Neue Petitionen für Menschen mit Handicap und schweren Erkrankungen gestartet

Hallo,

es gibt neue Petitionen auf der Plattform change.org, die ich eingestellt habe. Vielleicht hat noch jemand eine Idee...
hier die bisherigen Themen:

Kostenübernahme für Haustiere von schwer kranken Menschen in Armut

1000,- Euro monatlich als anrechnungsfreie Zusatzrente bei unheilbarer Krankheit.

Bundesweit gültiger Zuschuss von 2000,- Euro für die Bestattung eines Kindes bei Armut.

Wer mag, bitte mal reinschauen. Freue mich über weitere Anregungen.

Liebe Grüße

Nicole



Antworten

  • Hallo Userin Nicora70,

    Deine Anfrage in allen Ehren etwas gute machen zu wollen aber hier ein blankes Aufrufen auf Zuruf irgendwelchen Petitionen zu starten ..ohne darüber anscheinend nachgedacht wurde - find ich doof!

    Sonst würde ich glatt sagen.. jeden behinderten Arbeitslosen sollen "alle Eingliederungsmaßnahmen" bezahlt werden!
    oder allen behinderten Frührentnern die volle Altersrente!

    So geht es aber nicht.
    Wer soll es denn Zahlen??? Die Steuerzahler??? Wer sind denn die eigentlichen Steuerzahler ????
    Oder eine Sozialkasse z.B. Berufsgenossenschaft, Krankenkasse, Rentenkasse, Sozialamt????

    z.B.
    - "Kostenübernahme für Haustiere von schwer kranken Menschen in Armut"
    Wer soll das Zahlen, aus welchen Geldmitteln willst du kürzen um dieses Möglich zu machen???
    - "1000,- Euro monatlich als anrechnungsfreie Zusatzrente bei unheilbarer Krankheit.
    Rentenzahlungen erfolgen aus der Gemeinschaftskasse (Deutsche Rentenversicherung) aller Pflichtversicherten Arbeitnehmer.
    Welche Leistungen der Rentenversicherung soll gekürzt oder entfallen, damit dieses finanziert werden kann???
    (sollen Rehamaßnahmen, Hilfsmittelversorgungen oder andere Renten gekürzt werden?)
    - Bundesweit gültiger Zuschuss von 2000,- Euro für die Bestattung eines Kindes bei Armut.
    Es gibt bereits Kostenzuschüsse bis hin zu kompletten Übernahmen der Kosten vom Sozialamt bei solchen Bestattungen. Wieso 2000 € extra?? ..und wieder die Frage, wer soll das Bezahlen und warum???
    Bei der Rente werden selbst verstorbene Kinder in der Rentenbewertung berücksichtigt, auch unmittelbar nach Geburt verstorbene Kinder finden in der Rentenberechnung bei beiden Elternteilen Berücksichtigung.

    und so weiter...

    So wie ich das Lese.. sind diese Forderungen ohne Sachverstand als Petitionen gestellt, nur um den Bundestag oder Gesetzesgeber, mit unsinnigen Dingen zusätzlich zu beschäftigen - neben Dingen die wirklich wichtig sind.
    (das ist meine ureigene Meinung dazu!)

    Gruß
    rollispeedy

    wäre nett, wenn du eine Link zur Petitionen beifügst, damit man eventuell deine Petitionen lesen und wer mag - auch unterstützen kann.

  • Hallo, rollispeedy -
    vielen Dank für deine Anregungen und für die Kritik. Deine Fragen dazu sind natürlich berechtigt, eine Petition ist in erster Linie natürlich ein Vorschlag, Lösungen finden die Verantwortlichen (wenn sie denn wollen).

    Aber selbstverständlich sind entsprechende Finanzierungsvorschläge auf unserem Tisch, um sie den Verantwortlichen im Dialog mitzuteilen - und ohne die Rentenkassen etc. zusätzlich zu belasten.

    Wir arbeiten an der Basis und bekommen die alltäglichen Probleme der Betroffenen mit. Wir reagieren darauf. Ich finde es schade, dass du uns da Inkompetenz unterstellst.

    Aber ich bin dankbar für die gestellten Fragen und froh zu wissen, darauf eine Antwort zu haben - den Verantwortlichen gegenüber.

