bei der "Aktion Mensch" versuchen.
    Das ist ja eine der größten Organisationen ihrer Art in Deutschland und die fördern ja auch viele Projekte im Bereich Bildung, vielleicht ist da auch der ein oder andere Euro für mich dabei und mehr als "Nein" sagen können sie ja nicht.
    Ich werde die Community auf dem Laufenden halten.

    PS.: Das ich da nicht selber drauf gekommen bin. 😡 Aber so ist das eben manchmal, man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht.

    Aber dafür ist ja so ein Forum da. 😀
  • Jetzt muss man das ganze mal relativ praktisch sehen:
    Wenn du mit 27 beginnst, abitur zu machen, wirst du frühestens mit 29..30 damit fertig sein. Und dann?
    Studium? Dann bist du 33..35.
    Ich wüsste keine Firma, die eine(n) 35jährigen Studienabgänger adäquad einstellt, wenn es keine besonderen Gründe wie absolute Spezialkenntnisse gibt. Wobei Schullehrer gerade sehr gesucht sind. Vielleicht wäre das eine Chance.
    Sonst wäre die Maßnahme eher ein Zeitvertreib, als wirtschaftlich sinnvoll...

    Dann zur Verbindung Görlitz-Bautzen: Ich war letzte Woche in Bautzen. Mit dem Zug. Soweit ich das überblicke, fahren dort sehr moderne, barrierearme Züge. Incl. Aufzug zum Bahnsteig. Jetzt weiß ich nicht, wie mobil du bist. Wenn du "nur" 70% und G hast, wirst du damit problemlos zurech kommen können.

  • einbein hat geschrieben:
    Jetzt muss man das ganze mal relativ praktisch sehen:
    Wenn du mit 27 beginnst, abitur zu machen, wirst du frühestens mit 29..30 damit fertig sein. Und dann?
    Studium? Dann bist du 33..35.
    Ich wüsste keine Firma, die eine(n) 35jährigen Studienabgänger adäquad einstellt, wenn es keine besonderen Gründe wie absolute Spezialkenntnisse gibt. Wobei Schullehrer gerade sehr gesucht sind. Vielleicht wäre das eine Chance.
    Sonst wäre die Maßnahme eher ein Zeitvertreib, als wirtschaftlich sinnvoll...

    Dann zur Verbindung Görlitz-Bautzen: Ich war letzte Woche in Bautzen. Mit dem Zug. Soweit ich das überblicke, fahren dort sehr moderne, barrierearme Züge. Incl. Aufzug zum Bahnsteig. Jetzt weiß ich nicht, wie mobil du bist. Wenn du "nur" 70% und G hast, wirst du damit problemlos zurech kommen können.



    Entschuldige bitte, aber ich gehe auf eine Schule für Erwachsene, wo alle einen Abschluss nachmachen.
    Unsere Schüler sind 20 - 35 Jahre alt.
    Sollen die sich jetzt alle die Kugel geben oder was?
    Was soll bitte der Müllkommentar, wenn man nur selber keinen Bock dazu hat und sich selber aufgegeben hat?

    Unsere Abgänger haben auch mit 35 noch eine Ausbildung oder ein Studium bekommen.
    Manche haben sogar auch schon Kinder und das juckt auch keinen.
    Ein Arbeitgeber, der einen wegen des Alters oder Familienstandes ablehnt hat nur eines im Sinn:
    Billige Arbeitskräfte, die er bald wieder feuern wird, weil sie später mehr Gehalt rechtlich bekommen müssten.

    Du meinst dagegen Handwerksbetriebe. Da stellt man natürlich keine älteren Leute mehr ein, weil sie die Arbeit körperlich einfach nicht mehr schaffen würden.
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