    Einen schönen Tag und alles Gute!

    Nicole


  • Hallo Nicole,
    😉

    schade das du keine "LINK" zur Petition beigefügt hast. Dann könnte man den Inhalt lesen und ich wäre eines besseren belehrt 🥺

    Gruß
    rollispeedy
  • Hallo Nicole,

    danke erst einmal für die Links, wofür du dich persönlich einsetzt.

    Jedes Thema mag für Personen, die es betrifft, ein unmittelbare Unfairness zu sein.
    Wie auch in den Petitionen bereits auch erwähnt, ist es oft eine kommunale Angelegenheit.
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    Mal ins Detail gegangen:
    a) Eine Grabstätte in München (Mitte) oder vergleichbare Städte und Grabkosten im ländlichen Bereich, sind stark unterschiedlich. Inklusive aller anderen Kosten die damit zu tun haben.
    Hier eine grundsätzliche Gleichstellung auf den ganzen Bundesgebiet in Form einer prinzipiellen gleichen Kostenpauschale zu Regeln, wäre Unfair von der Finanzkraft einer Kummune. Weitgehend sind aber im SGB , nach festen Regulierungen, Kostenerstattungen möglich. Hierzu sind dann auch die entsprechenden Anträge an die "Sozialkostenträger" zu stellen.
    Finanzielle Abgeltung geschehen weiterhin bei der Rente. und .....

    b) - Zusätzliche Therapien werden grundsätzlich durch die Sozialkassen finanziert (Krankenkasse, Berufsgenossenschaft, Pflegekasse, Rentenversicherung, Sozialamt in der Funktion als Krankenkasse, Beamtenversorgungssystheme berufsständige Versorgungskassen), wenn eine Heilung durch Klinikversuchen oder Vergleichbares nachgewiesen wurde und in die Heilmittelversorgungs-Katalog (nenne ich es mal so) aufgenommen sind. Das im übertragenem Sinne für Tee, Salben und Pflaster keine Solidargemeinschaftskasse aufkommen muss versteht sich von selbst.
    Denke, es gibt viele Heilmittel, die Sinnvoll sind und dennoch in der Schulmedizin nicht anerkannt sind (z.B. Teil-Legalisierung von Hanf wäre da aus der Vergangenheit zu nennen) so wie auch von der Diagnose übergreifende heilende Medikamente.

    - bei dem Thema "selbstbestimmtes Leben" hast du meine volle Unterstützung aber die Kosten müssen irgendwie auch aus der Sozialkasse finanziert werden können.
    Eine 24h Betreuung ständig zu gewährleisten ist eine Mammutaufgabe!!
    In Ballungsgebieten ist es vom Personalaufwand eher zu bewerkstelligen als auf dem Lande (siehe wo auch 24h Betreuungsvereine angesiedelt sind). Auf dem Lande ist es von der Personalabdeckung verdammt schwierig.

    Dröseln wir mal 1 Woche auf (Milchmädchenrechung):
    1 Woche = 168 Stunden ; teilen wir den Tag in 3 Arbeitsschichten pro Tag kommen, entsteht eine 56 Stunden Arbeitswoche
    56 Stunden sind also pro Woche/pro Schicht abzudecken
    da wir alle zwar den Mindestlohn bezahlen wollen, jedoch keiner für dieses Geld auf Dauer arbeiten möchte kannst du eventuell dir ausrechnen, was hier für Lohnkosten entstehen.
    Wir haben 52 Wochen im Jahr, 364 Tage; Urlaubstage, Krankheitstage , Sonderurlaubstage die in einer Berechnung notwendig sind, sind in der weiteren Berechnung nicht berücksichtigt!!!!)

    Der derzeitige Mindestlohn ist 8,84€/Stunde - bei einer Arbeitswoche mit 56 Arbeits-Stunden(!!!!!) ,ohne Pause während der Arbeitszeit gerechnet, ergibt ein "Bruttolohn von 2145 € (Netto: 1467,01€) für den Arbeitnehmer und ein Gesamtsumme von 2.561,67€
    (Hier sind Arbeitgeberleistungen dazu gerechnet, die gesetzlich abzuführen sind) die der Arbeitgeber erwirtschaften muss.

    Bei dieser Berechnung der Gesamtsumme von 2561,67€ sind "keine Gewinne oder betriebswirtschaftliche Kosten enthalten, die jedoch auch Notwendig sind. Bezahlungen der Schreibkräfte, Vorhaltung von Hilfsmitteln, Kfz-Kosten...usw. !!!
    Die Summe 2561,67€ mal 3 Mitarbeiter bei einer je 56 Stunden-Arbeitswoche ergibt 7.685,01€ ....ohne weitere Betriebskosten eingerechnet - ich könnte die Rechnung und die notwendigen Aspekte die noch zu berücksichtigen sind weiter machen...

    ....ebenso auch bei deinen anderen Petitionen fehlen irgendwie diese gleichgelagerten Berücksichtigungen....
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    meine abschließende Erkenntnis:

    ....aber alle deine Petitionen sagen nicht aus, wer das Zahlen soll oder zu welchen Lasten die Kosten gehen sollen. Auch wie die Fairness zwischen dem der die Leistung bezieht und der sie zahlen soll gewahrt bleibt. (Beispiel: Warum soll ein "Nichttierliebhaber das Vergnügen eines Tierliebhabers bezahlen??)
    Wer soll einen Nachteil haben, der bereits Leistungen bezieht...oder wer soll mehr Abgaben zahlen - irgendwo muss gekürzt werden oder das Geld her kommen... um deine Petitionsansprüche gerecht zu werden.

    Soll die Gemeinde dafür keine Kindergartenspielzeuge mehr kaufen (Beispiel: ca. 2,500€/jahr gespart)?? Keine Bücher mehr für die Bibliothek (Beispiel: ca. 3000€/Jahr gespart)??? Soll der Schwimmbadbetrieb (mit einer der höchsten Zuschussbetriebe einer Gemeinde, Einsparungspotential ca. bis zu und mehr von 500.000€) eingestellt werden - damit hätten wir auf einen Schlag ca. 7 der oben genannte 24h Assistenten gesichert ????
    Oder sollen mehr Steuern entrichtet werden????

    Ich finde, die Petitionen geben dazu keine gerechtfertigte Aussagen.
    Fordern kann man immer... aber es sollte auf Nachvollziehbaren und gerechtfertigten Argumenten sein.

    Als Petitionsteller sollte man "Glaubwürdige und nachvollziehbare Petitionen" stellen, Ansonsten macht man sich selber unglaubwürdig in seinem Begehren und als Unterstützer.

    Gruß
    rollispeedy



  • Guten Morgen, rollispeedy!
    Zunächst einmal danke für diese Mühe und deine Erläuterungen.

    Ich kann deine Argumente nachvollziehen. Meine Gedanken dazu teile ich dir gern mit.
    Du hast eine Petition außer Acht gelassen - den Sucht-Präventionszuschlag bei alkoholischen Getränken. Das ist eine Möglichkeit Gelder einzunehmen, um damit diesbezügliche Therapien zu bezahlen. Die Kosten für die Suchttherapien sind astronomisch hoch und auch die werden von der Gesellschaft getragen.

    Das eingesparte Geld könnte beispielsweise für einen der anderen Zwecke - wie eben bei der Bestattungspauschale eingesetzt werden.
    Bei dem Bestattungsgeld geht es um eine relativ kleine Gruppe - Menschen, die in Armut geraten sind und deren Kind verstorben ist. Um diese "Sonderfälle" geht es. Wie viel mag es wohl geben bundesweit? Es ist eine kleine Gruppe, aber auch diese zählt. Es ist eine unzumutbare Härte.

    Das vorgeschlagene System "Persönliche Assistenz" basiert auf ein ganz ähnliches Modell, dass ich in den Niederlanden schon vor vielen Jahren erlebt habe. Dort wurden genau wie bei uns Bedarfsstunden ermittelt für die jeweilige Person. Die Assistenz bezog sich auf Pflegekräfte, die auch in Hauswirtschaft und Alltagsbegleitung ausgebildet waren und eine Doppelfunktion erfüllten. Der Stundenlohn lag damals bei 10 Euro. Heute mag er höher liegen, vielleicht 14 Euro. Auch bei uns ist dies bereits vereinzelt vorhanden, aber nicht flächendeckend.
    Man bezahlt für einen Heimplatz durchschnittlich 1850,- Euro im unteren Drittel der Preisklasse. Dafür befinden sich eine Vielzahl Menschen im Heim, die nicht eine 24-Stunden-Betreuung benötigen. Die Pflegestufe liegt bei 1-2 in den meisten Fällen (heute haben wir zwar eine detaillierte Pflegeeinstufung, aber bleiben wir mal beim "Groben"). Vorgeschriebene Stundenzahlen zur Versorgung der Menschen schreibt der MDK vor. So zahlen also Senioren für ihre Versorgung von zusammengerechnet etwa 2 Stunden täglich durch das gesamte Personal und einen Stundenlohn von 11 Euro (Durchschnittslohn aller Beteiligten wie Raumpfleger (1 Person x 30 Minuten, Küche 1 Person mal 30 Minuten, Pflegekräfte (1 Person x 1,5 Stunden und Assistenten 1 Person x 1 Stunde) 38,50 Euro. Also rundgerechnet 40,- Euro x 30 Tage = 1200,- Euro für Personalkosten. 550,- Euro für Kost und Logis (dafür also einen Zimmerbereich von 10 qm und 4 Mahlzeiten).
    Kommen wir nun zum vorgeschlagenen Modell.
    Persönliche Assistenz für 2 Stunden bei Pflegestufe 1 täglich kostet somit 28 Euro. Zusatzkosten für Anfahrt Kilometergeld und Verwaltung rund 5 Euro. Wir liegen somit bei 33 Euro für Dienstleistungen täglich statt 40,- Euro im Heim. Da es für jede Pflegestufe einen anderen anderen Pflegesatz gibt, ist damit parallel dieser Bedarf abgedeckt. Der Stundenlohn bleibt ja konstant.


    Die Kostenübernahme für ein Haustier für bedürftige Menschen: ebenfalls eine überschaubare Gruppe. Und sicherlich ein "Luxusproblem" für nicht Betroffene. Gleiches gilt für den monatlichen Zuschuss für Alternativtherapien und ähnliches. Für den Betroffen ist dies aber wichtig für seine Lebensqualität.
    Dafür könnte man einen zusätzlichen Fonds einrichten, finanziert durch eine Steuer - nur auf Luxusprodukte. Ich denke dabei an hochpreisige Schmuckartikel, Autos, sehr teure Nahrungsmittel wie Trüffel, oder teure Gastronomie wie auch Casinos, die sich selbst der gesunde Otto-Normalverbraucher nicht leisten kann.
    Ich rede nicht von einer Reichensteuer per se. Nicht an Vermögen gebunden oder sonstiges. Wer sich Luxusartikel anschaffen will, zahlt halt etwas mehr und trägt so freiwillig zu den Kosten im sozialen Bereich bei.

    Ich habe es jetzt mal vereinfacht dargestellt, aber ich denke, meine Argumente sind nachvollziehbar.

    Glaubst du, ich sollte diese Lösungsvorschläge in den Petitionen einbauen?

    Nochmal ganz herzlichen Dank für deine Mühe! Der Austausch hilft mir sehr.

    Liebe Grüße

    Nicole



  • Okay,
    ich respektiere deine Einstellung!
    Hoffe jedoch, das du meine auch ein wenig nachvollziehen kannst.

    Ich habe bei meinen Ausführungen oben nur nicht weiter gemacht, weil es ein unendlicher langer Text dann geworden wäre.

    Aber auf das Thema "Sucht" (nur mal als Beispiel) noch einmal zurück zu kommen.
    Ich habe in meiner letzten Antwort ein Passus drinnen, der ebenso auf andere dinge übertragbar ist und daher sehr sorgfältig abzuwägen ist, mit dem was du vorschlägst.
    Ich schrieb "....(Beispiel: Warum soll ein "Nichttierliebhaber das Vergnügen eines Tierliebhabers bezahlen??)..."
    anders formuliert geht es auch: Warum soll ich etwas mitfinanzieren, woran ich selber kein Vorteil habe - weil es mir nicht passieren kann.

    Sucht ist ein individuelles Problem.. was durch die Gesellschaft erst einmal eine Akzeptanz in der Heilmittelverordnung sehen muss.
    Ich will es mal verallgemeinern.
    Alkohol ist bereits als gängige Sucht in der Gesellschaft akzeptiert (ca. erst seit den 70/80iger Jahren), genauso Heroin- und Nikotinsucht (90iger Jahren). Hier wird bereits von der Solidargemeinschaft der Krankenkassenversicherten oder andere Solidarkassen (z.B. durch Steuermittel in den Kommunen) die Heil- u.Rehakosten bzw. Präventionsarbeit getragen oder geleistet.

    Aber ich bin prinzipiell gegen eine zusätzliche Besteuerung (zusätzliche Abgaben auf Produkte), nur weil hier Suchtgefahr besteht. Es gibt Spielsüchtige, Handysüchtige, PC-Süchtige und soooo weiter.
    Willst du hier auf alle Produkte, wo eine Suchtgefahr oder ein Suchtpotenzial besteht eine zusätzlich Abgabe fordern?? Nun sagst du eventuell "nur auf Einige Produkte" - die gerade durch diverese Medien und Gesundheit-Reportagen im TV in den Mittelpunkt gerückt wurden.
    Aber wo ziehst du die Grenze - mit welchem Recht (Nachteilsverbot lt. Grundgesetz) ??? Wo ist es eine Form des Lebensgefühl, die man für sich beansprucht - z.B. Weintrinker, Fast-Food-Esser., Video-Gamer, App-Spieler, Kertenspieler (Pokerspieler in Kasinos).Wobei nicht jeder davon sich als "Süchtiger" versteht!

    Die Finanzierung der Soziasysteme der umliegenden Länder muss man auch ein bisschen genauer betrachten.
    Wer zahlt in diese sozialen Sicherungssysteme (z.B. Gesundheitskassen, Arbeitslosenkassen, Rentenkassen, Sozialkasse des Staates) ein und wer kann Leistungen daraus beziehen.
    Man kann sich nicht immer nur die sozialen Felete-Stücke und Angebote der Gesundheitsführsorge und Sozialangebote anderer Länder heraus suchen aber nicht wissen, wie diese finanziert werden.

    Wir beschweren und wundern uns über die hohen Mehrwert-Steuern in Dänemark, jedoch muss man dazu wissen, das der überwiegende Teil der Sozialkosten und Gesundheitskosten darüber finanziert werden. Viele lobende Sozialeinrichtungen hat Dänemark die wir unter anderem auch haben möchten. Aber keiner ist bereit, eine "Luxussteuer" zu entrichten, weil es eventuell ihn selber treffen könnte beim Kauf von Handy, Alkohol, Kaffee und Auto usw. ...

    Ja, ...ich selber bin auch für eine angepasste Rente für jedermann. Jedoch haben wir hier in Deutschland s ein Mischmasch aus USA-Verhalten und sozialistischem Verhalten.
    Warum soll einer für sich nicht mehr Rente ansparen können, wenn er sich es leisten kann und das Kapital dafür ihn auch dafür komplett zu Verfügung gestellt wird, was für die Vorsorge notwendig ist (bei uns ist es Einkommensabhängig wer eine Befreiung der Einzahlungspflicht in die Sozialkassen bekommt)? Das nennt man selbstbestimmte Altersvorsorge, wogegen wohl keiner etwas hat, der dazu in der Lage ist.
    In der Schweiz ist hier eine andere "Denke" .. die von unserem Rentensystem sich komplett unterscheidet.
    Grundrente hin oder her. Unsere Rentenkasse hat weitere Aufgaben als nur die Rente zu zahlen, Reha-Kosten, Mutterschaftsgeld usw. Darauf möchte hier keiner verzichten. In der Schweiz ist das anders geregelt.
    (Streichen wir das Mutterschaftsgeld..oder gewisse Rehablitationsmaßnahmen und gönnen unseren älteren Mitmenschen mehr pauschalierte Rente????) ... wie du siehst, ist es nicht sooooo einfach pauschalierte Forderungen zu stellen.

    Und soo gibt es viele im ausländischen Sozialsystemen Einrichtungen, die wir auch gerne haben wollen oder bereits in identischer Weise bereits auch haben (zu Unwissen Vieler). Wir solten aber auch mal unsere positiven Dinge nicht vergessen!!!
    In welchen Land gibt es eine solche Schwerbehindertenregelung wie bei uns?? Schwerbehindertenausweis mit allen Nachteilausgleichen (Steuerentlastungen, Freifahrtenregelungen, Hörfunkbefreiung, km-Pauschal, Ärztefahrtenregelungen usw.)???

    Viele Dinge hier in Deutschland kann man bereits auch umsetzen, die du da in den Petitionen forderst, es ist nur eine organisatorische Aufgabe - wenn du da eine Idee hast - da sage ich nur "weiter entwickeln und ein Geschäft (Firma, Verein oder der Gleichen gründen"!!!
    ...und nicht die Verantwortung immer in der Gesellschaft suchen. Selbstverantwortlich etwas in Bewegung bringen und vollenden. Dann muss man sehen, ob der Bedarf da ist und ob es sich rechnet. Wenn es um humane Geschäftsideen handelt, ist kein Verantwortlicher abgeneigt, Zuschüsse aus Steuermitteln beizusteuern.
    Siehe mal die Trägerschaften von Behindertenwerkstätten, Schulen von lernbehinderten Menschen, Wohnheimen usw. an, es sind keine staatlichen Einrichtungen jedoch werden manche bis zu 100% aus diversen Finanzierungstöpfen bezuschusst oder mitfinanziert.

    Nicht die finanzielle Verantwortung immer der Solidarkassen (Steuerzahler, Versichertenkassen) zuweisen!
    Wenn ein "ausreichender gerechtfertigter Bedarf nach einer sozialen Einrichtung (Soziale Geld- & Sachleistungen oder Träger) besteht, wird er in diesem unserem Ländle auch ausreichend Gehör finden, die es auch am Ende irgendwie eine Finanzierung findet.

    uiii... wieder ein langer Text 🥺

    Gruß
    rollispeedy
  • Hallo und danke für die weiteren Ausführungen!

    Ja, ich kann deine Argumente nachvollziehen.

    Ich gehe mal auf die einzelnen Punkte ein:
    Sucht ist ein individuelles Problem.. was durch die Gesellschaft erst einmal eine Akzeptanz in der Heilmittelverordnung sehen muss
    Es wird zum gesellschaftlichen Problem, wenn Dritte betroffen sind (siehe Hamburg als aktuelles Beispiel).

    [i]Ich schrieb "....(Beispiel: Warum soll ein "Nichttierliebhaber das Vergnügen eines Tierliebhabers bezahlen??)..."

    Das ist ein gutes Argument. Zur derzeitigen Situation auf dem Arbeitsmarkt gemünzt: Warum soll ich dafür bezahlen, wenn junge und gesunde Menschen nur Jobs machen wollen, die ihnen gefallen und nicht bereit sind, flexibler zu sein? Und statt dessen Sozialleistungen in Anspruch nehmen, die wir erarbeiten? Aber genau das tun wir, das leben wir.

    Aber ich bin prinzipiell gegen eine zusätzliche Besteuerung (zusätzliche Abgaben auf Produkte), nur weil hier Suchtgefahr besteht. Es gibt Spielsüchtige, Handysüchtige, PC-Süchtige und soooo weiter. Willst du hier auf alle Produkte, wo eine Suchtgefahr besteht eine zusätzlich Abgabe fordern?? Nun sagst du eventuell "nur auf Einige Produkte" - die gerade durch diverese Medien und Gesundheit-Reportagen im TV in den Mittelpunkt gerückt wurden.
    Aber wo ziehst du die Grenze - mit welchem Recht (Nachteilsverbot lt. Grundgesetz) ???


    Ich spreche hier nur von Alkohol. Bei Zigaretten ist es ja bereits üblich. Warum nicht genauso vorgehen und das Geld dann für die entsprechenden Probleme verwenden, die daraus resultieren?

    Wir beschweren und wundern uns über die hohen Mehrwert-Steuern in Dänemark, jedoch muss man dazu wissen, das der überwiegende Teil der Sozialkosten und Gesundheitskosten darüber finanziert werden.

    Das ist ein Weg, um Prioritäten richtig zu setzen. Funktioniert prima.

    Warum soll einer für sich nicht mehr Rente ansparen können, wenn er sich es leisten kann und das Kapital dafür ihn auch dafür komplett zu Verfügung gestellt wird, was für die Vorsorge notwendig ist (bei uns ist es Einkommensabhängig wer eine Befreiung der Einzahlungspflicht in die Sozialkassen bekommt)? Das nennt man selbstbestimmte Altersvorsorge, wogegen wohl keiner etwas hat, der dazu in der Lage ist.



    Das ist völlig okay, dagegen habe ich nichts gesagt.... oder?

    Viele Dinge hier in Deutschland kann man bereits auch umsetzen, die du da in den Petitionen forderst, es ist nur eine organisatorische Aufgabe - wenn du da eine Idee hast - da sage ich nur "weiter entwickeln und ein Geschäft (Firma, Verein oder der gleichen9 gründen"!!!

    Hast du da ein konkretes Beispiel, wie das funktionieren soll?

    Wenn es um humane Geschäftsideen handelt, ist kein Verantwortlicher abgeneigt, Zuschüsse aus Steuermitteln beizusteuern.
    Siehe mal die Trägerschaften von Behindertenwerkstätten, Schulen von lernbehinderten Menschen, Wohnheimen usw. an, es sind keine staatlichen Einrichtungen jedoch werden manche bis zu 100% aus diversen Finanzierungstöpfen bezuschusst.


    Ich habe seit fast 15 Jahren eine gemeinnützige Stiftung und darf dir sagen, dass es keinerlei Finanzierungstöpfe zu 100% gibt für soziale Projekte in Deutschland. Zinsbegünstigte Darlehen sind machbar.
    Auslandsprojekte, Umweltschutz, Kultur, Energie. Das sind Themen, die Chancen haben.
    Du sprichst von privaten Trägern (besser Groß-Investoren) oder auch der Kirche. Gemeinsam ist beiden, über Unsummen an Kapital zu verfügen. Das Geld darf nicht ruhen und wird investiert - und natürlich werden Darlehen aufgenommen - um weiter zu wachsen. Solltest du die Aktion Mensch und ähnliche meinen, auch da gibt es genügend Beispiele für Hürden, an denen die "kleinen Organisationen" scheitern... teilweise irrwitzige Hürden. Selbst wenn diese gemeistert sind, gibt es immer noch den Satz: "Wir nennen keine Gründe für die Ablehnung".
    Wieso werden kleine gemeinnützige Stiftungen wohl von den Großen einverleibt? Seit ca. 2 Jahren versucht man, das zu protegieren. Bekommen denn diejenigen, die etwas aufgebaut haben, irgendwas dafür? Nein, allenfalls bleibt der Stiftungszweck erhalten. Aber das Kapital und die Vermögenswerte der kleinen Organisationen wird liebend gern dem eigenen großen Topf zugeführt.
    Heuschrecken auf dem Stiftungsmarkt. Ich würde wirklich gern daran glauben, dass damit ja sovielen Menschen mehr geholfen wird. Ist aber leider nicht so. Denn das Vermögen geht ins Vermögen der Großorganisationen ein. Erlöse werden von Marketingkosten, Verwaltung, Investition und anderen Betriebskosten zu 70% geschluckt.

    Nicht die finanzielle Verantwortung immer der Solidarkassen (Steuerzahler, Versichertenkassen) zuweisen!
    Wenn ein ausreichender Bedarf nach einer sozialen Einrichtung (Kasse oder Träger) besteht, wird er in diesem unserem Ländle auch ausreichend Gehör finden, die es auch am Ende finanziert.


    Noch einmal: ich bitte um ein konkretes Beispiel.

    Ich gehe absolut konform, was deine Einschätzung zur gesellschaftlichen Mentalität, der Bereitschaft usw. angeht.
    Eben drum sollen die Petitionen wachrütteln - wir leben nicht im Schlaraffenland. Jedenfalls nicht alle. Deine genannten Vergünstigungen sind natürlich sehr viel wert, gehen aber an den konkreten Problemen oftmals vorbei.
    Befreiung der GEZ - ja. Dumm nur, wenn der TV/PC/Radio defekt ist und man sich keinen anderen anschaffen kann. Freier oder begünstigter Eintritt in Museen und kulturellen Einrichtungen. Super. Aber wenn nun eine Familie mit Kindern kein Geld für die Extras hat? Beförderung frei oder vergünstigt - wenn der entsprechende Vermerk eingetragen ist. Gilt auch für eine Begleitperson. Es betrifft also nicht alle Menschen mit Krankheiten, die tödlich sind. Die Vergünstigung der KFZ-Steuer. Aber was nützt das, wenn das Fahrzeug nicht mehr fahrtauglich ist? TÜV-Gebühren nicht gezahlt werden können - Versicherungen oder ganz einfach der Sprit?
    Insgesamt ist das alles wirklich super geregelt - man darf nur nicht am Existenzminimum oder darunter leben. Leider rutschen sehr viele Menschen aber genau in die Situation und sind dann mit ganz anderen Problemen konfrontiert.
    Man kann aber etwas tun - für alle.
    Ich bin der Meinung, wer sich "richtige" Luxusartikel anschaffen will, selbstverständlich ist das okay. Es tut demjenigen nicht weh, einen Preisaufschlag von sagen wir mal 2% zu leisten.
    Wer Alkohol zu sich nehmen will, kann dies tun. Natürlich. Dann ist es doch legitim, auch für die Folgen zu bezahlen. Warum sollen denn andere nachher Therapien usw. bezahlen, die keinen Alkohol trinken?
    Das ist Eigenverantwortung. Nichts weiter.

    Liebe Grüße

    Nicole

























    🥺 😕
  • LOL... du Argumentierst mit Herzblut 😉

    Sicherlich könnten wir hier zu den Angeführten Themen weiterhin einen Schlagaustausch mach, da jeder von seinen Überzeugungen unschwer abzubringen ist.

    Ich kann von mir nur sagen, ich bin nur begrenzt bereit pauschaliert etwas am Gemeinwohl beizusteuern (bestehende Abgaben von Steuern reicht mir voll aus).
    Und das was an Leistung erst erwirtschaftet werden muss, bevor etwas finanziert werden kann, hatte ich bereits annähernd erläutert. Erst seit dieser Woche, arbeiten Menschen erst für ihre eigenes Portmonee - statistisch gesehen, vorher nur für Steuern und sonstige Abgaben - wie viel nach deiner Ansicht sollen die Menschen noch für andere Arbeiten?
    Nach den gesetzlichen Abgaben, möchte ich selbst über das verbleibende Vermögen bestimmen können, für was ich es ausgebe.
    Ich selbst bin auch nicht bereit Dinge zu Finanzieren, worüber ich nicht weiß, ob es wirklich da ankommt - wofür ich es denn bezahlt habe.
    Ich bin auch nicht bereit für einen "Feierabendschoppen mit Freunden" mehr zu zahlen, weil jemand davon süchtig werden kann, ebenso für den Gebrauch von PC (Internetsucht usw.) und gleichgelagerte Produkte (du hast dennoch eine Grenze gezogen!).
    Hier liegt zwar ein Suchtpotenzial in den verschiedensten Produkten und Gütern vor, jedoch ist dies doch nicht die alleinige Ursache warum jemand süchtig wird. Ich bin eher für Ursachenbekämpfung und nicht für die Auswirkungsbekämpfung (selbstverständlich soll den betroffenen auch geholfen werden). Nur wenn ich es sinngemäß toleriere, indem ich eine Abgabe bezahle, damit ist keinem geholfen.

    Aber ich wollte nicht mehr weiter auf die Dinge eingehen.

    Ich wünsche Dir, das du mit und an deinen Petitionen nicht verzweifelst.

    Gruß
    rollispeedy
  • Hallo rollispeedy!

    Es ist toll, dass wir uns ausgetauscht haben. Nochmals danke dafür.
    Ja, jeder hat seine Argumente und jeder hat irgendwo auch recht.

    Ich wünsche dir alles Gute!

    LG

    Nicole
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